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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Samstag, 10. Mai 2014

Wie war's bei den BROOM BEZZUMS und LÚAS in Birkenfeld / Nahe?



Am 9. Mai war es wieder so weit: Die Fans in Birkenfeld / Nahe und Umgebung konnten wieder einmal die BROOM BEZZUMS, das sind Andrew Catie und Mark Bloomer (ohne Sakko), auf der Bühne der Stadthalle begrüßen. Das englische Duo, das mittlerweile in Deutschland lebt, Mark sogar in Birkenfeld, Andrew in Weisenheim am Sand, wurde von über 250 Gästen gefeiert. Andrew, Vocals, spielt die Fiddle, Gitarre, Northumbrian Pipes, Mark singt ebenfalls und spielt die Gitarre, Mandola, Bass Drum und Gitarren-Percussion. Beide zusammen haben ein fantastisches Vermögen, sehr gute Stimmung aufkommen zu lassen. Ein Abend mit den Broom Bezzums ist Entspannungstraining für verkrampfte Muskeln und Gehirnstränge ... Nicht umsonst tanzen auch viele der Fans, wo gerade Platz ist.



Als Vorgruppe spielte LÚAS irischen Folk. Lúas hat mehr deutsch-amerikanische Wurzeln, immerhin ist der Vater von Brian Haitz (Gitarre, Querflöte) ein Ire, was die Verbindung hält. Michaela Grüß, Bodhran und Vocals, stammt aus Oldenburg, das ja nach 1815 das Fürstentum Birkenfeld zugeschlagen bekam. (Geübt im Machtwechsel - Franken, Bayern, Badener, Franzosen, Oldenburger - besteht Birkenfeld in seiner Urform allerdings schon seit 800 vor Christus/Eisenzeit.) Der aus Texas stammende Geiger Michael Poelchau sorgt für schnelle und flippige Parts an der Fiddle. Michaela Grüß ist sehr sicher am Bodhran, sorgt für passende Rhythmik und bringt eine eindrucksvolle Stimme mit. Und Brian Haitz beherrscht seine Flöte und Gitarre. Sie spielten sehr viele Tanzlieder, dynamische Songs und bereiteten den Auftritt der Broom Bezzums ordentlich vor. Zu Beginn waren leider die Mikros noch zu schwach eingestellt - sie hatten keine Chance gegen die sich laut unterhaltenden Besucher an der Theke im hinteren Teil der Halle. Deshalb ist es mir auch nicht möglich, irgendwelche Titel oder Inhalte wiederzugeben. Bereits im Vorspiel gab es einen kurzen Zwischenauftritt von Mark, selbst Vater von drei Kindern, der seine beste Musikschülerin mit etwa 9 oder 10 Jahren vorstellte. Er unterrichtet auch andere Kinder im Instrumentalspiel und plant auch Workshops für ältere Musiker.



Die Ginsterbesen starteten mit "Empires" aus dem Album "Wine from a Mug", ließen ihr Pfälzer Shanty aus Weisenheim am Sand folgen - die Besucher sangen den Refrain: "Keep Hauling" -, legten zwei Tanzstücke hin, dann "Crooked Jack", was Mark wieder dazu veranlasste, lachend auf sein Elfmeterschuss-Verbot im TUS Niederbrombach hinzuweisen, obwohl er der Kapitän der Mannschaft war. Aus Nordengland dann mit Andrew am Dudelsack die ALSTON Flower Show (was reine Ironie ist, denn dort wachsen Blumen fast überhaupt nicht, Andrews Vater hat es getestet), ein Tanz für drei (!) Beine. Ein Gruß aus Northumberland mit der Fiddle im Vordergrund war "The Peacock followed the Hen". Der Song über Tennessee voller Erinnerung an eine sehr windige Fahrt auf einem Autotransporterzug als Woody-Guthrie-Aktion, heute jedoch mit 130 km/h, was doch andere Gefühle aufkommen lässt :-)
Dann ein deutsches Lied aus dem Projekt GeisterBahn und Album mit deutschen Liedern, die sie live in Bad Honnef am Rhein für den WDR 3 mit anderen Folkmusikern aufführten ... "Ich hört ein Sichlein rauschen", ursprünglich aus dem Jahr 1530 wurde von Andrew vorgetragen, der gestand, je öfter er es singen würde, desto weniger davon zu verstehen ... 

Ich hört ein Sichlein rauschen
Wohl rauschen durch das Korn,
Ich hört ein Mägdlein klagen,
Sie hätt´ ihr Lieb verlorn.

Lass rauschen, Lieb, lass rauschen,
Ich acht nicht, wie es geh,
Ich tät mein Lieb vertauschen
In Veiel und grünem Klee.

Hast du ein Buhlen erworben
In Veil und grünem Klee,
So steh ich hier alleine,
Tut meinem Herzen weh.

Im Kontrast dazu Stevie Wonder's "Heaven help us all" auf Folk getrimmt, und das überzeugend. Mark besang seine Geburtsstadt Birmingham und das Black Country, Kohle- und Industrierevier aus der Industriellen Revolution seit 1790. Mit "Here we go again" einmal ein Lied über alles, was man immer wieder macht. Andrew widmete seiner Treibholz-Gitarre ein Lied, die nach vielen Jahren ohne Transportkoffer nun so aussieht. Ein Lied über einen Mann, der nicht versteht, warum ihm alle Frauen davonlaufen (genau das ist der Grund :-), bildete den Übergang zum finalen "Beg, Blag and Steal" (Betteln, Schnorren und Stehlen), was einem Großteil der Geringverdiener und Arbeitslosen früher aus der Not zur Tugend wurde. Mit mehreren Zugaben, darunter "Buy Broom Bezzums" und einem Alltogether mit Lúas, verabschiedeten sich Andrew und Mark gegen den Widerstand der Gäste. Hoffentlich kommen sie bald wieder und machen ordentlich einen drauf!