Wer eine humorvolle Gegenüberstellung der päpstlichen Festlegung der Strafen für (Tod-)Sündige aus dem 6. Jahrhundert und den Resten dieser klerikalen Deutung des späteren Höllendaseins beim heutigen Künstler erleben will, kann Tony Caulfield für eine etwa 30-minütige Darbietung buchen.
Dieser Text wurde für eine Vernissage am 31.01.2010 im KUNSTATELIER FORMA:T (Köln) verfasst. Die Ausstellung hatte "Die Sieben Todsünden" zum Thema. Der Text wurde in leicht abgewandelter Form auch am 29.04. im twenty one (Kaiserslautern) gelesen.
Gierigen hatte man anno dazumal beispielsweise ein "postmortales Bad in einem Kessel mit kochendem Öl" in Aussicht gestellt, Tony Caulfield wandelt dieses infernalische Angebot ein bisschen ab und stellt Schülern für das leidige Fuck-Zeichen die Mittelfingerguillotine bereit, die auch den praktischen Nutzen hätte, für Dauerexibitionisten im Schulbus aufgrund der Größentauglichkeit verwendet werden zu können.
Oder ärgerliche TV-Showkost (welche die Todsünde Trägheit des Herzens und des Geistes transportiert) sollte mit einer Dauershow jenseitslänglich bestraft werden, in der mindestens Karl-Heinz aus Wanne-Eickel seinen Mitanklagten dauerhaft mit einem Schaufelradbagger das Frühstücksei aufklopfen muss, während verfettete Männer versuchen müssen durch ein Nadelör zu kriechen.
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