Zwei Neuheiten bei ECM New Series eröffnen die Veröffentlichungsaktivitäten bei ECM im März, beide erscheinen am 12.03.:
Da ist zunächst die dritte Folge in jener fortlaufenden Prism-Reihe des Danish String Quartet, die zeigt, wie die Spektren von Bachs Fugen durch Beethovens Quartette gebrochen werden, um so neues Licht auf das Werk späterer Komponisten zu werfen. "Beethoven hatte eine grundsätzlich lineare Art der Entwicklung von Bach übernommen", merken die Dänen an, "und alles in Myriaden von verschiedenen Farben, Richtungen und Möglichkeiten aufgelöst – ähnlich wie ein Prisma einen Lichtstrahl aufspaltet." Hier folgt das Quartett dem Strahl von Johann Sebastian Bachs Fuge in cis-Moll aus dem WTC I über Ludwig van Beethovens Streichquartett Nr. 14, Op.131, bis zu Béla Bartóks Streichquartett Nr. 1.
Momo Kodama, deren hochgelobtes New Series Soloalbum Point and Line Werke von Toshio Hosakawa und Claude Debussy einander gegenüberstellte, präsentiert auf einer neuen Aufnahme nun das Klavierkonzert, das Hosakawa für sie schrieb, das schimmernde ‘Lotus under the moonlight’. 2006 komponiert, ist ‘Lotus’ auch eine Hommage an Wolfgang Amadeus Mozart, mit entfernten Anklängen an Mozarts Konzert. Nr. 23; KV 488, in A-Dur, dem Werk, mit dem es hier in einer Konzertaufnahme aus Japan mit Maestro Seiji Ozawa und seinem Mito Chamber Orchestra gepaart ist.
Am 19. März folgt ein Album mit improvisierter Musik:
Entendre, das erste Soloalbum des Schweizer Pianisten und Komponisten Nik Bärtsch, der vor allem als Leader der Bands Ronin und Mobile bekannt ist, bietet einen tieferen Einblick in Bärtschs musikalisches Denken. Wie der Albumtitel andeutet, geht es auf Entendre um das Hören als kreativen Prozess, der sich auf die geduldige Entfaltung von Bärtchs modularen, polymetrischen Stücken bezieht, mit der Wachsamkeit für die Dynamik der Berührung, die Freiheit in der ästhetischen Beschränkung findet und dem Fluss der Entwicklung jedes Stücks dient. Das Album wurde im Auditorio Stelio Molo RSI, Lugano im September 2020 aufgenommen und von Manfred Eicher produziert. Es erscheint in etwa zeitgleich mit der Veröffentlichung von Nik Bärtschs Buch “Listening: Music - Movement – Mind” im Verlag Lars Müller Publishing, das die Entwicklung von Niks "ritueller Groove-Musik" und die Philosophie, die ihr zugrunde liegt, nachzeichnet.