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Mein Blog informiert Sie über Termine, Neuigkeiten, Wissenswertes, Skurriles und Bewundernswertes aus dem Bereich der Künste, Kino, Fotografie, Bücherwelt und vieles mehr. Die Welt ist bunt! Auch in meinem Blog. Geben Sie ihr im PC 30 Sekunden Zeit zu starten oder 5 Sekunden im Handy! Welcome to my blog and feel free to leave a comment in English or French! World is colorful! Also in my blog. Give it 30 seconds to start in your PC and 5 in your phone.
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Premiere / Frankfurter Erstaufführung
(La serva padrona): Simone Osborne (Serpina) und
Gordon Bintner (Uberto) - (c) Barbara Aumüller)
LA SERVA PADRONA (DIE MAGD ALS HERRIN)
Intermezzo in zwei Teilen von Giovanni Battista Pergolesi
Text von Gennaro Antonio Federico
STABAT MATER
Katholische Sequenz von Giovanni Battista Pergolesi
Verfasser unbekannt
In italienischer und lateinischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Karsten Januschke
Inszenierung: Katharina Thoma
Bühnenbild: Etienne Pluss
Kostüme: Irina Bartels
Licht: Olaf Winter
Dramaturgie: Konrad Kuhn
Le serva padrona Stabat mater
Serpina: Simone Osborne / Kateryna Kasper Sopran: Monika Buszkowska / Ekin Su Paker
Uberto: Gordon Bintner / Simon Bailey Alt: Kelsey Lauritano / Bianca Andrew
Vespone: Frank Albrecht
Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Vor dem Hintergrund der Einschränkung des Proben- und Spielbetriebs durch die Corona-Krise wird die
geplante Frankfurter Erstaufführung von Jacques Offenbachs Die Banditen in eine der kommenden
Spielzeiten verschoben. Stattdessen präsentiert das Haus am Willy-Brandt-Platz das heitere Intermezzo in
zwei Teilen La serva padrona (Die Magd als Herrin) von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) in
Kombination mit dem Stabat mater, einer geistlichen Komposition des gleichen Tonsetzers. Bei aller
Unterschiedlichkeit der Sujets bzw. der Gattungen ging Pergolesi mit dem in der Opera buffa erprobten
„galanten Stil“ auch an das Stabat mater heran, was ihm immer wieder zum Vorwurf gemacht wurde, aber
gleichzeitig auch die ungeheure Beliebtheit des Werks beförderte.
Zum Inhalt der Serva padrona: Seit Jahren lebt Serpina als Haushälterin bei Uberto. Doch nun beansprucht
sie, nicht länger als Domestikin behandelt zu werden. Mit List und schlagfertigem Charme setzt die gewitzte
junge Dame alles daran, Ubertos Frau zu werden. Dazu sichert sie sich erfolgreich die Unterstützung
Vespones, des Dieners von Uberto. –
Das Stabat mater dolorosa („Die Mutter stand mit Schmerzen“)
beschwört auf poetische Weise das Bild Marias, die den Kreuzestod ihres Sohnes Jesus miterleben muss.
Die mittelalterlichen lateinischen Verse wurden häufig vertont. Vielgespielt ist bis heute die Komposition
Pergolesis, welche sich durch große Schlichtheit und Innigkeit auszeichnet.
Das Produktionsteam des Pergolesi-Abends ist identisch mit jenem, das für Offenbachs Opéra-bouffe
vorgesehen war: Die musikalische Leitung liegt bei Karsten Januschke, der bis 2015 der Oper Frankfurt –
zuletzt als Kapellmeister – verbunden war. Hier gastierte er daraufhin u.a. 2018 mit Olga Neuwirths Lost
Highway und im Jahr darauf mit Händels Tamerlano im Bockenheimer Depot. Zu seinen aktuellen Aufgaben
gehören Engagements an der Volksoper Wien, dem Vorarlberger Landestheater Bregenz und dem
Staatstheater Darmstadt. Katharina Thoma, ehemals Regieassistentin am Haus, führten ihre Arbeiten
neben Barbers Vanessa in Stockholm und Frankfurt u.a. nach Karlsruhe, Dessau, Kassel und Graz. Am
Main gastierte sie 2016/17 mit Flotows Martha und 2019/20 mit Wagners Tristan und Isolde. Die kanadische
Sopranistin Simone Osborne (Serpina) gab kürzlich an der Oper Frankfurt als Vreli in Delius’ Romeo und
Julia auf dem Dorfe ihr Rollen- und Deutschlanddebüt. Im Laufe der aktuellen Saison wird sie hier sowie bei
den Tiroler Festspielen Erl als Norina in Donizettis Don Pasquale zu erleben sein. Zu ihren aktuellen
Engagements gehören Gretel in Humperdincks Hänsel und Gretel an der Canadian Opera Company
Toronto. Die weiteren Partien inklusive der Doppelbesetzungen sind fast alle mit bewährten bzw. ehemaligen
sowie neuen Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt, darunter Gordon
Bintner (Uberto) sowie Monika Buczkowska (Sopran) und Kelsey Lauritano (Alt).
Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Sonntag, 18. Oktober 2020, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 22., 30. Oktober 2020 sowie im November und Dezember 2020
Falls nicht anders angegeben, beginnen die Vorstellungen im Oktober 2020 um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 182 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Ab dem 7. eines Monats sind Karten für den Folgemonat bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im
Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.
Wir können uns - wie vorhergesagt - auf viele Infektionen einstellen, von denen, wie wir wissen, 70 bis 90 % problemlos verlaufen. Kaum ist der Sommer abgetaucht, eröffnet sich die Death Zone von neuem... Infektionen schnellen hoch, da haben wir den Corona-Salat. Wir müssten wieder alles einstellen, Traffic und Kommunikation draußen, Arbeit und Ausgehen, Daten und Love, Gemeinschaftsleben und Kultur, und drinnen banges Studieren der Entwicklungen ... Monate der Ungewissheit ... wir suchen das Schwarze im Weißen und fühlen den Tod und seine Kriechmanöver ...
(nature) Gesichtsmasken sind das allgegenwärtige Zeichen für unsere aktuelle Bedrohung, der weltweiten Pandemie, die 35 Millionen Menschen krank gemacht und mehr als eine Million Menschenleben gekostet hat. In Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen reduziert die Verwendung medizinischer Masken die Übertragung des SARS-CoV-2-Virus deutlich. Aber was ist in der Öffentlichkeit? Untersuchungen zeigen, dass sie die Wahrscheinlichkeit verringern, das Coronavirus zu übertragen und aufzufangen. Einige Studien deuten darauf hin, dass Masken die Schwere der Infektion verringern könnten, wenn Menschen sich mit der Krankheit anstecken.
Die Standardmaske für den Einsatz im Gesundheitswesen ist die Atemmaske N95, die den Träger schützen soll, indem 95 % der Partikel in der Luft, die 0,3 Mikrometer und größer messen, herausgefiltert werden. Trotzdem gab es sehr viele Infektionen. Was ist nun besser, chirurgische Masken oder Stoffmasken? Diese Frage lässt sich grob beantworten. Generell war die Sterblichkeit an Orten, an denen Masken die Norm oder stark empfohlen waren, im Vergleich zu anderen Regionen viermal niedriger. Die Forscher untersuchten 200 Länder, darunter die Mongolei, die im Januar den Maskeneinsatz aufgriff und seit Mai 20 keine Todesfälle mehr im Zusammenhang mit COVID-19 verzeichnete. Quintessenz: Masking kann uns nicht nur vor Infektionen schützen, sondern auch vor schweren Krankheiten und Tod.
Das Virus selbst hat nur einen Durchmesser von etwa 0,1 Mikrometer. Relevant sind die pathogenen Transporttröpfchen und Aerosole, die zwischen etwa 0,2 und Hunderten von Mikrometern liegen. (Ein durchschnittliches menschliches Haar hat einen Durchmesser von ca. 80 Mikrometern.) Welche Masken stoppen nun Aerosole?
Selbst gut sitzende N95-Atemschutzgeräte bleiben im realen Einsatz leicht hinter ihrer 95%-Bewertung zurück und filtern nur rund 90 % der eingehenden Aerosole bis zu 0,3 Mikrometer heraus. Und angeblich blockieren N95-Masken, die keine Ausatmungsventile haben, einen ähnlichen Anteil an ausgehenden Aerosolen. Ein internationales Forscherteam will herausgefunden haben, dass chirurgische und vergleichbare Stoffmasken nur 67% wirksam für den Schutz des Trägers sind.
In unveröffentlichten Arbeiten fanden Linsey Marr, Umweltingenieurin bei Virginia Tech in Blacksburg, und ihre Kollegen heraus, dass selbst ein Baumwoll-T-Shirt die Hälfte der eingeatmeten Aerosole und fast 80 % der ausgeatmeten Aerosole mit einer Fläche von 2 Mikrometern blockieren kann. Sobald man zu Aerosolen von 4–5 Mikrometern kommt, kann fast jedes Gewebe mehr als 80% in beide Richtungen blockieren, sagt sie. Mehrere Gewebeschichten sind effektiver, und je enger das Gewebe, desto besser. Eine weitere Studie ergab, dass Masken mit Schichten aus verschiedenen Materialien – wie Baumwolle und Seide – Aerosole effizienter auffangen können als Masken aus einem einzigen Material. Forschermodelle sagten auch voraus, dass die Erhöhung des US-Maskentragens auf 95 % der Bevölkerung fast 100.000 Menschenleben bis zum 1. Januar 2021 retten könnte.
Ergo - wie bisher gilt: Masken funktionieren, aber sie sind nicht unfehlbar. Wichtig sind außerdem Abstand und Hygiene.
Auf Einladung des Bezirksverbands Pfalz berichtet Margot Wicki-Schwarzschild auf bewegende Weise am Dienstag, 20. Oktober, um 19 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern, Willy-Brandt-Platz 4-5, von ihrer Deportation nach Gurs im Oktober 1940, das Leben im Lager und danach. Mit neun Jahren wurde sie zusammen mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Hannelore verschleppt und musste einen Winter in Gurs zubringen, bevor sie in das Lager Rivesaltes verlegt wurde. Hunger, Ratten und Ungeziefer und die schier ungeheuren Schlammmassen machten den Insassen das Leben schwer und brachten vielen den Tod. Was ihr Leben geprägt hat, war auch das Verschwinden ihres Vaters, einem Juden, der in Auschwitz ums Leben kam. Dem Rest der Familie rettete nur das Kommunionbild der Mutter, das zufällig in die nach Gurs wenigen mitgenommenen Habseligkeiten gelangte, das Leben. Margot und Hannelore heirateten nach dem Krieg die Schweizer Brüder Wicki. Inzwischen hat die 89-Jährige schon vielen, darunter zahlreichen Jugendlichen, von ihrem Schicksal erzählt. Ihre Biographie war Inspiration für die Ausstellung „Als Kinder Auschwitz entkommen“, die vom 19. Oktober bis 15. November im Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums in Kaiserslautern, Steinstraße 48, zu sehen ist.
Walter Chandohas außergewöhnliches Vermächtnis als größter Haustierfotograf der Welt lebt weiter in diesem Nachfolgeband seines von der Kritik gefeierten Cats. Der Band enthält über 60 Hunderassen, in diversen Stilen und an den unterschiedlichsten Orten aufgenommen, darunter farbige Studioporträts, schwarz-weiße Straßenszenen, frei in der Natur umherstreifende Tiere oder Hundeshows aus den 50er- bis 70er-Jahren. Jedes Bild strotzt vor Zärtlichkeit und Einfühlungsvermögen in diese charmanten Eckzähne.
Walter Chandoha. Cats. Photographs 1942–2018
from
Gabriella in Blue Dance
Emanuel Gat Dance - LOVETRAIN2020 [Official Teaser]
Faszinierendes Himmelsphänomen: Polarlicht (Foto: pixabay) |
Ein Quiz zu Island in den Ferien hat sich das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, ausgedacht, so dass Langeweile gar nicht aufkommt. In der Ausstellung „de natura“ erwartet die ganze Familie ein spannendes Quiz, das sich um dieses faszinierende Land im Norden dreht. So geht es beispielsweise um die Frage, was ein Polarlicht ist. Der Künstler Peter Lang hat ein paar Monate auf Island gelebt, um dieses Himmelsphänomen zu studieren und in seinen Werken, die man im Museum betrachten kann, festzuhalten. Und wer wissen will, wie ein Geysir entsteht, erfährt das auch im mpk, denn Melanie Wiora war begeistert von diesen Quellen und hat einen ganz besonderen Film dazu gedreht. Und wer vom Rätseln gar nicht genug bekommt, findet mit dem „roten Faden“ in der Dauerausstellung vielleicht den Spitznamen von Liselotte von der Pfalz heraus.
Das mpk ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Derzeit ist ein Besuch des Museums unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen, wie das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und Beachten der Abstandregeln, möglich.
Während eine ganze Reihe von Konzerten der Corona-Pandemie oder dem Umgang damit zum Opfer gefallen ist, möchte ich euch heute auf das, was übrig bleibt, hinweisen:
So., 18.10.
"Klez Fiesta"
Helmut Eisel & JEM (Michael Marx u. Stefan Engelmann)
Kath. Kirche in Holz bei Heusweiler
Es dürfen nur 75 Personen rein, res. unter 06806/911192 Beginn 17:00 Uhr
So.,25.10.
"Irlands wilder Westen"
Multivisionsshow von Thomas Reinhardt mit Live-Musik (Nino Deda & Michael Marx)
Thalia-Kino in Bous
Tickets: www.kino-bous.de (Sonntagsmatinee). Beginn: 11:00 Uhr
Es werden wieder bessere Zeiten kommen!
Der Pianist András Schiff und der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann sind erstmals auf einer gemeinsamen Aufnahme zu hören. Brahms' späten Meisterwerken, den 1894 entstandenen Klarinettensonaten op. 120, werden auf Clarinet Sonatas zeitgenössische Stücke gegenübergestellt, die eben von dem Geist der Reduktion, wie er in Brahms spätem Schaffen (insbesondere in den Opp. 116-119) vorherrschend ist, inspiriert sind: die Intermezzi für Klavier von Jörg Widmann. In tiefer Freundschaft und durch engen musikalischen Austausch verbunden, sind sie András Schiff gewidmet und liegen nun in Ersteinspielung vor.
Am 16. Oktober folgt eine weitere Duo-Aufnahme: Nach ihrem vielbeachteten Debütalbum Moderato Cantabile (2014) erweitern Anja Lechner und François Couturier auf der neuen Aufnahme Lontano das Spektrum ihrer Musik. Das Duo “singt” auf Lontano gewissermaßen mit einer eigenen Stimme, ob es nun Eigenkompositionen spielt, frei improvisiert, sich auf eine Bach-Kantate oder eine argentinische Volksweise stützt oder Werke von Henri Dutilleux, Giya Kancheli oder Anouar Brahem subtil einfließen lässt. So spüren die deutsche Cellistin und der französische Pianist nicht nur atmosphärischen und expressiven Verbindungen zwischen entfernten Quellen nach, sondern fügen diese weitverzweigten Einflüsse im freien Spiel mit diesen zu einer eigenen, musikalischen Form.
(Statista/René Bocksch) Der Europa-Park in Rust ist Deutschlands teuerster Freizeitpark. Der Ticketpreis für einen Erwachsenen beträgt 2020 rund 55 Euro. Im Jahr 2015 lag der Preis noch bei 42,50 Euro – ein Preisanstieg von 29 Prozent innerhalb der vergangenen fünf Jahre.
Die Statista-Grafik zeigt auf Grundlage der Daten von achterbahn-freizeitpark.de, dass auch in anderen großen Vergnügungsparks in Deutschland die Preise an der Tageskasse deutlich angezogen haben. So kostet beispielsweise auch der Eintritt in das Phantasialand mittlerweile über 50 Euro. Den zweitgrößten Preisanstieg verzeichnet der Movie Park in Bottrop-Kirchhellen – mit 44 Euro pro Person kostet das Ticket rund 19 Prozent mehr als 2015. Viele Parks bieten allerdings Online-Tickets an, die deutlich preiswerter sind. Eine weitere Option sind Frühbucherrabatte, bei denen lange im Voraus gebucht werden muss, ohne zu wissen, wie das Wetter am Tag des Besuchs werden wird.
Dr. Stefan Spitzer eröffnete das neue Vitalbald Pfälzer Bergland am 29.09.2020
Vorwurf der Homosexualität: Verbrennung des elsässischen Adligen Richard Puller von Hohenburg und seines Geliebten Anton Mätzler vor den Toren Zürichs, um 1482 – Pullers Burg und Herrschaft Nanstein fielen an seinen Großneffen Franz von Sickingen (Illustration aus der „Großen Burgunderchronik“) |
Gezeigt werden 20 mobile Ausstellungs-Roll-Ups, die historische und aktuelle Entwicklungen zur geschlechtlichen Vielfalt in der Region präsentieren. Einzelschicksale, lokale und regionale Besonderheiten stehen im Kontext der Zeitgeschichte. Erarbeitet wurde die Ausstellung von der Stadtmuseumsleiterin Dr. Charlotte Glück, der Leiterin des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Dr. Sabine Klapp, dem Kulturwissenschaftler Wolfgang Knapp und dem Historiker Dr. Christian Könne.
Es dauerte über 100 Jahre, bis der 1872 eingeführte, menschenverachtende Paragraf 175 des Strafgesetzbuchs, der männliche Homosexualität kriminalisierte, 1994 ersatzlos gestrichen wurde. Seit 2017 gibt es die „Ehe für alle“. Gleichgeschlechtlich liebende Frauen und Männer können nunmehr wie heterosexuelle Paare heiraten. Trotz der positiven rechtlichen Entwicklung existieren bis heute vielfältige Vorurteile gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten und intergeschlechtlichen Menschen. Geschlechtliche Vielfalt existiert schon immer und überall. Jede Region hat dazu ihre eigene, bisher kaum erforschte Geschichte.
Die Wanderausstellung „Nanu?“ ist eine Spurensuche zu historischen Entwicklungen und regionalen Besonderheiten in der Pfalz. Sie möchte durch Information und Sensibilisierung zum Abbau von Ablehnung und Ausgrenzung sowie zur Entwicklung eines offenen und respektvollen Umgangs miteinander beitragen. Sie richtet sich deshalb insbesondere an Jugendliche. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt von Historischem Verein Zweibrücken, dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern und dem Stadtmuseum Zweibrücken. Sie ist im Rahmen des Landesaktionsplans „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ und der „Partnerschaft für Demokratie Zweibrücken“ entstanden. Sie steht unter der Schirmherrschaft der rheinland-pfälzischen Staatsministerin Anne Spiegel.
„Die Ausstellung ‚Nanu?‘ ist deshalb so beeindruckend und wichtig, weil sie sie auf das Schicksal von einzelnen Pfälzerinnen und Pfälzern aufmerksam macht und zeigt, dass es schon immer sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gab. Damit wirbt sie für Akzeptanz von Vielfalt“, so die Schirmherrin. Die als Wanderausstellung konzipierte Schau ist dann vom 20. Februar bis 10. April in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern zu sehen. Danach können Schulen und andere interessierte Einrichtungen die Ausstellung, zu der es einen Folder mit aktuellen Beratungsstellen gibt, kostenlos übernehmen (Kontakt: Stadtmuseum Zweibrücken, Telefon 06332 871-382, stadtmuseum@zweibruecken.de). Gefördert wird sie durch das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz, die Bundesstiftung Demokratie leben und die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung.
'Fine Silver #2' fine art nudes by Randy Anagnostis
Réquiem por un cuerpo parte II/ Ana Cotoré
Ein Corona-Opernabend in Frankfurt mit Sicherheitsvorkehrungen und viel Distancing, aber endlich wieder ein Opernstück nach vielen Wochen Pause, Absagen und Verschiebungen auf ganzer Linie. Der recht kurzen Operntragödie THE MEDIUM von Gian Carlo Menotti (1911-2007), die ihre Uraufführung am 08. Mai 1946 in New York erlebte, gingen zwei wunderbare Chorgesänge und ein hochinteressanter und bedeutungsschwerer orchestraler Teil voraus. Alles hatte eine Affinität zu Tod an diesem Abend, das einzig Vernünftige, was der Opernbesucher in dieser irrealen Bedrohung duch Covid-19 Sars 2 wirklich aufmerksam hören kann. Schließlich schafft diese Nähe zum Todesthema auch wieder Distanz zur Realität und macht ernst. Genug der ziellosen Heiterkeit, wir müssen der ernsten Bedrohung trotzen und sehen Schäden in der Wirtschaft an allen Enden...
Mit dem GESANG DER GEISTER ÜBER DEN WASSERN D714 für einen Männerchor (hier 27 Sänger) und tiefe Streicher von Franz Schubert erleben wir die stimmungsschwere Vertonung von Franz Schubert und einem grandiosen Gedicht von Goethe, interpretiert vom Chor und dem Opern- und Museumsorchester der Oper Frankfurt. Den Wortlaut des Gedichts muss man vor Augen haben, um die groß ausgelegte romantisch besungene Bewegung des Wassers von den Bergen herab, über Felsen und Klippen bis hin zum stillen Wiesengrund in seiner Bedeutung für die Entwicklung der menschlichen "Seele" vom Stürmischen hin zum Ruhigen nachempfinden zu können. Es zählt zu Schuberts bedeutendsten Vokalwerken und war ein sehr schöner Einstieg in den Abend.
Gesang der Geister über den Wassern
Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muss es,
Ewig wechselnd.
Strömt von der hohen,
Steilen Felswand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,
Und leicht empfangen,
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend,
Zur Tiefe nieder.
Ragen Klippen
Dem Sturz entgegen,
Schäumt er unmutig
Stufenweise
Zum Abgrund.
Im flachen Beete
Schleicht er das
Wiesental hin,
Und in dem glatten See
Weiden ihr Antlitz
Alle Gestirne.
Wind ist der Welle
Lieblicher Buhler;
Wind mischt vom
Grund aus
Schäumende Wellen.
Seele des Menschen,
Wie gleichst du dem
Wasser!
Schicksal des
Menschen,
Wie gleichst du dem
Wind!
Johann Wolfgang von Goethe
VIER GESÄNGE von Johannes Brahms für Frauenchor (hier 25 Sängerinnen) und die ungewöhnliche Kombination von zwei Hörnern und Harfe vereinte Texte von Ruperti, Shakespeare, Eichendorff und Macpherson. Bei Ruperti die Melancholie des Harfenklangs, die Verzweiflung, das Trauern um den Geliebten. Der Narr in Shakespeares WAS IHR WOLLT wird in seiner Liebe zurückgewiesen, was den Todeswunsch gebiert. Bei Eichendorff die Wandlung von der frohen Liebe zur unglücklichen Liebe, und schließlich das Grab als Konsequenz daraus. Macpherson über die Klage des Mädchens von Inistore, das ihren Geliebten verloren hat. Ebenfalls ein selten zu hörendes Musikstück, das durch die ungewohnte Klangkombination fesselt.
Wie bist du auf die Harfe und Hörner gekommen? Ich kann mir keine
Idee von dem Zusammenhang dieser beiden Instrumente machen, aber
ganz eigentümlich wird es sein, gewiss etwas Zauberhaftes haben? Da
war wohl in deinem Chor ein recht hübsches junges Mädchen, die Harfe
spielt, für die du es komponiert? Ich denke mir das Ganze recht schwär-
merisch, wenn nicht die Hörner etwas unsanft im Zimmer hineinfahren.
Bitte schreibe mir darüber, das interessiert mich sehr.
Clara Schumann an Johannes Brahms, 3. März 1860
DIE TRAUERMUSIK für Streichorchester von Witold Lutoslawski (1913-1994) wurde am 1958 in Katowice uraufgeführt. Sie ist unglaublich detail-, abwechslungsreich und virtuos. Dem großen Idol Béla Bartók gewidmet vermittelt sich mehr Freude am Spiel und an den Klängen als Schwermut. Der Komponist zählt zu den wichtigsten Förderern der neuen zeitgenössischen Musik in Polen und Europa. Dennoch hat er nie die 12-Ton-Musik konsequent durchgehalten. Er spielt damit, zitiert sie, aber entwickelt immer wieder eine ausgleichende Harmonie. Neue Impulse bekam er in den vielen Jahren Warschauer Herbst zur Genüge, alles Neue aus Europa und dem Westen nahm er gerne zitierend auf und veränderte es. Lutoslawski kämpfte selbst gegen Einschränkungen im Beruf und gegen Verbotsandrohungen unter der kommunistischen Doktrin. Der geforderte sozialistische Realismus ging ihm nicht aus der Feder, auch seinen Kollegen rund um das internationale Festival Warschauer Herbst nicht. Obwohl die Kommunisten vieles untersagten, blieb die polnische Musikszene frei zugänglich und offen für Interessenten, bis 1989 die Finanzierung in dem großen politischen Umbruch und der Abkehr vom Sozialismus in weiten Teilen Osteuropas nicht mehr gewährleistet war.
Gian Carlo Menottis Oper THE MEDIUM/Das Medium ist erst 80 Jahre alt, aber sie hat etwas Verstaubtes, Überkommenes. Mit dem Milieu der Séancen kennt sich nicht jeder aus. Die spiritistische Sitzung, die Kontakt zum Jenseits herstellt, deren Bewohner sich über ein Medium schriftlich oder stimmlich mitteilen. Aber vor Jahrzehnten war das ein Topic des allgemeinen Randinteresses, bereits ab 1800 aufgeblüht und stark frequentiert zwischen 1850 und 1900, auch noch danach beachtet, aber eigentlich von minderem Interesse im 20. Jahrhundert. Man kann es halten, wie man mag, den Kontakt zu Verstorbenen herstellen ist und bleibt ein sinnloses Unternehmen. Aber wer aus Verzweiflung daran glaubt, wie das Ehepaar Gobineau, das wöchentlich am Dienstag zu Baba alias Madame Flora in New York kommt, eine Emigrantin aus Europa, um ihr Kind Mickey zu hören, hält alles für bare Münze. Vor allem dann, wenn die Manipulationen an der Wahrheit entsprechend stark vorgenommen werden, ohne dass es jemand außer dem Medium und seinen Helfern Tochter Monica und dem stummen Waisenkind Toby weiß. An diesem Dienstag ist Frau Nolan auch zu Gast, sie möchte Kontakt zu ihrem Kind Doodly aufnehmen. Toby steuert die Technik im Raum über dem Sitzungszimmer, er erzeugt Geräusche und Bewegungen, lässt Monica-Doodley in einem Zerrspiegel, der hinter einem Vorhang versteckt ist, auftreten. "Mother, mother, are you there?", fragt sie in den Raum und Frau Nolan ist am Rande ihrer Nerven, so unglaublich erscheint ihr das. Das Kinderlachen von Mickey stammt ebenfalls von Monica, mehr gibt es für die Eltern Gobineau nicht zu hören, Woche für Woche. Sie zahlen und kommen, sind glücklich. Als das Medium Madame Flora plötzlich eine Hand sich um ihren Hals legen spürt, ist die Sitzung beendet. Verängstigt schickt sie die Kunden weg und betet vor Angst. Im zweiten Akt zeigt sich ein inniges Verhältnis zwischen Monica und Toby, wobei sie nur neckt, nichts Ernstes von ihm will. Toby jedoch hat sich verliebt. Baba trinkt zu viel über den frischen Schock und befragt Toby, ob er das eingefädelt hätte, sie peitscht ihn sogar, weil er nicht ja sagt. Sie möchte das ganze Schauspiel beenden. Es wird Dienstag und wieder kommen die Gäste. Baba teilt ihnen mit, dass alles Lug und Trug sei, eine bewusste Täuschung und gibt das Geld zurück. Aber die Verblendeten glauben ihr kein Wort, sie glauben an die Täuschungen und wollen nicht loslassen. Baba schickt sie weg und wirft auch ihren Ziehsohn Toby hinaus. Monica verzweifelt, sie kann ihm nicht folgen, die Treppe ist symbolisch zugeklappt. Toby schleicht sich in seinen "Arbeitsraum" und spielt das bedeutungsschwere Rufen der Doodley Nolan nach ihrer Mutter ab. Madame Flora wird fast wahnsinnig. In diesem Moment kracht der Körper des erhängten Toby durch die Falltür und hängt im dunklen Raum. Baba nimmt eine Pistole und feuert mehrmals auf den Erhängten. Ich habe den Geist erschossen, schreit sie wie verrückt, bis sie merkt, was passiert ist.
Es fällt den Zuschauern schwer sofort zu klatschen, das war dann doch zu viel aufeinander und kommt auch unvermittelt in den letzten Minuten, aber dann herzlichen Dank an das Ensemble, das Orchester. Die schwergewichtige, sich verstellende Baba (Claire Barnett-Jones), die verspielte Monica (Gloria Rehm) und der stumme Toby (Marek Löcker), alle hatten sie Freude an der Täuschung, bis das Spiel bitterer Ernst wurde. Das Stück hat etwas Amerikanisches, vor allem im akkumulativen Show-Ende. Man erahnt die Ahnenreihe Strindberg, Ibsen und Eugene G. O'Neill und erlebt die klassische Dramenkatastrophe, wie sie seit der Antike lebt.