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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Freitag, 8. Dezember 2023

Groebners Neuer Glossenhauer #19 - Weihnachtsmarktteilnehmer

 

Foto: Dominik Reichenbach, Artwork: Claus Piffl

Gedanken eines lesenden Weihnachtsmarktteilnehmers

„Warum kommt der „Neue Glossenhauer“ denn jetzt erst?“ wird sich so manches, neugierige Individuum aus der stets wachsenden Leserschar wohl fragen. 

Nun, es ist gibt da zwei Antwortmöglichkeiten.

Erstens natürlich: Marketing. Schließlich ist Marketing für fast jeden Blödsinn zur Zeit verantwortlich. Wer dieser Tage etwa einen nackten Mann durch ein Einkaufszentrum galoppieren und dabei „Mirunda miranda mirenda!“ rufen sieht, der kann davon ausgehen, dass es sich dabei um Marketing handelt.             

Oder einen geistig herausgeforderten Mitbürger. 

Aber Marketing ist viel wahrscheinlicher.

Und viele Einkaufszentren engagieren ja solche Kerle, um Kunden anzulocken. Gut, die meisten weisen sie meist vorher an, sich hinzusetzen. Und etwas anzuziehen. Irgendwas Rotes mit einem weißen Plastikbart, und statt „Mirunda miranda mirenda!“ sagen die engagierten Kerls dann auch nur noch „Ho ho ho!“. 

Was ein sinnloser Blödsinn ist, aber eben auch Marketing. Deshalb hab ich mir auch gedacht: 

Der Glossenhauer-Newsletter muss später kommen, um die Leute neugierig zu machen. 

Denn der zweite Grund war, dass ich Euch alle überraschen wollte. 

Ja, ich wollte Euch Huckepack nehmen, hinauf in die Lüfte tragen, wie ein Greifvogel seine Beute, um Euch dann plötzlich - wenn unten schon Häuser und Bäume nur noch so groß wie Stecknadelköpfe sind - loszulassen. Und wenn Ihr dann mit ein paar hundert km/h auf den Boden zusteuert, werdet Ihr Euch denken: „Gelungene Überraschung - damit hätte ich nicht gerechnet.“ Und dann: Zack!

So einen Eindruck wollte ich hinterlassen… Nur im Positiven. 

Mit einer Nachricht, die aus dem Meer der schlechten Meldungen heraussticht, wie ein Leuchtturm aus strahlender Jade in einem Ozean aus tropfendem, teerartigem Morast. 

Eine Nachricht also von gleißender Schönheit! Und auf diese hab ich gewartet, um sie Euch weiter zu tragen. Und ich hab gewartet. Und gewartet. Und…

Naja… Kann man lange dieser Tage.

Dabei hab ich mich umgesehen. Und was mussten meine triefenden Augen erblicken? Kräne, die wie gefrorene Kraniche in unseren Innenstädten herumstehen, neben Bauruinen, die gegen die Geisterschiffe wie Faschingsveranstaltungen wirken, eingerahmt von Bauzäunen, auf denen irgendwo ein Schild mit dem Schriftzug „Signa“ angebracht ist. 

Und die werden da noch länger stehen, wie es aussieht. Vielleicht so lange, dass in ein paar Jahrhunderten vor Freude glucksende Archäologen sagen werden: „Hier haben wir ein wunderschönes Beispiel einer geradezu klassischen Benko-Bauruine. Extrem typisch für den zusammenbrechenden Spätkapitalismus. Wie Sie sehen können, kann man auf Grund unserer Feinstaubanalyse, die wir mit den Geschäftsdaten abgeglichen haben, ganz genau bestimmen, dass exakt an dieser Stelle - also genau hier! - die Bauarbeiten überstürzt eingestellt worden sind. Diese ganz speziellen bautechnischen Interruptionen sind sogenannte Signa-turen.“

Und dann werden die Leute dem Archäologen applaudieren, er wird sich verbeugen und aus einer schlechten Nachricht der zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts wird eine schöne Beschäftigung Ende des Jahrtausends geworden sein.

Und bis es soweit ist, müssen wir nur klären, was mit den Bauruinen und leer stehenden Warenhäusern bis dahin passieren soll. Denn gerade jetzt, wo das Imperium des Renés de Wunderwuzzi langsam zu Abschreibposten und Mörtel zerfällt, wie der böse Zauberer im Film, weiß man auch instinktiv, warum die Warenhäuser „Warenhäuser“ heißen. 

Weil sie nämlich einst mal Häuser waren. Und nicht nur Spekulationsobjekte.

Wobei dieses Jahr die Saison von Spekulation und Spekulatius zusammenfallen. 

Also steht man dann in den Innenstädten mit Glühwein herum und blickt in die endlose Baugruben. Und angesichts dieser gähnenden Abgründe fragt man sich natürlich Sachen. 

Wie etwa: Soll man mit Menschen, die zwei ehemalige österreichische Bundeskanzler - sowie eine ehemalige Vizekanzlern - in ihrer Entourage mit sich führen, eigentlich geschäftlich verkehren? 

Wenn Benkos Privatstiftung angeblich auf den Namen „Laura“ hört - genau wie seine Tochter - seine Yacht aber „Roma“, heißt das, dass er bald die italienische Hauptstadt adoptieren will? Steht dann vielleicht demnächst das Colosseum zum Verkauf? 

Wird aus dem Elbtower wirklich eine Skisprungschanze? Weil er eigentlich fast schon so aussieht? 

Und nicht zuletzt fragt man sich: Was tun mit all den verwaisten Innenstädten, in denen man nicht einkaufen kann? Wäre es denn eigentlich möglich, etwas anderes zu tun als zu konsumieren? Geht das? Wenn ja: Darf man das? Ist das Non-Shopping-Erlebnis dem modernen Menschen zumutbar? Wäre es vielleicht sogar möglich in Kaufhäusern zu wohnen? Kann man sich vorstellen, in der ehemaligen Abteilung für Herrenoberbekleidung einer Kaufhausfiliale eine Vorlesung abzuhalten? Soll in der gähnend leeren ehemaligen Schreibwarenabteilung ein Kindergarten eingerichtet werden? Kann man es verantworten, dass in dem angrenzenden architektonischen Juwel namens Parkhaus Skater und Rollerfahrer herumtoben?

Was dann? Bürgerbüros mit Live-Musik? Rathäuser mit hängenden Gärten, in denen ausgeschlafene Mitarbeiter in Hängematten „all ihre Fragen“ beantworten? Ist es verantwortbar, Anzeichen von Lebensfreude in unsere Innenstädte zu transportieren? Oder ist das nicht gefährlich? 

Kurz gefragt: Wenn aus diesen Leerständen plötzlich Lebstädte entstünden, Orte mit einem bemerkbaren Innenleben, die ohne Konsumzwang betretbar sind, und zwar für alle, muss man sich da nicht schleunigst drei Dinge fragen:

Erstens: Ist das noch Deutschland? Noch Österreich? Noch Vorweihnachtszeit?

Zweitens: Wohin ist diese stinkende Parfumabteilung ausgewandert? 

Und Drittens: Ist das alles nur ein Traum? Oder schon wieder … Marketing.

Sonntag, 3. August 2014

Grundkurs im Presserecht für Berufsliker

Hugh Hefners Häschen locken
stets die Leser


Gefälligkeits-PR, wie sie zuhauf bei den Social Media vorkommt, geradezu gefördert und gefordert wird, ist eigentlich im presserechtlichen Sinn tabu! Wo man ganz einfach über unrechtmäßiges Productplacement sprechen muss, wollen all die Werber bei Social Facebooks z.B., dass man Dinge liked und propagiert, die keiner will, braucht oder viele einfach meiden. Dafür gibt's einen Gegenlike!

Unabhängig von der Qualität des Produkts, der gesellschaftlichen Bewertung geht es nur um das freundliche Liken, Daseinsberechtigung erteilen für andere und Sammeln von Likepunkten, die die Leute so lieben und schätzen, zum Kaufanlass nehmen - angeblich.

Marketingmäßig ist das alles geil, aufklärungstechnisch im journalistischen Sinn ist es miserabel!

Unabhängig von ihren Tätigkeiten sollen manche User Dinge und Leistungen bewerten, die sie eigentlich nicht bewerten sollen, um Irreführung auszuschließen. Aber genau das ist der offene und für jeden erkennbare Betrug bei Social Facebooks, es wird so stark manipuliert, dass es offen auf der Hand liegt, dass es Beschiss ist. Und hat er dann fünf Testimonials/Gefälligkeitsaussagen, glaubt so mancher die Oberlinie durchbrechen zu können, aber die Zahlen strafen alles Fantasieren mit Realität!

Aktuell hat sich das Magazin Playboy einen Gefälligkeitsfall geleistet und wurde vom Deutschen Presserat gerügt. In einem umstrittenen "Playboy"-Interview hatte der Hautarzt Marcus Maurer von der Berliner Charité 2013 die Vorzüge der "kühlenden Trockenrasur" gerühmt und einen einschlägigen Rasierer empfohlen, den neuen "Cool Tec" der Firma Braun (Das ist jetzt auch Prduktwerbung, aber zulässige, weil nicht finanziell erkauft). Dummerweise ist Maurer mit Braun verbandelt, was der "Playboy" seinen Lesern vorenthielt. Er wirbt also auch deutlich in eigener Sache, von Zahlungen im Hintergrund mal ganz zu schweigen, deutlich jedoch die Expertenfunktion eingesetzt.

In der Missbilligungs-Begründung des Presserats heißt es nun, "dass es notwendig gewesen wäre, dass die Redaktion in dem veröffentlichten Beitrag ihre Leser darüber informiert, dass der interviewte Experte Prof. Maurer auch für die Firma Braun auftritt und in die Vermarktung des Rasierers eingebunden ist". Damit kann der kritische Konsument entscheiden, ob er jetzt diesem angeblichen Expertenurteil Glauben schenkt oder erst einmal ein Testurteil abwartet. 


"Playboy"-Chef Boitin hält die Beschwerde für unbegründet: Maurer sei Oberarzt an der Berliner Charité und dort Leiter des Allergiezentrums, also beruflich völlig unabhängig von der Firma Braun. Seine Redaktion habe ihm zudem versichert, den Experten ausschließlich wegen seiner Fachkenntnis ausgewählt und daraufhin eigenständig kontaktiert zu haben. Der Chefredakteur bezweifelt, dass der Experte, der in seinem Fach äußerst aktiv und offenbar auch anerkannt sei, seine Glaubwürdigkeit für Gefälligkeits-PR aufs Spiel setze.

Freitag, 24. Mai 2013

Heute Abend in Darmstadt: WÖRLD OF DRECKSÄCK von Gerd Knebel

GERD KNEBEL:"WÖRLD OF DRECKSÄCK"
sein neues Programm
               am Fr, 24.05.13                      Beginn: 20:30               Einlass: 19:00
halbNeun Theater Sandstr. 32 64283 Darmstadt Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

Artist
Nur noch Restkarten oder Rückgabe




Ermäßigt für Berechtigte
Entsprechende Berechtigungsausweise mitbringen!

 Nach GERD KNEBELS Riesen-Erfolgsprogramm „Um was geht‘s hier eigentlich?“, das uns jahrelang ein ausverkauftes Haus beschert hat, freuen wir uns nun auf sein zweites Solo: WÖRLD OF DRECKSÄCK.

Es ist das beliebteste Spiel aller Zeiten. So gut wie jeder kann es spielen – und spielt es auch. Alle sind davon begeistert: große Drecksäcke wie Diktatoren, Waffenschieber, Menschenhändler, Hedgefondsmanager oder Castingjuroren. Aber auch die vielen kleinen Drecksäcke, die uns das Leben schwer machen, lieben dieses Spiel: Gebrauchtwagenhändler, die uns den wahren Kilometerstand verschweigen… Busfahrer, die uns die Tür vor der Nase zumachen, obwohl man locker noch einsteigen könnte… Billig-Fluglinienbetreiber, die uns für die Gepäckaufgabe mehr berechnen als für den ganzen Flug… Immobilienmakler, die uns jede noch so kaputte und sanierungsbedürftige Bruchbude als „Liebhaberobjekt“ verkaufen… Comedians und Kabarettisten, die auf der Bühne gute Laune verbreiten, aber privat ihre Frauen, Agenten und Techniker anschreien… Und nicht zu vergessen Anwälte, die aus jedem noch so großen Drecksack einen netten Menschen machen. Ja, sie alle spielen WÖRLD OF DRECKSÄCK. GERD KNEBEL zeigt Ihnen die Spielregeln!