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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 3. Februar 2024

HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM FEBRUAR 2024

Sonntag, 25. Februar 2024, um 18 Uhr im Opernhaus
Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung


DER TRAUMGÖRGE
Oper in zwei Akten und einem Nachspiel von Alexander Zemlinksy
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Markus Poschner; Inszenierung: Tilmann Köhler
Mitwirkende: AJ Glueckert (Görge), Zuzana Marková (Prinzessin / Gertraud), Magdalena Hinterdobler (Grete), Liviu Holender (Hans), Juanita Lascarro (Marei), Magnús Baldvinsson (Müller), Alfred Reiter (Pastor), Michael Porter (Züngl), Iain MacNeil (Kaspar), Mikołaj Trąbka (Mathes), Barbara Zechmeister (Wirtin), Andrew Bidlack (Wirt) u.a.


Weitere Vorstellungen: 29. Februar, 3. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 9., 13., 16., 23., 31. (18 Uhr) März 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Die zentralen Themen der Oper, Ablehnung und Hass gegenüber Fremden, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Biografie von Alexander Zemlinsky (1871-1942): In Wien erlebte er um 1900 die ersten antisemitischen Anfeindungen, die sich auch gegen Künstler*innen richteten. Eines der prominenten Opfer war Hofoperndirektor Gustav Mahler, der Zemlinsky mit der Komposition des Traumgörge beauftragt hatte. Nach Mahlers Entlassung 1907 wurde die Premiere umstandslos gestrichen. So kam das Werk erst 1980 in Nürnberg zur Uraufführung und wird nun erstmals szenisch in Frankfurt gezeigt. Zemlinskys faszinierende, spätromantische Musik erinnert zwar an seine Zeitgenossen, wirkt aber immer originell und inspiriert.

Zum Inhalt der Oper: Bücher bedeuten dem Dorfburschen Görge alles: Er ist in seine Traumprinzessin verliebt. Doch soll er die bodenständige Grete heiraten. Görge weiß, dass er in der Dorfgemeinschaft niemals akzeptiert werden wird. So läuft er vor seiner eigenen Hochzeit davon und will seine Lebensträume verwirklichen. Sein Plan scheitert: Er strandet drei Jahre später als Trinker in einem anderen Dorf. Um einen Aufstand zu organisieren, wird dort ein Sprecher gesucht. Die Bauern schlagen Görge vor. Dafür müsste er allerding mit Gertraud, die im Dorf als Hexe verschrien ist, brechen. Als er sich weigert, sie zu verlassen, bekommen die Beiden durch den Mob zu spüren, dass es in dieser Gesellschaft keinen Raum für Träume gibt. Vielleicht anderswo?

Der gebürtige Münchner Markus Poschner debütierte 2016 mit Händels Messiah an der Oper Frankfurt. Im Jahr darauf trat er mit großem Erfolg bei Publikum und Presse den Posten des Chefdirigenten des Bruckner Orchester Linz an. 2022 eröffnete er mit Tristan und Isolde die Bayreuther Festspiele, wohin er 2023 zurückkehrte. 2025/26 wird er als Chefdirigent an das Sinfonieorchester Basel wechseln. Der ursprünglich vom Schauspiel kommende Regisseur Tilmann Köhler ist ein gern gesehener Gast in Frankfurt, wo er nach Händels Teseo, Radamisto und Xerxes sowie nach Rossinis Bianca e Falliero, Frank Martins Le vin herbé und Mozarts Le nozze di Figaro nun mit Zemlinskys Traumgörge eine weitere Arbeit für das Musiktheater vorlegt. Angeführt von AJ Glueckert (Görge) sind fast alle Partien mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt, darunter Magdalena Hinterdobler (Grete) und Liviu Holender (Hans). Die tschechische Koloratursopranistin Zuzana Marková (Prinzessin / Gertraud) gastierte 2018/19 als Elvira in Bellinis I puritani erstmals in Frankfurt, 2021/22 gefolgt von Gilda in Verdis Rigoletto. Ihre Paraderolle ist die Violetta (La Traviata), die die junge Sängerin u.a. an die Berliner Staatsoper Unter den Linden, die Opéra National de Paris und die Arena di Verona sowie die Opernhäuser von Florenz und Marseille führte. Zu ihren Plänen gehört Donna Anna in Mozarts Don Giovanni am Teatro La Fenice in Venedig in der Regie von Damiano Michieletto.


DIE ZAUBERFLÖTE       Foto: Barbara Aumüller

Freitag, 2. Februar 2024, um 19 Uhr im Opernhaus, Erste Wiederaufnahme


DIE ZAUBERFLÖTE
Eine deutsche Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Julia Jones / Takeshi Moriuchi / Alden Gatt; Inszenierung: Ted Huffman Mitwirkende: Magnus Dietrich / Kudaibergen Abildin (Tamino), Elena Villalón / Karolina Bengtsson (Pamina), Danylo Matviienko / Domen Križaj (Papageno), Kihwan Sim / Andreas Bauer Kanabas (Sarastro), Clara Kim (Königin der Nacht), Monika Buczkowska / Angela Vallone (Erste Dame), Cecelia Hall (Zweite Dame), Katharina Magiera (Dritte Dame), Peter Marsh / Michael McCown (Monostatos), Idil Kutay (Papagena), Božidar Smiljanić / Jarrett Porter (Sprecher / Erster Priester), Michael McCown/ Abraham Bretón(Erster Geharnischter), Frederic Jost/ Thomas Faulkner(Zweiter Geharnischter), Solist*innen des Kinderchores der Oper Frankfurt (Drei Knaben)

Weitere Vorstellungen: 4. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 9., 11., 17., 24. (18 Uhr) Februar, 13., 21., 27. Juni 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung der DZ Bank


Als erste Premiere eröffnete am 2. Oktober 2022 Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) die vergangene Spielzeit. Die Oper in der Sicht des Amerikaners Ted Huffman folgte nach 24 Jahren auf die seit ihrer Premiere 1998 fünfzehn Mal wiederaufgenommene Produktion von Alfred Kirchner – und der stilistische Unterschied zwischen beiden Inszenierungen könnte größer nicht sein. Jene Zuschauer*innen, die sich dieser Sichtweise öffneten, wurden mit einem modernen, völlig neuen Blick auf das Werk belohnt. Und so konnte man auf dem Portal www.concerti.de lesen: „Mozarts immergrüner Repertoire-Reißer ist am frisch gekürten ‚Opernhaus des Jahres‘ wie neu zu erleben: Die Handlung aus der Perspektive des gealterten Tamino zu erzählen, geht voll auf. Auch musikalisch ist alles zum Besten bestellt.“ Für viele Zuschauer*innen war und ist Die Zauberflöte der traditionelle Einstieg in die Welt der Oper:

Mit Hilfe einer magischen Flöte befreien Prinz Tamino und der Vogelfänger Papageno die junge Pamina, Tochter der Königin der Nacht, aus dem Palast Sarastros. Doch bevor es so weit ist, müssen alle eine Reihe gefährlicher Prüfungen bestehen und an dieser Aufgabe wachsen.

Die musikalische Leitung der Neuproduktion liegt bei Mozart-Spezialistin Julia Jones, die für die erkrankte Marie Jacquot einspringt und somit endlich wieder einmal in Frankfurt zu erleben ist. Mit ihr wechseln sich Studienleiter Takeshi Moriuchi und Kapellmeister Alden Gatt am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters ab. Die Besetzung stammt fast ausschließlich aus Mitgliedern des Frankfurter Ensembles und Opernstudios – einen schöneren Beweis für die von Intendant Bernd Loebe ausgehende, gelungene Pflege der fest engagierten Sänger*innen lässt sich nicht denken.


Dienstag, 20. Februar 2024, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Liederabend


ADRIANA GONZÁLEZ, Sopran
IÑAKI ENCINA OYÓN, Klavier

Lieder von Robert Dussaut, Hélene Covatti, Isaac Albéniz, Enrique Granados und Fernando Obradors

Preise: € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 

Adriana González kommt aus einem Land, in dem es keine Opernhäuser gibt. Doch die guatemaltekische Sängerin begeistert mit ihrer lyrischen Stimme und ihrem warmen Sopran regelmäßig die internationale Opernwelt – zuletzt auch das Frankfurter Publikum als Micaëla in Bizets Carmen und als Gräfin in Mozarts Le nozze di Figaro. Die junge Sopranistin, die 2019 als Gewinnerin des Ersten Preises und des Zarzuela-Preises aus dem Operalia-Wettbewerb hervorging, wird für ihre herausragende Musikalität gefeiert. Als Mitglied des Atelier Lyrique der Pariser Oper und des Internationalen Opernstudios des Opernhauses Zürich hat sie sich bereits ein breites Repertoire mit dem Schwerpunkt auf Mozart, Rossini und Puccini erarbeitet, das ihrem hochflexiblen Sopranstil entspricht. Große Erfolge feierte sie vor allem als Micaëla (Carmen) an der Genfer Oper, als Liù (Turandot) an der Oper in Toulon, als Contessa (Le nozze di Figaro) am Opernhaus in Nancy und als Corinna (Il viaggio a Reims) am Gran Teatro del Liceu in Barcelona. 

Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich. 

Freitag, 5. Januar 2024

HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM JANUAR 2024

Sonntag, 28. Januar 2024, um 18 Uhr im Opernhaus  Premiere / Frankfurter Erstaufführung 

DIE BANDITEN 

Opéra bouffe in drei Akten von Jacques Offenbach 
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln 

Musikalische Leitung: Karsten Januschke
Inszenierung: Katharina Thoma 
Mitwirkende: Gerard Schneider (Falsacappa), Yves Saelens (Pietro), Jonathan Abernethy (Carmagnola),  Michael McCown (Domino), Jarrett Porter (Barbavano), Elizabeth Reiter (Fiorella),  Kelsey Lauritano (Fragoletto), Kudaibergen Abildin (Pipo), Cláudia Ribas (Pipa / Die Marquise),  Ekin Su Paker (Pipetta / Die Herzogin), Peter Marsh (Der Prinz von Mantua),  Theo Lebow (Baron von Campotasso), Magnús Baldvinsson (Der Kapitän der Carabinieri),  Peter Bronder (Antonio), Abraham Bretón (Graf von Gloria-Cassis), Juanita Lascarro (Die Prinzessin von Granada), Tianji Lin (Adolfo von Valladolid), Pilgoo Kang (Der Hofmeister) u.a. 


Weitere Vorstellungen: 1., 10., 16., 18. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern  zwischen 3 und 9 Jahren), 22. Februar, 1., 10. (18 Uhr), 15. März 2024  Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr. 
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper 


Mit seiner figurenreichen, opulenten Operette im Räuber-Milieu, das sich seit der Romantik großer  Beliebtheit erfreut, zeigt sich Jacques Offenbach (1819-1880), der Meister des satirisch-scharfen Witzes  und der virtuosen Situationskomik, auf der absoluten Höhe seines Könnens. Innerhalb von nur drei  Monaten komponierte er mit Die Banditen eine dreiaktige Opéra bouffe, für deren Text seine Librettisten  Henri Meilhac und Ludovic Halévy verantwortlich zeichneten. Nun wird das 1869 am Pariser Théâtre des  Variétés uraufgeführte Werk am 28. Januar 2024 erstmals in Frankfurt gezeigt. 

Die Banditen um Räuberhauptmann Falsacappa sind unzufrieden mit der Beute ihrer jüngsten  Raubzüge. Beim letzten Überfall auf den Bauern Fragoletto hat dieser sich in Falsacappas Tochter  Fiorella verliebt und umgekehrt. Nun will er selbst Bandit werden und entführt einen Kabinettskurier. Den  Papieren, die dieser bei sich trägt, ist zu entnehmen, dass die Prinzessin von Granada im Anmarsch ist.  Sie soll den Prinzen von Mantua heiraten. Ihre Mitgift besteht zum großen Teil aus den Schulden, die die  Mantuaner bei den Spaniern haben. Die restliche Summe – drei Millionen – sollen der Delegation aus  Granada bei ihrem Eintreffen übergeben werden. Falsacappa fasst einen Plan… 

Die musikalische Leitung dieser Frankfurter Erstaufführung liegt bei Karsten Januschke, welcher der  Oper Frankfurt bis 2015 – zuletzt als Kapellmeister – verbunden war. Hier dirigierte er in der  vergangenen Spielzeit die Wiederaufnahmeserien von Tschaikowskis Eugen Onegin und wiederholt  Händels Tamerlano im Bockenheimer Depot. Zu seinen aktuellen Aufgaben zählt Hänsel und Gretel an  der Staatsoper Stuttgart. Katharina Thoma erarbeitete in Frankfurt 2020/21 den Pergolesi-Doppelabend  mit Stabat Mater und La serva padrona sowie 2019/20 Tristan und Isolde. Zuletzt entstanden unter ihrer  Regie Die Frau ohne Schatten an der Oper Köln sowie Rusalka am Badischen Staatstheater Karlsruhe.  Mit Ausnahme von Yves Saelens (Pietro) sind alle übrigen Partien mit (ehemaligen) Mitgliedern des  Ensembles und Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt. Der belgische Tenor war an der Oper  Frankfurt nach zahlreichen Auftritten u.a. wiederholt als Bajazet in Händels Tamerlano sowie zuvor mit  seinem Debüt als Demodokos / Teiresias in Dallapiccolas Ulisse (Wiederentdeckung des Jahres 2022  bei den International Opera Awards) zu erleben. Sein österreichisch-australischer Fachkollege Gerard  Schneider (Falsacappa) wird erneut als Narraboth (Salome) auftreten sowie als Léopold in Fromental  Halévys La Juive debütieren. Die amerikanische Sopranistin Elizabeth Reiter (Fiorella) gab jüngst ihr  Debüt als Amanda in Ligetis Le Grand Macabre. Kelsey Lauritano (Fragoletto) trat als Cherubino in der  Neuproduktion von Le nozze di Figaro auf; darüber hinaus wird die japanisch-amerikanische  Mezzosopranistin erneut als Emilia in Rossinis Otello zu erleben sein. Peter Marsh (Der Prinz von  Mantua) begeisterte hier kürzlich als Piet vom Fass (Le Grand Macabre).  1


Samstag, 6. Januar 2024, um 19.30 Uhr im Opernhaus  Zweite Wiederaufnahme 

SALOME 
 
Drama in einem Aufzug von Richard Strauss 
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln 

Musikalische Leitung: Leo Hussain
Inszenierung: Barrie Kosky 
Mitwirkende: Ambur Braid (Salome), Nicholas Brownlee (Jochanaan), Matthias Wohlbrecht (Herodes),  Claudia Mahnke / Katharina Magiera (Herodias), Michael Porter / Gerard Schneider (Narraboth),  Bianca Andrew (Ein Page der Herodias), Theo Lebow, Andrew Bidlack, Magnus Dietrich, Andrew Kim,  Alfred Reiter (Fünf Juden), Thomas Faulkner, Sakhiwe Mkosana (Zwei Nazarener),  Erik van Heyningen, Seungwon Choi (Zwei Soldaten), Chiara Bäuml (Sklavin) 


Weitere Vorstellungen: 12., 14. (18 Uhr), 19., 27. Januar, 3. Februar 2024 (anschließend dritte  Frankfurt Opera Night – nur mit Sonderticket) 
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.  
Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 

Salome von Richard Strauss (1864-1949) in der Sicht von Barrie Kosky war einer der großen  Erfolge der Spielzeit 2019/20. Da traf es Publikum wie Mitarbeiter*innen doppelt hart, als aufgrund des  ersten Lockdowns die vierte Vorstellung der Premierenserie am 13. März 2020 schon nicht mehr  stattfinden durfte. Doch das konnte sich beim Lesen der hymnischen Kritiken nach der Premiere noch kaum jemand vorstellen: „Was für ein radikaler Ansatz! Was für ein genialer Wurf!“ (Das Opernglas)  und „Barrie Kosky ist eine geradlinige, psychologisch tiefschürfende und abgrundtief schwarze Salome  gelungen.“ (SWR 2 / Kultur aktuell). Die Opernwelt übertitelte ihre Rezension mit „Ein Coup – Selten  wurde Richard Strauss’ Salome so packend auf den Punkt gebracht wie von (…) Barrie Kosky an der  Oper Frankfurt“.
Da wunderte es niemanden, dass wenig später in der Autor*innenumfrage dieses  Magazins die Nominierungen für Kosky und seine Produktion in allen Kategorien so zahlreich waren,  inklusive Ernennung von Katrin Lea Tag zur „Bühnenbildnerin der Jahres“.  Ein schwarzer Raum, lediglich durchschnitten von Scheinwerferkegeln. Eine bildliche Umsetzung des  Mond-Motivs, das die Protagonist*innen in den Fokus stellt und damit ganz nah an das Publikum  heranrückt – das gilt vor allem für die Titelheldin: „Die Szene gehört Salome: In einem spektakulären,  intensiven, total hingebungsvollen Rollendebüt ist die Kanadierin Ambur Braid zu erleben, mit einem  unermüdlichen, dominanten, in der Höhe gewaltigen, nach unten immens abschattierten Sopran und  dem Gesicht einer so komödien- wie thrillertauglichen Collegestudentin“, war etwa in der Frankfurter  Rundschau zu lesen. Da wird es viele Zuschauer*innen erfreuen, dass die Sopranistin erneut mit von  der Partie ist. 

Doch nun zu den Neubesetzungen: Die musikalische Leitung liegt bei Leo Hussain, der  hier zuletzt 2022/23 für Vorstellungen der Wiederaufnahmeserie von Humperdincks Hänsel und Gretel  zu Gast war. An der Oper Frankfurt leitete er darüber hinaus bereits L’Heure espagnole / La vida breve  und Weinbergs Die Passagierin, Wiederaufnahmeserien von Tosca und Carmen sowie die  Premierenserie von Cimarosas L’italiana in Londra. Jüngste Engagements führten den britischen  Dirigenten für Verdis Don Carlo an die Staatsoper Hamburg. Der amerikanische Bassbariton Nicholas  Brownlee war bereits in Vorstellungen der ersten Wiederaufnahme als Jochanaan zu erleben und  zählt mit Amonasro (Aida) und Escamillo (Carmen) zwei bedeutende Rollendebüts zu seinen aktuellen  Frankfurter Aufgaben. Ebenfalls mit der Produktion vertraut sind Claudia Mahnke und Katharina  Magiera – letztere war in der Premierenserie als Page besetzt –, die nun im Wechsel als Herodias  auftreten werden. Zu den Neubesetzungen gehört Matthias Wohlbrecht (Herodes), Kammersänger  des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, der damit sein Debüt im Haus am Willy-Brandt-Platz gibt,  sowie aus dem Ensemble u.a. Michael Porter (Narraboth) und Bianca Andrew (Ein Page der  Herodias). Alle weiteren Partien sind mit wenigen Ausnahmen ebenfalls aus dem Ensemble und  Opernstudio besetzt.  

Zum Inhalt der Oper: König Herodes hält den Propheten Jochanaan gefangen, doch seine  Stieftochter Prinzessin Salome, Tochter der Herodias, verlangt, diesen zu sehen. Der Prinzessin  verfallen, gibt der Hauptmann Narraboth derem Verlangen trotz des ausdrücklichen Verbotes des  Herrschers nach. Als Salome auf Jochanaan trifft, weist dieser sie zurück, woraufhin der von  Eifersucht geplagte Narraboth Selbstmord begeht. Ihr lüsterner Stiefvater verlangt, dass die vom  Propheten Verfluchte für die feiernde Gesellschaft tanzt. Sie lehnt zunächst ab, leistet der  Aufforderung schließlich unter der Prämisse, jeden Wunsch erfüllt zu bekommen, mit dem „Tanz  der sieben Schleier“ Folge und fordert im Gegenzug Jochanaans Kopf. Jegliche  Umstimmungsversuche des entsetzten Tetrarchen bleiben erfolglos. Salome küsst den Mund des  auf dem Silbertablett liegenden Hauptes und wird auf Herodes’ Befehl hin ebenfalls getötet.  


Dienstag, 16. Januar 2024, um 19.30 Uhr im Opernhaus 
Liederabend 


CAMERON SHAHBAZI, Countertenor 
MALCOLM MARTINEAU, Klavier 


Lieder und Arien von Henry Purcell, André Mathieu, Franz Schubert, Francis Poulenc, Roberta Flack,  Louis Armstrong, Georg Friedrich Händel, Homayoun Shajarian, Aref Arefkia, Googoosh, Hayedeh u.a.  

Preise: € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 

Der persisch-kanadische Countertenor Cameron Shahbazi zählt zu den vielversprechendsten  Vertretern seines Fachs. Aufgrund seines persönlichen, schönen Timbres wird er für  Interpretationen sowohl im Barock als auch in Partien der zeitgenössischen Musik europaweit  gefeiert, zuletzt u.a. in seiner Paraderolle des Tolomeo (Giulio Cesare) an der Nederlandse Opera sowie in der Uraufführung Picture a Day Like This beim Festival in Aix-en-Provence. Konzertprogramme führen ihn regelmäßig mit renommierten Klangkörpern wie dem Gürzenich  Orchester oder dem Königlichen Philharmonieorchester Stockholm zusammen.
 
An der Oper Frankfurt war Cameron Shahbazi nicht nur mit seinem vielbeachteten Debüt als Oberon in  A Midsummer Night’s Dream zu erleben, sondern auch in dem von ihm initiierten Benefizkonzert  Woman.Life.Freedom zugunsten der Menschenrechtsaktivist*innen im Iran. 

In seinem  anstehenden Liederabend spannt er gemeinsam mit dem Pianisten Malcolm Martineau einen  Bogen von der Vergangenheit ins Heute. Werke von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel und Franz Schubert sind dabei ebenso zu erleben wie Songs von Louis Armstrong und iranischen  Komponist*innen der Gegenwart. Als Special Guest ist die Aktivistin und Künstlerin Enissa Amani  mit einem Wortbeitrag im Programm vertreten.  


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter  www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.

Sonntag, 10. Dezember 2023

Wie war's bei Christmas Time Is Here mit Nicole Johänntgen?

Collage/Fotos: Stefan Vieregg
 

Regnerischer Advent 2023 in Kusel - eine fruchtbare Zeit. In der ev. Kirche am Abend des 9. Dezembers 2023 ein sehr beeindruckendes Konzert mit Stephan Flesch (Gesang, Moderation, aus Kaiserslautern), Wolfgang N. Dalheimer (Klavier, Keyboard, Köln, früher Idar-Oberstein) und Nicole Johänntgen (Alt-, Sopran-Saxofon, Bern, ursprünglich Saarland). 

Stephan Flesch ist seit 35 Jahren im Business, seit 25 Jahren spielt Nicole Johänntgen bei ihm mit. Sie stand schon vor dem 18. Geburtstag mit ihm auf der Bühne. Auch die Zusammenarbeit mit Wolfgang N. Dalheimer währt schon Jahrzehnte. 

Gemeinsam interpretierten sie sehr einfühlsam, feinfühlig, mit viel Sinn für Tiefe englisch- und deutschsprachige Weihnachtslieder. Sehr stark und raumfüllend im Gesang S. Flesch, unterstützt vom virtuosen Allrounder W. N. Dalheimer, der das gesamte Musikbett dazu kreiert. Special Guest und für viele auch ein weiterer Grund zu kommen war die "Musikantenland"-Preisträgerin Nicole Johänntgen, deretwegen Flesch und Dalheimer auch einmal in den vielen Jahren den Weg auf eine Kuseler Bühne fanden. 

Das Publikum war gespannt auf das Trio, zumal eine Vielseitigkeit zu erwarten war, gerade auch durch N. Johänntgen, die von der Ursprungsformation Nicole Jo (ab 1998) über Bigband-, New Orleans-, New York-, und Ethno-Jazz eine breite Palette bietet. Und so stieg sie auch bei weihnachtlichen Liedern behutsam, aufgeregt huschend, mit Tremoli und Verzierungen, meditativ oder auch mal auftrumpfend, aber immer mit langem finalem
Hall (bis zum Verstummen) in ihre Zwischenspiele ein. 

Blieb das Programm absolut im weihnachtlichen Rahmen, waren leise und dezent freche Ausreißer natürlich nur beim Saxofon auszumachen. Ich persönlich dachte an noch wildere Unterbrechungen und Dekonstruktionen von Klischees, aber so gab’s im All Together schon am 9. Dezember ein tragendes „Stille Nacht“, und alle waren begeistert.


Alle Fotos


Dienstag, 1. Oktober 2013

ECM - Klassik: András Schiff spielt Ludwig van Beethovens Diabelli-Variationen auf dem Klavier


András Schiff: Diabelli-Variationen

Beethoven’s Diabelli Variations are considered a magnum opus of the piano repertoire, a towering contribution to the genre and an entire Encyclopedia of pianism.
Following his monumental exploration of the 32 Sonatas, András Schiff has now recorded – on two period instruments – remarkable, contrasting versions of the Diabelli Variations alongside major late works with intrinsic ties to them. The Sonata Op. 111 and the Diabelli Variations (CD 1) are played on an original Bechstein grand from 1921, and the second reading of the Diabelli Variations, (paired with the op. 126 Bagatelles on CD2) on a Hammerflügel fortepiano from Beethoven's own day. This gives listeners a unique opportunity to compare the rich range of these highly contrasting sonic universes, a world apart from modern day instruments.
In his liner note András Schiff acknowledges the value of having been able to consult the previously unknown original manuscript of the Variations which provided invaluable insight into Beethoven's compositional process and intentions.

ECMPlayer

Samstag, 24. August 2013

Dichterhain: ICH BIN EIN STAR von Heiko Hildebrandt





Ich bin ein Star,
geh mir nicht auf die Nerven
Ich leuchte nur für mich
und geh an die Reserven
Und bin ich dann
die dunkle Seite auf dem Monde
bettle ich drum,
dass man mich mit Blitzlichtern verschone
und blute Einsamkeit in mein Klavier
und schrei zur Sonne und zu Dir
...Noten aufs Papier

(c) Heiko Hildebrandt

Sonntag, 5. Mai 2013

Blick ins Atelier: FRAU 02 von Reiner Langer




Frau 0230 x 40 cm , auf Papier, Collage, 
handkoloriert und überzeichnet, im Original und als 
C-Print-Auflage (5 Expl. nummeriert und signiert) erhältlich.

Reiner Langergeb. am 5. Oktober 1955 in Duisburg, 
lebt auch wieder dort. Er ist Autodidakt und legte seinen 
künstlerischen Schwerpunkt auf  Dada und
Phantastischen Realismus. Mehr über den Künstler

Samstag, 24. November 2012

Heute Abend in Kaiserslautern: Anna Katharina & Band


24.11.2012, um 20:00 Uhr + Lautrer Wirtshaus im Bahnheim + Bahnheim 17C + 67663 Kaiserslautern


Dreiklang Tour 2012
Die 8-fache “Jugend musiziert”-Preisträgerin und Diplomgeigerin Anna Katharina Kränzlein erntete mit ihrer ersten Solo-CD “Neuland” im Jahr 2007 sowohl Liebesbekundungen der Kritiker als auch Standing Ovations des Publikums.
Das Ziel, die zwei Welten – klassische und Unterhaltungsmusik – verschmelzen zu lassen gelingt Anna Katharina mühelos, was sich auch auf ihrer zweiten CD “Saitensprung” (2009) und ihren Live-Konzerten fortsetzt.

Neben ihrem Hauptinstrument, der Geige, brilliert Anna Katharina auch an der Drehleier, am Gesang und am Klavier. Das Repertoire von neu arrangierten Klassikern und Eigenkompositionen ergänzt sich perfekt zu einer spannenden Mischung, wobei das gekonnte Überschreiten verschiedenster Musikstile zum eigenen konzertanten Stil und Markenzeichen von Anna Katharina wird. Grandios begleitet wird Anna Katharina von Michael Ende (Bass) und Philipp Renz (Schlagzeug, Perkussion). Ein Abend der musikalischen Spitzenklasse erwartet Sie!
Passend zu der hochkarätigen Veranstaltung stellt die Kunstmalerin Kordula Grohe-Schünemann Arbeiten aus den Bereichen MediaMixed und Illustrationen aus. Die Arbeiten können an diesem Abend auch käuflich erworben werden. Besuchen Sie im Vorfeld die Homepage der Künstlerin unter www.kolla-picture.com.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Wie war's bei Stephan Sulke in Bad Bergzabern?


Stephan Sulke, 67 Jahre jung, seit den 70er-Jahren aktiv und beliebt mit seinen Liedern, trat im Rahmen des Angebots von Hama-Kulturpur in Bad Bergzabern auf. Er spielte Lieder von seiner neuen CD „Enten hätt’ ich züchten sollen...“ - und von vergangenen Alben immer wieder Reminiszenzen an alte Lieder. 

 Er hat sein festes Publikum, auch noch und wieder nach einer 20-jährigen Pause, die er einlegte, um zu arbeiten. Sulke war Jurastudent in Zürich und Bern, veröffentlichte Lieder in englisch und französisch unter Pseudonym, leitete sein eigenes Tonstudio, baute technische Geräte für Rundfunksender, komponierte Songs, die von Erika Pluhar, Katja Ebstein, Herbert Grönemeyer und anderen interpretiert wurden, arbeitete in einem Architekturbüro und hatte Ausstellungen als Bildhauer und Maler.

Seine Lieder sind immer lakonisch, melancholisch, voller Liebe und rückwärtsgewandt. Meist ist ein Funken Optimismus dabei, oft das Nichtvergessenkönnen der Erlebnisse, Begegnungen, Zeit, in der man sich sehr geliebt hat. Dazwischen erzählt er Witze, nimmt die Berner auf die Schippe, erzählt mal von einem Berner Dackel, mal von einem Berner Velo-Fahrer, der die Tramgleise belegte, indem er der Tram vorausfuhr. Mal von einer Familie, in der das Mädchen schwer zweifelnd Mama mittelt, dass Papa meinte, Menschen stammten von Affen ab, worauf diese entgegnet: "Damit meint er seine Familie". Die Bibelausdeutungen kann man auch nicht mehr wirklich glauben, und doch werden die Kinder in der Schule damit konfrontiert. Diese evidente Gegensätzlichkeit - sozusagen heitere Melancholie - leugnet Sulke absolut nicht: „Ich mag Gegensätze. Gegensätze sind der Ursprung aller Dinge. Abgesehen davon, hab ich auch nicht sehr viel Phantasie, will heißen, ich seh’ die Dinge, wie sie wahrscheinlich sind und beschreib einfach das Gesehene. Auch hab ich eine ungeduldige und unstete Seele. Viele Dinge verleiden mir relativ schnell. Ich gehe nicht hin und schaue mir die Pyramiden 25-mal an, wenn ich sie mal gesehen habe, dann habe ich sie halt gesehen.“ Was uns mit seinen Liedern gänzlich anders geht.

Sulke ist kein Liedermacher, eher ein poetischer Barde, ein Chansonier. „Ich mag ungerade Zahlen. Ich stand vor bald einem halben Jahrhundert zum ersten Mal mit der Gitarre auf einer Bühne und habe englische Lieder gesungen, nicht gerade besonders gute. Danach kam hier ein Lied und dort eines, ich war aber immer wieder verschwunden. Vor ungefähr 35 Jahren nahm ich dann wirklich Anlauf, gefolgt von wiederum noch längeren Pausen. Und diese durchgewürfelten Zahlen gaben mir die Idee, ein paar alte und jüngere meiner Lieblings-Songs in komplett neue Arrangegments zu kleiden, und diese mit ganz neuen nie in irgendeiner Form veröffentlichten Liedern zu mischen. So erlebt der geneigte Hörer nun nie zuvor Gehörtes wie 'Mein Leben', 'Sie hat mich bloss mit einem Lächeln angefasst', die legendäre 'Uschi' in neuem Gewand, nämlich im Duett mit der Kultfigur Lilo Wanders oder das zart ironische 'Hey Mister Radio Mann' ebenso wie ein Duett mit Milva 'La Rossa' namens 'Das muss doch gehn' oder den Titelsong 'Enten hätt’ ich züchten sollen …'."

Spürbares Grundgefühl aller Lieder ist "Mensch, ging der Sommer so schnell vorüber", wie auch ein Album heißt. Die schnell vergehende Zeit lässt uns allein zurück. Eigentlich hätte man Enten züchten sollen, denn die Hühnerzucht war verkehrt. Das ist ein Stück Resignation, wenn alles ein Fehler war, es hätte anders verlaufen sollen. Aber er lacht drüber und denkt: „Man lernt eben nichts Verwertbares in der Schule". Und wieder "Ich bin ein altes Zimmer, ein Sterbezimmer, morgen bin ich wieder ein Kinderzimmer" ... ein ganz lyrisches, sehr melancholisches Lied. Oder "Weißt du noch?", ein Liebeslied, dein Lachen, das Kennenlernen, und heute? Wo gehen wir hin? Total witzig sein Song über die Besteuerung der Atemluft, alles kostet eben Geld, und ohne Sauerstoffbenutzungsschein geht schon mal gar nichts. Eine weitere melancholische Liebeserklärung lässt den Zuhörer an seine eigenen Liebesbeziehungen denken: "Hab ganz und gar vergessen, dass ich dich nicht vergessen kann ..." Oder der massive Optimismus, dass ja jedes Jahr der "Frühling neu gewinnt", dann muss das gehen, "dass Liebe neu ersteht". Wir finden Gemeinsamkeiten, wenn er in dem Song „Die Bruddeldiddeldaddeldings“ über die Piefigen, Miefigen, Kleinlichen und Peinlichen singt, die auch Lieder verbieten und mit erhobenem Zeigefinger alles besser wissen. Sein "Uschi, mach keinen Quatsch" in jedermanns Ohr wird fast alleine durch die Zuhörerschaft getragen, der Abschied von seiner Mutter "Mama, den Brief schreib ich dir wohl nie ..." wieder ganz verloren, klein, allein und melancholisch. Desillusioniert und klar erkennend der Song übers Fremdgehen, in dem der Versicherungsmakler die Ehefrau ausgespannt hat und beide mit der Lebensversicherung über 10 Mio spekulieren. Der Zufall wollt's und er kam davon ... sein Auto ging hoch - ohne ihn. Humorvoll auch der Kaviarschmuggel aus der damaligen DDR, nach dem Motto Rohstoffe statt Ostmark, der Schmuggel war gar keiner, weil die Einfuhr nichts kostete.

Ein Abend voller Liebeslieder, Träumen von vergangener oder wieder erwachender Liebe in der Tradition von Chansons. Sulke entlässt uns aus seinen Konzerten mit einem heiterem, aber tiefem Gefühl.





Freitag, 25. Mai 2012

Kabarett/Comedy: Die allererste DVD von Olli Schulz

Ein Entertainer erzählt große und kleine Geschichten – ergreifend, ekelig und echt witzig! Eine klasse Stand-up-Show im Berliner Heimathafen Neukölln. Für meine Begriffe ist da mehr Substanz als bei anderen, die man so im Alltag oder TV erlebt.
„SOS – Showman Olli Schulz – Live“, 2012, Turbine Medien / Rough Trade,
StandUp-Show, ca. 95 Minuten + 50 Minuten Bonus: Song: Schmeckt wie P...e riecht (mit Story) (3:37 min),  Song: Der Kleine Bär (2:38 min), Song: Irgendwas fehlt (2:40 min),  Stand Up: Punk und schlechte Laune (2:01 min), Showtrailer “SOS - Showman Oli SchulzP”, Extra-Bonus: Bibi McBenson – die Dokumentation über eine Legende (42 Minuten)

Olli Schulz ist Musiker. Ein Singer-/Songwriter mit Gitarre, der seit 10 Jahren sein Publikum mit einer Melange aus bewegenden, tiefgründigen und aberwitzigen Liedern begeistert. Doch Olli Schulz hat noch eine zweite Seite, die das Publikum auf seinen Konzerten gleichermaßen ehrfürchtig erstarren und in Lachsalven ausbrechen lässt: Er ist ein begnadeter Entertainer und leidenschaftlicher Geschichtenerzähler.
Als überraschenden Geniestreich wollte Olli Schulz nun seine Konzerte „inhaltlich umkehren“, also die Geschichten in den Vordergrund stellen, um diese von seinen Liedern umrahmen zu lassen.
Dieses Experiment entpuppte sich als eine furiose Show, die im Berliner Heimathafen Neukölln ihre Premiere feierte und welche Sie nun auf dieser DVD miterleben können.
Olli Schulz präsentiert sich als Stand-up-Artist in Tradition seiner
amerikanischen Genrevorbilder Louie CK, Larry David und Henry Rollins. Seine Geschichten sind ergreifend ehrlich, eindrucksvoll ekelig und so witzig, dass 90 % der deutschen Comedy-Elite getrost ihre Koffer packen können.
Er plaudert Backstage-Gossip aus, erzählt wie unglamourös ein Musikerleben sein kann und lässt die Zuschauer mit offenen Mündern lauschen wie fein der Grad zwischen Intelligenz und Faulheit, Bewunderung und Gerissenheit oder ergreifender Schönheit und bodenloser Traurigkeit ist.
Schonungslose Grusel-Geschichten des Rock’n’Roll treffen auf haarsträubende Arbeitsberichte aus dem Call Center und werden gekonnt garniert mit Promi-Tratsch über Mando Diao, Sido und Rammstein. Olli Schulz spricht, verzettelt sich, spricht weiter und eröffnet dem Publikum so einen wahnwitzigen Blick seine bizarre, aber bunte Psyche.
Dazwischen greift Olli Schulz immer wieder zur Gitarre und zeigt mit ausgewählten Songs seiner neuen Platte „SOS – Save Olli Schulz“, seiner allerersten Komposition mit 16 (Der Strumpfmaskenmörder) oder Live-Klassikern (Der Rumäne), dass er wesentlich mehr ist als eine extrem schlagfertige Labertasche.
Geschichten muss man erkennen, wenn sie einem passieren. Olli Schulz erkennt sie nicht nur, sie legen sich ihm vor die Füße und wollen aufgesammelt werden.


Wer ist Olli Schulz?
Man kann nicht sagen, er sei ein Spätberufender. Mann könnte eher sagen, Olli Schulz hat seine Hausaufgaben gemacht und vor der eigenen Musikerkarriere die der wirklich Großen studiert.
Vor und hinter der Bühne, im Bus und am Backstageeingang. Olli Schulz begann seine musikalische Ausbildung als pickeliger Specknacken mit einer Schwäche für Lautes und Langhaariges. Metal prägte seine Jugend. Zielbewusst steuerte er in seinen frühen Jahren zwischen Manowar, Metallica und Bruce Springsteen durch pubertäre Depriphasen und der Entdeckung eines Lebensgefühls, in dem vor allem Echtheit und Mächtigkeit zählten.

Die ersten Jahre
Es folgten Ollis Lehr- und Wanderbühnenjahre als Stagehand und Security in seiner Heimatstadt Hamburg. Und sagt man Hamburg, meint man natürlich die harte Schule auf dem Kiez. Da musste Olli durch und lernte, während er die Kotze von Evan Dando aufwischte, von Lou Reed persönlich beleidigt wurde und den Niedergang von Van Halen miterleben durfte aber auch, worauf es bei einer spitzenmäßigen Show, einem echt mal geilen Song und einem bewundernswerten Künstler ankommt. Denn... auch wenn viele diesen Job aus einer Art brutalitätsgesteuerten Profilneurose oder aus Gier nach Geld, Geld und Girls machen, manche wollen einfach nur umsonst auf möglichst viele Konzerte kommen. Und dann sogar immer in der ersten Reihe direkt vor der Bühne stehen. Das wollte Olli Schulz.

Der Musiker
Schon immer komponierte er dabei seine eigenen kleinen Lieder. Der erste richtige „Song ohne Grund“, den der werdende Singer/Songwriter auch als Song akzeptieren konnte landete 2003 auf seiner ersten eigenen Platte „Brichst du mir das Herz, dann brech’ ich dir die Beine“. Zwei Jahre später folgte „Das beige Album“. Obwohl Olli Schulz sich von Anfang an als charmanter Entertainer und witziger Geschichtenerzähler einen Namen gemacht hat, beherrscht und kennt er genauso die melancholische Seite des Lebens, die er auf seinem dritten Album „Warten auf den Bumerang“ (2006) perfektionieren sollte. 2009 folgte das rockende „Es brennt so schön" inklusive dem Hit „Mach den Bibo“, mit dem Olli
Schulz bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest den 5. Platz für Hamburg holte.

Das neue Album „SOS – Save Olli Schulz“
Die 42 Minuten seiner neuen, 2012er Platte „SOS – Save Olli Schulz“ (Trocadero/Indigo) sind ein Geschenk an die Menschheit. Eine Begegnung mit Freunden, Feinden und flüchtigen Bekannten auf unergründetem Boden. Lieder über die ewige Suche nach Liebe ("Irgendwas fehlt", "Wenn es gut ist") begrüßen den Zuhörer genauso wie die Erkenntnis der Vergänglichkeit ("Old Dirty Man", "Ich dachte, Du bist es") oder die Motivation der Orientierungslosen ("Ich kenn da Ein", "Spielerfrau").

Die allererste DVD „SOS – Showman Olli Schulz“

Darauf hat die Welt gewartet, denn eine DVD drängte sich bei seinen Shows
(Konzerte ist maßlos untertrieben) schon lange förmlich auf. Und hier ist sie: die allererste DVD des sagenumwogenen Olli Schulz „SOS - Showman Olli Schulz - Live“ (Turbine, 2012). Der Entertainer der die Eleganz der alten mit der Dreistigkeit der neuen Amüsement-Schule vereint spricht gut und gerne über 100 Minuten und präsentiert seine gesammelten Stand-Up-Storys aus über 10 Jahren Bühnen- und ca. drei Duzend Jahren Lebenserfahrung. Werden Sie Zeuge wie Olli Schulz sich bei seinen Songs verspielt, Geschichten nicht zu Ende erzählt und Halbwahrheiten unters Volk bringt. Aufgenommen wurde der furiose Abend im ehrwürdigen Heimathafen Neukölln, Berlin. Das Ergebnis ist eine Olli Schulz Show ohne doppelten Boden. Wie immer halbgut vorbereitet, vertraute er dabei zuversichtlich auf die Magie der Spontaneität.

Die Allzweckwaffe im TV
Regelmäßig befördert Olli Schulz das Niveau der Grimmepreis-nominierten Show „neo Paradise“ (ZDFneo) in überirdische Höhen. Die Moderatoren Joko und Klaas zählen mittlerweile auf seine spontanen Einsätze und loten dank Olli Schulz die obersten Grenzen der YouTube-Clicks aus. Seine Kolumne „Erotik aus Deutschland“ und seine inzwischen als Meilensteine skurrilen TV-Humors geltenden Einspielfilme wie die „Bunga Bunga Party“ oder „Charles Schulzkowski’s Filmpremierenbesuch“ enthüllen seine wahren „Showman“-Qualitäten. Olli Schulz sorgt im TV gerade wie kein Zweiter für die Neudefinition beziehungsweise konsequente Ausweitung unserer Schamgrenzen.

Der Radiomoderator
Alle gehen zu Facebook – Olli Schulz geht zurück auf die Straße. Jeden zweiten Sonntag ist Olli Schulz mit einem neuen Auftrag für den RBB-Sender radioeins in Berlin und Brandenburg auf Tour. Mit dem Reporter-Mikro sucht er dabei nach persönlichen Gesprächen und überraschende Begegnungen. Er geht auf wütende Punks zu, beruhigt aufgeregte Touristen und spricht mit erstaunlich wortgewandten Kioskbesitzern. Reden statt "posten", lachen statt "liken". Überraschung ist Programm, Scheitern auch. So echt, anders und ehrlich war Radio schon lange nicht mehr.
"Olli Schulz on Tour" – alle zwei Wochen sonntags von 16.00 bis 18.00 Uhr auf radioeins.

www.ollischulz.com
www.facebook.com/meinollischulz

Dienstag, 3. April 2012

Ankes Fundstücke: Todestag vom Johannes Brahms (7.5.1833-3.4.1897)

„Guten Abend, gute Nacht, mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt, schlüpf unter die Deck: Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt, morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt."


Kennen sie dieses Wiegenlied noch? In der Grundschule gelernt oder im Musikunterricht ...? Oder irgendwann einmal in Ihrer Kindheit? Kompo­niert wurde die Melodie von Johannes Brahms, einem der bedeutendsten deutschen Sinfoniker.

Frühe Erfolge

Johannes Brahms wurde am 7. Mai 1833 in Hamburg geboren. Seine Kindheit verbrachte er in eher ärmlichen Verhältnis­sen. Der Vater war ein Berufsmusiker und setzte sich für die musikalische Laufbahn seines Sohnes ein. Mit 7 Jahren erhielt Johannes Brahms seinen ersten Klavierunterricht. Und er zeigte Talent: Mit 10 Jahren trat er bereits zum ersten Mal als Pianist auf. Durch öffentliche Konzerte trug er schon früh zum Lebens­unterhalt der Familie bei. Mit 19 Jahren verließ Brahms seine Heimatstadt, um als Klavierbegleiter eines Geigers auf seine erste Konzertreise zu gehen. In Hannover lernte er den berühmten Violinvirtuosen Joseph Joachim kennen. Dieser erkannte das Talent des jungen Pianisten und überredete ihn, sich bei dem Komponisten Robert Schumann vorzustellen. Mit dem Geiger Joachim blieb Brahms ein Leben lang eng befreundet und fragte ihn bei musikalischen Dingen oft um Rat.

Seine Freundschaft mit den Schumanns

In Düsseldorf lernte Brahms schließlich Robert Schumann und dessen Frau Clara kennen und freundete sich mit dem Ehepaar an. Schumann begeisterte sich für Brahms' Werke und stellte den außergewöhnlichen Komponisten der Öffentlichkeit vor. Durch Schumanns Unterstützung wurde der junge Brahms in kürzester Zeit berühmt, ohne dass er bis dahin etwas veröffentlicht hatte. Von Roberts Frau Clara Schumann, einer europaweit bekannten Pianistin, war Brahms so begeistert, dass er ihr eines seiner Klavierwerke widmete. Beide pflegten jahrelang einen innigen Briefwechsel und blieben zeitlebens in freundschaftlichem Kontakt. Brahms stand ihr auch bei, als Robert Schumann in eine Heil- und Pflegeanstalt eingeliefert werden musste und dort schließlich starb.

Der weitere Werdegang

1858 wurde Brahms Hofmusikdirektor am Fürstenhof zu Detmold. In diesem Jahr lernte er auch Agathe von Siebold kennen. Mit ihr verlobte er sich zunächst, löste die Verbindung aber kurze Zeit später wieder. Er blieb sein Leben lang unverheiratet. In Detmold entstand Brahms' erstes Klavierkonzert, das zunächst keinen großen Erfolg hatte. 1860 lernte er den Verleger Fritz Simrock kennen, der Brahms' Werke publizierte. Dadurch verhalf er ihm zu großer Bekanntheit, denn die anderen Verleger waren nach dem Misserfolg seines ersten Klavierkonzertes vorsichtig. Außerdem galten Brahms' Stücke als schwer spielbar, und nicht selten fand das Publikum keinen leichten Zugang zu seinen Harmonien.

Seine Anerkennung als Komponist

Im Jahr 1862 hielt sich Brahms zum ersten Mal in Wien auf. Im selben Jahr begann er mit der Arbeit an seiner ersten Sinfonie, die er aber erst viele Jahre später vollendete. In Wien ließ er sich einige Jahre später endgültig nieder und blieb dort bis zu seinem Tod. Hier gab Brahms zahlreiche Konzerte und schrieb Werke wie die „Ungarischen Tänze" und das „Deutsche Requiem", dessen Text aus der Bibel stammt. Das Stück für Solisten, Chor und Orchester war sein Durchbruch als aner­kannter Komponist. Neben Bach und Händel hatte auch Beethovens Werk großen Einfluss auf die Musik von Brahms. Zeitweise wurde er auch als „Beethovens Nachfolger" bezeichnet - diesem Titel stand Brahms allerdings skeptisch gegenüber.

Sein musikalisches Vermächtnis

Am 3. April 1897 starb Johannes Brahms in Wien und wurde dort auf dem Zentral­friedhof bestattet. Er gilt heute als einer der bedeutendsten europäischen Komponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bereits zu Lebzeiten wurde er als virtuoser Pianist, Komponist und Dirigent bewundert und verehrt. Außer Opern umfasst sein Gesamtwerk alle Gattungen der Musik, darunter über 200 Lieder, Duette und viele andere Kompositionen. Seine Werke werden hauptsächlich der Romantik zugeordnet. Sie weisen einen lyrischen Grundton auf, haben dabei aber eine strenge Form. Auch volkstümliche Elemente prägen seinen Stil. Johannes Brahms schrieb zahlreiche Klavierkompositionen. Zu seinen bekann­testen Stücken zählt aber das oben erwähnte Wiegenlied, eines der berühmtesten Klavierlieder überhaupt.



Dienstag, 14. Dezember 2010

Neue Klassik-CDs: Martin Stadtfeld – Deutsche Romantik und Olga Scheps – Russian Album

Martin Stadtfeld – Deutsche Romantik (Limited Edition)
Piano: Martin Stadtfeld
  • Audio CD, erschienen am 15. Oktober 2010
  • Genre: Klassik
  • Label: Sony Classical (Sony Music)

Die deutsche Romantik war geprägt von einem unbändigen Sehnsuchtsgefühl. Der Mensch dieser Zeit war ein von Zerrissenheit, Weltschmerz und Identitätskrisen geplagtes Wesen in der Literatur, Malerei und vor allem in der Musik des 19. Jahrhunderts. Bedeutende Komponisten von Schumann bis Brahms brachen – gerade mit ihren Klavierwerken – in intim-empfindungsreiche Klangwelten auf. Opern-Komponisten wie Richard Wagner ließen sich von alten Märchen-, Ritter- und Mythen-Welten inspirieren. Mit seiner neuen CD zeichnet der Pianist Martin Stadtfeld nun ein musikalisches Porträt dieser Epoche. 
Viele der Werke sind selten eingespielt, so das „Albumblatt für Betty Schott“ von Richard Wagner oder Franz Liszts „Bearbeitungen über ein Motiv von Bach“. Robert Schumanns wunderschönes Lied „Mondnacht“ hat Stadtfeld selbst für Klavier solo arrangiert. Von Schumann spielt Stadtfeld auf der CD auch den bekannten Zyklus „Waldszenen“, von Richard Wagner die berühmte Tannhäuser-Ouvertüre und Isoldes Verklärung (Liebestod) mit zum Teil selten eingespielten Original-Werken und Transkriptionen.


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Olga Scheps – Russian Album
Piano: Olga Scheps
Audio CD + Bonus CD, erschienen am 15.10.2010
Genre: Klassik
Label: RCA Red Seal


Die mit dem Echo Klassik 2010 ausgezeichnete Pianistin Olga Scheps widmet sich auf ihrer zweiten CD „Russian Album“ ganz der romantischen russischen Klavierliteratur. Die limitierte Erstauflage enthält eine zusätzliche Bonus-CD mit einer Live-Aufnahme der Medtner Sonata „Reminiscenza“ vom Klavierfestival Ruhr 2007. 2009 gelang der Pianistin Olga Scheps mit ihrem ersten Album "Chopin" ein äußerst erfolgreiches Debüt, für das sie mit dem begehrten Klassik-Preis Echo in der Kategorie "Nachwuchskünstlerin des Jahres 2010" ausgezeichnet wird.
Auf ihrer zweiten CD "Russian Album" widmet sie sich ganz der romantischen russischen Klavierliteratur und präsentiert charmante Werke von Tschaikowsky, Glinka, Arensky, Rubinstein, Titow, Skrjabin, Rachmaninow, Liadov.
Die limitierte Erstauflage enthält eine zusätzliche Bonus CD mit einer Live-Aufnahme der Medtner Sonata "Reminiscenza" vom Klavierfestival Ruhr 2007.

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