Inszenierung: Dietrich Hilsdorf,
Aufführung: 11. Januar 2009 in der Oper Leipzig
Neuaufnahme: 29. Mai 2010, 19 Uhr
(Leipzig/UA) Mit seiner dritten Oper „Jenůfa“, deren literarische Vorlage das Schauspiel „Jeji pastorkyňa“ (Ihre Ziehtocher) der tschechischen Schriftstellerin Gabriela Preissová (1862-1946) ist, gelang
Leoš Janáček ein Publikumserfolg. Die Handlung um einen Kindermord im ländlichen Mähren wurde nach erster Ablehnung aus Gründen der Unglaubwürdigkeit nach einer Kürzung der Handlung während neunjähriger Entstehungszeit dann doch noch erfolgreich angenommen. Es bestand die Schwierigkeit, einen prosaischen Text zu vertonen.
Zur Handlung der Oper: Jenůfa ist unehelich schwanger von Števa. Die beiden möchten heiraten, doch die Ehe kann nicht so schnell stattfinden, denn Jenůfas Stiefmutter, die Küsterin, welche von der Schwangerschaft nichts weiß, verlangt ein Jahr des Wartens. Števas Halbbruder Laca, der Jenůfa ebenfalls liebt, verletzt Jenůfa aus Eifersucht mit einem Messer im Gesicht. Laca bereut seine Tat. Um die Schwangerschaft zu vertuschen und Jenůfa damit die „Schande“ zu ersparen, wird sie von der Küsterin in der Kirche versteckt. Auch die Entbindung findet heimlich bei der Stiefmutter statt. Doch Števa, dessen Interesse an der durch die Messerattacke im Gesicht entstellten Jenůfa schnell verebbte, nimmt die Geburt seines Sohnes nicht zum Anlass, sich um Jenůfa zu kümmern. Die Küsterin versucht daraufhin, eine Verbindung zwischen Laca und Jenůfa herbeizuführen, doch das Kind wird in den Wertvorstellungen der Dorfbewohner zum Hindernis für eine neue Liebesbeziehung. Deshalb lässt sich die Küsterin Laca gegenüber zu der Lüge hinreißen, das Kind sei gestorben.
Doch nun beginnt ein Drama: Um die Ehe zwischen Laca und Jenůfa zu retten, betäubt die Küsterin Jenůfa und ertränkt das Kind. Jenůfa erzählt sie, sie selbst habe Fieber gehabt und das Kind sei in dieser Zeit gestorben. Schließlich wird die Hochzeit geplant. Am Morgen der Hochzeit entsteht eine Tumult, als Dorfbewohner die Leiche eines Kindes unter dem Eis finden. Anhand der Kleidung erkennt Jenůfa ihren toten Sohn. Alle vermuten in ihr die Mörderin bis die Küsterin ihre Schuld eingesteht. Jenůfa verzeiht ihrer Stiefmutter. Diese wird abgeführt. Laca steht trotz allem zu Jenůfa. Gemeinsam versuchen sie einen Neuanfang.
Zur Handlung der Oper: Jenůfa ist unehelich schwanger von Števa. Die beiden möchten heiraten, doch die Ehe kann nicht so schnell stattfinden, denn Jenůfas Stiefmutter, die Küsterin, welche von der Schwangerschaft nichts weiß, verlangt ein Jahr des Wartens. Števas Halbbruder Laca, der Jenůfa ebenfalls liebt, verletzt Jenůfa aus Eifersucht mit einem Messer im Gesicht. Laca bereut seine Tat. Um die Schwangerschaft zu vertuschen und Jenůfa damit die „Schande“ zu ersparen, wird sie von der Küsterin in der Kirche versteckt. Auch die Entbindung findet heimlich bei der Stiefmutter statt. Doch Števa, dessen Interesse an der durch die Messerattacke im Gesicht entstellten Jenůfa schnell verebbte, nimmt die Geburt seines Sohnes nicht zum Anlass, sich um Jenůfa zu kümmern. Die Küsterin versucht daraufhin, eine Verbindung zwischen Laca und Jenůfa herbeizuführen, doch das Kind wird in den Wertvorstellungen der Dorfbewohner zum Hindernis für eine neue Liebesbeziehung. Deshalb lässt sich die Küsterin Laca gegenüber zu der Lüge hinreißen, das Kind sei gestorben.
Doch nun beginnt ein Drama: Um die Ehe zwischen Laca und Jenůfa zu retten, betäubt die Küsterin Jenůfa und ertränkt das Kind. Jenůfa erzählt sie, sie selbst habe Fieber gehabt und das Kind sei in dieser Zeit gestorben. Schließlich wird die Hochzeit geplant. Am Morgen der Hochzeit entsteht eine Tumult, als Dorfbewohner die Leiche eines Kindes unter dem Eis finden. Anhand der Kleidung erkennt Jenůfa ihren toten Sohn. Alle vermuten in ihr die Mörderin bis die Küsterin ihre Schuld eingesteht. Jenůfa verzeiht ihrer Stiefmutter. Diese wird abgeführt. Laca steht trotz allem zu Jenůfa. Gemeinsam versuchen sie einen Neuanfang.
Regisseur Dietrich Hilsdorf versetzt die Handlung in die 1990er Jahre. Die hellblau gekachelte Fassade des Gasthofs „Zur Mühle“ bröckelt. (Bühnenbild: Dieter Richter). Die Geschichte wird im dritten Akt in das Innere des Gasthofes verlegt, der Kreis schließt sich. Die Inszenierung in tschechischer Sprache erlaubt dem Zuschauer einen Blick auf kleine liebvolle Details wie Schäferhunde auf der Bühne, Rosmarintöpfe oder schlagende Kirchenfenster. In die wunderbar gelungene Chorszene im ersten Akt mischt sich ein Mann an Krücken, fahren Kinder auf dem Fahrrad vorbei. Da ist der Tunichtgut Števa (Thomas Ruud) im weißen Anzug, da ist Jenůfa (Marika Schönberg) im geblümten Kleid, die Großmutter (Diane Pilcher) beim Kartoffelschälen und eben die Küsterin (Susan Maclean), deren innere Spannungen hier ihren Anfang nehmen. Das Kreuz im riesigen Kirchenraum ist abgehängt, die Marienfigur verhüllt. So beginnt der zweite Akt. Hier an diesem heiligen Ort grübelt die Küsterin über ihrem Tötungsplan, leidet sie an sich und der Welt. Susan Maclean singt und schauspielert mit Tiefe, zeigt Hartherzigkeit, Güte, Verletztheit, Strenge und die Angst der Figur. Sie gestaltet die Szene der Janacek-Oper zum Höhepunkte der überaus gelungenen Inszenierung. Alles findet seine Umkehr, als die Küsterin versucht, die Liebe und Dorfgemeinschaft zu retten. Den Schlussakt beherrscht die hin- und hergerissene Figur des Laca, der schließlich mit unerschütterlicher Liebe zu Jenůfa steht. Das Gewandhausorchester unter Kapellmeister Axel Kober unterstrich die Handlung mit großer Virtuosität. Es ertönte lang anhaltender Applaus im Zuschauerraum. Um so erfreulicher, dass die Oper Leipzig plant, Jenůfa wieder in den neuen Spielplan zu integrieren, siehe oben.
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