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Wäscheleinen
Wir stehen im Wind
wir erreichen sie nicht
stoffverbrämt eingebunden, voller Verlangen
nach Wortbruch, voller Sehnsucht nach Stürmen
die allein das Präsens verschonen - also uns
am Rand der Wiese sind sie aufgespannt
Gewebe aller Art Geschichten -
in denen Blut trocknet so wie Tränen, Ruß
und Geduld der Faden riss und neu gewebt
so mürbe, dass er hält, was du mir nie versprachst
dahinter die Häuser Landschaften von morgen
am Rand der Wiese sind sie aufgespannt
spazierten wir so Arm in Arm (in meiner Fantasie)
träfen wir auf sie, die windgesäumten
Geschichten und Gewebe aller Art.
(c) Kerstin Seidel