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Deutschland steht vor einer großen Herausforderung: Rund 1,2 Millionen junge Menschen sind als NEETs eingestuft, also weder in Ausbildung noch in Beschäftigung. Diese Gruppe ist vielfältig und wird von sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren beeinflusst. Zu ihren Inaktivitätsfaktoren zählen marginalisierte Hintergründe, persönliche Probleme und regionale Unterschiede. Auch sich verändernde gesellschaftliche Normen und digitale Einflüsse spielen eine Rolle. Um dieses Problem anzugehen, sind maßgeschneiderte Unterstützungsprogramme, Bildungsinitiativen und eine Neubewertung gesellschaftlicher Normen erforderlich. Auch Absenkungen von Sozialunterstützung sollte dabei sein.
Nicht erst seit heute gibt es einen signifikanten Fachkräftemangel, während etwa 1,2 Millionen junge Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren oder 8,6 Prozent der jungen Menschen insgesamt weder studieren, noch eine Ausbildung machen oder arbeiten (FOCUS Online). Rund 600.000 junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren beziehen Bürgergeld. Viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Deutschen Jugendinstituts (DJI) liegt der Anteil unter jungen Menschen mit Migrationshintergrund bei etwa 13 Prozent, während er bei jungen Menschen ohne Migrationshintergrund rund 6 Prozent beträgt. Auch regionale Unterschiede sind erkennbar: In Ostdeutschland ist die Quote höher als in Westdeutschland. Männer machen knapp 60 Prozent aus. Die betroffene Gruppe nennt man NEETs = Not in Education, Employment or Training, nicht in Schule/Studium, Beschäftigung oder Ausbildung.
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Die Ursachen für die Untätigkeit dieser jungen Menschen sind vielfältig. Oft kommen sie aus prekären sozialen Milieus, Migrationshintergründen mit weniger Unterstützung und Ressourcen, was den Zugang zu Bildung und Arbeit erschwert. Persönliche Probleme wie psychische Gesundheit, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit, fehlende Motivation und gesundheitliche Einschränkungen spielen ebenfalls eine Rolle. Regionale Unterschiede in der Verfügbarkeit von Bildungs- und Arbeitsplätzen sowie Sprachbarrieren für Jugendliche mit Migrationshintergrund stellen zusätzliche Hürden dar. Ergänzend muss man auch erwähnen, dass in Sozialgeldbezieher-Kreisen seit Jahrzehnten eine reguläre Arbeit komplett verpönt ist. Anhänger dieser Haltung wollen sich nicht unter Wert verkaufen, sich nicht kommandieren lassen für wenig Geld, sondern mit gelegentlichen Coups ihr Dasein genauso gut oder besser finanzieren, vor allem völlig hedonistisch leben und tun, was sie wollen.
Es werden also weiterhin und verstärkt Sozialfachkräfte, Ausbilder, Lehrer und Berufstrainer benötigt, um diese Entwicklung aufzuhalten. Programme, Anreize, und vor allem Absenkung der Sozialleistungen bei Verweigerung können unverzichtbar sein. Die NEETs werden noch viel Betreuung brauchen, um einen gesellschaftlich erwünschten Weg zu gehen, wenn sie es jemals schaffen. Nicht Verweigerer, Dauersozialbezieher oder Kriminelle sollten als Vorbilder dienen, sondern aktive, kreative und zukunftsorientierte Menschen. Das muss man den Verweigerern erst einmal beibringen.