Sonntag, 2. Februar 2025 um 18 Uhr im Opernhaus
Premiere / Frankfurter Erstaufführung
GUERCŒUR
Tragédie en musique in drei Akten von Albéric Magnard
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Marie Jacquot /
Takeshi Moriuchi
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Marie Jacquot (Musikalische Leitung; Bildnachweis: Christian Jungwirth) |
Inszenierung: David Hermann
Mitwirkende: Domen Križaj (Guercœur), Claudia Mahnke (Giselle), AJ Glueckert (Heurtal), Anna Gabler (Vérité), Cecelia Hall / Bianca Andrew (Bonté), Bianca Tognocchi (Beauté), Judita Nagyová (Souffrance), Julia Stuart (Schatten eines jungen Mädchens), Cláudia Ribas (Schatten einer Frau), Istvan Balota (Schatten eines Dichters)
Weitere Vorstellungen: 8., 13. (19 Uhr), 16., 21. (19 Uhr), 23. (15.30 Uhr) Februar, 1., 8. März 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Die dreiaktige Tragédie en musique Guercœur entstand in den Jahren 1897 bis 1901. Der Komponist Albéric Magnard (1865-1914) war sein eigener Librettist. Zu Magnards Lebzeiten wurden nur der erste (1908 in Nancy) und der dritte Akt (1910 in Paris) konzertant aufgeführt. Komponist und Werk wurden Opfer des Ersten Weltkrieges. Magnards Wohnhaus geriet zwischen die Fronten. Gleich zu Beginn des Krieges, am 3. September 1914, starb Magnard beim Schusswechsel mit deutschen Soldaten im Alter von nur 49 Jahren.
Komponist Guy opartz, Magnards Freund, rekonstruierte die Partitur von Guercœur mit Hilfe des Klavierauszuges und aus dem Gedächtnis. Eine vollständige Uraufführung fand erst 1931 in Paris statt. Seither wurde die Oper erst zweimal gespielt: 2019 in Osnabrück und 2024 in Straßburg.
Zum Inhalt: Guercœur findet im Jenseits keine Ruhe. Er sehnt sich zurück auf die Erde – zu seiner großen Liebe Giselle und zu seinem Volk, das er einst in die Freiheit geführt hat. Die vier Gottheiten Vérité, Bonté, Beauté und Souffrance erfüllen ihm seinen Wunsch und stellen seinen Körper wieder her. Doch die Welt hat sich inzwischen weitergedreht: Giselle, die Guercœur ewige Treue geschworen hatte, ist eine Liebesbeziehung mit seinem Schüler Heurtal eingegangen und wünscht sich sogar ein Kind von ihm. Heurtal hat sich von den Idealen der Freiheit und der Demokratie abgewandt und ist dabei, sich zum Diktator aufzuschwingen. Die hungerleidende Bevölkerung ist gespalten, die gesellschaftliche Situation eskaliert. Während Heurtal zum Diktator ausgerufen wird, stirbt Guercœur in den gewalttätigen Ausschreitungen zum zweiten Mal. Der Verstorbene wird erneut ins Paradies aufgenommen und von den vier Gottheiten in den Schlaf gewiegt. „Hoffnung“ lautet Guercœurs letztes Wort, bevor Vérité zu der Prophezeiung anhebt, dass sich sein Lebenstraum von Liebe und Freiheit einst erfüllen werde.
Die französische Dirigentin Marie Jacquot ist seit 2023/24 Erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker. Mit der Saison 2024/25 wurde sie zudem Chefdirigentin des Königlich Dänischen Theaters, gefolgt von der gleichen Position beim WDR Sinfonieorchester ab 2026/27. Nachdem ihr Frankfurter Hausdebüt mit Die Zauberflöte 2023/24 krankheitshalber verschoben werden musste, holt sie es nun mit Guercœur nach.
Regisseur David Hermann arbeitet seit 2004/05 regelmäßig an der Oper Frankfurt. Zuletzt erschien dort sein Abend Warten auf heute mit Werken von Arnold Schönberg und Frank Martin. Angeführt von Domen Križaj (Guercœur), Claudia Mahnke (Giselle) und AJ Glueckert (Heurtal) stammt die Besetzung größtenteils aus Ensemble und Opernstudio der Oper Frankfurt, ergänzt durch die Münchner Sopranistin Anna Gabler (Vérité), die hier bereits 2015/16 als Gutrune in der Götterdämmerung zu erleben war. Ein weiterer Gast ist der Tenor Istvan Balota, der in Frankfurt kürzlich den Ersten Heiduck in Henzes Der Prinz von Homburg sang.
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Nastasja (Bildnachweis: Barbara Aumüller) |
Erste Wiederaufnahme
DIE ZAUBERIN
Oper in vier Akten von Peter I. Tschaikowski
In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Valentin Uryupin / Takeshi Moriuchi
Inszenierung: Vasily Barkhatov
Mitwirkende: Nombulelo Yende (Nastasja), Iain MacNeil (Der Fürst), Elena Manistina (Die Fürstin), Gerard Schneider / Kudaibergen Abildin (Prinz Juri), Mikhail Biryukov (Mamyrow / Kudma), Cláudia Ribas (Nenila), Morgan-Andrew King (Iwan Schuran), Dietrich Volle (Foka), Anna Nekhames (Polja), Jonathan Abernethy (Balakin), Pilgoo Kang (Potap), Kudaibergen Abildin / Tianji Lin (Lukasch), Serhii Moskalchuk (Kitschiga), Michael McCown (Paisi)
Weitere Vorstellungen: 15., 20., 22. (18 Uhr) Februar, 9. (18 Uhr), 14. März 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Wieder einmal präsentierte die Oper Frankfurt am 4. Dezember 2022 mit Die Zauberin (Tscharodeika) von Peter I. Tschaikowski (1840-1893) ein weniger bekanntes Werk abseits des Kernrepertoires. Die Komposition nach dem gleichnamigen Schauspiel von Ippolit W. Schpaschinski entstand zwischen den Erfolgsopern Eugen Onegin und Pique Dame und wurde am 1. November 1887 am Mariinski-Theater in St. Petersburg uraufgeführt. Tschaikowski selbst bedauerte die verhaltene Resonanz des Publikums auf sein siebtes Bühnenwerk, welches er für sein bestes hielt. Anders verhielt es sich bei der Frankfurter Erstaufführung 2022, als die Inszenierung von Vasily Barkhatov bei Presse und Publikum ausgezeichnet ankam. So konnte man im Onlineauftritt der neuen musikzeitung lesen: „Am Ende Begeisterungsstürme, wie sie selbst an der Oper Frankfurt Seltenheitswert haben.“
Zum Inhalt: Im Gasthof der Witwe Nastasja, genannt Kuma, treffen alle Schichten der Gesellschaft aufeinander. Kuma zieht den Fürsten in ihren Bann und stellt dessen Berater Mamyrow bloß. Dieser berichtet der Fürstin, dass ihr Mann der Wirtin verfallen sei. Die Adlige droht daraufhin, Kuma hinter Gitter bringen zu lassen, während Juri, der Sohn des Fürstenpaares, die Ermordung der vermeintlichen Zauberin plant. Der Fürst offenbart Kuma seine Liebe, sie begehrt jedoch seinen Sohn und kann diesen von seinem Mordplan abbringen. Juri erwidert Kumas Gefühle, und sie wollen gemeinsam fliehen. Doch die rachsüchtige Fürstin vergiftet die Konkurrentin, die daraufhin in den Armen des Geliebten stirbt. Schließlich tötet der von Eifersucht geplagte Fürst seinen Sohn und wird wahnsinnig.
Der russische Dirigent Valentin Uryupin debütierte an der Oper Frankfurt 2021/22 mit dem Doppelabend aus Strawinskys Oedipus Rex und Tschaikowskis Iolanta, gefolgt von der musikalischen Leitung der Zauberin-Premiere. Dass er nun für die erste Wiederaufnahme der Produktion nach Frankfurt zurückkommt, erscheint beim Lesen der Premierenkritiken als Glücksfall, stand doch etwa auf www.tagesspiegel.de: „Dirigent Valentin Uryupin stürzt mit dem Frankfurter Opern- und Museumorchester die Zuhörer in aufwühlende, gegensätzliche Emotionen: volksliedhaft schlicht, ja sentimental, dann wieder mit kraftvoller Energie, manche Chöre unsichtbar im Hintergrund wie flüsternde innere Stimmen der Figuren.“ Mit Valentin Uryupin wechselt sich Studienleiter Takeshi Moriuchi am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters ab.
Zu den Sänger*innen auf der Besetzungsliste: 2024/25 wechselte die südafrikanische Sopranistin Nombulelo Yende vom Opernstudio ins Ensemble der Oper Frankfurt, wo Gräfin Almaviva in Mozarts Le nozze di Figaro und eines von Klingsors Zaubermädchen in Wagners Parsifal zu ihren Aufgaben gehören. In der Premierenserie der Zauberin übernahm sie die kleine Partie der Polja, ist nun allerdings als Titelheldin zu erleben. Gleichfalls aus dem Ensemble stammt Iain MacNeil, der den Fürsten bereits in der Frankfurter Erstaufführung übernahm. Kürzlich war er erneut als Amonasro in Verdis Aida zu erleben. Neu besetzt sind aus dem Ensemble Gerard Schneider und Kudaibergen Abildin, die sich in der Partie des Prinzen Juri abwechseln, wobei zuletzt Genannter in der Premierenserie bereits die kleine Partie des Lukasch übernahm. Die russische Mezzosopranistin Elena Manistina war an der Oper Frankfurt 2006 als Ljubasha in Rimski-Korsakows Die Zarenbraut zu erleben und sprang 2022 als Fürstin in Die Zauberin für die erkrankte Claudia Mahnke ein. Somit ist sie mit der Produktion bereits vertraut. Der russische Bassbariton Mikhail Biryukov gibt als Mamyrow bzw. Kudma sein Debüt an der Oper Frankfurt. Zu seinen Stationen gehören die Opernhäuser von Wiesbaden, Mainz und Bonn. Alle weiteren Partien – inklusive der Alternativbesetzungen – sind mit weiteren Gästen sowie (ehemaligen) Mitgliedern des Opernstudios und des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt.
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Louise Alder (Sopran; Bildnachweis: Will Alder) |
Liederabend
LOUISE ALDER, Sopran
MAURO PETER, Tenor
JOSEPH MIDDLETON, Klavier
Italienisches Liederbuch von Hugo Wolf
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Die Oper Frankfurt bedeutete für die britische Sopranistin Louise Alder den idealen Ausgangspunkt für eine große internationale Karriere: Von 2014 bis 2019 war sie hier Ensemblemitglied und sang wichtige Partien wie Gilda (Rigoletto), Susanna (Le nozze di Figaro), Atalanta (Xerxes) und Cleopatra (Giulio Cesare in Egitto). Gastengagements führten sie seitdem in weitere Opernmetropolen: u.a. an die Wiener Staatsoper, ans Royal Opera House Covent Garden in London, an die Bayerische Staatsoper und zum Glyndebourne
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Mauro Peter (Tenor; Bildnachweis: Christian Felber) |
Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.
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