SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Posts mit dem Label MUSIC FOR 18 MUSICIANS werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label MUSIC FOR 18 MUSICIANS werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 31. Dezember 2016

Wie war's bei Steve Reichs MUSIC FOR 18 MUSICIANS im Bockenheimer Depot?

Im Vordergrund jeweils am Bildrand die SYNERGY VOCALS
(c) Barbara Aumüller

Im Rahmen der heim:spiele in der Frankfurter Oper - Ensemble modern@Bockenheimer Depot - hatten die Opernbesucher in den  letzten Tagen die Gelegenheit eine einmalige serielle Komposition von Steve Reich zu hören. Seine MUSIC FOR 18 MUSICIANS komponierte zwischen 1974 und 1976. Das Stück fand gleich bei seiner Premiere in New York großen Gefallen und brachte in der Folge viele zeitgenössische Komponisten dazu, es Reich gleichzutun. Wie Reich selbst sagte, entdeckte er sich bei John Adams, Phil Glass und David Lang in den Staaten wieder und bei Nyman (GB), Goebbels (D) und Andriessen (NL). 

So monoton das Spiel auch beginnt, zunächst nur den Charme einer mechanischen Klangfolge wie das kettenmäßige Umfallen von Spielsteinen offeriert, im Fortschreiten erreicht es einen intensiv ausgeprägten, weiten und reichhaltigen Level, der fasziniert und fesselt. 1996 erstmals nach Frankfurt geholt und vom Ensemble Modern einstudiert - es fehlten Partitur und ausformulierte Stimmen -, nimmt es den Zuhörer mit auf eine Reise, deren Komposition zwar ein relativ statisches Grundgerüst vorsieht, aber durch permanente Wechsel der Tonlagen und Exponierung von Instrumenten oder Stimmen eine Art sich parallel verschiebende und schließlich frei expandierende Dynamik und Belebtheit entwickelt, die einem Traumgeschehen ähnelt.

Gerade die vier weiblichen Stimmen der Synergy Vocals um eine deutlich spürbare Micaela Haslam schufen einen Sirenenteppich, der nicht nur Akzente mit orientalischem Trällern (beeindruckend und virtuos Caroline Dushanthi Jaya-Ratnam) setzte, sondern auch das geheimnisvolle Wispern, Flüstern, Raunen und noch viel mehr pflegte mit Amanda Morrison und Heather Cairncross. 

In diesem vielschichtigen Stimmennebel einmal dominant beispielsweise die vier Pianos, gespielt von Kimachi/Kretzschmar/Kruse/Wiget, und sonor das Violoncello mit Michael M. Kasper. Permanentes Wechseln der Musiker rund um die Schlagwerke/Konzertxylophone sorgten für weitere Dramatik und Spannung, die sich wellenartig steigerten oder minimierten, und eine Art Rausch oder Trance entstehen ließen, ganz stark gestützt durch die Stimmen. Das Ensemble arbeitet ohne Dirigent und künstlerischen Leiter. Wie sehr das Publikum sich auf diesen Bann, den die Musik über die Zuhörer legt, einließ und begeistert war, zeigte der rauschende Beifall am Ende. Jedes Konzert ein besonderes Konzert.

Montag, 26. Dezember 2016

Heute Steve Reichs MUSIC FOR 18 MUSICIANS im Bockenheimer Depot / Frankfurt a.M.

(c) Barbara Aumüller


Im Rahmen der Veranstaltungsreihe HEIM.SPIELE
Eine Kooperation mit dem Ensemble Modern auf Einladung der Oper Frankfurt

MUSIC FOR 18 MUSICIANS
STEVE REICH *1936

PREMIERE
Sonntag
25. Dezember 2016

18.00 Uhr
ca. 1 Std. ohne Pause
Bockenheimer Depot
Preise
65/50/20 €
Ensemble Modern
Synergy Vocals


Der amerikanische Komponist Steve Reich gilt als einer der Pioniere der Minimal Music. Die zwischen 1974 und 1976 entstandene Komposition Music for 18 Musicians zählt zu den Schlüsselwerken in seinem Œuvre. Ein Mikrokosmos aus rhythmischen Klängen und repetitiven Mustern, der das Phänomen der Wiederholung und Veränderung auslotet und in seinem kontinuierlich an- und abschwellenden Gestus einen faszinierender Sog auslöst, in den einzutauchen dem Publikum ebenso freisteht wie das genaue Dechiffrieren der technischen Konstruktion: Elf Sektionen sind durch jeweils einen eigenen Akkord grundiert, aus dem das Material für die Instrumentalisten und vier Sängerinnen gewonnen wird. In ihrem Umfang einer Kammersinfonie gleich, kommt Music for 18 Musicians dabei ohne einen Dirigenten aus – eine Aufführungspraxis, zu der sich Steve Reich sowohl von der westafrikanischen Musik als auch von indonesischen Gamelan-Trommlern inspirieren lies. 

Die Uraufführung von Music for 18 Musicians 1976 in New York mit seinem eigenen Ensemble "Steve Reich and Musicians" machte Steve Reich einem breiteren Publikum bekannt. Erst zwanzig Jahre später fand die Komposition ihren Weg nach Europa, nach Frankfurt am Main, wo das Ensemble Modern das Werk einstudierte. Ein Vorhaben, das ohne die enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten nicht zu realisieren gewesen wäre. Denn Reich hatte für seine Musicians keine Partitur ausformuliert, auch lagen die Stimmen nur in einer Art privater Kurzschrift vor. Eine Partitur und ausgeschriebene Stimmen entstanden, und überdies eine bis heute anhaltende Künstlerbeziehung zwischen Steve Reich und dem Ensemble Modern sowie zahlreiche gemeinsame Konzerte in der ganzen Welt.

Mit großzügiger Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Aventis Foundation, der Deutsche Bank Stiftung, der Crespo Foundation, der Dr. Marschner Stiftung, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, der Freunde des Ensemble Modern e.V. und der Stadt Frankfurt.