Tahnee (c) Stefan Vieregg |
Ja, Tahnee war in Neunkirchen: tatsächlich. Vorher nie gehört und dann verstanden, warum so viele über sie schweigen. Sie fällt so wahnsinnig aus dem Rahmen. Erstens ist sie lepsisch bzw. wepsisch, und das kracht schon mal überall (noch). Bald haben sich die meisten dran gewöhnt, und die Akzeptanz steigt allgemein. Das liegt daran, dass Sex unter Frauen einfach schöner ist als unter Männern, oder? Vor allem, wenn nur ein Mann dabei ist. Jetzt sind aber die meisten Wepsen gar nicht so hübsch. Fragt sich, ob man da mal eine Umfrage machen müsste. Und Tahnee ist zweitens ehrlich und pflegt eine krasse Sprache: Es gibt jede Menge dumme Fotzen, die sich niemals ändern werden, daher eigentlich nur die Zunft beleidigen.
Jedenfalls Tahnee erzählt von ihren verschiedenen Outings, bei den Eltern, die ganz entsetzt waren, Mama am Weinen, und völlig überzeugt, dass ihre Tochter sich niemals um Mülltonnen kümmern würde. Das kleinbürgerliche Kolorit geht weiter bei den Nachbarn in dem Dorf an der holländischen Grenze. Nur gut, dass man schnell rüberwitschen kann, weil die Holländer vieles doch entspannter sehen. Und bei den Schwiegereltern, die genau das Gegenteil veranstalteten, sie versuchten einen Loveparade-Abend daraus zu machen und waren für sich betrachtet dann auch anstrengend. Kompliziert wird es, wenn Lepsentum mit Flüchtlingen zusammentrifft, jedenfalls in der Optik nach außen. Denn die eine Freundin war eine Iranerin, die verzweifelt ausrief, dass sie nichts mit den Flüchtlingen zu tun hätte, schon viel länger da sei. Was keinen interessierte. Auch Freundinnen bringen ein beträchtliches Repertoire an Reaktionen, die allesamt von der wuseligen Comedian gespielt werden, mit Akrobatik, Dialekten, strammem Führerton und typischen temporären Ausschmückungen.
Tahnee (c) Stefan Vieregg |
Warten wir einmal ab, was sie uns noch präsentieren wird bei ihrem nächsten Besuch.