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Samstag, 9. Juni 2012

Buchbesprechung: ZERRISSENE ERINNERUNG von Irina Scherbakowa


Irina Scherbakowa
Zerrissene Erinnerung
Der Umgang mit Stalinismus und Zweitem Weltkrieg im heutigen Russland
Reihentitel: Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Vorträge und Kolloquien
Bandnummer: 07
Göttingen 2010, 152 Seiten, franz. broschiert,
€ 15,00 (D), Wallstein Verlag

Aktuelle Veranstaltungen zu diesem Buch:
+ »Mit dem Verstand ist Russland nicht zu fassen«
Irina Scherbakowa, Fritz Pleitgen und Durs Grünbein im Gespräch mit Norbert Seitz Eintritt: 12 / 8,50 €
10.06.2012, um 17:00 Uhr
Neuhardenberg, Schloss Neuhardenberg, Großer Saal


+ Irina Scherbakowa nimmt als Autorin beim Internationalen Literaturfestival Berlin vom 4. bis 15. September 2012 teil.

Russlands ambivalentes und oft widersprüchliches Verhältnis im Blick auf seine Geschichte
In Russland gilt derzeit jeder kritische Blick auf die Vergangenheit schnell als Nestbeschmutzung. Wie ist es zu erklären, dass in den letzten Jahren sogar Stalin als vermeintlich »effektiver Manager« wieder salonfähig geworden ist? Was bedeutet dies für das Gedenken an den Massenterror der dreißiger Jahre, an die Schrecken des Gulag und an die Opfer zweier Diktaturen, an das Schicksal der ehemaligen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen? Welches Bild von der Vergangenheit macht sich die heutige russische Jugend? Wie steht es um den Kult des »glorreichen Sieges« im Zweiten Weltkrieg?
Diese Fragen und geschichtspolitischen Kontroversen stehen im Mittelpunkt der Essays von Irina Scherbakowa. In einem ausführlichen Gespräch gibt die russische Historikerin darüber hinaus Einblicke in ihre eigene Familienbiographie, die sie bereits in den achtziger Jahren dazu veranlasste, lebensgeschichtliche Interviews mit Opfern des Stalinismus zu führen.

Irina Scherbakowa wurde 1949 in Moskau geboren. Sie ist Historikerin, Publizistin und Übersetzerin. Ende der siebziger Jahre begann sie ihre Sammlung von Tonbandinterviews mit Opfern des Stalinismus, seit 1991 forscht sie in den Archiven des KGB. Sie ist Professorin für Zeitgeschichte in Moskau, gehört dem Kuratorium der Gedenkstätte Buchenwald in Weimar an und ist Mitglied der Menschenrechtsgesellschaft »Memorial«. 2005 wurde ihr das Verdienstkreuz am Bande verliehen.

Donnerstag, 22. März 2012

Buchbesprechung: Zerrissene Erinnerung


Irina Scherbakowa
Zerrissene Erinnerung
Der Umgang mit Stalinismus und Zweitem Weltkrieg
im heutigen Russland
Jena Center Geschichte des zo. Jahrhunderts.
Vorträge und Kolloquien, Bd. 7
September 2010, 152 S., franz. brosch.,
15,- € (D); Wallstein Verlag


Geschichtsbewusstsein und Geschichtsaufarbeitung in Russland sind bis heute ein schwie­riges Thema. Irina Scherbakowa beschreibt, wie Stalin die Geschichte instrumentalisierte, um Russlands Macht zu demonstrieren. Alles, was dem »Soldatensieger« widersprach, wur­de verleugnet und in Schweigen gehüllt: Es war verboten, seine Memoiren zu schreiben - zumindest wenn sie nicht dem glorreichen Bild entsprachen. Kriegsversehrte mussten in Heimen fern der Öffentlichkeit leben, Feinde und Verräter wurden ins Gulag gesteckt. Kriegsopfer- und Kriegsgefangenzahlen unterlagen strenger Geheimhaltung. Und wo es keine Opfer gab, waren auch keine Gedenkorte nötig. Die einzige Chnce, ihr Wissen und ihre Kenntnisse weiterzugeben, war der mündliche Weg. So auch bei vielen Verbannten, Unterdrückten, Verbotenen in der Nachstalinzeit, Liedermacher, Dichter, Autoren, Musiker, Maler ... Eine hochgradige Ungerechtigkeit.
Wie gingen und gehen Russen mit ihrer Geschichte um ? Dieses Thema beschäftigt Irina Scherbakowa im vorliegenden Essay, der auf Seminartage und öffentliche Vorträge an der Universität Jena im Semester 2008/2009 zurückgeht. Abgeschlossen wird der Band von einem Gespräch, in dem die Autorin über ihre Beweggründe und Motivation spricht.


Die Autorin
Irina Scherbakowa, geb. 1949, ist Historikerin und Publizistin. Sie arbeitet für die Menschen-rechtsorganisation »Memorial« in Moskau. Von 1992 bis 2007 lehrte sie am Zentrum für Oral History der Sozial- und Geisteswissenschaftlichen Universität Moskau. Sie war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien. Veröffentlichungen u.a.: Unruhige Zeiten. Lebensgeschichten aus Russland und Deutschland (2006); Russlands Gedächtnis. Jugendliche entdecken vergessene Lebensge­schichten (2003); Nur ein Wunder konnte uns retten. Leben und Überleben unter Stalins Terror (2000).