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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 13. September 2012

Zum 100. Geburtstag von John Cage bei ECM: AS IT IS

John Cage: As It Is
CD bei ECM 2012
Alexei Lubimov: Klavier, präpariertes Klavier

Natalia Pschenitschnikova: Gesang

Dream; The Wonderful Widow of Eighteen Springs; The Unavailable Memory of; A Flower; Music for Marcel Duchamp; Experiences No. 2 ; A Room; Three Songs; Two Pieces for Piano; Five Songs; Prelude for Meditation; She is Asleep; Nowth Upon Nacht; Dream (var.)


Anlässlich John Cages hundertjährigem Geburtstag am 5.9.12 liegt bei ECM eine pressfrische CD vor. Seine Verspieltheit, die Ruhe und das Gefühl von Freiheit vermittelt, ist typisch für den frühen Cage. Zu hören gibt es Musik aus den 1940er Jahren, aber auch Vertonungen von Gedichten von Gertrude Stein und e.e. cummings aus den 1930er Jahren sowie "Nowth Upon Nacht" von 1984, eine Komposition in Erinnerung an Cathy Berberian, für die Cage zur selben Textstelle von James Joyces "Finnegans Wake" zurückgekehrt ist, die auch seine "Wonderful Widow of 18 Springs" im Jahr 1942 inspirierte.
Wie Paul Griffiths in den Liner Notes über Klavier und Gesang schreibt: "Die Musik existiert zwischen ihnen und dem Komponisten. Sie existiert im Singen mit einem besonderen Lebensausdruck und im Klavierklang, der äußerst einfach und absolut bemerkenswert sein kann." Einige der Stücke sind für präpariertes Klavier. Das ist Cages besondere Innovation
- heute vielerorts von Jazzpianisten und anderen verwendet-, die darin besteht, den Flügel in ein behelfsmäßiges Gamelan-Orchester umzuwandeln, gongähnliche Klänge aus den Saiten durch das einfache Hilfsmittel der Zugabe von Muttern, Bolzen, Schrauben und Holzstücken heraufzubeschwören. 
Tudor und Cage in Shiraz 1971 (Wikipedia)
Lubimov war einer der Künstler, die konsequent Cages Arbeit in Russland seit den 1960er Jahren verfochten. Er gab das erste Konzert mit dessen Musik am Moskauer Konservatorium im Jahr 1976, "zum Ärger der Professoren", wie sich der Pianist erinnert. Um 1988 hatte sich der Widerstand gegen westliche Dinge, auch experimentelle Musik, ein wenig entspannt und die Komponisten-Vereinigung der UdSSR konnte Cage nach Leningrad einladen. Lubimov und Natalia Pschenitschnikova trafen ihn in Moskau auf dem Weg dorthin. Ein paar Wochen später nahmen beide an einem mittlerweile legendären Fünf-Stunden-Cage-Konzert im Rahmen der Alternativen Tage für zeitgenössische Musik im Glinka Museum für musikalische Kultur teil. Im Jahr 1991 hatte Lubimov Kontakt zu Cage in New York, und er und Pschenitschnikova begannen, seine Musik im Laufe der Jahre weiter zu studieren.