Die zwölf Bücher
Marc und June sahen
sich an und waren ratlos.
„Was sagen wir
jetzt den Kindern, wenn wir nicht früh genug zurückkommen?“,
fragte June ihren Mann. Der schüttelte nur den Kopf und antwortete
nichts darauf. Stattdessen begann er, die aus einem seltsamen
Material hergestellte Wand ihres Gefängnisses sorgfältig zu
untersuchen.
„Wie sollen wir
hier nur jemals wieder herauskommen?“, wollte June in verzweifeltem
Ton wissen.
„Geduld!“,
antwortete ihr Mann. „Lass mich einmal schauen.“
Akribisch tastete er
die Wände ab und bemerkte, fast nicht zu sehen, eine kleine
unscheinbare Rille, die sich in einem Oval an der Wand entlang zog.
„Hier ist etwas!“,
stieß er aufgeregt hervor.
Marc zog ein kleines
Messer, das man ihm wohl vorher versehentlich nicht abgenommen hatte,
aus der Tasche und fuhr damit vorsichtig an der dünnen Rille
entlang. Plötzlich spürte er einen kleinen Widerstand und
verstärkte den Druck des Messers noch ein wenig. Mit einem leisen
Knirschen öffnete sich nun die Wand.
Schnell versuchten
beide, hineinzugreifen. June riss ein Kissen von der Liegestatt des
Raumes und presste es in den jetzt schon weit aufklaffenden Spalt.
Nun konnte sich dieser wenigstens nicht mehr so leicht schließen.
Mit aller Kraft drückten sie gemeinsam die Platte zur Seite.
„Nun könnte es
gehen“, meinte Marc schließlich. „Steigen wir hinaus, damit wir
feststellen können, wo wir uns überhaupt befinden und ob es
gelingt, uns zu befreien. Uns im Schlaf einfach zu betäuben und zu
verschleppen … Da waren wir wohl doch etwas zu unvorsichtig.“
Sie gelangten in
einen von diffusem Licht erfüllten Gang, an dessen Ende sich eine
Tür zu befinden schien. Gemeinsam gingen sie darauf zu. Die Tür
ließ sich ohne Schwierigkeiten öffnen.
Nachdem sie zögernd
hindurchgegangen waren, fanden sie sich in einem großen Raum wieder,
der angefüllt war mit den unterschiedlichsten Geräten, Skalen und
etwas, das wie ein großes Steuerpult aussah. Marc näherte sich
dieser Stelle, um sie genauer zu inspizieren.
„June!“, rief
er, „Komm bitte mal her, ich glaube, wir befinden uns in der Luft.
Von hier aus kannst du es sehen!“
Erschrocken blickten
sie hinaus: Direkt vor ihnen waren Wolkengebilde, die sich hoch
auftürmten.
„Und was tun wir
nun?“, wollte June endlich wissen.
„Ich versuche,
dieses Pult zu verstehen, und dann will ich versuchen, wieder zurück
auf die Erde zu gelangen“, antwortete Marc. Sie nickten sich zu.
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