Spiegelwelten
Die zwölf Bücher
Ein Fantasyroman von Rolf Glöckner
Es
begann 2010 mit einem heruntergefallenen Spiegel in einem Bodenraum. Dieser Spiegelsturz endete bei Rolf Glöckner in der Idee, daraus eine Geschichte zu
machen, in der Spiegel und geheimnisvolle Bücher die Hauptrollen
spielen sollten. Der Titel war schnell klar:
„Spiegelwelten. Die zwölf Bücher“. Der Autor schildert das so: "Im Obergeschoss unseres Hauses löste sich ein Spiegel und fiel zu Boden. Ich sah den Spiegel an und hatte plötzlich eine fast fertige Geschichte im Kopf, die ich Ende 2010 begann, aufzuschreiben. Mit Unterbrechungen beendete ich meinen Erstling im Oktober 2012 und veröffentlichte ihn, zuerst als ein E-Book, da sich die Suche nach einem Verlag als äußerst schwierig herausstellte und ich bis heute noch nicht fündig geworden bin."
Worum geht es in seinem Buch? Zuerst
waren da zwei Kinder, Schwester und Bruder, die einen solchen Spiegel
auf einem alten Boden entdecken, über ein altes Buch stolpern und
sich dann auf den Weg machen wollen, die geheimnisvollen Welten, die
sie durch den Spiegel sahen, zu betreten und
zu erforschen.
Bevor
aber die Geschwister den ersten Spiegel durchschreiten können,
treffen sie auf ihren Onkel und seine geheimnisvollen Begleiter, einem
Rucks und einem Troll, die plötzlich auf dem Boden des alten
Herrenhauses erscheinen und sie erst einmal davon abhalten, sich
allein auf den Weg zu machen.
Gemeinsam machen sie sich dann auf die Reise und geraten dabei in Welten, die ihre Vorstellungskraft bei Weitem sprengt. Dabei stellt sich heraus, dass auch ihre Eltern und andere sonderbare Gestalten sich in diesen Welten bewegen. Bald treffen sie auf ihre Cousine und schließlich finden sie ihre Eltern, von deren Fähigkeiten, die Welten mittels der Spiegel zu bereisen, sie bisher nichts wussten.
Nach
Abenteuern, die sie gemeinsam mit ihrer Familie und Freunden
bestehen, gelingt die Befreiung der Welten von einem bösen
Usurpator, der bereits elf der Bücher in seinen Besitz brachte. Der Besitz des zwölften Buches hätte ihm die Herrschaft über
alle Welten in die Hand gegeben. Jedoch die Freunde verhindern das
und geben den Welten und den Büchern die Freiheit zurück. Und
am Ende der Geschichte erwartet die Geschwister noch eine große
Überraschung.
DER AUTOR
Rolf
Glöckner, geb. 10. Januar 1945 im heutigen Georgsmarienhütte. Nach der Schule schloss er eine Ausbildung zum Industriekaufmann ab und arbeitete später lange Jahre bei IBM Global Services Deutschland, mit
Projekteinsätzen in Deutschland und im europäischen Ausland. 2010 begann er seine Arbeit an „Spiegelwelten. Die zwölf Bücher“, die seit Dezember 2012 im Selbstverlag vorliegen. Mittlerweile arbeitet er bereits an einer zweiten Geschichte mit den aus „Spiegelwelten. Die zwölf Bücher“ bekannten Protagonisten mit dem Titel „Spiegelwelten. Der Kristallkrieg“.
Seine Hobbys sind Astronomie, Astrophysik, Fotografie und auch Astrofotografie. Reisen führten ihn unter anderem nach Namibia, von wo er wunderschöne Eindrücke mitbrachte. Er unterhält einen Blog und bietet dort Gedichte und Geschichten zur Lektüre an.
Seine Hobbys sind Astronomie, Astrophysik, Fotografie und auch Astrofotografie. Reisen führten ihn unter anderem nach Namibia, von wo er wunderschöne Eindrücke mitbrachte. Er unterhält einen Blog und bietet dort Gedichte und Geschichten zur Lektüre an.
LESEPROBE (es folgen weitere)
Kapitel 1
Der alte Boden
Kapitel 1
Der alte Boden
Der Abend
schlich dahin.
Im alten Gebäude
war es ruhig, nur das gelegentliche Knacken des Dachgebälks und das
Rauschen der Blätter der großen Pappeln draußen am Graben, der den
Garten abschloss, waren zu hören. Im angrenzenden Buchenwald spielte
der Wind mit den Zweigen und trug mannigfaltige Geräusche und
Tierlaute zum Haus hinüber.
Die Kinder Carolyn
und Tom lagen in Toms kleinem, gemütlichem Zimmer auf dem uralten
Perserteppich und schmökerten in Büchern, die sie vor noch gar
nicht langer Zeit auf dem Speicher gefunden hatten. Plötzlich
erschütterte ein lauter Knall, vom Dachboden ausgehend, das Haus in
seinen Grundfesten.
Tom, ein Junge von
etwa vierzehn Jahren, für sein Alter relativ groß, mit kurzem,
wirbeligem, blondem Haar, schaute überrascht auf. Auch seine
Schwester, ein wenig jünger als er und ebenfalls blond, aber
langhaarig, fuhr von ihrer Lektüre, in die sie gerade vertieft war,
erschrocken hoch.
Den Kindern war
aufgrund dieses Lärms ein wenig unwohl. Ihre Eltern hatten ihnen,
als sie gemeinsam das Haus verließen, mitgeteilt, dass sie alte
Bekannte besuchen wollten und es aus diesem Grund spät werden könne,
bis sie wieder zurückkämen. Nun fühlten sich die Geschwister ein
bisschen allein und Carolyn fragte ihren Bruder ängstlich: „Was
war denn das eben?“
„Ach, da werden
wir wohl vorhin beim Bücherkramen etwas unvorsichtig gewesen sein.
Es ist wahrscheinlich auf dem Speicher irgendetwas umgefallen, das
wir zuvor aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Wir können ja mal
gemeinsam hinaufgehen, nachschauen und es wieder richtig hinstellen,
damit die Eltern nicht schimpfen, falls sie bemerken, dass wir oben
gestöbert haben. Du weißt, sie mögen nicht, dass wir allein auf
dem Dachboden herumwühlen“, antwortete Tom und fuhr, fast wie zu
sich selbst, nachdenklich fort: „Manchmal denke ich wirklich, sie
haben irgendetwas zu verbergen.“
Tom war sich sicher,
dass die Eltern nicht einverstanden waren, wenn sie sich in deren
Abwesenheit dort aufhielten. Ihr Vater hatte dazu sehr deutliche
Worte verlauten lassen. Allerdings bestätigte das Tom wieder in
seiner Ansicht, auf dem Speicher sei unter Umständen etwas
Geheimnisvolles versteckt, und manchmal glaubte er sogar, dass auf
dem alten Hausboden nicht alles mit rechten Dingen zugehe.
Beispielsweise waren
seine Mutter und sein Vater einmal gemeinsam hinaufgestiegen, aber
schon nach kurzer Zeit vollkommen anders bekleidet wieder
heruntergekommen. Das war doch wirklich äußerst seltsam! Was dort
oben wohl vor sich gegangen war? Auf Nachfragen der Kinder
antworteten die Eltern aber nur sehr ausweichend und erklärten auch
mit keinem Wort ihre unterschiedliche Kleidung.
„Na ja, gehen wir
eben einmal nachsehen“, antwortete Carolyn widerstrebend, obwohl
ihr überhaupt nicht wohl bei dieser Angelegenheit war. Sie mochte
nämlich den alten Speicher mit seinen dunklen Ecken und auch die
knarrende alte Holztreppe, die steil ins Dunkel führte, nicht
sonderlich.
Vorsichtig, fast auf
Zehenspitzen und möglichst ohne irgendwelche Geräusche zu
verursachen, stiegen die Kinder die steile, alte Bodentreppe hinauf
und öffneten die mit rostigen eisernen Bändern beschlagene Tür.
Diese schwang knarrend auf und die Geschwister tauchten ein in das
Dunkel des alten, staubigen und mit Spinnweben durchzogenen Raumes.
Dieser war bis in den letzten Winkel vollgefüllt mit Kisten,
Sperrmüll und was man sonst noch auf einem Boden zu deponieren
pflegt.
Ein seltsames Licht
entströmte dem hinteren Bereich des Speichers.
Dort, von wo aus das
Licht herüber schien, hatten ihre Eltern eine Menge alter Möbel und
anderes Gerümpel abgestellt, die in der Mehrzahl wohl noch aus der
Zeit der Ururgroßmutter stammten. Aus Erzählungen ihrer Großmutter
wussten die Kinder von recht absonderlichen und geheimnisvollen
Gerüchten um diese merkwürdige, schon lang verstorbene Ahne. Manche
Menschen, die einige der so unglaublich erscheinenden Geschichten von
ihren Vorfahren erzählt bekommen hatten, munkelten sogar, sie sei
einmal eine in ihren Kreisen sehr geachtete weiße Hexe gewesen.
Den Kindern war es
nicht ganz geheuer, aber sie bewegten sich beide tapfer auf das Licht
zu, das in der Dunkelheit des Dachbodens vor sich hin zu wallen
schien. Mit einem Mal vernahmen sie ein trippelndes Geräusch hinter
sich. Eine Maus, die bestimmt auf dem Speicher zu Hause war und sich
von den Kindern erschreckt fühlte, lief in Richtung des Lichtes, das
aus einem großen alten Spiegel hervortrat. Sie sprang direkt in das
merkwürdige Licht hinein und war, verbunden mit einem leisen
Geräusch, urplötzlich verschwunden.
„Was war denn
das?“, entfuhr es Tom.
Er näherte sich
sehr vorsichtig dem hell leuchtenden Spiegel. Im Vorbeigehen nahm Tom
einen alten, knorrigen Stock, der an einem der Schränke lehnte, in
die Hand und berührte mit diesem vorsichtig die wie Glas
erscheinende Oberfläche.
Nichts geschah! Die
Spitze des Stockes verschwand vollständig und ohne jeden Widerstand
in dem aufwallenden Licht!
Wie merkwürdig!
Carolyn schrie
unvermittelt auf, als Tom, mutig wie er in seinem jugendlichen Alter
war, seinen Kopf mitten in dieses Licht hineinsteckte.
„Halt, Tom, du
weißt ja gar nicht, was auf der anderen Seite auf dich wartet.
Vielleicht ist es gefährlich, sei doch bitte vorsichtig!“
Tom wedelte wild mit
den Armen, sein Kopf blieb aber vorerst noch verschwunden. Dann, nach
einer geraumen Zeit, tauchte der obere Teil des Jungen wieder auf.
Er rief total begeistert:
„Carolyn, so schau
doch nur, dahinter liegt eine vollkommen fremdartige, geheimnisvolle
Welt! Wir sollten sie uns einmal anschauen, meinst du nicht auch? Ich
sehe einen dichten Wald und inmitten dieses Waldes befindet sich eine
große, aus alten Steinen aufgetürmte Burg. Komm doch mit, es ist
sicher nicht gefährlich, alles sieht so friedlich aus dort drüben.
Das müssen wir uns einfach näher ansehen, hinter dem Licht hier
verbirgt sich, ich habe es ganz deutlich gesehen, eine neue, völlig
andere Umgebung! Das ist doch sicher wahnsinnig spannend! Die Maus
ist ja vorhin auch dorthin gegangen, also warum sollten ausgerechnet
wir das dann nicht können?“