Zum 90. Geburtstag von Inge Keller - als Mirjam in:
Elisabeth Augustin erhielt 1992 die Goethemedaille |
Von Elisabeth Augustin
Die 1933 emigrierte jüdische Schriftstellerin Mirjam kehrt, alt geworden, zum ersten Mal seit ihrem Weggang für einige Tage in ihre Heimatstadt Berlin zurück. Am letzten Tag ihres Aufenthalts ruft sie ihren alten Freund Nicki an, zu dem sie keinerlei Kontakt mehr hatte. Sie treffen sich, und Mirjam, misstrauisch gegen alle Deutschen, in denen sie potentielle Täter sieht, bedrängt Nicki immer stärker, zu erzählen, wie er die Jahre während des Hitlerregimes verbracht hat. Nicki gibt schließlich nach und erzählt die Geschichte vom Improvisationsredner Kandler.
Inge Keller, 1923 in Berlin geboren, zählt zu den bedeutendsten Theaterschauspielerinnen in Deutschland. Ihr Debüt gab sie 1942 im Theater am Kurfürstendamm. Anschließend ging sie nach Sachsen wo sie Engagements in Freiberg und Chemnitz hatte. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte sie nach Berlin zurück und spielte hier zunächst im Hebbel Theater, bis sie ans Schlossparktheater kam und hier das Pützchen in "Des Teufels General" spielte. Es wurden 250 Vorstellungen. 1950 wechselte sie ans Deutsche Theater Berlin. Dort blieb sie ununterbrochen bis 2001 engagiert und darüber hinaus
Inge Keller feierte ihren 90. Geburtstag |
weiter als Gast. 2007 feierte sie hier ihr 65. Bühnenjubiläum. Seit 2009 steht Inge Keller im Berliner Ensemble als Shakespeare in "Shakespeares Sonette" von Robert Wilson und Rufus Wainwright auf der Bühne.
Regie: Beate Rosch
Produktion: Rundfunk der DDR 1988
Sprecher:
Inge Keller - Mirjam
Fred Düren - Nicki
(48 Min.)