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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 12. April 2012

DER GEDANKENSPIELER (02). Ein Fortsetzungsroman von Marco Meissner

DER GEDANKENSPIELER (02)

Der Morgen fiel über die Nacht her wie ein hungriger Wolf über ein verirrtes Schaf. Nur schemenhaft nahm er den Verkehr um sich herum wahr. Zu sehr lag er in der Fülle seiner Gedanken. Zweifel huschten über die Leinwand seiner Wahrnehmung. Hatte er an alles gedacht? Würde auch wirklich alles gut gehen? Sollte er gerade jetzt fliegen, wo noch so viel zu klären war?

Die Bäume zogen an ihnen vorbei und bei jedem Auto, das sie überholten, vernahm Alexander ein leises Seufzen. 
Frau Bergel hatte das Gaspedal wieder für sich entdeckt. Auf keinen Fall wollte sie zulassen, dass ihr Sohn und seine Freunde zu spät den Flughafen erreichen würden. Doch Alexander hörte den Teufel schon lachen: „9000 Kilometer Flugstrecke und ihr sterbt auf den 50 Kilometern zum Flughafen!“
Die Verabschiedung gestaltete sich kurz.
„Tschüss. Auf Wiedersehen. Wir sehen uns in zwei Wochen.“
Tim hatte ein eher gestört-kumpelhaftes Verhältnis zu seiner Mutter. Wer genau hinsah konnte erkennen wie viel Zuneigung in all ihren Handlungen lag. Doch vor anderen und vor allen Dingen vor sich selbst, dem Ideal einer aufgeklärten Zeit entsprechend, gingen sie sehr kühl miteinander um. Die Zeit bis zum Abflug schien eine Unendlichkeit lang zu dauern. Und immer wieder zermatterte sich Alexander den Kopf mit der Frage ob er auch wirklich an alles gedacht hatte. Dies war kein Trip nach Amsterdam, Brüssel oder Mallorca. Die Vereinigten Staaten von Amerika erwarteten sie. Doch Alexander hatte nicht das Gefühl, dass sie dies mit offenen Armen tun würden. Er traute dem Braten nicht. Wie oft schon hatte er von Leuten gehört, die direkt bei der Einreise wieder nach Hause geschickt wurden. Wie oft schon hatte er von den besonders aufmerksamen Sicherheitsbeamten gehört, die keine Faxen duldeten und mit eiserner Hand regelten wer einreisen durfte und wer nicht.
Dies war das größte Abenteuer seines Lebens und er wollte nichts dem Zufall überlassen. Kurz nach der Sicherheitskontrolle meldete sich sein Handy. Sein eben noch sorgengefaltetes Gesicht entspannte sich in ein heiteres Grinsen. 
„Was ist denn mit dir los?“, wollte Lena wissen. Doch Alexander antwortete nur mit einem genussvollen Schulterzucken. Für einen kurzen Moment vielen die Sorgen von ihm ab wie Magnete von einer Kunststofftafel.
„WIR WERDEN IHN TESTEN. ICH WÜNSCHE DIR VIEL SPAß. PASS AUF DICH AUF UND MELD DICH, WENN DU WIEDER DA BIST. LG JENNY :-P.“
Einfache Worte. Doch sie legten sich wie Balsam auf seine ausgetrocknete Seele. Sie hatte an ihn gedacht. Sie hatte ihm geantwortet. Vor seinem geistigen Auge saß er mit ihr bei diesem Italiener. Unten an der Waterkant am Hamburger Fischmarkt. Der Mondschein spiegelte sich auf dem Wasser und untermalte das stetige auf und ab der Verladekräne am anderen Ufer mit sanftem Pinselstrich.
Der Aufruf zum Boarding holte ihn zurück in die Realität. Jetzt gab es kein zurück mehr. Die Klimaanlage schnitt eine kalte Kante in die Luft als er durch die Flugzeugtür trat. Noch ein schneller Griff in die Zeitungsauslage und dann tauchte er ein in ein Meer aus erwartungsfrohen Gesichtern.
Schnell fanden sie ihre Plätze. Alexander musste nicht lang überlegen als Lena ihn um den Fensterplatz bat. Er mochte das Fliegen nicht. Stundenlang stillsitzen war einfach nichts für ihn. Auch konnte er nicht verstehen warum Menschen alles dafür gaben um auf einen blauen Himmel und die darunter liegende Wolkendecke zu starren.
„Ich verstehe immer noch nicht warum du nicht mitkommst.“, brachte Lena verständnislos hervor. Alexander hatte sich diese Frage selbst schon sehr oft gestellt. Doch er konnte sich einfach nicht vorstellen eine Woche auf einer Farm im tiefsten Hinterland zu verbringen, während es um ihn herum so gewaltig viel zu entdecken gab.
„Du kennst mich.“, lautete seine knappe Antwort. Lena schaute ihn mitleidig an.
„Aber so ganz allein. Das wäre gar nichts für mich.“
Alexander konnte nicht genau bestimmen ob das „was“ für ihn war.
„Wenn du vom Leben etwas Gutes verlangst, dann musst du es dir selber nehmen.“, dachte er bei sich und schwor sich innerlich darauf ein, dass er niemanden brauchte um Spaß zu haben.

Alexander fühlte sich wie in einem Gemälde von Hieronymus Bosch. Der Flug war mehr als eine Qual. Er war die Hölle. Dreizehn Stunden Economy-Class. Schlimmer konnten sich Schweine auf einem Massenviehtransport auch nicht fühlen. Die netten Stewardessen taten alles um ihnen den Flug zu erleichtern. Doch was konnten Speisen und Getränke gegen schmerzende Glieder und die pure Langeweile ausrichten?
Der Flieger zog einen Bogen über Island und Grönland. Alexander träumte mit offenen Augen von in die Luft schnellenden Geysiren, von umhertanzenden Trollen und von den eisigen Weiten Grönlands.
Vor Aufregung hatte er die Nacht zuvor kein Auge zugetan und auch jetzt fand er keinen Schlaf. Wie aufgezogen starrte er stundenlang auf den vor ihm hängenden Monitor. Beobachtete Ewigkeiten das daher gleitende Flugzeug auf der GPS-Karte. Zählte Entfernungen ab und verzweifelte an der unfassbaren Größe der Welt.
Als das Flugzeug endlich seine Reisehöhe verließ klammerte sich Alexander in seinen Sitz. Es waren genau dreizehn Monate, die zwischen der Buchung und der Besteigung dieses Flugzeugs vergangen waren. Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Eine Mischung aus Vorfreude und Panik durchströmte seinen Körper. Die US-amerikanische Westküste gab sich offen für Erlebnisse.

Doch zuerst mussten sie um Einlass bitten.

To be continued....

©Marco Meissner, Gladbeck
mmmarcomeissner@googlemail.com
Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen oder Handlungen sind rein zufällig und ganz und gar unbeabsichtigt.


Heute Abend


Michael Busch, Acoustic Fingerstyle Guitar           
siehe   
REGIONALE EVENTS

Ankes Fundstücke: Glück und Nähe


Szene aus RUSSENDISKO
Mach die Menschen,
die in deiner Nähe
sind, glücklich,
dann werden die, die
in der Ferne sind,
zu dir kommen.

Chinesisches  Sprichwort

Buchbesprechung: Von Mensch zu Mensch. Porträtkunst und Porträtkultur der Aufklärung


Von Mensch zu Mensch
Porträtkunst und Porträtkultur der Aufklärung
Hg. von Reimar F. Lacher,
mit Beiträgen von Helmut Börsch-Supan und Doris Schumacher
Schriften des Gleimhauses Halberstadt, Bd. 7
Göttingen 2010, 192 S., 153 überw. farbige Abb., geb.,
19,90 € (D), Wallstein

Katalog zur Ausstellung im Gleimhaus Halberstadt 2010

Erst mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert avancierte die Portätmalerei zu einer anerkannten Kunst, die bis dahin wegen ihrer realitätsgetreuen Abbildungen verpönt war.
Der Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803), der auch ein passionierter Portätsammler war, hat im Laufe seines Lebens in seinem Wohnsitz in Halberstadt eine umfangreiche Bildersammlung zusammengetragen. Sie enthält Porträts von Freunden und Zeitgenossen, die in der deutschen Literaturszene der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Rang und Namen hatten, gemalt von bekannten Künstlern wie Anton Graff und anderen.
Der vorliegende Katalog dokumentiert die Ausstellung. Es wird dabei deutlich, dass die Innerlichkeit im Zentrum der Darstellung steht, dass die Porträtierten nicht autoritär, son­dern sympathisch wirken wollten.
Neben Abbildungen der ausgestellten Exponate und einem Personenregister enthält der Katalog erläuternde Beiträge, die die Porträtkunst und Porträtkultur im 18. Jarhundert aus verschiedenen Perspektiven in den Blick nehmen.


Der Autor
Reimar F. Lacher studierte Sprachwissenschaft und Kunstgeschichte in Tübingen und Ber­lin. Tätigkeit für Museen und Verlage in Berlin. Seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Gleimhaus Halberstadt. Arbeitsgebiete: Deutsche Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts. Veröffentlichungen u.a. zu Friedrich Georg Weitsch (1758-1828).

Mittwoch, 11. April 2012

Norddeutscher Vulkanausbruch - Ina Müller-Konzert, besucht von Annette Kallweit

Im letzten Jahr wurde ich ein paar Wochen vor meinem Geburtstag mit der spannenden Frage konfrontiert, ob ich mir vorstellen könnte, ein Ina-Müller-Konzert zu besuchen, und ob ich mir darüber hinaus gefallen lassen würde, mir dieses Ticket schenken zu lassen. 
Da fackelt Frau doch nicht lang! Ina Müller war mir bisher nur durch die Sendung „Inas Nacht“ geläufig, die ich aber auch nicht regelmäßig verfolge. Und ab und zu habe ich mir ein Video angeschaut, wenn mir ein Duett, wie zum Beispiel das mit Jan Josef Liefers, besonders gut gefiel. Bei Ina Müller ist es wohl so wie bei vielen Künstlern, die Kabarett machen: Man mag sie oder man mag sie eben nicht. Schwarz oder Weiß. Ganz oder gar nicht. Es gibt keine Grauzonen dazwischen. Sie ist laut, sie ist rotzfrech, sie schleudert ihre Gedankengänge mit einem Karacho ins Volk, dass man spürt, wie das absolut authentisch und ungefiltert aus ihr raussprudelt. 
Und ich mag das! Insbesondere das Rotzfreche.
Und ihre wirklich schöne Stimme, die zwischen laut und leise daherkommt, und die wirklich guten Texte, die einen oft in den tiefsten Tiefen der eigenen Seele treffen, die mag ich auch!
Einen Tag, bevor das Konzert dann endlich losgehen sollte, überfielen mich doch ein paar leise Zweifel. Ich hatte zugegebenermaßen noch nie eine CD komplett durchgehört. Außerdem zog sich mein Januar-Blues in diesem Jahr bis in den Februar und mir war bei der Affenkälte eher nach „Decke über den Kopf“ als nach einem Konzertbesuch zumute. Doch wenn ich der Decke über dem Kopf den Vorzug gegeben hätte, wäre mir tatsächlich ein norddeutscher Vulkanausbruch in Düsseldorf-Oberbilk entgangen und ich hätte das schwer bereut.

Ich finde Künstler so angenehm, die ihr Publikum nicht lange warten lassen und ohne Vorband auskommen. Kurz nach 20 Uhr legte die Band los und Ina Müller kam auf ihren High Heels eine unprotzige Showtreppe herunter gewackelt. Warum die Mädels auf der Bühne immer diese fürchterlichen Schuhe tragen müssen, die ihnen schon mit dem Satz „Die sind nur zum Sitzen“ verkauft wurden, das wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben.
Ina Müller fetzte los. Und brachte überwiegend Songs von ihrer neuen CD „Das wäre dein Lied gewesen“, die ich vorher nicht kannte, die ich mir aber jetzt schleunigst zulegen werde, denn fast jedes Lied hat mich irgendwie angesprochen und teilweise auch das Tränenventil geöffnet. Zwischen den Liedern erfolgte jedes Mal ein kleiner bis größerer Ausflug in die Welt des Kabaretts. Wenn Frau Müller über die Vorzüge eines Mittzwanzigers parliert, dann nimmt man ihr ab, dass ihr die Jungs reihenweise zu Füßen liegen. Sie kokettiert zwar gerne mit ihrem Alter, aber sie kommt mit einer jugendlichen Frische und einer Energie bei ihrem Publikum an, dass man sich als fast Gleichaltrige fühlt, als wäre man ihre Oma. 
Die Zugabe kredenzt Frau Müller ihrem Publikum in weißem Bademantel nach bester Udo-Jürgens-Manier und vor allem: barfuß! Und wenn man meint, dass nach zweistündiger Dauerpower nicht mehr viel gehen kann, dann hat man sich getäuscht! Sie rennt über die Bühne, sie hüpft auf das Klavier, sie geht über Tische und Bänke und übergießt ihr Publikum mit ihrer Ina-Lava. 
Diese Frau ist Energie pur!
Und außerdem eine hervorragende Sängerin, Kabarettistin und Entertainerin.

Und ich? Ich bin jetzt tatsächlich Ina-Müller-Fan und würde es jederzeit wieder tun: ein Konzert dieser Frau in vollen Zügen genießen!

© Annette Kallweit, Düsseldorf


Buchbesprechung: Kein Fall in Disentis?


Duri Rungger
Kein Fall in Disentis?
orte-Krimi, 200 Seiten, broschiert,
orte-Verlag, Oberegg AI/Zürich,
CHF 26.00 / EUR 15.00. ISBN 978-3-85830-161-1


Disentis im Jahr 1955: Eine Gemeinde gerät in Unruhe, als der Erbe der Dorfsägerei erschlagen wird - ein atmosphärisch dichter Dorf-Krimi!
Es geht hoch zu und her an jenem Winterabend im Jahr 1955 in der „Krone" von Disentis - und am anderen Morgen liegt der Erbe der Dorfsägerei erschlagen unter einem Wegkreuz. Der Dorfpolizist, Roc Caminada, verfolgt vorsichtig, doch unbeirrbar die spärlichen Spuren und die Gerüchte, die in der Dorfgemeinschaft umlaufen. In Dr. Zinsli von der Kriminalpolizei in Chur findet er dabei Unterstützung, und nach und nach sogar einen wirklichen Freund. Dies ist umso wichtiger, als die Ermittlungen das unheimliche Geschehen dem Polizisten persönlich immer näher rücken - und dann gibt es auf einmal weitere Opfer in seiner engsten Umgebung ... In diesem atmosphärisch dichten Dorfkrimi, der auch die eindrückliche Bergwelt Graubündens lebendig werden lässt, entfaltet der Autor in subtiler Weise das Geflecht aus Abhängigkeiten und kleinen Lügen, in das die Menschen verstrickt sind. Doch immer bleiben seine Beobachtungen liebevoll, feinfühlig und getragen von einem feinen Sinn für Humor.


Duri Rungger, 1941 geboren, hat bis zur Matura die Schulen in Chur besucht. Später studierte er Biologie an der Universität Zürich, betrieb Forschung an der Stazione zoologica von Neapel und war danach viele Jahre in Genf als Professor für Biologie tätig. Dazu kamen Forschungsaufenthalte in Deutschland und den USA sowie wissenschaftliche Reisen nach Afrika. Seit seiner Pensionierung lebt er in Aarau. „Kein Fall in Disentis?", in dem er die Leserinnen und Leser in die Welt seiner Kindheit zurückführt, ist sein erster Roman.



Dienstag, 10. April 2012

(3) Und wenn sie nicht... Mehr Wahrheiten aus Erdals Reich! Ein Comedy-Märchen von Siglinde Goertz

Missmutig stapfte Rotkäppchen durch den Wald. Der blöde Korb war so schwer, dass sie sich nachher wahrscheinlich die Schuhe zubinden konnte, ohne sich zu bücken! Mann, war das ein Scheißtag heute. Mama schickte sie mal wieder zur Oma, der ollen Schnapsnase, um ihr Kuchen und Wein zu bringen. Früher hatte ja der Eiserne Heinrich sie gefahren, aber seit Onkel Erdal mit Tante und Cousinen den Sittich gemacht hatte, durfte sie den ganzen Weg latschen. Ätzend!

Überhaupt war hier nix mehr los, seit der schwule Drosselbart regierte. Alles wanderte ab. Sogar der Teufel mit den drei goldenen Haaren hatte sich vom Acker gemacht. Ohne seine drei goldenen Haare. Die hatte seine Großmutter ihm rausgerupft. Jetzt lebte er als Glatzkopf im Menschenreich und machte Werbung für ein Putzmittel.

Ansonsten gab es ziemlich Ärger, weil so eine seltsame Frau im Internet Insiderinformationen über das Märchenreich veröffentlichte. Fragt sich nur, wo die Dame das alles aufgeschnappt hatte. Oh Mann, die hatten hier ganz schön Staub aufgewirbelt. König Drosselbart überlegte tatsächlich, ob er rechtliche Schritte einleiten sollte.

Rotkäppchen kicherte. Die sollten sich mal alle nicht so anstellen. Als wenn das nicht vorher schon jeder gewusst hätte! Dass Schneewittchen säuft war allgemein bekannt. Man musste sie ja nur mal anschauen. Wenn sie heute fragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ dann lautete die Antwort: "Geh mal zur Seite, du olle Schreckschraube - ich seh ja nix!"

Und dass die Eifersucht ihres Mannes nicht unbegründet war, war auch eine Tatsache. Schließlich hatte Rotkäppchen oft genug beobachtet, wie sich die Zwerge heimlich in Schneewittchens Kemenate schlichen. Der Brüller war ja, dass die olle Schabracke sich jetzt von Rapunzel Haare anschweißen ließ, damit die Zwerge daran hochklettern konnten. Ihre eigenen Flusen würden das wahrscheinlich nicht aushalten.

Puh, war das heiß heute. Rotkäppchen klebte die Zunge am Gaumen. Ob sie mal einen Schluck von dem Wein.... nee, lieber nicht. Mutter kaufte immer die billigste Plörre für Oma. Musste sie halt aushalten, bis sie beim Wasser des Lebens angekommen war. Angeblich sollte man davon unsterblich werden. Also bitte!!!!!! Wer wollte hier schon ewig leben? Sie nicht, auf gar keinen Fall! Vor ein paar Tagen hatte sie mit diesen sechs komischen Typen gesprochen, die schon durch die ganze Welt gekommen waren. Sobald die wieder losziehen würden, wäre Rotkäppchen mit dabei, das hatte sie sich fest vorgenommen.

Endlich tauchte die windschiefe Hütte der Großmutter auf. Wie kann man hier nur leben, fragte Rotkäppchen sich immer wieder. Obwohl.. verglichen mit dem ollen Pott, in dem Oma früher gehaust hatte, war das hier ein Palast. In dem Pott wohnte heute der Opa allein, nachdem er sich hatte scheiden lassen. Rotkäppchen konnte es ihm nicht verdenken. Wenn Oma früher auch schon so unzufrieden gewesen war und dauernd rumgekeift hatte.. wer würde da nicht die Flucht ergreifen?

Dabei war Opa ein ganz Lieber! Bevor er in Rente gegangen war, hatte er als Fischer gearbeitet. Sogar selbständig! Zwar nur ein kleiner Betrieb – mehr so eine Art Ich-AG, aber besser als nix! Eines Tages hatte er den Fang seines Lebens gemacht: einen Butt! An sich ja nichts Besonderes, aber dieser konnte sprechen. Opa hatte nicht schlecht gestaunt, als das Viech ihn anquatschte. Der völlig verstörte Meeresbewohner hatte Opa Gott und die Welt versprochen, wenn er ihn wieder ins Wasser zurückschmeißen würde. Und Opa war nun mal ein gutmütiger Mensch. Erst Recht, wenn es sich für ihn lohnte!

Wäre ja auch alles gut gegangen. Aber Oma konnte den Hals natürlich nicht voll kriegen. Okay, dass sie erst ein Haus, dann ein Schloss und zum Schluss den Palazzo Protzo wollte, das konnte Rotkäppchen ja noch nachvollziehen. Aber danach drehte die Alte ganz ab. Papst wollte sie werden.

Die hatte doch einen an der Klatsche! Was ist daran erstrebenswert, Papst zu sein? Fremde Flughäfen zu knutschen und keinen Sex haben dürfen. Na, Klasse!!! Aber den Vogel hatte sie abgeschossen, als sie dann auch noch Gott werden wollte. Das hat ER sich natürlich nicht gefallen lassen – und schwupp, saßen sie wieder in ihrem alten Pott. Da hatte Opa endgültig die Faxen dicke und warf sie achtkantig raus. Onkel Erdal hatte ihr dann diese Hütte gemietet. Im Schloss wollte er sie auch nicht haben, verständlicherweise.

Rotkäppchen stieg die wackeligen Stufen zur Haustür hinauf, klopfte einmal kräftig an und stieß die Tür auf. „Tach, Omma“ rief sie fröhlich und betrat schwungvoll das Haus. Nanu? Keiner da? Das Wohnzimmer war leer. Sie ging in die Küche und stellte erst mal den Korb ab. „OOOOOMMAAAAAAAAA!“ Keine Antwort. Auf einmal hörte sie merkwürdige Geräusche aus dem Schlafzimmer. Ein seltsames Kratzen und Schaben und zwischendrin etwas, was sich anhörte wie ein Kichern. Auf Zehenspitzen schlich sie zur Schlafzimmertür und legte das Ohr daran..

Plötzlich gab die Tür nach.. von dem Schwung mitgerissen stolperte Rotkäppchen ins Zimmer und sah........



© Siglinde Goertz, Uedem

Buchbesprechung: Doppelleben - Heinrich und Gottliebe von Lehndorff im Widerstand gegen Hitler und von Ribbentrop


Antje Vollmer
Doppelleben

Heinrich und Gottliebe von Lehndorff
im Widerstand gegen Hitler und von Ribbentrop


Mit einer Erinnerung von Hanna Schygulla an
Gottliebe von Lehndorff und einem
kunstgeschichtlichen Essay von Kilian Heck 

416 Seiten. Mit ca. 50 Abbildungen und unveröffentlichten
Fotografien und Originaldokumenten 

Band 309 Die Andere Bibliothek im Eichborn Verlag € 34,- (D)

Die bewegende Doppelbiographie eines jungen Paares, das den Widerstand gegen Hitler wagte.
Das Interesse an den wenigen Deutschen, die den Widerstand gegen Hitler riskierten und nach einer Vielzahl von Versuchen am 20. Juli scheiterten, war in Deutschland nie populär. Zu den fast vergessenen Mitgliedern der militärischen Fronde gegen Hitler gehört auch Heinrich Graf Lehndorff, der schon 1939/40 zum Kreis um Henning von Tresckow und Claus Schenk Graf von Stauffenberg stieß - und am 4. September 1944, als 35-Jähriger und nach zwei dramatischen Fluchtversuchen, in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde. Zusammen mit seiner Frau Gottliebe lebte Heinrich von Lehndorff auf dem ostpreußischen Familienwohnsitz Schloß Steinort - wenige Kilometer entfernt von Hitlers Führerbunker„Wolfschanze"- ein spektakuläres und zerreißendes Doppelleben: Ein ganzer Flügel war für den Außenminister des NS-Reiches, Joachim von Ribbentrop und seine Entourage, beschlagnahmt.

In ihrer Doppelbiographie vergegenwärtigt Antje Vollmer die Familiengeschichten zweier junger Adeliger aus einem heute fernen Ostpreußen, die um der menschlichen Würde willen ihr Leben und das ihrer Töchter und Angehörigen einsetzten.
Antje Vollmer hat ein beinahe unbekanntes Kapitel der Verschwörungsgeschichte gegen Hitler neu erschließen und die privaten und politischen Facetten einer tragischen Geschichte des Scheiterns zusammensetzen können: anhand unveröffentlichter Erinnerungen von Gottliebe von Lehndorff, Abschriften von Tonbandgesprächen, ihrer und Heinrich von Lehndorffs Briefen - darunter dessen erschütternde, umfassend abgedruckte Abschiedsblätter - und schließlich anhand unbekannten Photomaterials. Eingebettet in die militärhistorischen Geschehnisse in Deutschland und Europa vor allem seit Kriegsbeginn 1939, rekonstruiert Antje Vollmer die dramatischen Tage und Stunden rund um den 20. Juli 1944.
Darüber hinaus hat Kilian Heck eine kunsthistorische Verortung des masurischen Familienschlosses verfasst.
Und: Hanna Schygulla, eine der großen deutschen Schauspielerinnen und Freundin in den späten Jahren von Gottliebe von Lehndorff, hat das Porträt einer intensiven dreizehnjährigen Nähe zugefügt. Spiegelbestseller 2010.

Antje Vollmer ist promovierte Theologin und war langjährige Bundestagsabgeordnete für „Bündnis 90/Die Grünen". Von 1994 bis 2005 amtierte sie als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Sie ist Autorin u.a. von „Eingewandert ins eigene Land", München 2006.


Montag, 9. April 2012

Ostermeditation von Harma-Regina Rieth: Feenfeder



(c) Harma-Regina Rieth

Feenfeder 


Eine Feenfeder fiel aus den Wolken
Sanft auf meine Hand zu mir hernieder
Und leise erklangen friedliche Kinderlieder


Eine Fee hatte sie wohl gerade verloren
Und es war ein neuer Traum heute mir geboren
Die Feder war so weiß, weich und schön
Wie gern würde ich die Fee doch sehn


Doch ganz tief im Traum da spürte ich
Der schöne Traum, der war für dich
Schöne Feenfeder, sie fiel für dich vom Himmel nieder
Und leise erklangen erneut friedliche Kinderlieder


Und plötzlich war es selbst dem alten Wald sonnenklar
Dass die Feder von einem Engelsflügel war
Schöne Feder fiel für uns vom Himmel nieder
Damit wir zusammen singen diese friedlichen Lieder


(c) Harma-Regina Rieth

VERLOSUNG

Wollen Sie mitdenken, mitkommentieren, mitgestalten? Melden Sie sich an beim Blog von "IG Bürger denken mit" und gewinnen Sie bis 9. April 2012 (letzter Beitrittstermin) 1 Ex. OLAF SCHUBERT LIVE! Meine Kämpfe. Die Verlosung findet unter den ersten 25 neuen Mitgliedern statt.

Buchbesprechung: Der Infant von Parma

Elisabeth Badinter
Der Infant von Parma
oder Die Ohnmacht der Erziehung  
Aus dem Französischen von Thomas Schultz
2010. 144 Seiten mit 7 Abbildungen
Gebunden € 17,95[D]

Der junge Prinz Ferdinand von Parma, Enkel des französischen und des spanischen Königs, wird Mitte des 18. Jahrhunderts von seinen Eltern zum Gegenstand eines einzigartigen pädagogischen Experiments gemacht. Sie wollen einen aufgeklärten Herrscher aus ihm machen und holen dafür die besten Lehrer aus Frankreich. Das Experiment soll den Glauben der Zeit an die Macht der Erziehung bestätigen. Das gebildete Europa schaut gespannt nach Parma. Doch die Hoffnungen der Zeit, die das Kind auf seinen schwachen Schultern trägt, werden bitter enttäuscht. Denn schon früh entwickelt sich der Zögling der Aufklärung zu einem Sohn der Finsternis. Hatte der Vater Ferdinands noch die Jesuiten aus seinem Herzogtum vertrieben und die Kirchengüter konfisziert, so neigt Ferdinand bereits als Kind zu Frömmelei und Aberglauben. Als Herrscher von Parma führt er die Inquisition wieder ein, stärkt die Macht der Kirche und holt die Jesuiten zurück ins Land. Elisabeth Badinter, die große Erforscherin der europäischen Aufklärung, erzählt die Geschichte Ferdinands die Geschichte einer ehrgeizigen Erziehung, die das Herz ihres Zöglings nicht zu erreichen vermag.

Elisabeth Badinter, 1944 geboren, lehrt als Professorin für Philosophie an der Pariser Ecole Polytechnique. Zu ihren Arbeitsgebieten gehören die Epoche der Aufklärung und die Geschichte der Frauen. 2004 wurde ihr von der Universität Liege der Ehrendoktor verliehen. Ihre Bücher "Die Mutterliebe. Geschichte eines Gefühls" und "Ich bin Du. Auf dem Weg in die androgyne Gesellschaft" waren auch in Deutschland Bestseller.



Sonntag, 8. April 2012

Dichterhain: Einmal noch von Siglinde Goertz



Einmal noch – wie früher mit dir lachen! 
Einmal noch – dich trösten, wenn dein Glück zerbricht!
Einmal noch – mir Sorgen um dich machen! 
Einmal noch – ein Blick in dein Gesicht! 

Einmal noch – möcht ich mich mit dir streiten! 
Einmal noch – in deine Augen sehn! 
Einmal noch – zur Schule dich begleiten! 
Einmal noch – mit dir spazieren gehn! 

Einmal noch – auf dich warten bis zum Morgen! 
Einmal noch – vor Angst beinah vergehn! 
Einmal noch – dir Geld für Kippen borgen! 
Einmal noch – es niemals wiedersehn! 

Einmal noch – dein erstes Lächeln sehen! 
Einmal noch – deinen allerersten Schritt! 
Einmal noch – dir zur Seite stehen! 
Einmal noch – hören: „Mama, gehst du mit?“ 

Einmal noch – ein Bierchen mit dir trinken! 
Einmal noch – mit dir ins Kabarett! 
Eimnal noch – dir zum Abschied winken! 
Einmal noch – sagen: „Marsch, ins Bett“! 

Einmal noch – über's Haar dir streichen! 
Einmal noch – verpflastern deine Knie! 
Einmal noch – telefonisch dich erreichen! 
Einmal noch – lästern: „Schau mal die“! 

Einmal noch – dir ein Schlaflied singen! 
Einmal noch – stinkwütend auf dich sein! 
Einmal noch – Kaffee ans Bett dir bringen! 
Einmal noch – mich an deiner Schönheit freu’n! 

Einmal noch – in meinem Arm dich spüren! 
Einmal noch – will ich dich wiedersehn! 
Einmal noch – deine warme Haut berühren! 
Nur einmal noch! - Und dann lass ich dich gehn!


© Siglinde Goertz, Uedem

Ostermeditation von Harma-Regina Rieth: Auferstehung


(c) Harma-Regina Rieth

Und meine Gedanken sind bei dir ... jeden Morgen - jeden Tag - jeden Abend

Jeder Morgen ist voller Geräusche und Klänge der Natur
Jeder Morgen ist voller bauschiger Wolken am Horizont
Jeder Morgen ist voller Sonnenschein, wenn sich der Morgen mit dem Tag vereint



Jeder Tag ist Anfang und Ende einer Lebenszeit
Jeder Tag zieht einen Kreis im Zeitfluss Leben
Jeder Tag ist ein Zurückkehren in das Zeitgefühl, ohne sich darin zu verlieren


Jeder Abend ist voller Rhythmus im Intervall der Zeit durch den Körper
Jeder Abend ist voller aufgewühltem Knistern in der kommenden Schwärze der Nacht
Jeder Abend ist voller Nachdenklichkeit im Zeitgefühl des Seins


Und wenn dann der Löwenzahn seine Fallschirme durch den Tag und die Nacht schickt
Die aufgewühlten Tag- und Nachtseelen friedlich durch die Landschaft fliegen
Breitet sich das Gefühl der Zufriedenheit aus

Die Gedanken ruhen in der Nacht 
Wie eine schläfrige Katze am Tage im warmen Sande


Nichts MÜSSEN, nur DÜRFEN und KÖNNEN - in GEDANKEN bei dir ...


(c) Harma-Regina Rieth

Samstag, 7. April 2012

Künstlerischer Protest gegen die HEILIG-ROCK-WALLFAHRT: Die HEILIGE UNTERHOSE VON KARL MARX

Die „Heilige Unterhose" von Karl Marx. foto: schwickerath

Der Trierer Künstler Helmut Schwickerath sieht im Beinkleid unseres berühmten Rheinland-Pfälzers Karl Marx ein provozierendes Gegenstück zum Heiligen Rock. Der Heilige Rock Christi - das angebliche Gewand von Jesus Christus - ist eine Reliquie, die ab dem 13. April im Trierer Dom öffentlich ausgestellt wird. Rund 500 000 Pilger aus aller Welt werden erwartet. Weil dem Künstler diese Verehrung zuwider ist und er die Reliquienverehrung als unmündige Aktion von Gläubigen, die sich plump irreführen lassen, ablehnt, hat er eine Gegenrelique entwickelt: die Unterhose von Karl Marx.
Diese „Reliquie" war erstmals bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 1996 in einer Kunst-Ausstellung auf einem „Altar" postiert worden. Ab dem 14. April 2012 wird sie erneut in der Nähe des Muse­ums Karl-Marx-Haus ausgestellt - als Herzstück eines Triptychons, im Schaufenster eines Sportgeschäftes. Die Unterhose prangt auf ultramarinblauem Grund, auf den Seitenflügeln sind Gemälde von Helena Demuth und der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, Freundin von Os­kar Lafontaine, zu sehen. Letztere „in demütiger Haltung mit zarter Kopfneigung, über ihr ein Adler mit einem Buch", sagte Schwicke­rath, der in Trier zwei Semester katholische Theologie studierte.
Kein Wunder, das die Wogen der Katholiken hochschlugen, das sei Blasphemie ... andere lachen sich einen Ast. Der Künstler hat sich für die Marx-Unterhose eine Story zusammengedichtet: Die Haushälterin Lenchen Demuth hat das gute Stück auf einer Reise von London in ihre saarländische Heimat mitgenommen, um es zu stopfen. Die Hose gelangte in die Hände ihres Schwagers und blieb lange verschollen - bis ein Forscher sie Ende des 20. Jahr­hunderts bei dem letzten Überle­benden der Familie auf dem Spei­cher fand. Na? Ist das nicht schön? Schwickerath hält Pilgerzüge nach Berlin für besser, um dort öffentlich gegen den Afghanistankrieg oder Sozialabbau zu beten.

Besuch in der Hamburger Kunsthalle, Simon Fujiwara II


In seinen Texten, Installationen und Performances verknüpft Simon Fujiwara die eigene Biographie mit fiktiven Erzählungen. Als Künstler, Schriftsteller und Architekt inszeniert er in seinen Installationen die historischen, politischen und soziologischen Hintergründe der Vergangenheit. 2010 gewann Simon Fujiwara den Baloise Kunst-Preis der 41. Art Basel. Dank der Baloise Group und der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen konnten zwei Werke des jungen britischen Künstlers für die Hamburger Kunsthalle erworben werden, die in der Galerie der Gegenwart zu sehen sind.

II.
In The Personal Effects of Theo Grünberg, 2010 spürt Fujiwara dem Leben Theo Grünbergs nach. 2008 erwarb der Künstler die Bibliothek Grünbergs, bestehend aus fast 1.000 Büchern sowie Tagebüchern, Schallplatten, Zeitungsausschnitten und Postkarten. Bei dem Versuch, aus den vorgefundenen Bruchstücken die Lebensgeschichte des Mannes zu rekonstruieren, entdeckt Fujiwara drei verschiedene Theo Grünbergs, den um die Jahrhundertwende lebenden Anthropologen und Amazonas-Forscher, einen jüdischen Professor für Sexualkunde, der 1960 starb, und einen Professor für Logik von der Universität Ankara. Obwohl alle drei nicht die Besitzer der Bibliothek waren, scheinen die Bücher und Gegenstände jeweils Teile ihrer Biographie widerzuspiegeln. Fujiwara präsentiert seine Suche, die ihn von Berlin bis zum Amazonas führte, als Performance vor der Kulisse der Bibliothek Grünbergs. Dabei verselbstständigen sich die drei Biographien und geraten zu einem Bild deutscher Zeitgeschichte.

Simon Fujiwara (*1982 London, lebt und arbeitet in Berlin und Mexiko City) studierte Architektur in Cambridge sowie bildende Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main. Teilnehmer der 53. Biennale von Venedig (2009), der Manifesta 8 (2010), Preisträger des Cartier Award der Frieze Art Fair in London (2010). The Personal Effects of Theo Grünberg wurde 2010 auf der Biennale in Säo Paulo gezeigt.

Ab 12. April im Kino: The Grey - Unter Wölfen



Ein packendes Abenteuer um Leben und Tod in der Wildnis von Alaska

THE GREY
Unter Wölfen

Mit Liam Neeson, Frank Grillo und Dermot Mulroney
Regie: Joe Carnahan
Kinostart: 12. April 2012
Im Verleih von Universum Film 

Der Film sprang am Startwochenende in den USA auf Anhieb auf Platz 1 und spielte 20 Millionen US-Dollar ein.

John Ottway (LIAM NEESON) ist in Alaska bei einem Ölunternehmen angestellt, um dort die Bohrarbeiter vor wilden Tieren zu schützen. Er und ein Trupp Männer befinden sich auf dem Rückflug in die Heimat, als ihr Flugzeug in einen heftigen Sturm gerät und in der Wildnis abstürzt. Eisige Kälte empfängt die Männer in einer scheinbar unendlichen Schnee-Hölle. Die acht Überlebenden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, versuchen sich in Richtung Süden durchzuschlagen – doch Hunger und Kälte sind nicht die größte Gefahr: Die Absturzstelle liegt inmitten eines Jagdreviers von Wölfen. Das Rudel hat die Männer bereits entdeckt und nimmt die unerbittliche Verfolgung auf.

In einem atemberaubenden Wettlauf gegen die Zeit liefern sich Mann und Wolf ein gnadenloses Duell um Leben und Tod. Nur gemeinsam als Gruppe können die Männer jetzt überleben. Jeder Fehltritt, jede Schwäche eines Einzelnen, kann sie das Leben kosten. Klassischer Neuaufguss der Flugzeugabsturzdramen, immer beliebt ...

Ein packendes Abenteuer in einer Wildnis, die keine Gnade kennt: Regisseur Joe Carnahan („Das A-Team – Der Film“, „Smokin’ Aces“) und die Produzenten Ridley und Tony Scott ("Robin Hood", "Man on Fire") haben sich mit Liam Neeson („Kampf der Titanen“, „96 Hours“) in der Hauptrolle in Alaska einen atemberaubenden Schauplatz für THE GREY ausgesucht.




Freitag, 6. April 2012

Ostermeditation mit Harma-Regina Rieth: Kreuzigung


(c) Harma-Regina Rieth
Ein Seufzer nur...
Wie ist denn die Ewigkeit 
Wie kann sie nur sein ...
Ein Seufzer am Tag 
Für dich allein
Wie ist denn die Ewigkeit 
Wie wird sie nur sein ...
Ein Seufzer in der Nacht 
Für dich allein


Wie ist denn die Ewigkeit 
Wie soll sie nur sein ...
Ein Seufzer nur in der Unendlichkeit 
Für dich allein
Lass mich in der Nacht in den Glanz der Sterne fliegen 
Lass mich am Tag in den goldenen Sonnen wiegen 
Lass mich jeder Zeit im Himmel meine Ängste besiegen
Fühl dich wohl in der Ewigkeit
Und nicht nur du allein
Ein Seufzer nur
Und es ist vergessen alles Leid ...


(Für Inge)          (c) Harma-Regina Rieth

2012 ist nicht nur Weltuntergang, sondern auch 200. Geburtstag der Erstausgabe der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm


Hinter den Märchen steckt recht oft Erotisches, dabei lassen wir die unsere Kinder lesen... Früh übt sich, wer eine gesunde Begehrstruktur braucht. Handelt es sich um heiße Liebesnächte im Rapunzel-Turm? Der lüsterne Verführer vor der Tür der sieben Geißlein? Oder die Gefahr der vorzeitigen Entjungferung im Bett der Großmutter?
Für den Germanisten und Direktor des Instituts für Jugendbuchforschung an der Frankfurter Goethe-Universität, Hans-Heino Ewers, stecken in den "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mehr als nur schöne Geschichten.
Er wolle sie wieder für erwachsene Leser interessant machen, sagte Ewers. Am Sonntag, 22. Januar, wurde hierzu in Kassel das Grimm-Museum nach einer längeren Sanierung neu eröffnet.

Eigentlich waren Märchen drastische Erotikgeschichten

Wer ist der Vater von Rapunzels Zwillingen?
Das Brüder-Grimm-Museum in Kassel hat wieder geöffnet.
Bis zu den Grimms waren Märchen alles andere als Kinderlektüre gewesen: "Die Aufklärer des 18. Jahrhunderts wollten den Kindern nicht vorgaukeln, dass es Zauberei und Magie gibt. Außerdem waren Märchen eigentlich Liebes-, Heirats- und oft sehr drastische erotische Geschichten.
Und das hatte bei Kindern nichts zu suchen. Dann kamen die Grimms auf den Gedanken, Märchen seien die ideale Kinderlektüre. Alle griffen sich an den Kopf: "Jetzt sind sie übergeschnappt."
Dass die "Kinder- und Hausmärchen" heutzutage dennoch vor allem in den Kindergärten und Grundschulen anzutreffen sind, lasse sich auch auf die Grimms zurückführen: Nachdem einer ihrer Dichterfreunde sie darauf hinwies, dass ihre Storys überhaupt nicht kindgerecht seien, hätten sie bis 1819 die Märchen überarbeitet.
Sie unterdrückten die Liebesthematik und machten aus Heiratsgeschichten in der zweiten Auflage Kinderfreundschaftsgeschichten. Das treibt zuweilen seltsame Blüten. Am witzigsten ist das bei "Rapunzel".
Das Mädchen ist am Ende schwanger und kriegt Zwillinge, aber man ahnt im ganzen Text nicht, wie das kommt. In der ersten Auflage der "Kinder- und Hausmärchen" sind die Liebesnächte im Turm noch angedeutet.

Auch "Rotkäppchen" ist ein Liebesabenteuer

Nach Ewers Schätzung sind ein Viertel bis ein Drittel der rund 200 Texte in der Sammlung Märchen. Der Rest sind Schwänke von der Art des "Tapferen Schneiderleins".
Die Märchen erkenne man aber immer an der Liebes- und Heiratsthematik: Auch "Rotkäppchen" ist ein Liebesabenteuer. Das ist eine sogenannte Tierbräutigamsgeschichte. Rotkäppchen soll sich nicht von irgendeinem jungen Schürzenjäger vorzeitig entjungfern lassen. Bei "Der Wolf und die sieben Geißlein" repräsentiert der Wolf auch den männlichen Verführer, vor dem die Geißenmutter ihre Töchter schützen will.
Im Mittelpunkt der Märchen steht aber laut Ewers nicht etwa ihre Lehre: "Sie sollen in erster Linie unterhalten - Geschichten werden erzählt. Märchen sollen zwar in den Kinderstuben bleiben, aber auch die Älteren sollen sie als das entdecken, was sie immer gewesen sind: Erzählungen für Erwachsene."
Das Grimm-Museum ist übrigens unweit von dem bereits vorgestellten Sepulkralkultur-Museum, siehe zwei Beiträge davor.

Donnerstag, 5. April 2012

Ostermeditation mit Harma-Regina Rieth: Ölberg


(c) Harma-Regina Rieth
Lasst mich jetzt einfach nur ICH sein ...
Lasst mich jetzt einfach nur auf den Wolken schweben
Lasst mich jetzt einfach nur den Mondschein und dann die Nacht für mich entdecken
Lasst mich jetzt - einfach nur noch höher in den Himmel recken ...


Lasst mich jetzt einfach nur zur Pflanze werden
Lasst mich jetzt einfach nur die Tiere verstehen
Lasst mich jetzt einfach nur zu neuen Wesen gehen
Lasst mich jetzt einfach nur zum Weisen werden
Lasst mich jetzt einfach nur neue fremde Ufer finden
Lasst mich jetzt - einfach nur ins Weltall entschwinden


Lasst mich jetzt einfach nur mutig sein und ohne Furcht


Lasst mich endlich Schmetterlinge lachen hören


Lasst mich jetzt - mich mit Nektar betören
Entgegen des Gipfels - in mir selbst abwärts gelassen blicken
Frieden mit meinem NEUEN LEBEN finden


Und auf immer lebendig sein hier auf Erden und nicht im Vergangenen rühren


Lasst mich einfach ICH sein....

(Für Inge)                                                                                                 (c) Harma-Regina Rieth

Seltenes Museum in Kassel rund um den Tod

In Kassel gibt es ein Museum für Sepulkralkultur. Alles rund um den Tod, Trauer, Beerdigung, Riten, Kulte. Selbst für Kinder und Jugendliche alles verständlich rund um den Tod. Die Aura ein bisschen nekrophil anmutend, aber andererseits, man kann den Tod nicht ausklammern, er ist überall gegenwärtig. Aber müssen wir ihn ausstellen?

Der Tod
Ist es so wie in der berühmten Gewölben vom ehemaligen Franziskanerkloster in Palermo, wo die Leichen an der Wand hängen, angezogen, präpariert? Nein, Leichen aus der Jetztzeit - etwa die geklauten aus der Kölner Pathologie - oder nahen Vergangenheit werden nicht ausgestellt.  Der Besucher kann, soll und darf sich mit dem Tod auseinandersetzen. Von Hagen hat mit seinen Plastinaten ja einen riesigen Erfolg, obwohl die Kritik stark war. Das Museum hofft ebenfalls, die Besucher vermehrt anzulocken. Aber sie schaffen es noch nicht über 24.000 Besucher im Jahr. Das unweit entfernt liegende Gebrüder-Grimm-Erlebniswelt eröffnet 2014. Vielleicht bringt das mehr Besucher. 

Aber was bringt uns die Beschäftigung mit dem Tod, seinen Formen, wie er interpretiert wird, wie er zugefügt wurde, wie er sein kann und wie er ist? Können wir uns besser vorbereiten? Wird der Weg leichter? Wird die deutsche Beerdigung dadurch billiger? Sparen wir Geld? Bekommen wir Rabatt beim Bestatter? Oder bleibt es bei den peinlichen 7.000/8.000 € für Feuerbestattung und ab 12.000 € für die Erdbestattung (Inklusivkosten)? Bleibt es bei den Gesetzen, die eindeutig FÜR Bestatter gemacht wurden? Eine Beerdigungsmaschine, die sich am Tod dumm und dämlich verdient?

Tibetanische Totenmaske
Das Kasseler Museum ist das einzige Museum seiner Art in Deutschland und eines der wenigen weltweit. Es gibt noch ein paar in den USA, die von Bestattungsunternehmen finanziert werden, und selbstverständlich die jeweiligen (Naturvölker-)Beerdigungsstätten, z.B. auf Polynesien (präpariert, trocknend, auf Pfahlbauten hockend), Bali, in Indien am Ganges verbrennend, in Tibet die Himmelsbeerdigungsstätten, wo Leichen zerschlagen (!) und an Raubvögel verfüttert werden etc. ... Die Bezeichnung kommt übrigens vom lateinischen Wort "sepulcrum", was Grab oder Grabmal bedeutet. Bei einem Rundblick über die Erde erfahren wir Neues, Erschreckendes, jedenfalls immer Buntes. Beerdigt wird sehr vielfältig. Kinder haben das Museum in KAssel angeblich wegen seiner gruseligen Gestalten als Ort der Begegnung entdeckt. Sie feiern dort häufig Kindergeburtstag.

2009 waren erstmals Leichen in Mumienform im Sepulkralmuseum zu sehen. Die neue Sonderausstellung "Galgen, Rad und Scheiterhaufen - Einblicke in Orte des Grauens", beschäftigt sich mit den Hinrichtungsstätten des Mittelalters. Auch da kommen wir manchmal noch ins Staunen, wie man Leben beendet hat, wie brutal und grausam die Strafen waren.

Die Betreiber wünschen sich eine religionsübergreifende Beteiligung mit Juden und Moslems an Bord, um die Trägerschaft des Museums zu erweitern, was ja auch Geld zum Betreiben bringt. Bislang sind unter anderem der Bund, das Land Hessen und die Stadt Kassel sowie die evangelische und die katholische Kirche Träger.










Mittwoch, 4. April 2012

Walter Brusius stellt ab 15.04.2012 aus - Der Ziegenmelker im Maler-Zang-Haus, Birkenfeld



Ein ungewöhnliches Menü mit Madeleine Giese und Gavin West

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Oh je, was sich da die Leute streiten, die Religionsgründer und -vertreter für Versprechen parat halten. Vom Dasein in den Armen von Jungfrauen, paradeisisch (!) verwöhnt und gebobbelt, bis zur Schwebeposition auf Wolke 10 und größer ... Die Inkarnation ist ja in Asien gang und gäbe, die Wiederkunft, bis man alles abgearbeitet und gesühnt hat oder in einem besseren Zustand, der Dalai Lama verzichtet gar auf die Wiederkehr, wenn er dafür Seelen retten kann ... Wie selbstlos ... Bei diesen Milliarden der Erdbevölkerung ist die Wiederkunft gegeben - und anders als im Christentum, das ist ja nur eine Auferstehung in Jenseitspositionen, aber nicht mehr auf der Erde, kennt - sogar mehrfach. Margarete Giese hat in ihrem Werdegang bereits die dritte Inkarnation innerpsychisch angetreten, was uns vor völlig andere Perspektiven stellt (siehe ihre Webpräsenz). Die Reifung des Ich durch Mehrfachtode im Leben ... Wobei wir ja auch beim Thema wären.

Tote und Tode, wohin das Auge blickt. Seit Jahren lässt sie sterben, an Giftchen, Mittelchen oder Safran, dieses beliebte Aphrodisiakum, das bei Anäis Nin schon für Zündstoff sorgte, überdosiert allerdings sehr gefährlich ist. Ihre Figur Gewürzhändler Dude stirbt in ihrem aktuellen RadioTatort "Der lachende Tod" an einer Überdosis Safran ... Sie hat übrigens bereits fünf Romane auf den Markt gebracht, zuletzt "Nachtvogelflug" beim Aufbau-Verlag. Daneben Erzählungen, Hörspiele und Krimi-Dinner.
Letzten Mittwoch, 28.3.2012, war Madeleine Giese im MAX, Winnweiler mit "ERLESENE ZWISCHENGÄNGE" - WEIN, WEIB, MORD" und las aus ihren Werken. Begleitend zu ihren fesselnden Geschichten und Songs spielte Gavin West gekonnt und überzeugend Jazzmelodien auf der Gitarre. Ich hatte ihn im Djulia Trio unlängst ebenfalls sehr positiv erlebt.
Bereits im ersten Song zeigte sich uns die männermordende, formulierungsvirtuose Autorin von ihrer lustig-genüsslichen "Killerseite", reihenweise Tote als Amuse-Gueulle.  Da sie  es  ja wirklich darauf anlegte, uns den Abend ordentlich zu verderben, jedenfalls den Appetit, hörten wir auch viel dergleichen. Sie kredenzte uns sodann ein Gedicht über die Vorzüge  des Champagners.
An dieser  Stelle muss ich gleich einfügen, dass meine Erwartungshaltung von Lesung plus Dinner so nicht erfüllt wurde. In der Planung wohl vernachlässigt, speisten die Leute oder waren schon fertig, als die Autorin erst zu den (Zwischen-)Gängen und eben am Ende zum Dessert  aufrief. Das hätte noch eine sehr angenehme Parallelität erzeugt, wenn es geplanter abgelaufen wäre. So war es auch kein Beinbruch, war aber nicht am Lese-Ablaufplan orientiert, was eine sehr gekonnte Note verliehen hätte.
Es wird Wein aus Persien kredenzt und die alte Überlegung, ob es besser sei nüchtern  oder mit einem Glas Wein über Probleme nachzudenken. Das alte Sprichwort aus Persien, besungen beim Klassiker Rumi, heißt ja "Wer Wein säuft wie Wasser, der ist ein Esel". Dosiert kann er dagegen beste Wirkung haben. Eine beeindruckende Statistik aus dem Altersheim Elisabethenstift Darmstadt aus dem 19. Jahrhundert brachte es übrigens auf 10.000 Flaschen Wein Konsum (man sprach dem Wein eine große Heilwirkung zu), 60 Flaschen Champagner (wer den wohl getrunken hat?) und 350 Flaschen Portwein pro Jahr.
In der Folgegeschichte ging es um einen 1-Dollar-Liebestrank und einen Lebensreiniger, die in einem Spezialgeschäft für Trinkkuren und -waren zu beziehen sind. Den Trank für 1 $ benötigt man, um die Lust anzukurbeln, und erlebt auch Ungeheuerliches. Leider macht er eifersüchtig, was das Gegengift Lebensreiniger für 50.000 $ erforderlich macht, um den nicht mehr ausstehbaren Partner zu beseitigen, sein Leben eben von ihm reinigt ...
In "Auf Bestellung Mord" geht es gleich mit einer Bestellung los. Das Missverständnis dominiert: "Soll ich den Fisch umbringen?" statt " ... eine Erfrischung bringen?" Die Sache eskaliert, aus einem Fauxpas, Ketchupbestellung im Restaurant zum Essen, und einer Bemerkung von wegen Übergewicht bei ihr kommt es zu einem zünftigen Streit auf der Dachterrasse, der in einem fürchterlichen Absturz endet.
In einer Abwandlung von Loriots Adventsgedicht offeriert Madeleine Giese ein Ostergedicht von der Försterin, die ihren Mann in einer sternklaren Nacht umbringt, quasi als Hauptspeise. Die Waldbewohnerin zerlegt ihren Mann sodann und schichtet elementare Teile fein säuberlich auf, die Reste verschenkt sie an die Osterhasen zum Weiterverteilen. In manchem Haushalt gellten dann wohl Entsetzensschreie beim Öffnen der Geschenke durch den Raum.
In "Herzenswünsche" ein absurdes Treiben von abgedrehten Persönlichkeiten. Zum Beispiel Ellen,  die chronisch nicht nein sagen kann, deswegen in Therapie ist, zum Geburtstag bei einer Feier für Sanna dabei ist, die einen Stripper geschenkt bekommen soll, der auch tatsächlich der Torte entsteigt, sich aber eher als Metzgergeselle entpuppt denn als erotischer Mann auf Bestellung, wie angekündigt. Im weiteren Verlauf der Party eine durchgeknallte Sanna, die nackt zu Stevie Wonders "Happy Birthday" tanzt, später ihre Brüste und mehr mit Nutella beschmierte, während die Feier absoff und Sanna ab dem nächsten Tag nicht mehr auffindbar war.
Zum Abschluss und Dessert gewissermaßen dann wichtige Informationen zum genussvollen Verbrauch von Kalorien. Während Küssen es nur auf 3 und Umarmen auf 4 kcal bringt, ist Intimverkehr schon besser, aber immer noch schwach, wenn nicht täglich praktiziert (dann 125 kcal), mit Extras 185 und ekstatisch 200 kcal. Orgasmus per se sind dann 40, aber vorgetäuscht schon über 140 kcal, was dann hinzuaddiert einen sinnvollen Verbrauch erzeugen kann. Solchermaßen informiert, sollten wir dann einen ausführlichen Liebesplan für jeden Tag aufstellen, um die Menüs von Madeleine Giese abzuarbeiten. Ein Trost,  da  wir aber eh nicht viel anderes zu uns nehmen, während wir zuhören, können die paar Kalorien auch relativ gut abgeliebt werden ... ;-)