Rechtsruck hin oder her, an einer Diktatur hat die große Mehrheit der Deutschen kein Interesse, sagt die erste Umfrage zum Thema. Laut einer aktuellen Veröffentlichung des Pew Research Center finden hierzulande nur sechs Prozent, dass ein "starker Führer" eine gute Regierungsform für ihr Land wäre. Das sieht in der unmittelbaren Nachbarschaft teilweise ganz anders aus. So befürworten in Frankreich 12 Prozent einen starken, vom Parlament unabhängigen Mann, an der Spitze des Staates. Bei unserem polnischen Nachbarn sind es 15 Prozent. Besonders hoch ist der Anteil der Führer-Freunde in Italien (29 Prozent). Außerhalb von Europa sind es die Japaner (31 Prozent), die sich in gesteigertem Maße für dieses Regierungskonzept erwärmen können. Überraschenderweise stimmen auch ein Fünftel der US-Amerikaner für einen Diktator.
Wenn es aber darum geht das Heiligenbild von Adolf Hitler zu "beschmutzen", sieht es wieder ganz anders aus. Hitler hat sich so in die Köpfe etlicher Landstrichbewohner eingebrannt (um genau zu sein, der HÄLFTE), dass selbst nach jahrzehntelangem Bekanntwerden der hohen Kriminalität, Verbrechen und Mordrate des Regimes unter Hitler, seiner fulminanten Wahnvorstellungen u.v.m. immer noch halb Deutschland ihn verehrt. Das zeigt eine FORSA-Studie. Vielleicht weil die Ordnung, die sich diese Leute vorstellen, heute in der Demokratie nicht mehr gelebt werden kann, nur noch in echten Diktaturen mit absolut geschrumpften und gekappten Freiheitsräumen eben? Sicher wird auch die mangelnde Nachvollziehbarkeit so mancher gefundener Bundestagsentscheidungen dazu beitragen. Wie steht es um echtes demokratisches und soziales Empfinden?
Finden Sie es gut, dass der Regisseur Dani Levys mit dem Film "Mein Führer" eine Komödie über Adolf Hitler gedreht hat? 56 % finden das nicht gut, dabei Empörte, Verletzte und andere.
Inwieweit stimmen Sie der Aussage: "Wir sollten einen Führer haben, der in Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert" zu?, fragte die Friedrich-Ebert-Stiftung in einer Erhebung durch USUMA. Da gibt es noch 48 % , die das nicht völlig ausschließen oder sogar 13,2 %, die das ganz oder überwiegend befürworten. Es bleibt auch immer die Dunkelziffer, jener, die "insgeheim" eine radikale Wende wünschen, es aber nicht so klar wegen der Restriktionen äußern, die sich im Rest der 48 % aufhalten.