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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 16. April 2018

Wie war's bei Tahnee in Neunkirchen / Saar?

Tahnee                       (c) Stefan Vieregg

Ja, Tahnee war in Neunkirchen: tatsächlich. Vorher nie gehört und dann verstanden, warum so viele über sie schweigen. Sie fällt so wahnsinnig aus dem Rahmen. Erstens ist sie lepsisch bzw. wepsisch, und das kracht schon mal überall (noch). Bald haben sich die meisten dran gewöhnt, und die Akzeptanz steigt allgemein. Das liegt daran, dass Sex unter Frauen einfach schöner ist als unter Männern, oder? Vor allem, wenn nur ein Mann dabei ist. Jetzt sind aber die meisten Wepsen gar nicht so hübsch. Fragt sich, ob man da mal eine Umfrage machen müsste. Und Tahnee ist zweitens ehrlich und pflegt eine krasse Sprache: Es gibt jede Menge dumme Fotzen, die sich niemals ändern werden, daher eigentlich nur die Zunft beleidigen.

Jedenfalls Tahnee erzählt von ihren verschiedenen Outings, bei den Eltern, die ganz entsetzt waren, Mama am Weinen, und völlig überzeugt, dass ihre Tochter sich niemals um Mülltonnen kümmern würde. Das kleinbürgerliche Kolorit geht weiter bei den Nachbarn in dem Dorf an der holländischen Grenze. Nur gut, dass man schnell rüberwitschen kann, weil die Holländer vieles doch entspannter sehen. Und bei den Schwiegereltern, die genau das Gegenteil veranstalteten, sie versuchten einen Loveparade-Abend daraus zu machen und waren für sich betrachtet dann auch anstrengend. Kompliziert wird es, wenn Lepsentum mit Flüchtlingen zusammentrifft, jedenfalls in der Optik nach außen. Denn die eine Freundin war eine Iranerin, die verzweifelt ausrief, dass sie nichts mit den Flüchtlingen zu tun hätte, schon viel länger da sei. Was keinen interessierte. Auch Freundinnen bringen ein beträchtliches Repertoire an Reaktionen, die allesamt von der wuseligen Comedian gespielt werden, mit Akrobatik, Dialekten, strammem Führerton und typischen temporären Ausschmückungen.


Tahnee                       (c) Stefan Vieregg
Jede Menge Witze, Kalauer, Parodien, Spott, Albernheiten und Proben ihrer sehr beachtlichen Stimme, zwischendrin alles Mögliche, fast keine Wepsen mehr, bevor dann drittens eine weitere Hauptnummer mit dem Recommandeur kam. Und davon hat sie auch verdammt viel. Sie lädt ein zum Mitfahren, Genießen, Schwindligwerden und dreht die Zuschauer ganz schnell im Kreis mit ihren Gags. Als Anpreiserin, Ausruferin der neuen Lebensart macht sie Frauen Mut, es ohne Männer zu versuchen. Sie stellt die Stimmung her, begleitet alles mit lustigen Sprüchen, animiert zum Mitmachen und Ausgelassensein. So ist es nicht nur die TV-Night-Wash-Bühne, die sie zurzeit leitet, auf der sie zu Hause ist, sondern sie passt neben allen Veranstaltungshallen auch in Reithallen wie in Neunkirchen, in Schaubuden, Panoptiken, Varietés, Abnormitäten-Shows und Zauberbuden. Übertreibung, volkstümlich-derber Ton und deftig-obszöner Humor sind vorhanden, weswegen sicher bald weitere Engagements in einschlägigen Shows kommen werden. Tanzt sie dabei vor der Örtlichkeit des Auftritts und vor der Aufführung herum, um Sie als Anheizerin hineinzuanimieren, wäre das ein konsequenter weiterer Schritt. Jedenfalls war das Echospiel als Recommandeurin am Ende auch sehr unterhaltsam und hat doch vieles geklärt.

Warten wir einmal ab, was sie uns noch präsentieren wird bei ihrem nächsten Besuch.

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