(c) Stephan Walzl
HEUTE PREMIERE! 14.06.2013 I 19:30 Uhr I Pfalztheater Kaiserslautern, Großes HausTod in Venedig (Death in Venice)
Oper von Benjamin Britten - in englischer Sprache
mit deutschen Übertiteln
Text von Myfanwy Piper nach der Novelle von Thomas Mann
Der vereinsamte Schriftsteller Gustav von Aschenbach bricht zu einer Reise in den Süden, nach Venedig, auf. Dort angekommen, trifft er im Hotel auf eine polnische Aristokratenfamilie. Aschenbach ist von der schönen Erscheinung des Sohnes fasziniert, erst nach und nach realisiert er, dass er den Jungen liebt. In Tadzio findet der depressive, auch zum Schreiben gelähmte Schriftsteller den Glauben an die Vollkommenheit wieder. Als in der Lagunenstadt eine Choleraepidemie ausbricht, bleibt Aschenbach – entgegen aller Vernunft – in Venedig, weil er sich nicht von Tadzio entfernen kann. Er erkennt sich selbst als einen dem Eros des Knaben vollkommen verfallener Mensch, der sich nicht nur lächerlich macht, sondern auch sein Leben in Gefahr bringt. Schließlich ist Aschenbach selbst vom Fieber der Cholera erfasst und bricht sterbend zusammen, als er Tadzio, der mit Freunden am Strand tobt, aus einer vermeintlichen Gefahr zu retten versucht.
Für seine letzte Opernkomposition griff Benjamin Britten die bekannte Novelle von Thomas Mann auf. Der von Mann herausgestellte Konflikt zwischen dem apollinischen und dem dionysischen Lebensprinzip in Verbindung mit der morbiden Atmosphäre Venedigs inspirierte Britten zu einer seiner vielschichtigsten Partituren, gleichsam sein kompositorisches Vermächtnis. So wie man in der literarischen Figur Aschenbach Züge von Künstlerpersönlichkeiten wie Richard Wagner, Gustav Mahler, August von Platen und auch Thomas Mann selbst erkennen kann, so darf man unterstellen, dass sich in der Opernfigur Aschenbach in einem nicht geringen Maße auch der Komponist selbst porträtierte. „Tod in Venedig“ wurde am 16. Juni 1973 im Rahmen des Aldeburgh Festivals (Suffolk/England) uraufgeführt – drei Jahre vor Brittens Tod. Aus Anlass von Benjamin Brittens 100. Geburtstag nimmt das Pfalztheater ein weiteres wichtiges Opernwerk des 20. Jahrhunderts in den Spielplan auf.
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