Gibt es ein Leben nach dem Tod? Oh je, was sich da die Leute streiten, die Religionsgründer und -vertreter für Versprechen parat halten. Vom Dasein in den Armen von Jungfrauen, paradeisisch (!) verwöhnt und gebobbelt, bis zur Schwebeposition auf Wolke 10 und größer ... Die Inkarnation ist ja in Asien gang und gäbe, die Wiederkunft, bis man alles abgearbeitet und gesühnt hat oder in einem besseren Zustand, der Dalai Lama verzichtet gar auf die Wiederkehr, wenn er dafür Seelen retten kann ... Wie selbstlos ... Bei diesen Milliarden der Erdbevölkerung ist die Wiederkunft gegeben - und anders als im Christentum, das ist ja nur eine Auferstehung in Jenseitspositionen, aber nicht mehr auf der Erde, kennt - sogar mehrfach. Margarete Giese hat in ihrem Werdegang bereits die dritte Inkarnation innerpsychisch angetreten, was uns vor völlig andere Perspektiven stellt (siehe ihre Webpräsenz). Die Reifung des Ich durch Mehrfachtode im Leben ... Wobei wir ja auch beim Thema wären.
Tote und Tode, wohin das Auge blickt. Seit Jahren lässt sie sterben, an Giftchen, Mittelchen oder Safran, dieses beliebte Aphrodisiakum, das bei Anäis Nin schon für Zündstoff sorgte, überdosiert allerdings sehr gefährlich ist. Ihre Figur Gewürzhändler Dude stirbt in ihrem aktuellen RadioTatort "Der lachende Tod" an einer Überdosis Safran ... Sie hat übrigens bereits fünf Romane auf den Markt gebracht, zuletzt "Nachtvogelflug" beim Aufbau-Verlag. Daneben Erzählungen, Hörspiele und Krimi-Dinner.
Letzten Mittwoch, 28.3.2012, war Madeleine Giese im MAX, Winnweiler mit "ERLESENE ZWISCHENGÄNGE" - WEIN, WEIB, MORD" und las aus ihren Werken. Begleitend zu ihren fesselnden Geschichten und Songs spielte Gavin West gekonnt und überzeugend Jazzmelodien auf der Gitarre. Ich hatte ihn im Djulia Trio unlängst ebenfalls sehr positiv erlebt.
Bereits im ersten Song zeigte sich uns die männermordende, formulierungsvirtuose Autorin von ihrer lustig-genüsslichen "Killerseite", reihenweise Tote als Amuse-Gueulle. Da sie es ja wirklich darauf anlegte, uns den Abend ordentlich zu verderben, jedenfalls den Appetit, hörten wir auch viel dergleichen. Sie kredenzte uns sodann ein Gedicht über die Vorzüge des Champagners.
An dieser Stelle muss ich gleich einfügen, dass meine Erwartungshaltung von Lesung plus Dinner so nicht erfüllt wurde. In der Planung wohl vernachlässigt, speisten die Leute oder waren schon fertig, als die Autorin erst zu den (Zwischen-)Gängen und eben am Ende zum Dessert aufrief. Das hätte noch eine sehr angenehme Parallelität erzeugt, wenn es geplanter abgelaufen wäre. So war es auch kein Beinbruch, war aber nicht am Lese-Ablaufplan orientiert, was eine sehr gekonnte Note verliehen hätte.
Es wird Wein aus Persien kredenzt und die alte Überlegung, ob es besser sei nüchtern oder mit einem Glas Wein über Probleme nachzudenken. Das alte Sprichwort aus Persien, besungen beim Klassiker Rumi, heißt ja "Wer Wein säuft wie Wasser, der ist ein Esel". Dosiert kann er dagegen beste Wirkung haben. Eine beeindruckende Statistik aus dem Altersheim Elisabethenstift Darmstadt aus dem 19. Jahrhundert brachte es übrigens auf 10.000 Flaschen Wein Konsum (man sprach dem Wein eine große Heilwirkung zu), 60 Flaschen Champagner (wer den wohl getrunken hat?) und 350 Flaschen Portwein pro Jahr.
In der Folgegeschichte ging es um einen 1-Dollar-Liebestrank und einen Lebensreiniger, die in einem Spezialgeschäft für Trinkkuren und -waren zu beziehen sind. Den Trank für 1 $ benötigt man, um die Lust anzukurbeln, und erlebt auch Ungeheuerliches. Leider macht er eifersüchtig, was das Gegengift Lebensreiniger für 50.000 $ erforderlich macht, um den nicht mehr ausstehbaren Partner zu beseitigen, sein Leben eben von ihm reinigt ...
In "Auf Bestellung Mord" geht es gleich mit einer Bestellung los. Das Missverständnis dominiert: "Soll ich den Fisch umbringen?" statt " ... eine Erfrischung bringen?" Die Sache eskaliert, aus einem Fauxpas, Ketchupbestellung im Restaurant zum Essen, und einer Bemerkung von wegen Übergewicht bei ihr kommt es zu einem zünftigen Streit auf der Dachterrasse, der in einem fürchterlichen Absturz endet.
In einer Abwandlung von Loriots Adventsgedicht offeriert Madeleine Giese ein Ostergedicht von der Försterin, die ihren Mann in einer sternklaren Nacht umbringt, quasi als Hauptspeise. Die Waldbewohnerin zerlegt ihren Mann sodann und schichtet elementare Teile fein säuberlich auf, die Reste verschenkt sie an die Osterhasen zum Weiterverteilen. In manchem Haushalt gellten dann wohl Entsetzensschreie beim Öffnen der Geschenke durch den Raum.
In "Herzenswünsche" ein absurdes Treiben von abgedrehten Persönlichkeiten. Zum Beispiel Ellen, die chronisch nicht nein sagen kann, deswegen in Therapie ist, zum Geburtstag bei einer Feier für Sanna dabei ist, die einen Stripper geschenkt bekommen soll, der auch tatsächlich der Torte entsteigt, sich aber eher als Metzgergeselle entpuppt denn als erotischer Mann auf Bestellung, wie angekündigt. Im weiteren Verlauf der Party eine durchgeknallte Sanna, die nackt zu Stevie Wonders "Happy Birthday" tanzt, später ihre Brüste und mehr mit Nutella beschmierte, während die Feier absoff und Sanna ab dem nächsten Tag nicht mehr auffindbar war.
Zum Abschluss und Dessert gewissermaßen dann wichtige Informationen zum genussvollen Verbrauch von Kalorien. Während Küssen es nur auf 3 und Umarmen auf 4 kcal bringt, ist Intimverkehr schon besser, aber immer noch schwach, wenn nicht täglich praktiziert (dann 125 kcal), mit Extras 185 und ekstatisch 200 kcal. Orgasmus per se sind dann 40, aber vorgetäuscht schon über 140 kcal, was dann hinzuaddiert einen sinnvollen Verbrauch erzeugen kann. Solchermaßen informiert, sollten wir dann einen ausführlichen Liebesplan für jeden Tag aufstellen, um die Menüs von Madeleine Giese abzuarbeiten. Ein Trost, da wir aber eh nicht viel anderes zu uns nehmen, während wir zuhören, können die paar Kalorien auch relativ gut abgeliebt werden ... ;-)
Tote und Tode, wohin das Auge blickt. Seit Jahren lässt sie sterben, an Giftchen, Mittelchen oder Safran, dieses beliebte Aphrodisiakum, das bei Anäis Nin schon für Zündstoff sorgte, überdosiert allerdings sehr gefährlich ist. Ihre Figur Gewürzhändler Dude stirbt in ihrem aktuellen RadioTatort "Der lachende Tod" an einer Überdosis Safran ... Sie hat übrigens bereits fünf Romane auf den Markt gebracht, zuletzt "Nachtvogelflug" beim Aufbau-Verlag. Daneben Erzählungen, Hörspiele und Krimi-Dinner.
Letzten Mittwoch, 28.3.2012, war Madeleine Giese im MAX, Winnweiler mit "ERLESENE ZWISCHENGÄNGE" - WEIN, WEIB, MORD" und las aus ihren Werken. Begleitend zu ihren fesselnden Geschichten und Songs spielte Gavin West gekonnt und überzeugend Jazzmelodien auf der Gitarre. Ich hatte ihn im Djulia Trio unlängst ebenfalls sehr positiv erlebt.
Bereits im ersten Song zeigte sich uns die männermordende, formulierungsvirtuose Autorin von ihrer lustig-genüsslichen "Killerseite", reihenweise Tote als Amuse-Gueulle. Da sie es ja wirklich darauf anlegte, uns den Abend ordentlich zu verderben, jedenfalls den Appetit, hörten wir auch viel dergleichen. Sie kredenzte uns sodann ein Gedicht über die Vorzüge des Champagners.
An dieser Stelle muss ich gleich einfügen, dass meine Erwartungshaltung von Lesung plus Dinner so nicht erfüllt wurde. In der Planung wohl vernachlässigt, speisten die Leute oder waren schon fertig, als die Autorin erst zu den (Zwischen-)Gängen und eben am Ende zum Dessert aufrief. Das hätte noch eine sehr angenehme Parallelität erzeugt, wenn es geplanter abgelaufen wäre. So war es auch kein Beinbruch, war aber nicht am Lese-Ablaufplan orientiert, was eine sehr gekonnte Note verliehen hätte.
Es wird Wein aus Persien kredenzt und die alte Überlegung, ob es besser sei nüchtern oder mit einem Glas Wein über Probleme nachzudenken. Das alte Sprichwort aus Persien, besungen beim Klassiker Rumi, heißt ja "Wer Wein säuft wie Wasser, der ist ein Esel". Dosiert kann er dagegen beste Wirkung haben. Eine beeindruckende Statistik aus dem Altersheim Elisabethenstift Darmstadt aus dem 19. Jahrhundert brachte es übrigens auf 10.000 Flaschen Wein Konsum (man sprach dem Wein eine große Heilwirkung zu), 60 Flaschen Champagner (wer den wohl getrunken hat?) und 350 Flaschen Portwein pro Jahr.
In der Folgegeschichte ging es um einen 1-Dollar-Liebestrank und einen Lebensreiniger, die in einem Spezialgeschäft für Trinkkuren und -waren zu beziehen sind. Den Trank für 1 $ benötigt man, um die Lust anzukurbeln, und erlebt auch Ungeheuerliches. Leider macht er eifersüchtig, was das Gegengift Lebensreiniger für 50.000 $ erforderlich macht, um den nicht mehr ausstehbaren Partner zu beseitigen, sein Leben eben von ihm reinigt ...
In "Auf Bestellung Mord" geht es gleich mit einer Bestellung los. Das Missverständnis dominiert: "Soll ich den Fisch umbringen?" statt " ... eine Erfrischung bringen?" Die Sache eskaliert, aus einem Fauxpas, Ketchupbestellung im Restaurant zum Essen, und einer Bemerkung von wegen Übergewicht bei ihr kommt es zu einem zünftigen Streit auf der Dachterrasse, der in einem fürchterlichen Absturz endet.
In einer Abwandlung von Loriots Adventsgedicht offeriert Madeleine Giese ein Ostergedicht von der Försterin, die ihren Mann in einer sternklaren Nacht umbringt, quasi als Hauptspeise. Die Waldbewohnerin zerlegt ihren Mann sodann und schichtet elementare Teile fein säuberlich auf, die Reste verschenkt sie an die Osterhasen zum Weiterverteilen. In manchem Haushalt gellten dann wohl Entsetzensschreie beim Öffnen der Geschenke durch den Raum.
In "Herzenswünsche" ein absurdes Treiben von abgedrehten Persönlichkeiten. Zum Beispiel Ellen, die chronisch nicht nein sagen kann, deswegen in Therapie ist, zum Geburtstag bei einer Feier für Sanna dabei ist, die einen Stripper geschenkt bekommen soll, der auch tatsächlich der Torte entsteigt, sich aber eher als Metzgergeselle entpuppt denn als erotischer Mann auf Bestellung, wie angekündigt. Im weiteren Verlauf der Party eine durchgeknallte Sanna, die nackt zu Stevie Wonders "Happy Birthday" tanzt, später ihre Brüste und mehr mit Nutella beschmierte, während die Feier absoff und Sanna ab dem nächsten Tag nicht mehr auffindbar war.
Zum Abschluss und Dessert gewissermaßen dann wichtige Informationen zum genussvollen Verbrauch von Kalorien. Während Küssen es nur auf 3 und Umarmen auf 4 kcal bringt, ist Intimverkehr schon besser, aber immer noch schwach, wenn nicht täglich praktiziert (dann 125 kcal), mit Extras 185 und ekstatisch 200 kcal. Orgasmus per se sind dann 40, aber vorgetäuscht schon über 140 kcal, was dann hinzuaddiert einen sinnvollen Verbrauch erzeugen kann. Solchermaßen informiert, sollten wir dann einen ausführlichen Liebesplan für jeden Tag aufstellen, um die Menüs von Madeleine Giese abzuarbeiten. Ein Trost, da wir aber eh nicht viel anderes zu uns nehmen, während wir zuhören, können die paar Kalorien auch relativ gut abgeliebt werden ... ;-)