Bernd Loebe, Intendant / Geschäftsführer der Oper Frankfurt:
„Den Weg von Thomas Guggeis verfolge ich konstant seit seinem Einspringen für Christoph von Dohnányi 2018 in der Berliner Salome. Von einem singulären Talent zu sprechen, ist untertrieben. Trotz seines so jungen Alters ist Thomas Guggeis kein Talent mehr, sondern erstaunlich weit in all dem, was ein Dirigent an einer so wichtigen Stelle zu leisten hat. Er hat für jede Aufgabe eine musikalische Idee, kann diese Idee technisch mühelos umsetzen und durchlebt die Musik mit Emotion und Empathie für Orchester wie für Solist*innen. Die vielen Gespräche, die wir schon führten, haben mich schnell erkennen lassen: Wir denken ähnlich, befragen vieles wie uns selbst, nehmen jedes Detail wichtig und erfreuen uns an Musik. Positiv gestimmt sehe ich dem ‚frischen Wind‘ entgegen, der die Mitarbeiter wie mich selbst beflügeln wird. Und dabei geschieht die Übergabe von Sebastian Weigle auf harmonischste Weise.“
Thomas Guggeis, designierter Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt:
„Ich freue mich ungemein, ab 2023 gemeinsam mit dem Opern- und Museumsorchester, dem Ensemble und Opernchor sowie dem Leitungsteam der Oper Frankfurt unter Intendant Bernd Loebe als Generalmusikdirektor daran mitwirken zu dürfen, weiterhin innovatives Musiktheater auf höchstem Niveau zu gestalten. Die Basis des bisher schon Erreichten, die kreative Neugier der Musiker*innen, der Ensemblegeist des Hauses und die spannenden Regiehandschriften sind die idealen Voraussetzungen dafür, dass Oper qualitativ hochwertig auf die Fragen unserer Zeit eingehen und das Publikum begeistern kann.“
Thomas Guggeis wurde 1993 in Bayern geboren und studierte Dirigieren in München und Mailand. Noch vor dem offiziellen Ende seines Studiums wurde er 2016 von Daniel Barenboim als Assistent an die Staatsoper Unter den Linden in Berlin engagiert. Im März 2018 erregte er mit einem Schlag internationale Aufmerksamkeit, als er wenige Stunden vor der Generalprobe der Salome das Dirigat für Christoph von Dohnányi übernahm und einen außerordentlichen Erfolg feiern konnte. Bereits vor diesem einschneidenden Ereignis in seiner Karriere hatte er ein Engagement als Kapellmeister an der Staatsoper Stuttgart zugesagt, das er dann auch im Herbst 2018 antrat und bis Sommer 2020 unter anderem Werke wie La Bohème, Il barbiere di Siviglia, Madama Butterfly, Der Prinz von Homburg und Der Freischütz leitete. Neben seiner Tätigkeit in Stuttgart gastierte er auch weiterhin in Berlin, wo er in dieser Zeit unter anderem La Traviata, Samson et Dalila, Salome und die Wiederaufnahme von Katja Kabanova dirigierte. Nach seinem Stuttgarter Engagement kehrte er im Herbst 2020 an die Lindenoper als Staatskapellmeister zurück – ein Ehrentitel, den ihm die Staatskapelle Berlin als bisher jüngstem Dirigenten verlieh. Seither war er dort unter anderem mit Ariadne auf Naxos und Die Zauberflöte zu hören. Nach der Corona-bedingten Zwangspause wurde die Arbeit zu Beginn dieser Saison mit der Wiederaufnahme von Falstaff fortgesetzt. Weitere Pläne an der Staatoper umfassen Lohengrin, Samson et Dalila, Hänsel und Gretel, Don Giovanni, Die lustigen Weiber von Windsor, Jenufa und Elektra sowie eine Neuproduktion von Richard Strauss’ Daphne. Im Mai 2019 debütierte Thomas Guggeis am Theater an der Wien mit Carl Maria von Webers Oberon und kehrte kürzlich mit Peter Grimes an dieses Haus zurück. Nach einem Livestream mit Mozarts Requiem erfolgte sein Debüt an der Oper Frankfurt im Juni 2021 mit Ariadne auf Naxos. Ein weiteres Debüt in der laufenden Saison ist an der Semperoper in Dresden mit Die tote Stadt geplant. Mit demselben Werk wird er auch im Februar 2022 an der Wiener Staatsoper debütieren, gefolgt von einer Serie Salome im März. Auch in den kommenden Jahren soll Thomas Guggeis in Wien regelmäßig auftreten. Auf dem Konzertpodium dirigierte er bisher unter anderem das Frankfurter Opern- und Museumsorchester in der Alten Oper, die Staatskapellen von Dresden und Berlin, ein Konzert mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker im Rahmen der Livestreams während der Corona-Pandemie, das Swedish Radio Symphony Orchestra, das Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, das Boulez Ensemble in Berlin, das Orchestre National du Capitole de Toulouse, das Orchestre de Paris sowie wiederholt das Orchester der Tiroler Festspiele in Erl, unter anderem mit einer zu Ostern im Fernsehen übertragenen Matthäus-Passion. Zu den weiteren Plänen gehören seine Rückkehr nach Toulouse sowie Konzerte mit den Mitgliedern der Berliner Philharmoniker und mit dem Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi. In den nächsten Monaten wird Thomas Guggeis auch die Dresdner Philharmoniker, die Essener Philharmoniker, das Sinfonieorchester Bern und die Wiener Symphoniker zum ersten Mal dirigieren.