Katharina Kest – Gänsegretel, Mätresse, Herzogin
Saarland.Museum - Alte Sammlung
Schlossplatz 16
66119 Saarbrücken
Noch bis 16.06.2013
Das „Grüne Kabinett“ ist für Saarbrückens Geschichte ein schillernder Artefakt, da es bis 1788 Teil des Stadtpalais‘ der Katharina Kest war. Diese besitzt eine bis heute andauernde Popularität, avancierte sie doch vom Bauernmädchen zur Mätresse und späteren Gattin des Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken. Das Stadtpalais wie auch das Zimmer befand sind ursprünglich im Gebäude der Saarbrücker Wilhelm-Heinrich-Straße Nr. 6. Später, um 1852 logierte hier Friedrich Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I, in seiner Funktion als Generalgouverneur der preußischen Rheinprovinzen. 1908 wurde es an das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld verkauft, vier Jahre später, 1912, erfolgte der Einbau in das Museum.
Nach 100 Jahren, seit 2012, befindet sich das Zimmer wieder in Saarbrücken und ist Eigentum des Saarland.Museums. Die Rückführung des Zimmers nimmt das Saarland.Museums zum Anlass, im Museum am Schlossplatz eine große Ausstellung zur Besitzerin Katarina Kest, der Reichsgräfin von Ottweiler, zu veranstalten. Neben dem nunmehr restaurierten Kabinett selbst zeigt es an die 85 Exponate, wie Briefe, Urkunden, Gemälde und Zeichnungen, die nicht nur die historische Person der Reichsgräfin beleuchten, sondern auch ihr Umfeld.
Katharina Kest erlebte nicht nur einen bemerkenswerten sozialen Aufstieg zur Reichsgräfin und Herzogin, sondern ebenso einen Abstieg im Zuge der Französischen Revolution. Die in Nassau-Saarbrücken geachtete Fürstin, die an Jagd, Schauspiel, Musik und Festlichkeiten gewöhnt war, verlor nach dem Untergang des Alten Reiches ihre Privilegien als Reichsgräfin und ihre Heimat. Begleitet wurde diese Entwicklung von Kriegserfahrungen und einer offen zur Schau gestellten Abneigung der Nassau-Weilburger Verwandtschaft ihres Mannes. Zum sozialen Abstieg kamen der Tod zwei ihrer Söhne in den Napoleonischen Kriegen und die zunehmende Entfremdung ihrer Töchter durch Zerwürfnisse und Auseinandersetzungen. Katharina Kest – Gänsegretel, Mätresse und Herzogin – stand nach Flucht vor den Franzosen und Tod ihres Mannes 1794 am Ende des 18. Jahrhunderts vor dem Nichts. Sie starb 1829 in Mannheim.
Saarland.Museum - Alte Sammlung
Schlossplatz 16
66119 Saarbrücken
Noch bis 16.06.2013
Das „Grüne Kabinett“ ist für Saarbrückens Geschichte ein schillernder Artefakt, da es bis 1788 Teil des Stadtpalais‘ der Katharina Kest war. Diese besitzt eine bis heute andauernde Popularität, avancierte sie doch vom Bauernmädchen zur Mätresse und späteren Gattin des Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken. Das Stadtpalais wie auch das Zimmer befand sind ursprünglich im Gebäude der Saarbrücker Wilhelm-Heinrich-Straße Nr. 6. Später, um 1852 logierte hier Friedrich Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I, in seiner Funktion als Generalgouverneur der preußischen Rheinprovinzen. 1908 wurde es an das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld verkauft, vier Jahre später, 1912, erfolgte der Einbau in das Museum.
Nach 100 Jahren, seit 2012, befindet sich das Zimmer wieder in Saarbrücken und ist Eigentum des Saarland.Museums. Die Rückführung des Zimmers nimmt das Saarland.Museums zum Anlass, im Museum am Schlossplatz eine große Ausstellung zur Besitzerin Katarina Kest, der Reichsgräfin von Ottweiler, zu veranstalten. Neben dem nunmehr restaurierten Kabinett selbst zeigt es an die 85 Exponate, wie Briefe, Urkunden, Gemälde und Zeichnungen, die nicht nur die historische Person der Reichsgräfin beleuchten, sondern auch ihr Umfeld.
Katharina Kest erlebte nicht nur einen bemerkenswerten sozialen Aufstieg zur Reichsgräfin und Herzogin, sondern ebenso einen Abstieg im Zuge der Französischen Revolution. Die in Nassau-Saarbrücken geachtete Fürstin, die an Jagd, Schauspiel, Musik und Festlichkeiten gewöhnt war, verlor nach dem Untergang des Alten Reiches ihre Privilegien als Reichsgräfin und ihre Heimat. Begleitet wurde diese Entwicklung von Kriegserfahrungen und einer offen zur Schau gestellten Abneigung der Nassau-Weilburger Verwandtschaft ihres Mannes. Zum sozialen Abstieg kamen der Tod zwei ihrer Söhne in den Napoleonischen Kriegen und die zunehmende Entfremdung ihrer Töchter durch Zerwürfnisse und Auseinandersetzungen. Katharina Kest – Gänsegretel, Mätresse und Herzogin – stand nach Flucht vor den Franzosen und Tod ihres Mannes 1794 am Ende des 18. Jahrhunderts vor dem Nichts. Sie starb 1829 in Mannheim.