Russendisko
Deutschland, 2012
Komödie
Paramount
Regie / Drehbuch: Oliver Ziegenbalg
Buchvorlage: Wladimir Kaminer
Darsteller: Matthias Schweighöfer, Friedrich Mücke, Christian Friedel, Susanne Bormann, Pheline Roggan, Peri Baumeister
Laufzeit: 100 Minuten
FSK-Freigabe: ab 6 Jahre
Wladimir Kaminer (Matthias Schweighöfer) macht sich kurz vor der deutschen Wende mit seinen Kumpels Mischa (Friedrich Mücke) und Andrej (Christian Friedel) auf den Weg nach Berlin, um dort ein besseres Leben zu führen. Die Kultur in Ostberlin dieser Jahre war durch ein starkes ALternativmilieu geprägt, das sich leere Häuser, Säle etc. eroberte. So einfach wie geplant gestaltet sich das Unterfangen für die drei Freunde jedoch nicht. Dosenbierverkauf reißt es auch nicht raus, im Asylheim geht es rund, Geld bleibt Mangelware. Als Olga (Peri Baumeister), Hanna (Susanne Bormann) und Helena (Pheline Roggan) in das Leben der jungen Männer geraten, wird das Berliner Leben nochmal schwieriger. Wladimir verliebt sich und die Freunde schieben ihn an ...
Matthias Schweighöfer, Jahrgang 1981, steht seit 1994 vor der Kamera und hat sich im Jahr 2003 durch "Soloalbum" einen Namen gemacht. Es folgten "Die Klasse von ´99" (2003), "Kammerflimmern" (2004) und "Polly Blue Eyes" (2005) mit Susanne Bormann. "Keinohrhasen" (2007), "Operation Walküre" (2008) und "Zweiohrküken" (2009), Rainer Langhans ("Das wilde Leben", 2007), Manfred von Richthofen ("Der rote Baron", 2008), Marcel Reich-Ranicki ("Mein Leben - Marcel Reich-Ranicki", 2009) und Gödeke Michels ("12 Meter ohne Kopf", 2009). Zuletzt dann "Friendship!" (2010), "What a Man" (2011) und "Rubbeldiekatz" (2011).
"Die einzelnen Geschichtchen aus dem Buch "Russendisko" in einen einzigen Film zu pressen, das war wohl das Schwierigste am Filmprojekt. Glücklicherweise ist den Machern dies gut gelungen, sodass kein filmischer Flickenteppich entstanden ist, sondern ein linearer Film, in dem die drei Helden so einiges an Verrücktheiten erleben. Die Filmadaption ist dabei in den seltensten Fällen überraschend oder sonstwie etwas ganz Neues, weiß aber dank seiner sympathischen Darsteller absolut zu unterhalten. Die Jungs sind nett, die Mädels schnuckelig, die Dialoge kommen frisch und knackig daher, die russische Tanzmusik macht Laune, das Berlin der Wende kann überzeugen. Insgesamt ein Film, der niemandem weh tut und den meisten einen netten, amüsanten Filmabend verschaffen kann." (suite 101)
***Ich hab ihn mir jetzt selbst angesehen und ich finde ihn klasse. Er hat die Aufbruchs- und Wartestimmung der Menschen mit verlorener Identität zwischen den politischen Blöcken, direkt an der großen Systemgrenze herrlich eingefangen. Drei miteinander sehr verbundene Freunde, die sich durchschlagen, ein neues unkontrolliertes Leben leben wollen. Jede Menge Versuche starten, immer klamm, selbst vor einem illegalen Dasein, zu dritt im Auto schlafend, nicht zurückschrecken, das Leben, die Musik und Frauen lieben und am Ende die Russendisko als Erfolgsmodell starten. Ein Psychogramm der Einwanderer im späteren Gesamtdeutschland ... Was ist aus ihnen geworden, fragt sich der Zuschauer nach dem Film und wartet auf die Fortsetzung. ***