SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Posts mit dem Label Tourismusverein werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Tourismusverein werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 18. April 2013

Unterwegs in der Südpfalz mit der Mandelblüten-Oldtimertour



Ja, unsere schöne Südpfalz hat doch immer wieder mal eine Überraschung auf Lager. Der Tourismusverein Südliche Weinstraße bietet eine Busfahrt im Oldtimer zur Mandelblüte an und obwohl ich ja aus der Gegend stamme, gibt es immer wieder etwas Neues oder Vergessenes zu entdecken. Also nichts wie hin und ausprobiert.
Treffpunkt war am 13.04. abends, der letzten Gelegenheit in diesem Jahr die Mandelblütentour "Rosa Aussichten im Oldtimer-Panoramabus" mitzumachen, kurz vor Ende der Rosa Wochen an der Weinstraße. Dieses Jahr war es gerade noch die erste Gelegenheit, die Mandeln frisch in Blüte zu sehen, da der Winter unverhältnismäßig lang gedauert hat. Während der Rosa Wochen im März und April gibt es ein reichhaltiges Programm, von der Wanderung auf dem Mandelpfad bis zur Open-Air-Weinprobe und zur Wein- und Sektmesse, vom Gimmeldinger Mandelblütenfest bis zum Rosa Leuchten der Burgen und Schlösser entlang der Weinstraße. Los ging es am Deutschen Weintor, das leider nicht aus der Jugendstilzeit stammt, sondern zu Beginn des III. Reiches eingeweiht wurde. Im Restaurant begrüßte uns Frau Silke Schunck, Fremdenverkehrsgeschäftsführerin im Erziehungsurlaub, unser Guide, mit Sekt und Häppchen zur Vorspeise und leckerem Zander, knackiger Poularde oder Tagliatelle. Dazu ein Gläschen feinen Wein, z.B. Noir de Blanc, kredenzt von Sylvie, einer reizenden Weißenburgerin. Und siehe da, während die Gäste sich kennen lernten, tauchte eine als Mandelblüte verkleidete Gästeführerin auf, mit Mandelrock, rosa Hut und stylischer Brille (in Rosa mit Glittern!), ganz im Stile der 50er- und 60er-Jahre. In unserem verspielten Setra-Panoramabus mit einer Hanomag-Henschel-Maschine, die immerhin schon 180 PS leistete, Baujahr 1960, startete die kurzweilige Fahrt ins Grüne, nein, eigentlich ins Rosa und Weiße, später natürlich nur noch Dunkle. Der verspielte Charme der Reiseanbieter des Wirtschaftswunders wurde denn auch nachempfunden mit einer reizenden kleinen Wohnzimmerbeleuchtung und frischen Rose im Glasväschen an den Vierersitzen mit Tischchen. Die Tour ging mit Untermalung durch Schlager und Rock'n'Roll-Hits der Zeit über Gleiszellen, Mörzheim, Wollmesheim, Arzheim, Godramstein, Birkweiler, Leinsweiler, Gleishorbach, Oberotterbach zurück nach Schweigen-Rechtenbach. Silke Schunck unterhielt uns bis 22:30 Uhr mit Wissen, Anekdoten und wichtigen Hinweisen zur Geschichte und Kultur.
Natürlich drehte sich alles um die Mandel, von der es ja 3- bis 5-jährige Arten, rosa und weiße Blüten, Süßmandeln und Bittermandeln gibt. Typisch sind die grüngrauen Früchte, fleischig um den Mandelkern. Getrocknet sind die Kerne 2 Jahre lagerfähig. Die Mandel kam ursprünglich aus Turkmenistan über Griechenland nach Rom. Legionäre brachten sie in die Pfalz und pflanzten sie an, da nämlich die tägliche Kost aus Getreidebrei, Schafskäse, Thymian, Pfirsichen und Mandeln bestand. Viele Stätten zeugen von der Kultur der Römer, die ja nicht nur die ganze Gegend bis Trier und weiter bis Aachen, Köln besiedelten, sondern komplett bis zum Atlantik und zur Nordsee, inklusive Großbritanien. Die Sage um die Weiße Frau bei Dörrenbach in einem römischen Haus oder die Villa Rustica bei Ungstein sind lokale Zeugnisse. 



 

Die Mandel wird 795 n.Chr. im "Capitulare de Villis" Karls des Großen, der von der Elbe bis Rom das großfränkische Reich regierte, erwähnt und zur Anpflanzung empfohlen. Sie wird um 1100 erwähnt, spielte ein wichtige Rolle von 1200-1400 neben Kartoffeln, Linsen, Rüben, Tabak, Hanf und Raps. Zwischen 1500 und 1800 wird sie in unzähligen Büchern und Reiseberichten erwähnt, August Becker, der Mundartdichter, hat sie genauso besungen wie Martha Saalfeld, die Dichterin aus dem Bergzaberner Land. Kaiser Wilhelm hatte auch den Anbau von Mandeln und Feigen zu wirtschaftlichen Zwecken gefordert. Ein anderes Gewächs, nämlich die Wildtulpe, spielte in den Vorgärten der Wittelsbacher eine Rolle, die damit ihren Reichtum präsentierten. Sie wächst vor allem um Mörzheim und bei der Kleinen Kalmit, einer Kalkinselerhebung, wo der Weg vorbeiführte. Auch Weinlagen sind von der Mandel geprägt, Dürkheimer Mandel, Mandel Nr. 10, Prachtmandel, um nur einige zu nennen.
Auf der alten Römerstraße ging es am Wollmesheimer Kirchturm vorbei, der wie der Speyrer Dom aus dem 9. Jahrhundert stammt, nach Arzheim. Das ganze Areal vor Arzheim war im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) zwischen 1702 und 1704 Aufmarschgebiet für die badischen Verbündeten der österreichischen Habsburger und der englischen Krone, die Landau belagerten, das von den Truppen Ludwig XIV. besetzt war. Erst 1704 gelang es Karl Wilhelm von Baden die Franzosen zu vertreiben. Auch Winston Churchills Vorfahre, John Churchill, 1. Duke of Marlborough (1650–1722) war hier stationiert. Durch Godramstein fuhren wir nach Birkweiler, am Mandelberg vorbei und rasteten mit Blick auf die zwei rosa beleuchteten Kirchen bei einem Mandellikör.
In Leinsweiler besuchten wir am späten Abend die Patisserie Rebmann, die mit feinsten Trüffeln, Pralinen und Schokoladenkreationen aufwartet. Wir nahmen eine lustige Anekdote zur Entstehung der Pralinen mit auf den Weg: Im 30-jährigen Krieg, während des immerwährenden Reichstages tranken die 150 ständigen Vertreter sehr gerne heiße Schokolade, die man damals schon aufschäumte, und aßen Walnüsse und Mandeln dazu. Auch andernorts war diese Sitte beliebt. Der Küchenjunge des Kochs von César de Choiseul, Graf von Plessis-Praslin, Marschall von Frankreich und Minister des Sonnenkönigs Ludwig XIV., soll dabei aus Versehen die Schokolade über die Nüsse gekippt haben und schon war sie da, die Praslin-Praline. Dass es bei Rebmanns sogar Spargel- und Bärlauchpralinen sowie Saumagenpralinen (Likörfüllung) gibt, hätte sich damals niemand träumen lassen. In Eschbach wundert man sich auch nachts über die vielen Esel, die man da findet, es sind tatsächlich 35 Stück, von Künstlern und Kindern bemalt, und erinnern an die Herren auf der rosa beleuchteten Madenburg, oben auf dem Berg, die im Mittelalter "die mit dem Esel" hießen. Zu jedem Esel gibt es eine eigene Geschichte. Und wir erfuhren noch, dass Mandeln antisklerotisch und äußerlich verbrennungslindernd wirken, früher auch als Zählmaß verwendet wurden. Am Oberotterbacher Schlösschen vorbei, das von den Besitzern teuer unter Erhaltung des barocken Charakters restauriert wurde, ging es zum Ausgangspunkt zurück.
Eine wunderschöne Tour mit Gaumenfreuden im gemütlichen Oldtimer und vielen Eindrücken von der Südpfalz, die viel mehr als Wein zu bieten hat, nämlich eine lange, bewegte Geschichte und ein reges Kulturleben. Auch andere Bustouren oder Angebote des Fremdenverkehrsvereins bringen einem übrigens die Geschichte der Gegend und ihre Produkte auf unterhaltsame und genüssliche Weise nahe. Fragen Sie einfach nach und reservieren Sie frühzeitig, die meisten Angebote sind schnell ausverkauft.


Geröstete Mandeln mit frischem Rosmarin
Rezept: Claudia Schupp aus Neustadt-Gimmeldingen


Einkaufsliste:
200 g ganze ungeschälte Mandeln
1 Ei
grobes Meersalz
getrocknete Kräuterblüten aus der Mühle
gehackter Rosmarin


Zubereitung:

200 g ganze ungeschälte Mandeln auf einem Backblech mit Backpapier ausbreiten. Ein Eiweiß kurz verquirlen und die Mandeln damit bestreichen. Frische Rosmarinzweige (nur die Blätter) abzupfen und fein hacken. Die Mandeln mit grobem Meersalz und – wenn gewünscht – getrockneten Kräuterblüten aus der Mühle würzen, dazu gehackten Rosmarin. Nochmals mit dem Pinsel etwas nacharbeiten und die Mandeln mit Meersalz und Rosmarin abpinseln. Bei 220 Grad ca. 15 bis 20 Minuten auf der oberen Schiene rösten, dabei alle fünf Minuten wenden.

Die Mandeln sollten nach dem Abkühlen frisch verzehrt werden. Hierzu passt ein Glas “Gimmeldinger Riesling, trocken”, aber auch eine Rotwein-Cuvée oder ein kräftiger Weißwein sind denkbar. Guten Appetit und Prost.



http://www.mandelbluete-pfalz.de/fileadmin/SSW/www.pfaelzer-mandelpfad.de/Download-Dokumente/Mandellayout_19_12_11_4.pdf
http://www.suedlicheweinstrasse.de/bildergalerie-fruehling.htmlhttp://mandelbluetenfest.de

Dienstag, 30. Oktober 2012

Musical Magics-Show am 4.11. in Bad Bergzabern


Musical-Magics – in Concert! Die neue große LIVE-Show


Mit Startenor Thomas Kiessling und
Sascha Pazdera – Deutschlands bestem
Michael-Jackson-Double
im Haus des Gastes in Bad Bergzabern

Seit nun 10 Jahren spielt sich die große Bühnenshow um Produzent und Hauptdarsteller Michael Thinnes in die Herzen ihrer Fans und begeistert mit herausragenden Solisten, tollen Tanzeinlagen, einer großen LIVE-Band und einer farbenprächtigen Licht- und Videoshow.
Eine neue Besetzung macht Musical-Magics in der kommenden Spielzeit noch einzigartiger. So wird Tenor Thomas Kiessling, ehemaliges Mitglied der 3 jungen Tenöre und bekannt aus Rundfunk und Fernsehen, neue musikalische Maßstäbe setzen. Ein weiteres Highlight wird Sascha Pazdera sein. Er gilt als Europas bester live singender und tanzender Michael Jackson Imitator. Bei „Wetten Dass“ konnte er bereits einem Millionenpublikum sein Können präsentieren. Zudem wurde er 2007, 2010 und 2012 mit dem Preis „Künstler des Jahres „ ausgezeichnet. Abgerundet wird die neue Show mit Tänzern der Extraklasse, die bereits in Shows wie „Willkommen bei Carmen Nebel“ aufgetreten sind. Musical-Darstellerin Beatrix Reiterer wird das Team verstärken und natürlich werden auch Michael Thinnes, Anne Blum und Mario Stammel gesanglich und szenisch wieder mit von der Partie sein.
Erleben Sie an einem Abend die Highlights und die schönsten Songs der größten und weltweit beliebtesten Musicals wie Rebecca, Miami-Nights, Dirty Dancing, Tarzan, Rudolf, 3 Musketiere, Das Phantom der Oper, Jekyll & Hyde, Elisabeth, der König der Löwen, Mozart, West Side Story, Thriller das Michael Jackson Musical, Tanz der Vampire um nur einige zu nennen.
Der Klang vieler Musicals weckt besondere Erinnerungen und tiefe Gefühle. Musical-Magics holt diese zurück auf die Showbühne.. Genießen Sie großes Entertainment – dargeboten von renommierten und excellenten Künstlern. Beeindruckende Bühnenbilder und wunderschöne Kostüme entführen Sie in die wunderbare Musical-Welt. Ein Feuerwerk an Emotionen wartet auf Sie. Ein Fest für die Sinne, bei dem jeder Musicalfreund auf seine Kosten kommt. Gönnen Sie sich eine Auszeit vom Alltag und lassen Sie sich verzaubern!

Tickets für diese einmalige Show erhalten Sie bei:
  • Tourismusverein Bad Bergzabern, Tel. 06343 – 989660 und bei
Spiel und Spaß, Tel. 06343 / 5174
zum Preis von 35,00 bzw. 30,00 Euro.
Mit Kurkarte 5,00 Euro Ermäßigung.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Heute Abend: Stephan Sulke im Haus des Gastes, Bad Bergzabern, um 20.00 Uhr



Der Cosmopolit: Musiker, Maler und Gourmet

Stephan Sulke feierte im vergangenen Jahr seinen 67sten Geburtstag. Vielleicht beging er auch den so wie ein kleines, neugieriges und unerschrockenes Kind. Um dann bei nächster Gelegenheit zu konstatieren, er habe irgendwann einfach Lust gehabt, „Lieder zu machen mit etwas schlaueren Ideen und gescheiteren Texten“. Vorsicht allerdings ist angezeigt bei diesem Überzeugungstäter, denn der Mann spannt gerne Fallstricke und legt sich zum Schmunzeln in den Hinterhalt. Und wenn dann keiner kommt und er nichts zu lachen kriegt, geht er halt heim und macht was anderes. Manchmal über zwei Jahrzehnte lang, wie vor seinem Platten-Comeback 2009. Irgendwie aber freut sich immer alle Welt, den Herrn Sulke wohlbehalten wieder zu sehen.

Was mag das wohl für einer sein, dieser Typ, der sich nicht im Geringsten bemüht, aus seinem Leben und seiner Poesie auf Biegen und Brechen eine Einheit zu formen. Das Kind Berliner Emigranten, in Shanghai zur Welt gekommen, in der Schweiz aufgewachsen, in Frankreich und den USA zuhause gewesen: eine Vita der Rastlosigkeit, die sich auch im kunterbunten Fächer der von ihm bisher ausgeübten Tätigkeiten wiederspiegelt. Sulke war Jurastudent in Zürich und Bern, veröffentlichte Lieder in englisch und französisch unter Pseudonym, leitete sein eigenes Tonstudio, baute technische Geräte für Rundfunksender, komponierte Songs, die von Erika Pluhar, Katja Ebstein, Herbert Grönemeyer und anderen interpretiert wurden, arbeitete in einem Architekturbüro und hatte Ausstellungen als Bildhauer und Maler.

Und dann diese lakonischen, wie Miniaturen in den Raum gestellten Lieder. Solch krude Gegensätzlichkeit leugnet Sulke absolut nicht: „Ich mag Gegensätze. Gegensätze sind der Ursprung aller Dinge. Abgesehen davon, hab ich auch nicht sehr viel Phantasie, will heißen, ich seh’ die Dinge, wie sie wahrscheinlich sind und beschreib einfach das Gesehene. Auch hab ich eine ungeduldige und unstete Seele. Viele Dinge verleiden mir relativ schnell. Ich gehe nicht hin und schaue mir die Pyramiden 25-mal an, wenn ich sie mal gesehen habe, dann habe ich sie halt gesehen.“ Was uns mit seinen Liedern gänzlich anders geht.

Musik aus der Querulanten-Werkstatt
Das neue Album „Enten hätt’ ich züchten sollen...“

Der geneigte Hörer erlebt hier nie zuvor Gehörtes wie „Mein Leben“, „Sie hat mich bloss mit einem Lächeln angefasst“, die legendäre „Uschi “ in neuem Gewand, nämlich im Duett mit der Kultfigur Lilo Wanders oder das zart ironische „Hey Mister Radio Mann“ ebenso wie ein Duett mit Milva „La Rossa“ namens „Das muss doch gehn“ oder den Titelsong „Enten hätt’ ich züchten sollen…“. Der sei, so Stephan Sulke, „sowohl neu wie auch alt, ich habe ein betagtes Lied mit neuen Zeilen und Akkorden versehen“. Und mit neuem Witz obendrein.

Sulke ist kein Mann fürs Grobe, kein Liedermacher im politischen Sinn. „Diese Anti-Gesellschaftswut“, sagt er, „ist nichts für mich. Ich fühl mich in unserer Gesellschaft einigermaßen wohl. Schau dir nur Schlagzeilen an, wie fade und vergilbt die nach einem Jahr aussehen“.

Er verliert sich gern in seinen Aphorismen und liebt die überraschend derben Sätze, die sich indes niemals in seinen Liedern finden. Viel zu direkt, zu wenig hintersinnig. Schön, dass dieser Typ sich nicht in den Turm der Intellektuellen verkrochen hat. „Ich habe so viel Schule hinter mir“, kommentiert Stephan Sulke mit charmant süffisantem Unterton, „Latein, Altgriechisch, Botanik, alles mögliche. Und ich muss ehrlich sagen: genützt hat es mir nicht viel. Genützt haben mir eher die wirklich herben Niederlagen, die schallenden Ohrfeigen.“ Und genau das macht seine Lieder, macht auch sein neues Album so liebenswert. Und zum Unikat.