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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 25. August 2015

Wallstein Verlag: Zwei neue Highlights halten Ausschau nach dem Deutschen Buchpreis

Der Wallstein Verlag ist mit zwei Autoren auf der Longlist des Deutschen Buchpreises (dbp) vertreten. Auf der Empfehlungsliste der siebenköpfigen Jury findet sich Ralph Dutlis jüngst erschienener Roman  »Die Liebenden von Mantua« sowie Kai Weyands absurd-komische Geschichte über einen Bestattungshelfer:  »Applaus für Bronikowski«

Ralph Dutli, der auch schon mit seinem letzten Roman »Soutines letzte Fahrt« für den Deutschen sowie den Schweizer Buchpreis nominiert war und mit dem Düsseldorfer Literaturpreis, dem Preis der LiteraTour Nord sowie dem Rheingau Literatur Preis ausgezeichnet wurde, hat nun einen großen Roman über eine neue Liebesutopie geschrieben – gedankenreich, sprachmächtig und bildgesättigt. 

Mit dem im März erschienenen Roman »Applaus für Bronikowski« zeigt  Kai Weyand auf unterhaltsame Weise, dass Bestattungshelfer ein hochabwechslungsreicher Beruf ist – was auch immer für Klischees existieren mögen... 

Der Leser darf gespannt sein, ob beide den Sprung in die Shortlist schaffen. 

Mittwoch, 1. Juli 2015

Buchtipp: Hannah Arendt zwischen den Disziplinen

Hannah Arendt zwischen den Disziplinen

Herausgegeben von Ulrich Baer und Amir Eshel

Reihe: Manhattan Manuscripts (Hg. von Eckart Goebel, Paul Fleming und John T. Hamilton); Bd. 10

272 S., 11 Abb., geb., Schutzumschlag, 14,0 x 22,2
ISBN: 978-3-8353-1373-6 (2014)

Auch erhältlich als E-Book


Hannah Arendts unumstrittene Bedeutung für die Politikwissenschaft wird in diesem Band mit mehreren Beiträgen beleuchtet. Ihr Ziel war es immer, nicht den politischen Apparat über den Mensch zu stellen, sondern Politik immer zwischen den Menschen nicht nur als Interaktion, sondern als "Bezug" zu sehen. Daher ist auch in allem Nachdenken über menschliche Lebensgestaltung Politik im Dienste des Menschen zu sehen und nicht gegen ihn gerichtet.

Die Beiträge loten Hannah Arendts Denken aus, das sich in einem Grenzbereich zwischen den Disziplinen bewegt und doch den Begriff der Interdisziplinarität sprengt. Sie war in den 50er- und 60er-Jahren ein "public intellectual", viel diskutiert und bewundert. Eigenwillig ihr Ansatz: Der Mensch ist dazu begabt, "Wunder zu tun". Damit ist Initiative gemeint, etwas Neues zu beginnen, einen Neuanfang zu wagen. Und sie trennt strikt zwischen Denken und Wollen. Der Denkende muss dem Wollen entsagen, weil Wollen dem Denken entgegensteht, es zerstört. Mit dieser Prämisse beleuchtet sie auch die Politik.

Die Bedeutung von Hannah Arendts Denken auch für unser Zeitalter beruht auf ihrem bedingungslosen Anspruch, die konkreten Probleme der Welt um jeden Preis zu verstehen. Deshalb verlässt ihre Arbeit oft die Disziplin der Politikwissenschaft. Um der Welt gerecht zu werden, denkt Arendt in einem Gebiet zwischen Politik und Philosophie, zwischen Theorie und Literatur, zwischen Amerika und Europa, zwischen Analyse und Essay.

Stephan Braese, Barbara Hahn, Christine Ivanovic, Martin Klebes, Vivian Liska, Fred Moten, Sigrid Weigel, Liliane Weissberg, Thomas Wild u.a. untersuchen die Konturen dieses Grenzbereichs. Sie zeigen Arendts unerbittlichen Einsatz für das Verstehen, das ihrem Denken seine Schärfe und Originalität verleiht.

Sonntag, 10. Mai 2015

Buchtipp: Stil und Moral, Essays von Lukas Bärfuss

Seit Frisch und Dürrenmatt hat vielleicht kein Schweizer Schriftsteller mehr solche öffentliche Wirkung gezeitigt wie Lukas Bärfuss.

Wenn Lukas Bärfuss über die großen Begriffe nachdenkt: Freiheit, Lüge, Raum, Zeit, »Wo bin ich hier?«, dann geschieht das nie im im luftleeren Raum der Abstraktion. Immer erzählt er Geschichten. Er ist neugierig auf die Welt, auf das Kleine und auf das Große. Vor allem wendet er den Blick auf die Menschen, auf die Beziehungen zwischen ihnen: in der Liebe, der Arbeit, der Politik, in der Kunst. »Warum schweigen die Schriftsteller?«, fragt Bärfuss fordernd. Er will sich einmischen, und er sieht sich dazu sogar in der Pflicht. Seine biographischen Erfahrungen am unteren Ende der Gesellschaft mögen den Blick geschärft haben für Ungerechtigkeiten und für wohlfeile Ratschläge. Er weiß: Die Antworten sind nicht umsonst zu haben, sie müssen in den Widersprüchen gesucht werden und bleiben zwiespältig.
Immer wieder spielt Bärfuss in modellhaft durch, in welches Dilemma einer geraten kann, der im moralischen Sinn richtig handeln will. Was er über Robert Walser schreibt, gilt für ihn selbst: »Seine Literatur fragt mich nicht, wer ich bin, was ich kann, was ich gelesen habe, oder wie groß mein Wissen ist. Sie fragt mich bloß: Bist du bereit? Willst du sehen?«


17.05.2015 um 15.00 Uhr Solothurn (CH), Landhaus, Landhaussaal, Landhausquai II
Gespräch mit Lukas Bärfuss und Alain Berset im Rahmen der »Solothurner Literaturtage«

21.05.2015 um 20.15 Uhr Bamberg, Universität, Hörsaal U2/00.25
Bamberger Poetikprofessur: »Schönheit und Schmerz«

05.06.2015 um 17.30 Uhr Winterthur (CH), Theater
Referat und Gespräch mit Lukas Bärfuss im Rahmen des »Schweizer Theatertreffens«

235 S., geb., Schutzumschlag, 12 x 20; € 19,90 (D) | € 20,50 (A)

Dienstag, 9. Dezember 2014

Neuerscheinung: Verwunschene Orte. Raumfiktionen zwischen Paradies und Hölle


Verwunschene Orte 
Raumfiktionen zwischen 
Paradies und Hölle 

Herausgegeben von Andreas Mauz und Ulrich Weber 

Reihe: Sommerakademie Centre Dürrenmatt Neuchâtel (Hg. vom Schweizerischen Literaturarchiv); 
Bd. 04 

176 S., 49, z.T. farb., Abb., Klappenbroschur 
18,90 € 


Literatur und Raum: Lassen sich die »verwunschenen Orte« als eigenständiges raumfiktionales Phänomen profilieren?

Dem dichterischen Wort wird seit alters die Macht zugesprochen, Wirklichkeit zu verzaubern oder zauberhafte Wirklichkeiten herzustellen. Diese transformierende Kraft lässt gleichermaßen paradiesische wie höllische Neben- und Gegenwelten entstehen. Auch wenn diese individuellen Topographien jenseits politisch-geographischer Ordnungen situiert zu sein scheinen, ist klar: Als satirische Zerrbilder, idyllische Verklärungen oder utopische Gegenwelten stehen sie in intimer Beziehung zu soziokulturellen und realgeographischen Wirklichkeiten.
Was leistet in diesem Kontext der Begriff des »verwunschenen Ortes«? Lassen sich verwunschene Orte als distinktes raumfiktionales Phänomen ausmachen? Sind Utopien exemplarische verwunschene Orte? Diese und ähnliche Fragen werden im vorliegenden Band erörtert - mehrheitlich mit Blick auf die deutschsprachige Literatur der Schweiz.

Aus dem Inhalt:
Jürgen Fohrmann: Der Ort der Nicht-Orte (Utopien)
Marcel Lepper: Theorien der Utopie: ein Projekt der emphatischen Moderne?
Matías Martínez: Literarische Räume zwischen Realität und Fiktion
Dominik Müller: Werkübergreifende poetische Topographien bei Gottfried Keller, Otto F. Walter, Gerhard Meier und Gerold Späth
Magnus Wieland: Die Bibliothek als »verwunschener Ort«
Marin Zingg: Gespräch mit der Autorin Gertrud Leutenegger
Simon Zumsteg: »Burgatorio«. Über Hermann Burgers Topographesken
Fotostrecke: Dürrenmatts verwunschene Orte

Montag, 1. Dezember 2014

Neuerscheinung: Max Brod. Prager Tagblatt. Roman einer Redaktion



Max Brod
Prager Tagblatt
Roman einer Redaktion

Mit einem Vorwort von Thomas Steinfeld

Reihe: Max Brod - Ausgewählte Werke (Hg. von Hans-Gerd Koch und Hans Dieter Zimmermann in Zusammenarbeit mit Barbora Šramková und Norbert Miller)

456 S., geb., Schutzumschlag
29,90 €
Wallstein

Der Roman einer großen Epoche der Prager Kulturgeschichte, erzählt von einem, der zu ihrer Größe beitrug.

Das »Prager Tagblatt« war die bedeutendste deutschsprachige Zeitung der Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit – liberal, offen und immer bestrebt, der tschechisch-deutschen Verständigung zu dienen. Max Brod schildert in seinem Roman das Innenleben der Redaktion, der er selbst als Literatur-, Musik- und Theaterkritiker angehörte. Er erzählt vom Prager Nachtleben und wie politische Ereignisse einer unruhigen Zeit Einfluss auf Leben und Arbeit nahmen. Die anschauliche Schilderung des Redaktionsalltags wird ergänzt durch eine Liebesgeschichte des Erzählers zu einer schönen und rätselhaften Frau, aber auch durch eine Nebenhandlung: Der Redakteur Fliegel hat auf der Prager Kleinseite eine Sonntagsschule für behinderte Kinder gegründet und lebt das, wofür die »Skribenten« schreiben: Er ist vorbildlich.

Samstag, 4. Oktober 2014

Buchtipp: SOUTINES LETZTE FAHRT, Ralph Dutli

Ralph Dutli
Soutines letzte Fahrt
Roman

272 S., geb., Schutzumschlag, € 19,90 (D)
Wallstein Verlag


Ein Roman über Kindheit, Krankheit und Kunst. Über die Wunden des Exils in Paris, die Ohnmacht des Buchstabens und die überwältigende Macht der Bilder. Ausgezeichnet mit dem Düsseldorfer Literatur Preis 2014, dem Preis der LiteraTour Nord 2014, dem Rheingau Literatur Preis 2013, nominiert für den Deutschen Buchpreis 2013 und für den Schweizer Buchpreis 2013.

Chaim Soutine, der weißrussisch-jüdische Maler und Zeitgenosse von Chagall, Modigliani und Picasso, fährt am 6. August 1943 in einem Leichenwagen versteckt von der Stadt Chinon an der Loire ins besetzte Paris. Die Operation seines Magengeschwürs ist unaufschiebbar, aber die Fahrt dauert aufgrund der Umwege – um die Kontrollposten der Besatzungsmacht zu meiden – viel zu lange, nämlich 24 Stunden.
In einem Strom bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei. Er beschwört die unwahrscheinliche Freundschaft mit Modigliani, den plötzlichen Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre.
Der Maler, der an die Macht der Milch als einziges Heilmittel glaubt, fährt aber auch in ein »weißes Paradies«, eine Mischung von Klinik und Gefängnis, in der es zu merkwürdigen Begegnungen und Ereignissen kommt. Ein mysteriöser »Gott in Weiß« erklärt ihn für geheilt, verbietet ihm aber das Malen. Doch in einem Paradies ohne Malerei ist dem Künstler nicht zu helfen. Er beginnt heimlich wieder zu malen – und ist bereit, dafür den geforderten Preis zu zahlen …

www.ralph-dutli.de

Samstag, 7. Juni 2014

Wallstein-Autoren lesen für Sie: Ralph Dutli

Ralph Dutli auf Lesereise







11.06.
19.00 Uhr

Lesung »Liebe Olive«, »Das Lied vom Honig«, »Soutines letzte Fahrt«

Wesel
Buchhandlung Korn, Brückstraße 13




12.06.
19.00 Uhr

Preisverleihung
Düsseldorfer Literaturpreis 2014

Düsseldorf
Forum Stadtsparkasse Düsseldorf, Berliner Allee 33

Freitag, 4. Oktober 2013

Schicksale aus der Nazizeit: DIE UNBEUGSAMEN - Briefwechsel aus Gefängnis und KZ


Olga Benario – Luiz Carlos Prestes
Die Unbeugsamen
Briefwechsel aus Gefängnis und KZ

Herausgegeben von Robert Cohen. Die portugiesischsprachigen Briefe übersetzt von Niki Graça. Wallstein Verlag


Im Zentrum der sehr persönlichen Briefe der sich liebenden Widerstandskämpfer steht das in Haft geborene und dann weggenommene gemeinsame Kind.

Die deutsche Jüdin und Komintern-Agentin Olga Benario wurde Ende 1936, nachdem sie in Brasilien an einem misslungenen Aufstand beteiligt gewesen war, hochschwanger an Nazideutschland ausgeliefert. In Gestapo-Haft in Berlin gebar sie kurz darauf ihre Tochter Anita, die ein Jahr bei ihr in der Zelle lebte, bevor sie in die Obhut der brasilianischen Großmutter gegeben wurde. Olga Benario gehörte später zu den ersten weiblichen Häftlingen im KZ Lichtenburg und in Ravensbrück. 1942 wurde sie in der NS-Tötungsanstalt Bernburg ermordet.
Ihr Lebenspartner und der Vater ihres Kindes, der brasilianische Offizier Luiz Carlos Prestes, verbrachte die Jahre 1936 bis 1945 in Rio de Janeiro in Isolationshaft. Er war Anführer des Aufstandes gegen die Regierung Vargas und seit Mitte der 1920er Jahre als »Ritter der Hoffnung« bekannt.
Der Briefwechsel der beiden Gefangenen konnte unter den größten Schwierigkeiten der Distanz, der Sprache und der Zensur selbst noch während Olga Benarios Inhaftierung im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück aufrechterhalten werden. Im Zentrum der Briefe steht das Schicksal des kleinen Mädchens.