Berichtet dem Kunst- und Kulturausschuss:
Pfalztheater-Intendant Urs Häberli
(Foto: Bezirksverband Pfalz)
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Erstmals nach der Corona-Pause tagte – unter Berücksichtigung strenger Abstands- und Hygieneregeln – der Ausschuss für Kunst, Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde des Bezirkstags Pfalz unter dem Vorsitz von Manfred Geis in Kaiserslautern. Zunächst gab Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder einen Überblick über das zurückliegende Vierteljahr. Den Lockdown und den Wiedereinstieg bezeichnete er als „Kraftakt“. Aufgrund der zahlreichen Kultureinrichtungen sei der Bezirksverband Pfalz in besonderer Weise betroffen. Viele Beschäftigte habe man auch in die Kurzarbeit schicken müssen. Es habe aber auch Einrichtungen gegeben, die nicht runtergefahren wurden, sondern „bis an die Belastungsgrenze engagiert“ seien, wie das Pfalzklinikum, die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt sowie partiell das Hofgut Neumühle. Bei allen Entscheidungen habe man dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten sowie den Nutzerinnen und Nutzern des Bezirksverbands Pfalz „oberste Priorität“ eingeräumt. Gleich nach dem Lockdown sei ein Corona-Beauftragter bestellt worden, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Auch habe Wieder schon frühzeitig eine Arbeitsgruppe gebildet, die den Wiedereinstieg begleitet. Bei der sukzessiven Wiedereröffnung der Einrichtungen müsse jeweils ein komplexes Hygienekonzept entwickelt werden. Er kündigte auch erhebliche finanzielle Ausfälle an, die auf den Bezirksverband Pfalz zukämen.
Pfalztheater-Intendant Urs Häberli präsentierte den Ausschussmitgliedern den Spielzeitbericht 2018/19, der einen Rückblick auf eine „sehr spannende Theatersaison“ bot. Als besonders erfolgreich bewertete er Hebbels Schauspiel „Nibelungen“ und die Opern „Faust (Margarete)“, „Die Hochzeit des Figaro“ und „Begegnungen! 7: Border“. Das Tanzensemble habe mit „Othello“ auf sich aufmerksam gemacht; die Schauspielsparte überzeugte mit „fulminanten Schauspielleistungen“. Beeindruckend sei die Aufführung der Oper „Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung“ gewesen, die Viktor Ullmann im KZ Theresienstadt geschrieben habe und in Kooperation mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und dem Verein „Ludwigshafen setzt Stolpersteine“ produzierte wurde. Regie habe Hansgünther Heyme geführt. Konstantin Wecker konnte als Schirmherr gewonnen werden. Einen „Paukenschlag“ habe die Oper „Rienzi“, eine Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater Innsbruck in der Inszenierung von Johannes Reitmeier, dargestellt. Das Kinder- und Jugendtheater habe für jede Altersstufe Angebote gemacht. Mit knapp 400 Aufführungen, inklusive Gastspielen und Aufführungen des mobilen Jugendtheaters, habe man rund 115.000 Besucherinnen und Besucher erreicht.