SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Posts mit dem Label Kaiserslautern-Bahnheim werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kaiserslautern-Bahnheim werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 22. März 2012

Heute Abend im Lautrer Wirtshaus: Brendan Keeley


22. März 2012, 20 Uhr, Brendan Keeley, Irlands Singer-Songwriter No. 1, vielfach Platin & Gold ausgezeichnet, im Lautrer Wirtshaus in Kaiserslautern-Bahnheim (S-Bahn-Haltestelle) 

Whiskey-weiches Timbre, Rocksongs, die Herz und Seele berühren und charismatische Ausstrahlung, das ist Brendan Keeley. Der Mann aus Tullamore gehört zu den erfolgreichsten irischen Singer-Songwritern, sammelt Gold -und Platinplatten wie andere Leute Briefmarken. Er steht kurz davor Voice of Ireland zu werden. In Deutschland machte er im vorigen Jahren durch seinen Song "Heart And Soul" in der der deutschen Version "Wir geben niemals auf" - den Menschen in und um Winnenden Mut durch Musik und schrieb mit dem wunderschönen "Give us Our Daily Bread" das weltweit erschienenene Mottolied des Lutherischen Weltkongresses.

Dienstag, 20. März 2012

Keltisch-afrikanischer Jazz "Jaelic" im Lautrer Wirtshaus in Bahnheim



Jaelic hieß das Kunstgriff-Versprechen des Abends am 15.03.12, eine Mischung dreier musikalischer Welten, keltisch, afrikanisch, jazzig. War es so? Ja, ein Meeting von drei Persönlichkeiten und Ländern: Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Die ersten drei Lieder ließen noch lau befürchten, dass eventuell keine großartige, aber immerhin eine Stimmung aufkommt. Highway No 1 und "Baby inside me", übrigens ein Lied von Maryja Symone Johnson (GB, afrikanische Wurzeln) - Gesang, Violine - über ihren momentanen Zustand (deswegen auch ihre letzte Tournee) zwar alle recht schön, aber wo war die Fusion aus keltisch, afrikanisch und Jazz? Rhythm and Drive? Sehr schön und lyrisch auch "Highland Spirit", den Maryja immerzu aufforderte, sie zu umgeben ... Mit dem schwungvolleren Lied "No Time" (for singing, to listen, for questions, for loving ...) kam dann plötzlich jazzige, nervösere Stimmung auf. Auch Himalaya deutlich stärker - mystischer Tenor. Mittlerweile waren auch Michael Busch (D), stark an der Gitarre und Eric Thomas (F), verspielte und reichhaltige Percussion, Schlagzeug, angekommen und konnten einen breiteren Teppich legen. Michael Buschs Mutter bemerkte nach dem Konzert stolz zu Heike N., Kindsbach,, dass sie froh sei, damals ihr weniges Geld für die Gitarrenausbildung ihres Sohnes geopfert zu haben, weil er heute so wunderbar spielen könne. Sie hat Recht.
Mit "Finally" (so hieß die letzte CD) "... the wind has come blowing on your face" ging es dann auf dem gewonnenen stärkeren Level weiter zu "Coast to Coast", komplett ins Keltisch-Irische, einschließlich veränderter Percussion und nachempfundenem Bodhrán (flache Handtrommel). Über "Sleep Job" ging es zu "Forever You". Ein Lied von Michael Busch über ein Paar, dass in Tansania heiraten wollte, aber reichlich Probleme bekam, weil sie Dänin und nicht Tansanierin war. Weiter mit einem stimmungsvollen "Laugh and Dance" zu "Elements". Die Idee zu letzterem Song entwickelte Michael in Las Palmas, und der Einfluss Nordafrikas war durch die Naturschellen wie das Klappern eines Vorhangs aus Holzstückchen herrlich eingefangen. Sehr stark auch das Stück "Silverrain", ursprünglich "Pisswetter", das in einem klassischen Regenwetterland, nicht etwa Indien, sondern Skandinavien, England oder dergleichen spielen soll. Das Fallen der Regentropfen vertont und nachempfunden durch feines Rühren mit den Besen auf den Becken nebst anderen Geräuschen.
Die beiden Zugaben waren gleichzeitig auch Uraufführungen. "Vampires", der Flug der Vampire, hektischer Rhythmus der Gitarre bei überlagernder beruhigender und tragender Stimme. "Straight Ahead" ein gebührlicher Abschluss.

Samstag, 4. Februar 2012

Für Sie besucht: Jacques Stotzem am 02.02.2012 in Kaiserslautern-Bahnheim


Jacques Stotzem, ein belgischer Fingerstyle-Gitarrist von Weltklasse, gastierte am 2. Februar 2012 im Lauterer Wirtshaus in Kaiserslautern-Bahnheim. Sehr gut mit dem Auto oder der S-Bahn, wenige Minuten entfernt (Haltestelle Kennelgarten), erreichbar, mit einem großen Festsaal und Küche in etwa mittlerer Preisklasse. Im Rahmen der Kunstgriffe von regio-stage.de/Engelmann Promotion eine qualitätsbewusste Auswahl von Ort und Künstler. Trotz Eiseskälte und Werktag haben sich einige Dutzend Zuschauer auf den Weg gemacht, die ihn kennen und verehren oder kennen lernen wollten, um einen wunderbaren Abend mit ihm zu erleben. Unser Gitarrist ist zwar nicht vergleichbar mit Paco de Lucia oder anderen Großmeistern der klassischen Gitarre, denn Jacques kommt aus dem Blues, Jazz, Ragtime und Folk, aber er hat seinen festen Platz auf der Ehrentribüne der bluesigen Fingerstylisten. Fingerstyle ist eher Insiderwissen, die wenigsten kennen den Namen Stotzem... In Deutschland können wir nur Peter Finger (auch ein Schüler Stefan Grossmanns), Werner Lämmerhirt, Peter Bursch und Klaus Weiland dagegensetzen. Auf internationalem Niveau nähert sich Stotzem den Australiern Tommy und Phil Emmanuel, die die Olympiade 2000 durch ein Gitarrenkonzert eröffneten. Jammerschade, dass die Bude am Donnerstagabend nicht aus den Nähten platzte, denn Jacques unterhält den Zuhörer hervorragend.

Mit der Akustikgitarre, er verwendet eine Martin oder eine Lowden LSE2, zauberte unser Musiker einen aussagestarken und volumiösen Klang in den Raum, der andere Bandmitglieder voll erübrigte. Als Schüler von Stefan Grossmann und Bewunderer von u.a. Marcel Tati, aber auch Jimi Hendrix und vielen mehr, erlebten wir seinen Fingerstyle hautnah. Fingerstyle ist ursprünglich das Anschlagen der Gitarrensaiten mit den einzelnen Fingern der Anschlaghand und nicht das Anschlagen mehrerer Saiten mit dem Daumen - einmal von oben nach unten oder umgekehrt. Das Zupfen der Saiten kann mit den Fingerkuppen, mit den Fingernägeln oder auch mit Fingerpicks erfolgen. Und genau das macht Jacques, er setzt die Picks ein und gewinnt dadurch Lautstärke und Sound. Er beackert die Gitarre am Steg oben und unten, spielt überkreuz, klopft darauf, setzt den Adapter ein und schwingt die letzten Töne aus dem Korpus, um Effekte zu erzielen.
Das Konzert begann mit einem rockigen Stück namens "21", ging weiter mit "Irish Fields" und Folkklängen, in die Mark Knopflers "Get Lucky" hineinspielte. Das Lied "Oasis" wurde von nordafrikanischer Stimmung und Musik der Oud (Laute) beeinflusst und zauberte eine orientalische Stimmung wie in Marrakech. Beim vierten lyrischen und verspielten Song "La Vestre" wurde die Heimatstadt Verviers, in deren Nähe J. Stotzem lebt, und eben der Fluss Vestre, der dort durchfließt, verewigt. Wir erfuhren, wie Jacques Ehrenbürger der Stadt wurde - er vermied es früher, die Stadt zu empfehlen, weil er sie für unbedeutend hielt, was ihm den Ehrentitel einbrachte -, worauf er die Stadt wärmstens anpries und seit Jahren auch das „Festival de la Guitare“ dort veranstaltet. Mit "Picking in Paris" (als Hommage an Marcel Tati und andere Vorbilder), "Without or Without You" von U2 und "The Fire" von Jimi Hendrix hin zur Pause.

Danach das absolut seltene lyrische Stück "Time to leave", eine Filmmusik zu keinem Film (!). Ein ganz besonders schönes Arrangement von Rory Gallaghers "Moonchild" führte zu einem ebenfalls sehr schönen Stück namens "Through my window", dem Lieblingsstück von Jacques Frau. Mit einem seiner Klassiker "Jungle" begann eine wuchtige und massive Steigerung über das Beatles Stück "Come together" (am Ende entlockte Jacques dem Adapter noch das letzte Wort), Hendrix' "Purple Haze" und zwei rockige Bluesstücke "All of me" und "Sweet Georgia Brown" zum Ende und noch zwei Zugaben "The Forgotten One" und noch ein Gallagher ....

Der Saal tobte, die Zuhörer waren sehr zufrieden und gingen erst nach 45 Minuten CD-Kauf, Autogramme holen und Schlussplaudern mit Jacques Stotzem, der eine beachtliche Tournee durch Deutschland, 
Belgien und  je 1 Konzert in der Schweiz und England vor sich hat. Weitere Angaben auf stotzem.com und wikipedia. Die Tourneedaten siehe unter der Rubrik Noch mehr Musik.

In einer Ecke des Saales stellte Marie Gouil ihre Radierungen aus, die mit verschiedenen Techniken, Kaltnadel-, Ätz- und Tinta-aqua-Verfahren erstellt wurden. Ganz besonders auffällig eine Studie über den roten Faden, der bei Marie Gouil Mund, Hand und Bauch einer Frau verbindet, bei Schönheitsoperationen unterhalb des Bauchnabels eingesetzt wird und als magischer Bezirk auf dem Boden ausgelegt, wie eine Meditation über „erogene Zonen“. Eine weiteres Radierungsensemble dreht sich rund um einen Vers von Paul Celan, den weltberühmten Dichter der „Todesfuge“ über die Judenvernichtung: „Schwarze Milch der Frühe, wir trinken sie abends, wir trinken sie mittags und morgens, wir trinken sie nachts, wir trinken und trinken, wir schaufeln ein Grab ...“. Bei Marie Gouil: „J'ai bu dans sa bouche“ (Ich habe in seinem Mund getrunken), ein hohes Maß an Intimität zweier Liebender ...