Illustration aus "Verwunschene Brüder Sak und Sok. Eine tatarische Ballade aus dem Mittelalter" von Alia Taissina, Bertugan-Verlag Siehe auch Blick ins Atelier vom 23.06.2013 |
Nachgedichtet von Alia Taissina
In der Medressé hängt ein Buchregal,
über Sak und Sok ich erzähl` euch mal.
In der Medressé ist verglast die Tür,
über Sak und Sok hört ihr nun von mir.
Wegen eines Pfeils gab es einen Streit,
Wegen nichts - ein Fluch bis in Ewigkeit.
Felder voller Korn, Vögel auf der Flucht,
Mutter hat im Zorn Sak und Sok verflucht.
Sie gab uns den Tee aus dem Samowar.
Siehst du, da fliegt fort, wer ein Junge war.
Ein Ast ließ ein Loch in dem neuen Pelz,
Was geschieht uns noch, wie viel Leid und Schmerz?
Unser Vater ließ ihn und mich allein,
und die Mutter hieß uns zwei Vögel sein.
Von der Kybla her weht ein starker Wind.
Mutter, du bist schuld, dass wir Vögel sind.
Beeren haben wir in dem Wald gesucht,
Mutter hat uns zwei wegen nichts verflucht.
Auf Sak und Sok liegt ein Mutterfluch,
Es war so bestimmt in dem Schicksalsbuch.
Vögel hat der Fluch aus uns gemacht,
Was das Leben ist hat uns beigebracht.
Tage an dem Fluss waren schnell gezählt.
Vögel Sok und Sok fliegen um die Welt.
(c) Alia Taissina: "Verwunschene Brüder Sak und Sok.
Eine tatarische Ballade aus dem Mittelalter". Bertugan-Verlag
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen