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Montag, 11. März 2013

Erfolgreichster Tatort seit 20 Jahren: Traumquote für Til Schweiger


München, 11. März 2013 - Traumquote für "Tatort: Willkommen in Hamburg" mit Til Schweiger: 12,57 Millionen Zuschauer schauten zu, als Nick Tschiller seinen ersten Fall löste. Der Marktanteil kletterte auf sensationelle 33,5 Prozent. Auch beim jungen Publikum kam der Tatort sehr gut an: 5,21 Millionen der 14- bis 49-Jährigen verfolgten den TV-Krimi vor dem Fernseher. Das entspricht einem Marktanteil von 33,8 Prozent. Damit ist die Constantin Television-Produktion "Willkommen in Hamburg" der erfolgreichste Tatort seit 20 Jahren.
Bei seinem ersten Einsatz für das Hamburger LKA soll der eigenwillige Ermittler Nick Tschiller (Til Schweiger) nur eine Wohnung überprüfen. Dabei stechen er und sein Kollege Yalcin Gümer (Fahri Yardim) in ein Wespennest. Die Wohnung entpuppt sich als Versteck für minderjährige Prostituierte, deren Zuhälter plötzlich vor der Tür stehen. Am Ende einer brutalen Schießerei liegen drei tote Zuhälter im Treppenhaus, Mitglieder des gefürchteten Astan-Clans, der den Kiez kontrolliert. Tschiller gerät ins Visier der eigenen Kollegen - der Neue muss sich einer internen Untersuchung stellen und vor Staatsanwältin Hannah Lennerts (Edita Malovcic) rechtfertigen. Hat Nick tatsächlich in Notwehr getötet? Im Alleingang nimmt Tschiller den Kampf gegen den Astan-Clan auf, unterstützt allein von seinem verletzten Partner Yalcin.

Die Tatort-Folge "Willkommen in Hamburg" ist eine Produktion der Constantin Television im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Produzent ist Friedrich Wildfeuer. Regisseur Christian Alvart inszenierte den prominent besetzten Fernsehkrimi u.a. mit Til Schweiger, Fahri Yardim, Tim Wilde, Britta Hammelstein, Luna Schweiger und Nicole Mercedes Müller. Das Drehbuch schrieb Christoph Darnstädt. Die Redaktion hat Christian Granderath (NDR).

Donnerstag, 28. Februar 2013

Start am 28.02.2013: 3096 TAGE von Bernd Eichinger - Der Fall der Natascha Kampusch

3096 TAGE

Darsteller: Antonia Campbell-Hughes, Thure Lindhardt, Amelia Pidgeon, Dearbhla Molloy, Trine Dyrholm, u.a. 
Drehbuch: Ruth Toma, basierend auf dem unvollendeten Drehbuch von Bernd Eichinger und der gleichnamigen Autobiografie von Natascha Kampusch (erschienen bei Ullstein Taschenbuch)
Bildgestaltung: Michael Ballhaus
Regie: Sherry Hormann
Produzent: Martin Moszkowicz
Eine Produktion der Constantin Film in Co-Produktion mit ARD Degeto, BR und NDR


Wien, 2. März 1998. Natascha Kampusch ist 10 Jahre alt, als sie auf dem Schulweg
von dem arbeitslosen Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil in einen weißen
Lieferwagen gezerrt wird. Der Entführer will kein Lösegeld, er will das Mädchen
besitzen. Unter seinem Haus in einer bürgerlichen Wohnsiedlung hat Priklopil ein
geheimes Verlies ausgehoben, um sie dort einzusperren. Für die nächsten
achteinhalb Jahre werden die zwei mal drei Meter zu Nataschas karger
Gefängniszelle: Märchenbücher, Lieblingskekse und Gute-Nacht-Küsse weichen
Gewalt, Demütigungen und ständigem Nahrungsentzug. Doch Natascha Kampusch
zerbricht nicht in der Gefangenschaft, sondern sie wird stärker. Jeder Tag, jeder
Atemzug ein kleiner zorniger Sieg. 2006 gelingt ihr endlich die Flucht, und Wolfgang
Priklopil nimmt sich das Leben.

Bernd Eichinger und Constantin Film einigten sich 2010 gemeinsam mit Natascha
Kampusch, ihre Geschichte auf die Leinwand zu bringen. Es ging darum, dass nach
all den Medienspekulationen und Politskandalen, die der Entführungsfall ausgelöst
hatte, erzählt wird, was wirklich geschehen ist. Nach vielen persönlichen Gesprächen
mit Natascha Kampusch und umfangreichen Recherchen fing Bernd Eichinger 2010
mit dem Schreiben des Drehbuchs an. Ruth Toma vollendete das Drehbuch, als er
im Januar 2011 plötzlich verstarb.

Chronologie:
2. März 1998

Zwei Wochen nach ihrem zehnten Geburtstag verlässt Natascha Kampusch gegen
7.45 Uhr allein die Wohnung im Rennbahnweg im Wiener Bezirk Donaustadt. Auf
dem Weg zur Volksschule im Brioschiweg, in der sie die vierte Klasse besucht, zerrt
sie der 35 Jahre alte Wolfgang Priklopil in seinen weißen Lieferwagen mit
abgedunkelten Fenstern. 
Priklopil fährt in ein Waldstück, telefoniert viel und sagt dem entführten Mädchen,
dass „die Anderen” nicht kommen. Ob das eine Einschüchterungstaktik ist oder ob er
tatsächlich Komplizen hat, ist bis heute Gegenstand vieler Spekulationen. 
Priklopil bringt Natascha Kampusch zu seinem Einfamilienhaus in der Heinestraße
60 im niederösterreichischen Strasshof an der Nordbahn. Er wirft ihr eine Decke
über den Kopf und bringt sie in einen fensterlosen Raum, den er unter der Garage
ausgehoben hat. Das Verlies ist kleiner als sechs Quadratmeter und nur über einen
engen Schacht erreichbar, dessen Eingang durch einen schalldichten Tresor getarnt
ist. 
Am Abend informieren Natascha Kampuschs Eltern die Polizei, weil die Tochter nicht
nach Hause kommt und morgens auch nicht in der Schule war.

3. März 1998
Hunderte Polizisten durchsuchen mit Hunden die Umgebung der Wohnung und der
Schule. Eine zwölfjährige Schülerin sagt der Polizei, sie habe am Vortag beobachtet,
wie Natascha Kampusch in einen weißen Kleinbus mit Gänserndorfer Kennzeichen
gezerrt wurde.

5. März 1998
Die Großfahndung wird eingestellt. Ab jetzt befragt die Polizei alle Personen aus
Natascha Kampuschs direktem Umfeld. Nach Medienberichten gehen circa 130
Hinweise ein. Augenzeugen wollen die Vermisste in Wien, in Wels, in Tirol und in
Ungarn gesehen haben. Ein Betrüger ruft die Polizei an und verlangt eine Million
Schilling Lösegeld.

25. März 1998
Natascha Kampuschs Mutter Brigitta Sirny hat Geburtstag. Die Tochter hat tagelang auf den Entführer eingeredet, bis er gestattet, dass sie eine Grußbotschaft auf Tonband spricht. Er gibt vor, sie der Mutter am Telefon vorzuspielen, bricht aber sein Versprechen.  

27. März 1998
„Aktenzeichen XY... ungelöst” bittet um sachdienliche Hinweise zum Fall Kampusch.

1. April 1998
Wolfgang Priklopil erzählt Natascha Kampusch mehrfach, ihre Familie liebe sie nicht und wolle kein Lösegeld zahlen.

6. April 1998
Im Rahmen der allgemeinen Überprüfung von circa 700 weißen Lieferwagen aus Wien und Umgebung kontrolliert die Polizei auch das auf Wolfgang Priklopil zugelassene Fahrzeug. Priklopil hat für den Entführungstag kein Alibi, wird aber als
nicht verdächtig eingestuft.

12. April 1998
Zu Ostern bekommt Natascha Kampusch einen Korb mit Schoko-Eiern und
Osterhasen. Priklopil sagt ihr: „Ich werde dich nie wieder zu deinen Eltern
zurückbringen, aber ich werde, so gut ich es kann, hier für dich sorgen.” 

14. April 1998
Ein aus Strasshof stammender Hundeführer der Wiener Polizei macht die Ermittler
auf Priklopil als möglichen Täter aufmerksam, kennt aber dessen Namen nicht. Der
„Eigenbrötler" habe Kontaktprobleme und solle sexuell einen „Hang zu Kindern"
haben. Als klar wird, dass es sich bei der beschriebenen Person um Priklopil
handelt, der acht Tage zuvor schon überprüft wurde, wird die Spur nicht
weiterverfolgt. 

Mai 1998
Priklopil bringt einen Fernseher und einen Videorekorder ins Verlies. Neben einem
alten Commodore 64, mehreren Computerspielen und einigen Büchern ist das die
erste Form von Unterhaltung für Natascha Kampusch. 

Herbst 1998
Natascha Kampusch darf erstmals aus ihrem Verlies. Priklopil bringt sie in seine
Wohnung und warnt sie, alle Türen und Fenster seien mit Sprengsätzen gesichert.
Zugleich erkennt Natascha Kampusch, dass die Polizei sie vermutlich selbst bei
einer Hausdurchsuchung nicht in dem perfekt getarnten Verlies finden wird. Priklopil
ergänzt das Verlies um ein Hochbett, Regale und Schränke und kleidet die Wände
mit Raufasertapete aus.

17. Februar 1999
An ihrem elften Geburtstag besteht Natascha Kampusch darauf, dass Priklopil mit ihr
feiert.

Frühjahr 1999
Priklopil verbietet Natascha Kampusch, im Gespräch ihre Eltern oder Details aus
ihrem früheren Leben zu erwähnen. 

Herbst 1999
Priklopil verlangt, dass Natascha Kampusch einen neuen Namen annimmt. „Du bist
nicht mehr Natascha. Du gehörst jetzt mir.“ Sieben Jahre lang wird sie „Bibiana“ sein. 

Dezember 1999
Natascha Kampusch darf erstmals seit ihrer Entführung das Haus verlassen und in
Priklopils Garten einen Moment unter freiem Himmel verbringen.

Frühjahr 2000
Mit Beginn ihrer Pubertät ändert sich Priklopils Verhalten. Unter strenger Aufsicht
muss sie Arbeiten im Haus verrichten, darunter körperlich belastende
Renovierungsarbeiten im Obergeschoss des Hauses.

17. Februar 2002
Natascha Kampusch feiert ihren 14. Geburtstag und wehrt sich erstmals gegen die Versklavung durch Priklopil. Er reagiert mit Gewalt und Essensentzug. Sie verbringt die erste Nacht in seiner Wohnung.

Juli 2002 
Der Fall wird an die neue „SOKO Kampusch“ übergeben, die von der burgenländischen Kriminalabteilung geleitet wird. Im Verlies versucht Natascha Kampusch, sich das Leben zu nehmen. Der Versuch, sich mit Kleidung zu strangulieren, misslingt.  

Frühjahr 2003
Im Alter von 15 Jahren wehrt sich Natascha Kampusch erstmals gegen die körperliche Gewalt. Sie boxt Priklopil in den Bauch. 

Sommer 2003
Priklopil erlaubt Natascha Kampusch, den Swimmingpool der Nachbarn zu nutzen, die im Urlaub sind und deren Haus er hütet.

Frühjahr 2004
Die Renovierung des Obergeschosses ist weitgehend beendet. Natascha Kampusch
verliert in Priklopils Augen an Nutzen. Durch Essensentzug und extreme
Rationierung von Lebensmitteln droht ihr der Hungertod. Sie wiegt nur noch 38 Kilo. 

Sommer 2005
Nach mehr als sieben Jahren kann Natascha Kampusch erstmals das Haus
verlassen. Priklopil nimmt sie mit in einen Wald, später in einen Drogeriemarkt. 

20. August 2005
Natascha Kampusch schreibt in ihr Tagebuch: „Wolfgang schlug mich mindestens
dreimal ins Gesicht, stieß mir ca. 4-mal das Knie ins Steißbein und einmal gegen das
Schambein. Er zwang mich, vor ihm niederzuknien und bohrte mir einen
Schlüsselbund in den linken Ellenbogen.”

23. August 2005
Tagebucheintrag: „Mindestens 60 Schläge ins Gesicht. 10-15 Übelkeit
verursachende Schläge mit der Faust auf den Kopf, ein Fausthieb mit voller Wucht
auf mein rechtes Ohr.” 

25. August 2005
Tagebucheintrag: „Fausthiebe auf meine Hüftknochen und mein Brustbein. Dann
vollkommen gemeine Beleidigungen. Dunkelhaft. Ich hatte den ganzen Tag nur
sieben rohe Karotten und ein Glas Milch.”

Herbst 2005
Priklopil nimmt Natascha Kampusch im Alter von 17 Jahren mit zu einem Baumarkt.
Er droht im Vorfeld, jeden zu töten, den sie um Hilfe bittet. 

Februar 2006
Priklopil nimmt Natascha Kampusch mit zu einem Skiausflug. Sie bittet eine Frau, ihr
zu helfen. Doch die Touristin spricht kein Deutsch. 

17. Februar 2006
Natascha Kampusch hat sich zu ihrem 18. Geburtstag eine Torte gewünscht. In der
Küche stehen tatsächlich eine Eins und eine Acht aus Biskuitteig, überzogen mit
rosafarbenem Zuckerguss und dekoriert mit Kerzen.

Frühjahr 2006
Priklopil nimmt Natascha Kampusch wiederholt mit in eine kleine Wohnung in der
Hollergasse, die sie gemeinsam renovieren. Auch lässt er sie immer öfter im Garten
arbeiten, wo sie von Nachbarn gesehen wird. Priklopil stellt sie als „eine Aushilfe”
vor.

23. August 2006
Am späten Vormittag verlassen Priklopil und Natascha Kampusch das Haus, um den
weißen Lieferwagen zu säubern, den Priklopil in einer Anzeige zum Kauf anbietet.
Ein Mann ruft an, der sich für die Mietwohnung in der Hollergasse interessiert.
Priklopil entfernt sich wenige Meter vom lärmenden Staubsauger im Innern des
Lieferwagens. 
Natascha Kampusch nutzt diesen Moment zur Flucht. Drei Passanten, die Natascha
Kampusch anspricht, verweigern jede Hilfe. Eine Nachbarin ruft die Polizei. Zwei
junge Beamte bringen Natascha Kampusch zur Polizeidienststelle Deutsch-Wagram.
Eine Streifenbeamtin kümmert sich um Natascha Kampusch, bis die Kriminalpolizei
eintrifft. Die hinzugerufenen Eltern identifizieren sie eindeutig als ihre Tochter. Sie ist
abgemagert und wiegt so viel wie ein zwölfjähriges Mädchen. Ihre Haut ist
kreideweiß.
Die Polizei erklärt ganz Wien zum Fahndungsgebiet. Der flüchtige Priklopil stellt
seinen BMW im Parkhaus des Wiener Donauzentrums ab. Er beichtet einem
Bekannten seine Tat und lässt sich in der Nähe des Praters absetzen. 
Um 20.59 Uhr wirft sich Priklopil zwischen den Stationen Wien-Nord und
Traisengasse vor einen Zug der Wiener S-Bahn und stirbt.

24. August 2006
Die Ermittler bestätigen offiziell, dass es sich bei der jungen Frau um Natascha Kampusch handelt. Dafür sprechen eine Narbe aus ihrer Kindheit sowie ihr im Verlies gefundener Reisepass. Sie bleibt einige Tage für Untersuchungen und zur Abschottung von der Öffentlichkeit im Allgemeinen Krankenhaus Wien. Der Kinder- und Jugendpsychiater Max Friedrich, die Jugendanwältin Monika Pinterits und der Medienberater Dietmar Ecker gehören zu einem Team, das Natascha Kampuschs Therapie und ihre Rückkehr in ein eigenständiges Leben sichern soll.

30. August 2006
Als Antwort auf das weltweite Medieninteresse an ihrem Fall wendet sich Natascha Kampusch in einem offenen Brief an die „liebe Weltöffentlichkeit”. Der Brief wird zunächst von Max Friedrich auf einer Pressekonferenz vorgelesen und später in den Medien veröffentlicht. Sie schildert Einzelheiten aus der Zeit ihrer Gefangenschaft und beschreibt das Verhältnis zu Priklopil mit den Worten, er habe sie „auf Händen getragen und mit Füßen getreten”. 

6. September 2006
Die „Kronen Zeitung” und die Zeitschrift „News” drucken Exklusivinterviews mit
Natascha Kampusch. Am Abend strahlt der Österreichische Rundfunk das erste
Fernsehinterview mit Natascha Kampusch aus. Die Sehbeteiligung in Österreich liegt
bei 80 Prozent. 
Der ORF zahlt nach eigenen Angaben nichts für das Interview und übernimmt die
internationale Rechtevermarktung. In Deutschland strahlt RTL das Interview aus und
erreicht 7,13 Millionen Zuschauer. Die ARD zeigt das Interview nach Mitternacht. 

8. September 2006
Wolfgang Priklopil wird auf einem Friedhof südlich von Wien beerdigt. Zuvor hat Natascha
Kampusch ihrem toten Entführer in der Wiener Gerichtsmedizin einen Besuch
abgestattet und sich von ihm verabschiedet. 

17. November 2006
Die Staatsanwaltschaft stellt das Ermittlungsverfahren ein. Außer der Aussage einer
zwölfjährigen Schülerin, die am Entführungstag einen zweiten Mann am Steuer des
weißen Lieferwagens gesehen haben will, gibt es keine Hinweise auf Komplizen.

7. August 2007
Natascha Kampuschs Mutter Brigitta Sirny präsentiert ihr Buch „Verzweifelte Jahre",
in dem sie die Zeit ohne ihre Tochter und das bange Warten auf ein Lebenszeichen
schildert. 

5. Februar 2008
Der ehemalige Chef des Bundeskriminalamts, Herwig Haidinger, spricht im
Innenausschuss des Parlaments von Hinweisen, die zu einer früheren Aufdeckung
des Falls Kampusch hätten führen können, wenn sie nicht vertuscht worden wären.
Innenminister Günther Platter setzt eine Evaluierungskommission fest, der Ludwig
Adamovich, der ehemalige Präsident des Verfassungsgerichtshofes, vorsteht. 

11. Juni 2008
Der Bericht der Kommission bestätigt, „dass die sachdienlichen Ermittlungsansätze
bisher nicht vollständig ausgeschöpft wurden".

Juni 2008
Natascha Kampusch holt den Hauptschulabschluss nach. Sie moderiert zwischen
Juni und Oktober 2008 für den österreichischen Sender Puls 4 drei Folgen der
Fernsehreihe „Natascha Kampusch trifft”. Als Gäste empfing sie Formel-1-Legende
Niki Lauda, Stefan Ruzowitzky und sowie Filmstar Veronica Ferres. 

23. Oktober 2008
Der Fall Kampusch wird neu aufgerollt. Das Innenministerium setzt eine Kommission
ein, die ungeklärte Fragen aus dem Bericht der Evaluierungskommission klären soll.

Mai 2009
Ein interner Zwischenbericht der Evaluierungskommission lässt die Gerüchteküche
brodeln. Neue Spekulationen über mögliche Komplizen Priklopils entstehen, Zweifel
am Selbstmord Priklopils werden laut.  

2. August 2009
Ein Interview mit Ludwig Adamovich in der „Kronen Zeitung” sorgt für Aufsehen. Der
Leiter der Evaluierungskommission erklärt, dass die Zeit der Gefangenschaft für
Kampusch womöglich „allemal besser" gewesen sei „als das, was sie davor erlebt
hat". Kampuschs Mutter verklagt Adamovich wegen seiner Aussagen.

24. Dezember 2009
Ludwig Adamovich wird wegen seiner Aussagen zu einer Geldstrafe von 10.000
Euro verurteilt. Während der Verhandlung sorgt er erneut für Aufsehen: Priklopil sei
ein Auftragstäter gewesen, dessen Auftraggeber später abgesprungen seien. Zudem
spricht Adamovich von „Indikatoren", dass sich zwischen Kampusch und ihrem
Entführer „eine positive, sogar liebevolle Beziehung entwickelt hat".


8. Januar 2010
Die Akte wird geschlossen: Für Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es keine
stichhaltigen Hinweise darauf, dass Priklopil Komplizen oder Mitwisser hatte.

Mai 2010
Die Constantin Film und Natascha Kampusch vereinbaren eine Verfilmung ihrer
Geschichte. Produzent Bernd Eichinger will auch das Drehbuch schreiben und führt
in Wien und am Wolfgangsee mehrere Interviews mit Natascha Kampusch. Durch
Eichingers Tod am 24. Januar 2011 verzögert sich der Drehstart bis Mai 2012.

8. September 2010
Natascha Kampusch veröffentlicht ihre Autobiografie „3096 Tage“ im List-Verlag. Bis
Anfang Februar 2011 werden 300.000 deutschsprachige Exemplare verkauft. 

Donnerstag, 21. Juli 2011

mare TV: Die Flensburger Förde

Badehäuser in der Nähe von Marstal, Insel Aerö: Das dänische Inselmeer südlich von Fünen hat einen sehr eigenen Charme. © © NDR/VisitDenmark/Bent Næsby, honorarfrei

Das dänische Inselmeer

Badehäuser in der Nähe von Marstal, Insel Aerö: Das dänische Inselmeer südlich von Fünen hat einen sehr eigenen Charme. Das Südfünische Inselmeer, auch als "Dänische Südsee" bekannt, ist etwas für Kenner original skandinavischer Lebensart. Mare TV besucht einige der vielen kleinen Inseln dort.

Auf Birkholm leben die Mortensen-Brüder Frede (58) und Morten (63). Die beiden Fischer haben ihr ganzes Leben dort verbracht und gehören zu den letzten zehn von ursprünglich neunzig Insulanern. Auf Birkholm gibt es keinen Kaufmann und keine Kneipe mehr. Aber Frede und Morten vermissen nichts. Jeden Morgen fahren sie mit ihrem Trecker zur Mole hinunter, wo ihr Boot liegt. Dann gehen sie auf Krabben- oder Aalfang. Und wenn die Brüder nicht zum Fischen draußen auf See sind, gibt es trotzdem immer noch genug zu tun: dann sind die beiden nämlich auch Bürgermeister, Polizisten und Feuerwehrleute.

Zwischen Svendborg und Schloss Valdemar pendelt die Oldtimerfähre "Helge", Baujahr 1924. Obwohl längst ein Damm gebaut worden ist, verrichtet das betagte Schiff weiter seinen Dienst. "Helge" - eine Institution mit eigenem Fanclub. Ein Seemann will die "alte Dame" sogar in Öl verewigen.

Ærø ist die kleine Insel mit großer Seefahrertradition. Die Hafenstadt Marstal war einst Handelszentrum für das ganze Inselmeer. Überall stößt man auf Spuren aus dieser Zeit: die Schiffswerft, die Kalkbrennerei und viele bunte Badehäuser. Der Hafenmeister von Marstal und Ærøskøbing war früher selbst auf großer Fahrt. Seine Geschichten stecken natürlich voller Seemannsgarn. Fynn der Räuchermeister von Avernakø ist eine Legende. Alle Fischer dieser Gegend beliefern ihn, damit er ihren Fang veredelt. Vom einzigen Hafen der Insel werden die Fische überall hin verschifft.

Und dann legt MareTV noch an einer Pølserbude an, um das Geheimnis des original dänischen Würstchens zu ergründen: Wurst, Brød, Ketchup, Senf, Remoulade, Gurken und viele Röstzwiebeln - so richtig schmeckt der kulinarische Exportschlager nur im dänischen Inselmeer.

Donnerstag, 21. Juli, 20.15 Uhr, NDR Fernsehen