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Sonntag, 17. Mai 2015

Usbekistan: Schüsse und Folter für Meinungs- und Pressefreiheit




Er ist einer der am längsten inhaftierten Journalisten der Welt: Seit sechzehn Jahren befindet sich Muhammad Bekzhanov im Gefängnis. Und das in einem der autoritärsten Länder weltweit. Einem Land, in dem Gefangenschaft meist gleichbedeutend ist mit grausamer Folter und Misshandlung: in Usbekistan.


Bekzhanov war als Herausgeber einer Oppositionszeitung ins Visier der usbekischen Behörden geraten und 1999 festgenommen worden. Im Gefängnis schlugen Sicherheitskräfte mit Gummiknüppeln auf ihn ein, schnürten ihm die Luft ab, verpassten ihm Elektroschocks – bis er sich schließlich bereit erklärte, ein falsches Geständnis zu unterzeichnen. Das Gericht ignorierte, dass Bekzhanov zu seinem Geständnis unter Folter gezwungen worden war, und verurteilte ihn zu einer 15-jährigen Haftstrafe, die 2012 aus konstruierten Gründen um mehr als vier Jahre verlängert wurde.


„Ich liege in meinem eigenen Blut, tagelang“, schildert Bekzhanov eines seiner schrecklichsten Erlebnisse. „Ohne Wasser, ohne Essen. Ich versuche, mich an all die guten Dinge in meinem Leben zu erinnern – meine Kinder, meine Frau. Und ich stelle mich darauf ein, dass ich sterben werde.“

Amnesty International hat eine Petition gestartet, mit der Sie die sofortige Freilassung von Muhammad Bekzhanov fordern können. Zudem rufen wir die usbekische Regierung darin auf, die Strafprozessordnung dahingehend anzupassen, dass keine Geständnisse mehr durch Folter erzwungen werden dürfen und die Verwendung dieser Geständnisse vor Gericht explizit verboten wird.


Fordern Sie die sofortige Freilassung des Journalisten Muhammad Bekzhanov und ein Ende der Folter in Usbekistan.


Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt, denn in diesen Tagen jährt sich das „Massaker von Andischan“ zum zehnten Mal. Am 13. Mai 2005 eröffneten usbekische Sicherheitskräfte das Feuer auf friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten.Hunderte Frauen, Männer und sogar Kinder wurden niedergeschossen und getötet. Doch zur Rechenschaft gezogen wurde niemand. Im Gegenteil: Noch am selben Tag begannen die usbekischen Behörden damit, Überlebende festzunehmen und Nachforschungen zum Massaker gewaltsam zu unterbinden. Bis heute gilt: Wer kritisch über die Vorfälle von Andischan berichtet, muss mit Verhaftung und Folter rechnen.

Setzen Sie sich für ein Ende der grausamen Folter in Usbekistan ein! Sorgen Sie dafür, dass der Journalist Muhammad Bekzhanov endlich frei kommt und seine Kinder wieder in die Arme schließen kann. Jetzt Petition unterschreiben auf:  http://www.stopfolter.de