„Raubkopierer, Rollenspieler, Hacker und Autisten, Stotterer, Stammler und Lispler, hautkranke, pockennarbige Modemuffel mit nerdigen T-Shirts in XL, infantile Zyniker mit Arme-Leute-Sarkasmus und peinlichen Amerikanismen, chronisch untervögelte Eremiten und besserwisserische Fachidioten mit einer Sprache, die von vorne bis hinten nur aus Codes, Insidern und Abkürzungen besteht; die vor allem über ihre eigenen Witze lachen oder über zumindest solche, die sie schon kennen. Und weißt du, was das Geilste daran ist? Dass diese Freaks die Welt ändern werden.“
Robert Löhr
Erika Mustermann
Roman, 224 Seiten, Klappenbroschur.
Friederike (Grüne) verabscheut die Piraten: Raubkopierer, Rollenspieler und Einzelgänger, die sich den Teufel um die Umwelt scheren, solange das Netz nur frei bleibt. Also startet sie einen Feldzug gegen die Piratenpartei. Ihr erstes Opfer: Volker Plauschenat, der harmloseste der 15 Berliner Abgeordneten. Aber je tiefer Friederike in dessen Keller nach Leichen buddelt, desto mehr lernt sie das piratische Paralleluniversum schätzen. Und als sie erst ihr Herz an einen dieser Freaks verliert, wird es verdammt schwer, wieder von Bord zu gehen …
Mit »Erika Mustermann« gelingt Robert Löhr zweierlei: ein geschliffenes Portrait von Parlamentariern und Basis in der Hauptstadt der Orientierungslosigkeit. Und der erste Roman über eine Partei, die entweder das langersehnte Update des Systems ist – oder das hellste politische Strohfeuer unserer Zeit.
Robert Löhr, geboren 1973, Journalist und Drehbuchautor, lebt in seiner Geburtsstadt Berlin. Neben zahlreichen Filmskripten und Theaterstücken verfasste er die Romane »Der Schachautomat«, »Das Erlkönig-Manöver«, »Das Hamlet-Komplott« und »Krieg der Sänger«. Seine Bücher sind in 25 Sprachen übersetzt.