Kleines Mädchen
(c) Tanja Eickhoff |
in der du nicht willkommen warst.
Kein Wunschkind. Bastard.
Wurdest vernachlässigt und ignoriert,
gaben sie dir doch das Gefühl ungeliebt
und unliebenswert zu sein.
Es stimmt mich unsagbar traurig,
wenn ich daran denke,
wie sie dich grausam und gedankenlos neckten,
sie dir Schimpfnamen gaben
und sie unglücklich waren, dass es dich gab.
Bekamst keine Liebe,
deine Mutter war nie für dich da.
Doch du – kleines Mädchen,
sehntest dich nach Anerkennung,
nach einer Hand, die dich hielt.
So verging Jahr um Jahr,
weintest viele Tränen,
warst stumm geworden,
voller Trauer und Verzweiflung,
wolltest nicht mehr, wolltest gehen,
um zu vergessen – suchtest Erlösung.
Doch deine innere Stimme war stärker,
nur so konntest du die Seelenqualen überstehen.
Viele Fragen brannten auf deiner Seele,
wolltest Antworten, um zu verstehen.
Kleines Mädchen,
ich nehme dich in meine Arme,
drücke dich ganz fest an mich,
lasse dich meine Wärme spüren,
um dir zu sagen:
es ist schön, dass es dich gibt,
du bist hübsch und klug,
ein wunderbarer kleiner Mensch,
voller Leben und Tapferkeit,
so zart und voller Anmut.
Kleines Mädchen – dich liebe ich.
(c) 26.01.1998, Carmen Olivar