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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 12. August 2016

Kalenderblatt: Nacht der ermordeten Poeten (UdSSR 12.08.1952)

+++ Geschichte +++ Geschichte +++ Geschichte +++ Geschichte +++ 


Am 12. August 1952 wurden mindestens dreizehn prominente jüdische Schriftsteller in der so genannten Nacht der ermordeten Poeten exekutiert.
Auch die Ärzteverschwörung 1953, während der hauptsächlich jüdischen Ärzten unterstellt wurde, ein Komplott zur Vergiftung der sowjetischen politischen und militärischen Führung geschmiedet zu haben, trug deutlich antisemitische Züge. Das Stalinregime beginnt nach Ende des II. Weltkrieges die Juden zu bekämpfen, die es vorher als Geldgeber im Kampf gegen Hitler hofiert hatte. Seinen Höhepunkt erreicht der stalinistische Judenhass in den Jahren 1950 bis 1953.

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Schnellüberblick Judenverfolgung in der Sowjetunion 
1950-5.3.1953 (Stalins Tod)


Russisches Öl gegen jüdische Zitrusfrüchte aus US-Israel - Schriftsteller-Häftling Bratsk verschwindet nach Romanentwurf - Wiedereinführung der Todesstrafe Januar 1950 - zweite Verhaftungswelle - Vilnius schliesst jiddische Schule - Manifest russischer Juden gegen IL-Besatzungspolitik - Doktrin für sowjetische Historiker - Mathe-Prof. unter Arrest - IL-Delegation in der "SU" ist ahnungslos - Zionismus = Faschismus - Zerstörung jüdischer Einrichtungen in UdSSR und Georgien - Moshe Dayan verkündet 1952 die Absicht, Gebiete für das Israel Empire ("Jüdisches Reich") zu besetzen - Geheimprozess in Leningrad mit Liquidierungen - Verhöre - Ökonomische Prozesse gegen Juden in der Ukraine - 12 jüdische Arbeiter in Charkow verurteilt und Deportation nach Sibirien - Verurteilung jüdischer Kulturführer 18.7.1952 und Exekution am 12.8.1952 - Schauspieler Zuskin hingerichtet - Stalin plant Deportation aller Juden - Stalin plant einen weiteren Doktorprozess - ökonomischer Prozess in der Ukraine gegen jüdische Schriftsteller mit 3 Hinrichtungen (November 1952) - Slansky-Prozess in der CSSR mit 8 Todesurteilen gegen Juden (Urteil am 27.11.1952) - Diplomat Kubovi ist in CSSR und PL unerwünscht - Frauen exekutierter Zionisten werden verhaftet - Birobidschan wird jüdische Strafkolonie - Kasztner-Prozess in US-Israel wegen Kollaboration mit NS-Personal - Stalin plant die Deportation aller Juden nach Birobidschan - Kampagne zu einem "Doktorprozess" 1953 - Bombenanschlag in Tel Aviv gegen die SU-Botschaft 19.2.1953 - Abbruch der diplomatischen Beziehungen - Mitin: UdSSR habe Millionen Juden vor Hitler gerettet - der rassistische Zionismus ist eine "Weltspinne", 24.2.1953 - Tod Stalins 5.3.1953

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Das Jüdische Antifaschistische Komitee, kurz JAFK oder JAK (jiddisch: ייִדישער אנטי־פאשיסטישער קאָמיטעט Jidišer Anti-Fašistišer Komitet, russisch: Еврейский антифашистский комитет, kurz EAK), war eine Gruppe von öffentlich bekannten jüdischen Intellektuellen in der Sowjetunion, die im Zweiten Weltkrieg auf Veranlassung der sowjetischen Regierung geschaffen wurde, um weltweit Unterstützung aus jüdischen Kreisen für den sowjetischen Krieg gegen das Deutsche Reich zu gewinnen. Zu Beginn des Jahres 1942 wurde das Komitee dem Sowinformbüro zugeteilt und war damit Teil der sowjetischen Propaganda. Am 20. November 1948 wurde es aufgelöst. 1952 folgte noch ein politischer Schauprozess gegen hochrangige ehemalige Mitglieder (Nacht der ermordeten Poeten). Nach Angaben von Solschenizyn („200 Years Together“) wuchs das JAFK auf ungefähr 70 Mitglieder an.

Prominente Mitglieder:
Viktor Alter, Führer des BUND, Sprecher des JAFK Herbst bis 4. Dezember 1941
David Bergelson, Schriftsteller
Solomon Bregman, stellvertretender Minister für Staatskontrolle
Ilja Ehrenburg, Schriftsteller
Shakne Epshtein, Sekretär und Herausgeber der Zeitung Ejnikejt
Henryk Erlich, Führer des BUND, Sprecher des JAFK Herbst bis 4. Dezember 1941
Itzik Feffer, auch Icik F., Dichter (ehemaliges Mitglied des Bund)
Wassili Semjonowitsch Grossman, Schriftsteller
David Hofstein, Dichter, erschossen am 12. August 1952
Joseph Jussufowitsch (Jusefowitsch), Historiker, erschossen am 12. August 1952
Aaron Katz, General der Stalin-Militär-Akademie
Perez Markisch, Dichter
Leib Kwitko, Dichter
Nachum Lewin, Journalist, erschossen am 12. August 1952
Solomon Losowski, Sekretär des JAFK, ehemaliger sowjetischer Vizeminister für Außenpolitik und der Leiter des Sowjetischen Informationsbüros
Solomon Michoels, auch Slojme M., Vorsitzender des JAFK, Schauspieler-Direktor des Jüdischen Staatstheaters Moskau
Shmuel Persow, Schriftsteller, erschossen am 12. August 1952
Boris Schimeljowitsch, Chefchirurg der Roten Armee und Direktor des „Städtischen klinischen Krankenhauses Sergei Petrowitsch Botkin“, erschossen am 12. August 1952
Lina Stern, Physiologin, die einzige Frau, die ein vollwertiges Mitglied der „Sowjetischen Akademie der Wissenschaften“ war; einzige Überlebende der Verhöre oder Prozesse, die zu den Hinrichtungen vom 23. November 1950 bis 12. August 1952 führten
Leon Talmy, Journalist und Übersetzer
Emilia Teumim, Verlegerin
Ilja Watenberg, Verleger, erschossen am 12. August 1952
Chaja Semjonowna Watenberg-Ostrowskaja, Übersetzerin, erschossen am 12. August 1952
Benjamin Zuskin (Suskin), auch Weniamin S., Schauspieler, Insasse der Lubjanka, erschossen am 12. August 1952