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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 7. April 2013

Buchvorstellung: Der Weisheit des Herzens folgen vom Dalai Lama


  
Der Dalai Lama, der große spirituelle Führer ist überzeugt, dass den Frauen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung unserer Zukunft zukommt. Weibliche Werte wie Mitgefühl, Großherzigkeit und Güte müssen ihm zufolge mehr Gewicht haben, außerdem sollten Frauen deutlich mehr Positionen in der Politik besetzen, damit es zu nachhaltigem Frieden auf der Welt kommen kann.

Auch wenn sich der Dalai Lama primär an Frauen wendet, beziehen sich doch viele seiner Betrachtungen auf beide Geschlechter, es geht um Liebe und Sexualität, persönliches Glück und Erfüllung, Mitgefühl und Güte, Spiritualität, Krankheit und Tod oder den Dialog der Religionen. Kurze Schlaglichter auf den Dalai Lama, etwa von seiner Mutter, seiner Schwester oder Annie Lennox, runden den Band ab.

Die Journalistin Catherine Barry kennt den Dalai Lama seit mehr als 20 Jahren, von 1997 bis 2007 präsentierte sie im französischen Fernsehen die wöchentliche Sendung ›Voix bouddhistes‹. Sie hatte mehrmals Gelegenheit, den Dalai Lama zu interviewen, führte einen intensiven Briefwechsel mit ihm und konnte so diesen Band zusammenstellen.

     
Dalai Lama
Geboren 1935 als Sohn einer Bauernfamilie in Osttibet, wurde er im Alter von zwei Jahren als Wiedergeburt des 13. Dalai Lama erkannt und drei Jahre später in Lhasa unter seinem Mönchsnamen Tenzin Gyatso als 14. Dalai Lama, geistliches und weltliches Oberhaupt von Tibet, feierlich inthronisiert. Nach der Besetzung Tibets durch das kommunistische China floh er 1959 ins indische Exil. Durch zahllose Reisen in der ganzen Welt, Bücher, Vorträge und Gespräche mit Politikern, Wissenschaftlern und religiösen Führern wurde aus dem mythenumrankten »Gottkönig« eine der weltweit bekanntesten Persönlichkeiten. 1989 erhielt er den Friedensnobelpreis.


Der Weisheit des Herzens folgen  *  Deutsche Erstausgabe  *  220 Seiten  *  Juni 2010

Montag, 19. März 2012

Faszination Tibet - dem Himmel so nah

Das märchenhaft fremde Tibet konnten wir am Sonntag, den 11.3.12 bei Andreas Huber von Saar-Pfalz-Lichtblicke in Spießen-Elversberg bei Neunkirchen erleben. In seinen Dia-Multivisionsshows werden Länder erlebbar gemacht, die man schon immer einmal sehen wollte oder eben früher sehr selten bereiste, mittlerweile jedoch leicht erreicht. Im 2012-Programm enthalten sind außerdem Norwegen, Island, Chile, Peru, Südafrika, Masuren und Neuseeland.
Tibet liegt in Zentralasien am nördlichen Rand des Himalaya-Gebirges im Südwesten von China. Nachbarländer sind Myanma, Indien, Bhutan und Nepal. Die Hauptstadt ist Lhasa. In Tibet wohnen rund 10,5 Mio Menschen und es liegt auf einem Hochplateau von etwa 4000 m, das bis zum höchsten Berg der Welt dem Mount Everest mit 8850 m ansteigt.
Fotos: Andreas Huber 
Das erste Königreich in Tibet existierte im 7. Jahrhundert n.Chr. Seit dem 16. Jh. regieren Dalai Lamas das Land. 1750 wurde Tibet erstmals durch China besetzt, existierte jedoch unter eigener Regierung weiter. 1906 war es britisch, 1907 wurde es China zugesprochen, erlangte ein Jahr später wieder Selbstherrschaft durch das Ende des Kaiserreiches in China und 1913 die Unabhängigkeit. Da es sehr zurückgezogen und isoliert vom internationalen Geschehen lebte, war es möglich, dass China 1950 erneut einmarschierte. 1951 kam es zu einem Vertrag mit China, der die Besetzung durch China rechtfertigte und 1959 zu einem Aufstand gegen China, der blutig niedergeschlagen wurde. 1965 wurde Tibet autonome chinesische Region unter Verlust großer Gebiete an China, es wurde halbiert, das alte Tibet abgetreten.
Der Buddhismus dominiert, führte uns Andreas Huber weiter ins Thema ein, die religiöse Anschauung "Jeder kann sein Schicksal selbst bestimmen" weit verbreitet. Tausende von Gottheiten existieren in Tibet, das eine Fusion der eigenen Traditionen mit dem Buddhismus im 8.Jahrhundert vollzog. Die Reise beginnt vor Lhasa und führt direkt in die Hauptstadt. Der Sitz des Dalai Lamas ist der Potala-Palast, imposant und sehr geräumig mit 1000 Räumen auf 13 Stockwerken, der ab 637 gebaut wurde. Die Dachziegeln vergoldet, die Wände in Weiß mit roten Absetzungen. Ein Unesco-Weltkulturerbe. Der Dalai Lama verzichtet übrigens auf Reinkarnation, bis alle erlöst sind. Das Oberhaupt der Tibeter wohnt im indischen Exil, und wie wir wissen hat der Dalai Lama einen ganzen Werbestab, mit dem er in allen Ländern der Erde über Tibet, die Religion und Philosophie gegen Entgelt spricht. Der momentane Dalai Lama führt in Europa von der Schweiz aus ein riesiges "Unternehmen" mit einem beachtlichen Umsatz, der der Sache Tibets zufließt. Unweit der Höhlentempel Dralha Lubuk.
Der Sommersitz der Dalai Lamas (ebenfalls Weltkulturerbe) war der Norbulinka (Juwelengarten), ein wahres Kleinod. Ebenso der im 7. Jh. erbaute Jokhang-Tempel, der bis heute der heiligste Ort der Tibeter ist. Wie Mekka ist es das (Lebens-)Ziel aller Tibeter, einmal oder mehrmals zu ihrem Tempel zu pilgern. Diese Pilgertour kann ein Leben dauern und ist sehr beschwerlich, da der Weg mit Niederwerfungen alle paar Schritte erfolgt, die Knie gepolstert und Hände geschützt mit Holzbrettern. Die Dächer des Tempels sind mit echtem Gold überzogen, auch das Wahrzeichen des Buddhismus, das Dharma-Rad von zwei Gazellen bewacht. Die Wichtigkeit des Tempels wird nur noch durch das Tibetische Staatsorakel des Klosters Nechung erreicht. In der tibetischen Kultur beruht die Orakelbefragung auf der Vorstellung, dass eine Gottheit von einer Person Besitz ergreift und durch diese spricht. Die Person gilt daher als Gefäß der Gottheit. Der Dalai Lama befragt es noch heute in wichtigen Entscheidungen und folgt immer, trotz seiner persönlichen Vorbehalte, den Ratschlägen des Mediums.
Norbulinka (chinareisen.com)
Potala-Palast - Yamdrok-See - Kloster Narthang (chinareisen.com)
Kloster Sera (chinareisen.com)
Eine weitere Station war das Sera-Kloster, das im Jahr 1419 gegründet wurde und zu den bedeutenden Lehrfakultäten gehört. Die dicht nebeneinander stehenden Gebäude des Baukomplexes zeigen eine übersichtliche bauliche Ordnung. Früher war hier der "Shaolin-Tempel" Tibets und bildete Leibwächter für hohe Beamte und vornehme Persönlichkeiten aus. Am 27. Tag des zwölften Monats nach dem tibetischen Kalender findet im Sera-Tempel das eindrucksvolle bunte "Serabengqen"-Fest statt. Heute noch kann man das rege Diskutieren der Mönche in den Höfen verfolgen. Sie stellen ihren Mitmönchen philosophische Fragen, klatschen in die Hände und erwarten schnelle Antworten.
Ebenfalls ein wichtiges Kloster war das Drepung-Kloster aus dem Jahre 1416, in dem 10 000 Mönche lebten. Bei der Besetzung Tibets 1950 wurden sehr viel Mönche umgebracht oder flohen. Der Weg führte uns an den Nam Co, den höchstgelegenen Salzsee der Erde, auf ca. 4700 m NN. Er gehört zu den drei heiligen Seen in Tibet und ist für die Tibeter ein wichtiges Heiligtum. Mit 79 km Länge und 30 km Breite dauert es schon ein paar Tage ihn zu Fuß zu umrunden.
Wir sehen die Lhasa-Eisenbahn in Aktion, die von 0 m NN auf 6000 m NN hochklettert und sicher ein berauschendes Bahnfahrterlebnis darstellt.
Den Yamdrok Yutso im Bezirk Shannan, ein weiterer heiliger See Tibets, passierend kommen wir nach Gyantse. Dort stellt uns Andreas Huber auch mal am Rande die tibetischen Solaröfen vor, die durch Reflektoren die Speisen richtig warm bekommen. In der Stadt Zong das Palkhor-Kloster, das vor 1959 18 Sakral- und Wohnbauten einschloss. Die zwei dominierenden Bauten sind der “Tsuglagkhang” und der “Kumbum-Chörte”. Der 32 m hohe Kumbum, der Stupa der "hunderttausend" Bilder Buddhas (es seien nur 20.000), ist ein “Bilderhaus” des lamaistischen Götterhimmels.
Auf der Busfahrt nach Lhakpa La Pass sehen wir, wozu Busfahrten unterbrochen werden können: Die Busfahrer werfen Gebetszettel in die Luft, was Glück bringen soll. Wir lernen die Drokbars kennen, die Nomaden, die für die Chinesen nur schwer kontrollierbar sind, weswegen sie mit Geldprämien zur Sesshaftigkeit gelockt werden. Die geringe Bildung und Ausbildung dieser Tibeter ist ein Problem für die Zukunft. Ihr Heiligtum die Yaks, die enorme Preise erzielen und vielfältige Ressourcen bieten, Fell, Fleisch, Dungziegeln ...Der Buttertee aus Yakbutter, Salz, Wasser, Kräutern, Tee usw. als Grundnahrungsmittel der Nomaden ist an sich schmackhaft, wenn er gut zubereitet ist. Unvergessliche Blicke auf den Cho Oyu mit rund 8300 m NN, die „Mutter Gottheit des Universums“. Was tun, wenn hier eine Panne passiert? Warten! Die Crew hat es nach vielen Stunden geschafft, den Bus mit Fremdhilfe wieder aus dem Sand zu bekommen. Dafür ein toller Blick auf das Lapchi Lang-Massiv.

Auf dem Weg nach Shigatse, der zweitgrößten Stadt Tibets folgten das Kloster Sha Lu mit der Pucha-Zeremonie, die Mühle von Kapin mit feinsten Mehlen oder Getreideschrot, die Kloster wegen ihrer Reinheit beliefern darf.   
In der Stadt das Tashihunpo-Kloster und die gleichnamige Universität, der Sitz der Panchen Lamas. 1995 verschwand dort spurlos der 6-jährige Auserwählte mit seiner Familie in chinesische Vormundschaft. In diesem Kloster befindet sich die mit 22 m hohe weltgrößte Bronzestatue des Qamba-Buddhas. 20 km außerhalb dann das sehenswerte Kloster Narthang mit einer heute veralteten Druckerei, das 8000 Druckstöcke von tibetischen Büchern beherbergt, alles ungebundene Bücher, typisch die losen Blätter in Leder, Stoff oder Seide eingeschlagen.
In Zetang lernen wir einen Himmelsbestattungsplatz kennen, ein Friedhof mit ganz uneuropäischen grausigen Riten, die Leichen werden aufgebahrt, später zertrümmert und an die Geier verfüttert!
Im sehenswerten Kloster Sakya schließlich eine sehr imposante Bibliothek mit hohen Regalen. Ganz unten in den Regalen existieren Kriechgänge, die ebenfalls als wichtige Wege und Stationen auf dem Weg zur Erleuchtung gelten, hier einmal im Hockgang durchzueilen verbessert das Kharma ungemein. ;-)

Fazit: Ein sehr interessanter Vortrag, der einem Tibet sehr nahe brachte und die Stunden angenehm mit sinnvollem Wissen füllte. So lässt sich neben TV und DVDs Welt auch - und oft interessanter – entdecken. Reisen nach Tibet sind heute preiswert geworden, so dass man sich direkt zu einem Besuch anstecken lassen kann, wenn man die tibetische Hygiene außerhalb der Hotels erträgt.