Aktenberg: Stress zeigt erst später seine Folgen (Foto: pixelio.de/T. Reckmann) |
Stress im Job macht langfristig kontraproduktiv. Denn erst Wochen oder Monate nach dem eigentlichen Auslöser können die Folgen zutage treten, wie Forscher der San Francisco State University http://sfsu.edu ermittelt haben. Dabei kommt es beispielsweise dazu, dass die Mittagspause überzogen oder Gegenstände aus dem Büro entwendet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Konflikte oftmals für einen längeren Zeitraum unter der Oberfläche verweilen.
Sukzessiver Stressaufbau
"Stress baut sich stets sukzessive auf. Symptome wie kontraproduktives Verhalten stellen sich dann ein, wenn mehrere Faktoren das Fass zum Überlaufen bringen", so Unternehmensberater Franz Gober http://www.consultingteam.at im Gespräch mit pressetext. Wenn der Stress andauere und sich Belastungen aufstauen, äußere sich dies in derartigen Verhaltensweisen.
"In der Regel treten erst dann Folgen auf, wenn man sowohl beruflich und gesundheitlich als auch privat übermäßig beansprucht wird. In Form dieser destruktiven Reaktionen versucht der Körper beispielsweise durch Einlegen einer längeren Mittagspause zur Ruhe zu kommen oder Auswege aus der belastenden Situation zu finden", schildert Gober. "Dieser Test unterstreicht auch, dass Führungskräfte die Befindlichkeit und die Leistungen ihrer Mitarbeiter sehr gut im Auge behalten sollten, um auf Über- oder auch Unterforderung rasch reagieren zu können", unterstreicht der Experte.
"Brave" Mitarbeiter betroffen
Die Wissenschafter haben Angestellte in verschiedenen Berufsfeldern über einen Zeitraum von sechs Monaten dreimal zum Stress am Arbeitsplatz und zu daraus resultierenden destruktiven Verhaltensweisen befragt. Den Ergebnissen zufolge zieht eine Erhöhung des Stresspegels nicht immer unverzüglich kontraproduktives Verhalten nach sich. Bei denjenigen, die solche negativen Reaktionen nicht sofort gezeigt haben, setzten diese erst nach Wochen oder Monaten ein.
Bemerkenswert ist zudem, dass dieser verzögerte Effekt vor allem bei jenen Mitarbeitern zu beobachten gewesen ist, die von ihrem Umfeld als besonders "angenehm" eingestuft worden sind. Diese latente Wirkung ist auch bei jenen nachweisbar, die als "gewissenhaft" gelten. Diese haben ihr kontraproduktives Verhalten tendenziell erst längere Zeit nach dem stressbewirkenden Ereignis gezeigt. Den Forschern zufolge verfügen diese Angestellten über mehr persönliche Ressourcen, die ihnen zunächst dabei helfen, mit dem Stress umzugehen.