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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 7. Mai 2013

Wie war es bei der São Paulo Companhia de Dança im Pfalzbau Ludwigshafen?







Internationale klassische sowie moderne Choreographien machten die São Paulo Companhia de Dança bekannt. Sie wurde ab 2008, dem Gründungsjahr, von Iracity Cardoso und Inês Bogéa geleitet, seit 2012 nur noch von I. Bogéa. Die Compagnie besteht heute aus Fotografen, Gastlehrern, Choreographen, Autoren, bildenden Künstlern, Cartoonisten, Musikern und Kostümdesignern.

Am 2. Mai 2013 war die moderne Tanzgruppe mit hohem Niveau im schmucken Theater im Pfalzbau zu sehen und ihre Darbietungen und Leistungen
führten zu Begeisterungsrufen der Zuschauer aus den beiden großen Städten Ludwigshafen und Mannheim wie auch dem angrenzenden Umland bis zu Dutzenden Kilometern Entfernung, die fast alle Sitze belegt hatten. Die drei Tanzstücke waren etwa je 30 Minuten lang und unterbrochen von zwei Pausen à 20 Minuten, um dem Ensemble die Chance auf Recréation zu geben.


Zu Beginn ein klassisches Entree mit ebensolcher Musik, Frauen in Kleidern und Männern in hautengen Anzügen. Im steten Wechsel der Positionen und
Anzahl der Tänzer wurden auch die Kleider gegen Ballettanzüge ausgetauscht. Die Bacchiana Nr. 1 mit der Choreographie von Rodrigo Pederneiras und der Musik von Heitor Villa-Lobos vereinte brasilianische Folklore und die Polyphonie Johann Sebastian Bachs in überzeugenden, ergreifenden und sehr klassisch anmutenden Tanzfiguren und temperamentvollen südamerikanischen Schwingungen und Körperbewegungen. Ein hohes Maß an Ästhetik des Tanztheaters wurde insgesamt geboten, davon überzeugte bereits Teil I.

Als Nächstes wurden die Gesänge der Gnawa, einer mystischen islamischen Gemeinschaft aus dem Norden Afrikas, zu einem beeindruckenden Schaufenster in orientalisch-maurische Stimmung und Atmosphäre gestaltet. Der 1957 in Valencia geborene Nacho Duato zählt zu den wichtigsten Choreographen weltweit. Sein Stück wurde 2005 von der Hubbard Street Dance Chicago uraufgeführt. Eröffnend mit dem Tanzbild einer afrikanischen Gruppe, bei der das Beige des Wüstensandes dominiert, die Kerzen und Lampen hereinträgt, tanzend sich mit spanisch-nordafrikanischen Klängen mitteilt und übergeht zum Solo eines Liebespaares, tanzend zu Stravinskyklängen, lässt der Choreograph einen Wechsel aus Ensemble und Solotänzen zur orientalischen Oud und indischen Palastklängen stattfinden. Der nüchterne, feierliche und sinnliche Beginn, steigert sich im Stückverlauf zu einem wilden Höhepunkt, bevor es wieder ruhig und feierlich mit dem Abzug der Gruppe und den Lichtern endet. Musik von Hassan Hakmoun, Adam Rudolph, Juan Alberto Arteche, Javier Paxarino,  Rabih Abou-Khalil, Velez,  Kusur And Sarkissian.

Im Anschluss ein hektisches, modernes Stück vom Choreograph Marco Goecke aus dem
 Jahre 2009, der sein Werk namens "Supernova" für das Scapino Ballet Rotterdam schrieb. Beeinflusst und inspiriert von der Musik Pierre Louis Garcia-Leccias und Antony and the Johnsons und von dem astronomischen Phänomen der Supernova – explodierende Sterne, die im All leuchten – stellt er die Tänzer mit silbernen Outfits und Jeanscharakter der Beinkleidung den Sternen gleich. Das wilde, glitzernde, hektisch vibrierende Dasein der Sterne, die ständig lauernde Gefahr zu explodieren, wird mit unruhigem Jazz untermalt. Das Zerbersten und Zerstäuben der Sterne herrlich durch einen Salzgranulat-Wurf nachempfunden. Die Tänzer tauchen plötzlich auf und verschwinden ebenso schnell wieder von der Bühne. Die Bewegungen sehr schnell, präzise und kontrolliert, die Körper vibrieren, zehren sich in der Bewegung auf.

Trotz der Raffinessen schien mir und meinen Nachbarn Supernova eine etwas schwächere Nummer oder eben einfach ein ganz anderer Stil. Mir persönlich hat Gnawa sehr gut gefallen.

Insgesamt sahen die Zuschauer an diesem Abend wunderbare Darbietungen, die man nicht sehr schnell vergisst.