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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 28. August 2016

Wie war's beim Sonderkonzert der Musikfestspiele Saar 2016?

Orchestre National Lorraine unter der Leitung von Jacques Mercier

Solisten, Orchester und Chöre von Weltruf treffen sich alljährlich in der Saar-Lor-Lux-Region. Im Rahmen der diesjährigen Internationalen Musikfestspiele Saar 2016 fand letzten Mittwoch ein einzigartiges Sonderkonzert in der Saarbrücker Kongresshalle statt. Das lothringische Orchestre National unter der Leitung des sehr engagierten, prämierten und exakten Dirigents Jacques Mercier spielte Werke von Verdi, Puccini sowie Florent Schmitt.

Mit sakralem Tiefgang und gewaltiger Ehrerbietung ans Christliche komponierten die drei Koryphäen aufwändige und tosende Werke, die hintereinander gehört, ein erstaunliches Hörerlebnis bieten.

Verdis TE DEUM für Doppelchor und großes Orchester und Puccinis MESSA DI GLORIA für Tenor, Bariton, Chor und Orchester, das von zwei eigens eingeflogenen koreanischen Chören, ein Männer- und ein Frauen-Chor, die Damen alle in jungfräulichem Weiß wie Bräute, mit getragen wurden, standen vor der Pause auf dem Programm. Gerade Puccinis auf das Agnus Dei folgende Sanctus bot einen solch überzeugenden Höhepunkt, das man spürbar der dargestellten und imaginierten übermenschlichen Kraft gewahr werden konnte. Orchestrale Klangwolken, Getöse und Lautstärke erfassten die Psyche, entfernten sich gleichzeitig von Religion und boten nur noch hohe Kunst. Die koreanischen Sängerinnen und Sänger, schon lange Freunde der europäischen ernsten Musik, interpretierten voller Hingabe und Beteiligung, und das lothringische Nationalorchester zeigte eine sehr überzeugende hohe Qualität. Mit sicherer Hand führte der Dirigent Mercier durch schwierige Passagen und entlockte der Musik die ganze Bandbreite extremer emotionaler Gegensätze.

Nach der Pause dann die ebenso exorbitante Interpretation von Florent Schmitts PSALM 47. Der Komponist begann am Konservatorium Nancy, lernte bei Massenet und Fauré, war mit Debussy, Satie und Ravel befreundet. Er hatte bereits orchestrale Ausbrüche in seinen Kompositionen der Moderne vorweggenommen, die Strawinsky später noch mehr ausbaute und kultivierte. Das heraufziehende 20. Jahrhundert mit all seinem Unheil spürbar. Das große Crescendo des Endes greift die Einleitung auf und kulminiert zum dreifachen Fortissimo triumphal. Auch die Zuhörer der Uraufführung 1906 in Paris waren begeistert. In Saarbrücken ein fulminantes Erlebnis, das wir der Festivalleitung seit September 2013, Bernhard Leonardy, Sohn des Gründers Professor Robert Leonardy, zu verdanken haben.


Auch 2017 wird eine Serie von ungewöhnlichen Konzerten bringen, der Kultur eines bestimmten Landes gewidmet. Theater, Museen, Gastronomie und Einzelhandel bieten ein Begleitprogramm zum gleichen Thema an. Die Veranstaltungen finden im Saarland, in Lothringen, Luxemburg und in Rheinland-Pfalz statt. An völlig unterschiedlichen Orten wie ehemaligen Industriehallen, Schlössern und architektonisch interessanten Kirchen werden Konzerte mit unverwechselbarem Flair geboten. Nehmen Sie sich eine recreative Auszeit.