Stranden, aber wie? Das zeigt dieses einzigartige Buch in 18 verschiedenen
Facetten. Auf einsamen und bewohnten, lebensfeindlichen und
paradiesischen, tropischen und windumtosten Inseln erfüllen sich
Schicksale, enden Träume, bieten sich neue Chancen.
»Man strandet ja
schließlich nicht jeden Tag, und wenn es schon mal passiert . . . und
man das Glück hat, auf einer Insel angeschwemmt zu werden, dann soll es
doch auch stilecht sein«, beschwert sich einer von Lucien Deprijcks
Schiffbrüchigen, dem es ganz und gar nicht passt, am Strand von
Menschenmassen empfangen zu werden. Ein anderer strandet mit einer Frau,
mit der er sich rein gar nichts zu sagen hat. Ein weiterer vermisst
schmerzlich seine große Liebe.
Die kürzeste Episode lässt sich leicht wiedergeben:
"Am Ufer der siebten Insel, auf der ich strande, weht eine deutsche Fahne. Ich versuche mit letzter Kraft, das noch fehlende Stück zum rettenden Strand zu kraulen, wo ein Mann steht und mir zuruft: 'Mann, können Sie nicht lesen? Hier ist Schwimmen strengstens untersagt!'"
Die kürzeste Episode lässt sich leicht wiedergeben:
"Am Ufer der siebten Insel, auf der ich strande, weht eine deutsche Fahne. Ich versuche mit letzter Kraft, das noch fehlende Stück zum rettenden Strand zu kraulen, wo ein Mann steht und mir zuruft: 'Mann, können Sie nicht lesen? Hier ist Schwimmen strengstens untersagt!'"
So stillt dieses einzigartige
Gesamtkunstwerk aus 18 kurzen und längeren Inselepisoden und Illustrationen von Christian Schneider die Sehnsucht nach dem Eintauchen in unbekannte Welten
und erzählt zugleich von der Begegnung mit sich selbst, den Mitmenschen
und den ganz großen Fragen. Und wer in klassischen Robinsonaden die
weiblichen Helden vermisst: Hier wird er - wird sie - sie finden. Ob
geheimnisvoll, dramatisch oder von absurder Komik: Lucien Deprijcks
Variationen der existenziellen Erfahrung des Strandens sind höchst
originell und zutiefst menschlich. Sie zeigen allerdings auch ein Stück Sisyphusarbeit, weil der Erzähler nämlich gar nicht aus dem Stranden herauskommt.