Nach den beiden 2011 erschienenen CDs "Die Liebe" und "Der Tod" in der Reihe "Stimmen Bayerns" folgt nun die dritte:
"Der Rausch"
Eine einzigartige Enzyklopädie der bayerischen Seele. Gedichte, Kurzgeschichten, Essays, Musik, Songs und Sketche, Radiofeatures, Soundcollagen, Film-Tonspuren und 0-Töne.
Herausgeber sind Eva Mair-Holmes, Andreas Koll und Achim Bergmann.
Wir wachsen auf und werden alt und ständig spricht jemand zu uns und wir sprechen mit anderen. Der Klang der Sprache vermittelt uns wie wenig sonst Vertrautheit, Beständigkeit und Stabilität. Nicht nur im Privaten findet Sprache ihren Ausdruck, es gibt quasi noch ein Allgemeingut an Stimmen. Stimmen aus dem Radio, die uns in Vergangenes zurückkatapultieren oder uns Neues zeigen: den Kommissar im Fernsehen, den Moderator unserer Lieblingssendung, den Kasper! Auf der Kinder-Kassette von vor vielen Jahren, den Volksschauspieler mit seiner unverwechselbaren Klangfärbung, das rollende r der Nachrichtensprecherin aus einer Zeit, in der es nur ein Fernsehprogramm gab usw. usw.
Stimmen die fast jeder kennt, die das Zuhause aller sind und eine Verbindung herstellen zwischen uns und den anderen. Sie stehen für den Klang Bayerns, sie sind ihr populärster Ausdruck. Generationen sind mit diesen Stimmen groß geworden - sie beinhalten Klischees und Abgrund, Verschrobenheit und Sentimentalität.
Diese Stimmen und der Klang ihrer Sprache verkörpern gleichsam die »bayerische Übereinkunft«, sie sind das »Einheimischsein« jedes einzelnen. Dieses Gefühl an einem Ort daheim, also »einheimisch« zu sein, wird sicher unterschiedlich wahrgenommen - aber jeder, der länger an einem Platz lebt, der seine Aufmerksamkeit und sein Interesse einer Gegend widmet, wird wissen, was dieser Begriff bedeutet und was wir damit meinen.
Unsere "Stimmen Bayerns" können deshalb auch ohne Dialekt sprechen und trotzdem mit dem Lebensgefühl einer Gegend verbunden sein. Das Sprechen wird in dieser Sammlung nicht nur als Transportmittel von Inhalten benutzt, es geht um den Sound von Sprache und um die schiere Freude am Lebendigsein, (selbst wenn man dem Tod ins Auge sieht). Es geht um Rhythmus und Melodien des Denkens, in denen gemeinsame und individuelle Erfahrungen zusammenfließen und plötzlich von allen erkannt und verstanden werden können.
»Ich möcht mich mal richtig in der Sprache darenna.« Herbert
Achternbusch
»Im Grunde besitze ich nur meinen Geburtsort und bin besessen von seiner Sprache.« ross MacDonald
»Eine Sprache vorstellen heißt, sich eine Lebensform vorstellen.« Ludwig Wittgenstein
Weitere CDs in dieser Reihe werden unter anderem sein:
"Die Freiheit." "Der Irrsinn." "Mord und Totschlag."
PRESSESTIMMEN
„..ein außergewöhnliches akustisches Projekt, das das Münchner Label da begonnen hat. In Planung sind bereits weitere, verheißungsvoll klingende Zusammenstellungen zu den Themen Rausch, Freiheit, Verbrechen, Hass, Betrug sowie Mord und Totschlag. Nun ist das bajuwarische Sonderbewusstsein von jeher beliebter Gegenstand ethnologischer Untersuchungen. Wohlstand, Stolz und Lebensart eines - das bisserl Barockbrimborium einmal beiseitegelassen - jahrhundertelang ja nicht sonderliche produktiven Völkchens irritieren das ahnungslose, sich ständig irgendwie vergeblich krummlegende Nordlicht immer wieder. Wie machen die das da nur im Süden? So fragt der neidische Saupreiß. Ist es die katholische Akzeptanz des üblichen existenzieilen Dramas, wodurch immerhin der ganze undramatische Rest wiederum lebenswert wird, wohingegen der uneinsichtige Protestant - du Rindviech, du depperts - das Drama durch unermüdliche Rackerei gänzlich und total verschwinden lassen möchte? Bekanntlich ist das die große Illusion innerweltlicher Askese, wie auch immer: Warum Liebe wehtut und dennoch süchtig macht, erfahren wir hier von den bayerischen Größen Albert Ostermaier, Josef Bierbichler und Franz Xaver Kroetz; wir hören Martina Gedeck Ödön von Horvath lesen und Gustl Bayrhammer Ludwig Thoma... Die Liebe wird ebenso wenig neu erfunden wie das bayerische Rätsel definitiv gelöst. Wer jedoch in den Seelenhaushalt jener Weltgegend hineinhorchen möchte, der kommt an dieser intelligenten wie amüsanten, naturgemäß exzessiven Sammlung nicht vorbei - getreu dem Motto „Imog di scho". Oder, um mit Marcus H. Rosenmüller zu singen: „schalalala, ist die Liebe nicht schön." DIE ZEIT
"Der Rausch"
Eine einzigartige Enzyklopädie der bayerischen Seele. Gedichte, Kurzgeschichten, Essays, Musik, Songs und Sketche, Radiofeatures, Soundcollagen, Film-Tonspuren und 0-Töne.
Herausgeber sind Eva Mair-Holmes, Andreas Koll und Achim Bergmann.
Wir wachsen auf und werden alt und ständig spricht jemand zu uns und wir sprechen mit anderen. Der Klang der Sprache vermittelt uns wie wenig sonst Vertrautheit, Beständigkeit und Stabilität. Nicht nur im Privaten findet Sprache ihren Ausdruck, es gibt quasi noch ein Allgemeingut an Stimmen. Stimmen aus dem Radio, die uns in Vergangenes zurückkatapultieren oder uns Neues zeigen: den Kommissar im Fernsehen, den Moderator unserer Lieblingssendung, den Kasper! Auf der Kinder-Kassette von vor vielen Jahren, den Volksschauspieler mit seiner unverwechselbaren Klangfärbung, das rollende r der Nachrichtensprecherin aus einer Zeit, in der es nur ein Fernsehprogramm gab usw. usw.
Stimmen die fast jeder kennt, die das Zuhause aller sind und eine Verbindung herstellen zwischen uns und den anderen. Sie stehen für den Klang Bayerns, sie sind ihr populärster Ausdruck. Generationen sind mit diesen Stimmen groß geworden - sie beinhalten Klischees und Abgrund, Verschrobenheit und Sentimentalität.
Diese Stimmen und der Klang ihrer Sprache verkörpern gleichsam die »bayerische Übereinkunft«, sie sind das »Einheimischsein« jedes einzelnen. Dieses Gefühl an einem Ort daheim, also »einheimisch« zu sein, wird sicher unterschiedlich wahrgenommen - aber jeder, der länger an einem Platz lebt, der seine Aufmerksamkeit und sein Interesse einer Gegend widmet, wird wissen, was dieser Begriff bedeutet und was wir damit meinen.
Unsere "Stimmen Bayerns" können deshalb auch ohne Dialekt sprechen und trotzdem mit dem Lebensgefühl einer Gegend verbunden sein. Das Sprechen wird in dieser Sammlung nicht nur als Transportmittel von Inhalten benutzt, es geht um den Sound von Sprache und um die schiere Freude am Lebendigsein, (selbst wenn man dem Tod ins Auge sieht). Es geht um Rhythmus und Melodien des Denkens, in denen gemeinsame und individuelle Erfahrungen zusammenfließen und plötzlich von allen erkannt und verstanden werden können.
»Ich möcht mich mal richtig in der Sprache darenna.« Herbert
Achternbusch
»Im Grunde besitze ich nur meinen Geburtsort und bin besessen von seiner Sprache.« ross MacDonald
»Eine Sprache vorstellen heißt, sich eine Lebensform vorstellen.« Ludwig Wittgenstein
Weitere CDs in dieser Reihe werden unter anderem sein:
"Die Freiheit." "Der Irrsinn." "Mord und Totschlag."
PRESSESTIMMEN
„..ein außergewöhnliches akustisches Projekt, das das Münchner Label da begonnen hat. In Planung sind bereits weitere, verheißungsvoll klingende Zusammenstellungen zu den Themen Rausch, Freiheit, Verbrechen, Hass, Betrug sowie Mord und Totschlag. Nun ist das bajuwarische Sonderbewusstsein von jeher beliebter Gegenstand ethnologischer Untersuchungen. Wohlstand, Stolz und Lebensart eines - das bisserl Barockbrimborium einmal beiseitegelassen - jahrhundertelang ja nicht sonderliche produktiven Völkchens irritieren das ahnungslose, sich ständig irgendwie vergeblich krummlegende Nordlicht immer wieder. Wie machen die das da nur im Süden? So fragt der neidische Saupreiß. Ist es die katholische Akzeptanz des üblichen existenzieilen Dramas, wodurch immerhin der ganze undramatische Rest wiederum lebenswert wird, wohingegen der uneinsichtige Protestant - du Rindviech, du depperts - das Drama durch unermüdliche Rackerei gänzlich und total verschwinden lassen möchte? Bekanntlich ist das die große Illusion innerweltlicher Askese, wie auch immer: Warum Liebe wehtut und dennoch süchtig macht, erfahren wir hier von den bayerischen Größen Albert Ostermaier, Josef Bierbichler und Franz Xaver Kroetz; wir hören Martina Gedeck Ödön von Horvath lesen und Gustl Bayrhammer Ludwig Thoma... Die Liebe wird ebenso wenig neu erfunden wie das bayerische Rätsel definitiv gelöst. Wer jedoch in den Seelenhaushalt jener Weltgegend hineinhorchen möchte, der kommt an dieser intelligenten wie amüsanten, naturgemäß exzessiven Sammlung nicht vorbei - getreu dem Motto „Imog di scho". Oder, um mit Marcus H. Rosenmüller zu singen: „schalalala, ist die Liebe nicht schön." DIE ZEIT