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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 17. Juli 2015

Buchtipp für Segler: Der Kurs der Kennedys

Ein typisches Marethema: Die Kennedys waren begeisterte Segler und liebten das Meer. Aus der Menge der Seglerfamilien an der Ostküste der USA sticht die enge Beziehung der Kennedys zu ihrer Yacht Victura heraus. Joe jr., John F. und Bobby jagten das noch nicht einmal acht Meter lange Boot, das 1932 in den Familienbesitz gelangte, endlose Male über das Meer. Wenn einer der Söhne bei einem Rennen nicht alles gab, sprühte ihr Vater vor Zorn. Als John F. im Zweiten Weltkrieg einen Patrouillenboot-Untergang überlebte, waren die Kennedys fest davon überzeugt, dass seine Erfahrungen an Bord der Victura der Grund für sein Überleben waren. Hochglanzbilder des späteren Präsidenten und seiner Frau Jackie auf dem sonnigen Deck der Yacht verliehen dem Kult den letzten Schliff. Aber auch Ted navigierte an allerlei Untiefen vorbei, ehe er sich als »Löwe des Senats« einen Ruf machte; und die Kinder und Kindeskinder seiner früh verstorbenen Brüder trieben die Victura noch Jahrzehnte später über die Wellen.

In seinem Buch zeichnet der Autor James W. Graham die Lebenslinien einer amerikanischen Dynastie nach, die wie keine zweite Mythos und Lifestyle verkörpert und deren Schicksal oft Nährboden für Verschwörungstheorien war. Seine kenntnisreiche und anschauliche Geschichte rund um ein kleines Boot, das Zeuge großer Ereignisse der Weltgeschichte war und seit jeher für den Kampfgeist seiner Besitzer steht, wirft ein neues Licht auf eine mächtige Familie.
James W. Graham, geboren 1956 in Joliet, Illinois, arbeitet seit über dreißig Jahren als Berater in öffentlichen Angelegenheiten; u. a. war er Chefberater des früheren Gouverneurs von Illinois und des Abgeordnetenhauses des Bundesstaats. Wohnhaft in Chicago, besitzt er ein eigenes Segelboot am Michigansee. Der Kurs der Kennedys wurde in Amerika von der Kritik mit Begeisterung aufgenommen.

James W. Graham
Der Kurs der Kennedys
Wie ein kleines Boot die Geschicke einer großen Familie lenkte
OT: Victura: The Kennedys, a Sailboat, and the Sea

Aus dem Amerikanischen von Rudolf Mast
400 Seiten mit zahlreichen Abbildungen,
gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen

Montag, 8. April 2013

Buchvorstellung: DIE INSELN, AUF DENEN ICH STRANDE von Lucien Deprijck

Stranden, aber wie? Das zeigt dieses einzigartige Buch in 18 verschiedenen Facetten. Auf einsamen und bewohnten, lebensfeindlichen und paradiesischen, tropischen und windumtosten Inseln erfüllen sich Schicksale, enden Träume, bieten sich neue Chancen. 
»Man strandet ja schließlich nicht jeden Tag, und wenn es schon mal passiert . . . und man das Glück hat, auf einer Insel angeschwemmt zu werden, dann soll es doch auch stilecht sein«, beschwert sich einer von Lucien Deprijcks Schiffbrüchigen, dem es ganz und gar nicht passt, am Strand von Menschenmassen empfangen zu werden. Ein anderer strandet mit einer Frau, mit der er sich rein gar nichts zu sagen hat. Ein weiterer vermisst schmerzlich seine große Liebe.

Die kürzeste Episode lässt sich leicht wiedergeben:
"Am Ufer der siebten Insel, auf der ich strande, weht eine deutsche Fahne. Ich versuche mit letzter Kraft, das noch fehlende Stück zum rettenden Strand zu kraulen, wo ein Mann steht und mir zuruft: 'Mann, können Sie nicht lesen? Hier ist Schwimmen strengstens untersagt!'"
 
So stillt dieses einzigartige Gesamtkunstwerk aus 18 kurzen und längeren Inselepisoden und  Illustrationen von Christian Schneider die Sehnsucht nach dem Eintauchen in unbekannte Welten und erzählt zugleich von der Begegnung mit sich selbst, den Mitmenschen und den ganz großen Fragen. Und wer in klassischen Robinsonaden die weiblichen Helden vermisst: Hier wird er - wird sie - sie finden. Ob geheimnisvoll, dramatisch oder von absurder Komik: Lucien Deprijcks Variationen der existenziellen Erfahrung des Strandens sind höchst originell und zutiefst menschlich. Sie zeigen allerdings auch ein Stück Sisyphusarbeit, weil der Erzähler nämlich gar nicht aus dem Stranden herauskommt.
Lucien Deprijck * Die Inseln, auf denen ich strande * 208 Seiten * mit 18 farbigen Illustrationen von Christian Schneider * Halbleinenband, Fadenheftung, dreiseitiger Farbschnitt, Lesebändchen * mare Verlag

Dienstag, 9. Oktober 2012

Buchbesprechung: Neuer Bildband Island

Nikolaus Gelpke (Hrsg.)
Island

Fotografien von Heike Ollertz und Edgar Herbst.
Mit Texten von Martina Wimmer
mare Verlag, 2012

Zwei Fotografen erkunden und erspüren Island zu allen vier Jahreszeiten: Das Land mythischer Schönheit und rasanter Wetterwechsel, die Insel im Atlantik, auf der Lava das ewige Eis berührt. Heike Ollertz hat die Kraft der einsamen Landschaften in berückende Farbbilder gebannt. Edgar Herbst kommt den Menschen und ihrer rauen Energie in seinen Schwarz-Weiß-Fotografien ungewöhnlich nahe. Ein Bildband voller Gegensätze über ein Land, das seine Geheimnisse tief in sich trägt und viel wärmer sein kann als sein Klima.

In ganz deutlich sprechenden Bildern von Island und seinen Bewohnern haben die beiden Fotografen die sagenumwobene Insel mit den Heißwasserfontänen und den 300.000 Bewohnern eingefangen. Nichts wirkt provinziell, den die Modernität bei den eingefangenen Motiven oder Menschen ist spürbar. Ob das ein amerikanischer Schlitten oder die Feierabendfahrt mit dem Chopper ist, wilde Outfits, die ein bisschen an Punk erinnern, oder wildes Abtanzen in der Disko, Feiern an der Imbissbude: Die Gegenwart findet auch in Island statt. Und zwar parallel zur Ewigkeit des Eises, des Wassers und der Felsen. Wie eine kleine zuendegehende Heißwasser-Party am Rande der großen Kälte ...


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