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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 29. September 2017

Fantasien zur Nacht (Video): ВАКХАНКИ backstage




ВАКХАНКИ backstage

Wie war's bei VANESSA von Samuel Barber in der Frankfurter Oper?

Die alte Baronin, Erika, Anatol und Vanessa             (c) Barbara Aumüller

Noch einmal wiederaufgenommen in der Oper Frankfurt wurde die eigenwillige Oper VANESSA von Samuel Barber (USA), der vor allem durch sein ADAGIO FOR STRINGS (1938) berühmt geworden ist. In diesem Adagio eine so hochgradige Sensibilität und Intensität, dass das Stück nicht nur in sehr publikumswirksamen Filmen eingesetzt wurde, am krassesten in PLATOON von Oliver Stone (1986), ein depressiver Abgesang auf Tod und Sterben, sondern auch bei amerikanischen Staatsbegräbnissen (Kennedy-Morde). Mit dieser eventuell vorgeformten Erwartungshaltung an VANESSA (1958) heranzutreten wäre ein Fehler, denn man spürt davon nicht sehr viel. Hier zählt Dramatik, bei uns heute als abgebrühten Medienusern eher belanglos vorkommenden Ereignissen und "Fehltritten" der bürgerlichen Figuren. 

Oftmals in einem starren Gegensatz der Hauptkonnotationen zur musikalischen Stimmung und gesungenem Inhalt gefangen erlebt man die außergewöhnlichen Belastungen der Gefühle und Nerven Vanessas (hohe Qualität von Jessica Strong, Sopran, Canada) und ihrer Nichte Erika (Mezzosopran Jenny Carlstedt aus Finnland/Schweden, die dieses Jahr für den skandinavischen Musikpreis Nordic Council Music Prize 2017 nominiert ist) symbolistisch überzeichnet. Winternächte mit Eis, Schnee und Dunkelheit direkt in das Haus der alten Baronen-Familie hineinspielend und korrespondierend. Waren doch 20 Jahre die Bilder im Haus umgedreht an die Wand gehängt und herrschte Abgeschiedenheit, Isolierung wie in einem Gefängnis. Keine Besucher, keine Kontakte - völlig absurd! Es scheint ein Fluch auf der Familie zu lasten, es bewegt sich nichts weiter. Die Baronin-Mutter (verzweifelt, vergrämt die Sopranistin und Frankfurter Kammersängerin Barbara Zechmeister) alt geworden, grau, wortkarg und um ihre Enkelin Erika besorgt, scheint Ähnliches erlebt zu haben. Tochter Vanessa liebte einst Anatol, der ihr alles versprach, auf den sie so lange wartet. Und er kommt auch eines Tages, aber es ist der Sohn, der so aussieht wie früher der Vater. Jung und ungealtert taucht er sozusagen unsterblich auf. Vanessa ist verwirrt, dass sie überhaupt so lange, nun mit Erfolg, gewartet hatte, verblendet, weil es ja nicht der geliebte Anatol ist, sie überlagert Figuren, Vorstellungen, Wünsche. Sie nimmt einmal den Sohn an Vaters statt an. Hier kommt auch der Humor Barbers zum Vorschein, der ganz amerikanisch gewisse Absurditäten einbaut, wie diese Verwechslung, die aber als völlig normal hingenommen wird. 

Die Lage spitzt sich durch ein Fremdgehen des Geliebten mit der ebenfalls jungen Erika zu. Eine heiße Nacht, erst die Abwehr, das Bedenken, dann die Leidenschaft. Sogar mit Folgen, wie sich später herausstellt. Und die Liebe zur Tante wird auch gepflegt. Eine Fortführung der Verwechslung in einer absurden, auch humoristisch angehauchten Variante des Mannes zwischen zwei Frauen, wobei er nicht leidet oder aufgezehrt wird, nein, er trinkt in vollen Zügen am Weinschlauch des Bacchus. 

In dieser ebenfalls sehr berühmt gewordenen Oper in drei Akten findet eine spezielle Legierung aus Ibsens Aufklärungsdramen, symbolistischer Zeichen- und Bühnensprache und lebenslustiger Dramatik des 18. und 19. Jahrhunderts statt. Die Bühne wie das Geschehen halb geschlossen, halb offen, ist auch ein konsequentes Inventar der Frankfurter Barber-Oper. Hier zeigt sich auch die gelungene Regiearbeit von Katharina Thoma, die alles bereichert. 

Der Gegensatz von Eiswüste draußen und des hell erleuchteten Ballsaales im jetzt lebendigen Schloss (die Tür wird nur zeitlich begrenzt geöffnet, könnte von Ibsen stammen) wird mit Aufdeckung der Beziehung zu Erika und einem Unfall Erikas konfrontiert. Erika läuft davon, weil die Verlobung der Baronesse-Tante mit Anatol an diesem Abend bekannt gegeben werden soll, und es so klar ist wie eine wolkenlose eiskalte Nacht, dass Anatol (nicht nur) seiner Erika ganz viel vormacht. Sie stürzt in eine Schlucht und verletzt sich so, dass eine Fehlgeburt eintritt. Der Hausarzt, der völlig beschwipst die Verlobung mit Vanessa bekanntgab, behandelt nun die verletzte Erika und ihre Fehlgeburt.


Vanessa, Anatol und Erika                            (c) Barbara Aumüller
Die Lage wird entspannt, indem Vanessa Anatol das Versprechen abnimmt, Erika niemals wiederzusehen, und ihn in das neue Haus in Paris manövriert. Erika nimmt die Rolle der wartenden Geliebten im Schloss ein, lässt die Bilder umdrehen und versenkt sich in tiefe Isolation. Die Wiederkehr des Gleichen wird erwartet, es zeichnet sich eine Kreisbewegung ab, die von Dramatikern seit dem 18.Jahrhundert als symptomatisch für Adelshäuser und Bürgertum gesetzt wurde. Es findet keine echte Entwicklung statt, statt dessen die ewige Wiederholung. Anscheinend wird der nächste Anatol 20 Jahre später auftauchen und eine Frau lieben, die seine Mutter sein könnte. 

Eine Oper, die nicht berauscht, keine echte Dynamik aufkommen lässt, eher etwas irritiert und wie in Kunstlicht getaucht erscheint. Dennoch trifft man auf sehenswerte Bilder und hörenswerte Barbersche Kompositionen, taucht ab in Absurdes.

So verbreitet ist Rechtspopulismus in Europa


Im deutschen Bundestag wird es in Zukunft eine Partei rechts der CDU geben. Die AfD gewann 12,6 Prozent der Zweitstimmen und lässt damit die Fünf-Prozent-Hürde weit hinter sich. Damit ist der sogenannte Rechtspopulismus mit markigen Aufräumparolen in Abgrenzung zur Mitte rechts vor NPD und anderen in der deutschlandweiten Opposition angekommen.

Wie die Grafik von Statista zeigt, sind rechtspopulistische Parteien in Europa verbreitet. In vielen Ländern sind sie noch weit erfolgreicher als hierzulande. Die PiS in Polen erreichte bei den Parlamentswahlen 2015 ganze 37,5 Prozent der Wählerstimmen. Die SVP ist mit 29,4 Prozent die stärkste Partei im Schweizer Nationalrat und in Österreich stellt sich die FPÖ im Oktober wieder der Nationalratswahl. 2013 sicherte sie sich 20,5 Prozent.

Die britische UKIP, die sich vor allem für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU einsetzte, erreichte bei den Unterhauswahlen 2013 übrigens, wie die AfD laut vorläufigem amtlichen Ergebnis, auch 12,6 Prozent. Mittlerweile hat die UKIP ihr Ziel, den Brexit, erreicht. Der Preis dafür: 1,8 Prozent der Wählerstimmen bei den Unterhauswahlen 2017. Ob nach einer stringenten Illegalen- und Unberechtigtenausweisung die Luft bei der AfD raus ist, wird sich noch zeigen.


Infografik: So verbreitet ist Rechtspopulismus in Europa | Statista 

Donnerstag, 28. September 2017

BUNDESTAGSWAHL 2017: Wo die AfD die meisten Stimmen holte

12,6 Prozent der Deutschen haben laut vorläufigem amtlichen Ergebnis die Alternative für Deutschland (AfD) gewählt.

Bei der Bundestagswahl am Sonntag haben besonders die ostdeutschen Wähler dafür gesorgt, dass die AfD die drittstärkste Partei im neuen Bundestag wird.

Innerhalb der Bundesländer unterscheidet sich die Zustimmung zu der rechten Partei aber deutlich, wie die Grafik von Statista zeigt. Die höchste Zustimmung bekam die AfD in Sachsen. Mit 27 Prozent der Zweitstimmen machten die Wählerinnen und Wähler sie gar zur stärksten Partei noch vor CDU und SPD. Auch in den anderen ostdeutschen Bundesländern schnitt die AfD besser ab als im Rest des Landes. Den geringsten Zulauf verzeichnete die AfD im Norden des Landes. In Hamburg erreichte sie 7,8, in Schleswig-Holstein 8,2 Prozent der Stimmen. In Niedersachsen sind es 9,1 Prozent.

Damit ist erneut eine Partei aus den neuen Bundesländern, dieses Mal rechts außen, aber zu großen Teilen noch diesseits der Demokratie vor NPD und vergleichbaren Parteien, in den Bundestag eingezogen.

Infografik: Wo die AfD die meisten Stimmen holte | Statista 

Kabarett: Walter Renneisen




Mittwoch, 27. September 2017

Pfalz: Deidesheim sucht neuen Turmschreiber

Symbolische Residenz des Turmschreibers

Die ehemalige Deutsche Weinkönigin Katja Schweder war 2010 die letzte Turmschreiberin in Deidesheim, es wird mal wieder Zeit einen neuen zu benennen. Bislang war die Renovierung des Turms bzw. der Mauern nicht gesichert. Die „Stiftung zur Förderung der Literatur der Pfalz“ hat bereits einige Bewerbungen vorliegen, die  Entscheidung soll im Frühjahr 2018 fallen.

Die Deidesheimer „Stiftung zur Förderung der Literatur der Pfalz“, deren Vorsitzender zurzeit der Stadtbürgermeister Manfred Dörr ist, möchte 2018 einen noch nicht nominierten Literaten zum 13. „Turmschreiber von Deidesheim“ ernennen. Er soll als Stipendiat der Stiftung die Reihe der prominenten literarischen Gäste des Weinstädtchens fortsetzen. Die Stiftung wurde 1978 gegründet und wird von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, dem Land Rheinland-Pfalz, der Stadt Deidesheim und dem Südwestrundfunk getragen. Sie finanziert sich aus Spenden und Zuwendungen und stattet den Stipendiaten mit einem Honorar von 7500 Euro, den Kosten für zwei vierwöchige Aufenthalte in Deidesheim und täglich drei Flaschen Wein während seiner Zeit in Deidesheim (was keine Aufforderung zum Missbrauch sein soll, eher etwas für Sammler, die gerne Feste zu Hause feiern). Außerdem erhält der Turmschreiber einen Ehren-Rebstock im Prominenten-Wingert von Deidesheim.

Er muss auch was leisten für sein Geld, nämlich innerhalb von zwei Jahren jeweils mindestens vier Wochen lang in Deidesheim präsent sein und dort im mittelalterlichen „Turmschreiber-Turm“ im Schlossgarten „literarisch-pfalzbezogen“ publikumswirksam arbeiten.

Bis zu seinem Einzug muss nach der aufwendigen Sanierung einer Mauer des Schlossgrabens mit dem „Turmschreiber-Turm“ (Kosten rund 600.000 EUR) eine weitere Mauer, die sich in Privatbesitz befindet, gesichert werden. Außerdem soll die Grünanlage in dem Graben neu gestaltet werden – dazu findet am 25. September eine Bürgerversammlung statt, man hofft auf Mitwirkung bei der Maßnahme. Juristisch wurde die Deidesheimer „Turmschreiberei“ in den zurückliegenden beiden Jahren bereits neu geordnet. Die bisherige Stiftung wurde in die in den USA initiierte „Frank-Leydn-Stiftung“ eingegliedert, die ebenfalls in Deidesheim beheimatet ist und von Stadtbürgermeister Dörr geleitet wird.

Dienstag, 26. September 2017

DIGITALER NACHLASS: Was passiert nach dem Tod mit Online-Konten?


Facebook ist laut einem Artikel auf WDR.de auf dem Weg, ein digitaler Friedhof zu werden. Im Jahr 2089 wird es in Deutschland erstmals mehr tote als lebende Facebook-Nutzer geben, so die Berechnung des Journalisten Dennis Horn. Tatsächlich ist der digitale Tod - und damit auch der digitale Nachlass - ein Thema, das zunehmend Beachtung findet. Indes haben laut einer Bitkom-Umfrage nur die wenigsten bislang geregelt, was nach dem Ableben mit den eigenen Online-Konten passiert. 80 Prozent der befragten Internetnutzer haben ihren digitalen Nachlass noch überhaupt nicht geregelt.


Infografik: Was passiert nach dem Tod mit Online-Konten? | Statista 

Montag, 25. September 2017

Ludwigshafen a.Rh.: Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche von 10 bis 21 Jahren

Bereits zum 6. Mal lädt Jeannette Koch-Reinfrank, die Witwe des 2001 verstorbenen Ludwigshafener Dichters Arno Reinfrank, gemeinsam mit der Freireligiösen Landesgemeinde Pfalz und der Stadtbibliothek Ludwigshafen
zu einem Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche von 10 bis 21 Jahren ein. Das diesjährige Motto für die Kurzgeschichten und Gedichte ist "Neugier und Misstrauen: Wie begegnen wir Fremden".
Für die besten Beiträge gibt es je einen Geldpreis in Höhe von 50 Euro und auf alle Teilnehmenden warten Büchergutscheine über 20 Euro.
Der Einsendeschluss ist der 27. Oktober 2017.

Als Unterstützung bietet die Stadtbibliothek eine Schreibwerkstatt
mit der 
Lyrikerin Safiye CAN an. CAN zählt zu den populärsten 
Dichterinnen unserer Zeit und wurde bereits mehrfach für ihr Werk 
ausgezeichnet.

Die Schreibwerkstatt findet statt am:
9. und 10. Oktober 2017 von jeweils 10.30-17 Uhr
in der Stadtbibliothek Ludwigshafen, Bismarckstraße 44-48
Info und Anmeldung unter 0621-504-2596 oder
diana.goldschmidt@ludwigshafen.de

Die Preisverleihung findet am 13. November um 18 Uhr in der
Stadtbibliothek im Rahmen der Aktionstage gegen Rechte Gewalt und
Rassismus in Ludwigshafen.

Sonntag, 24. September 2017

Aerobatics: SVETLANA - Angel of the blue Sky









Pfalz: Literamat wieder funktionsfähig

Der patentierte Literamat auf dem "Platz der Literatur", jenem Monument in spätsteinzeitlicher Holzgotik mit ökologischen Stilelementen am Ortseingang Ost von Queichhambach an der B10 vor Annweiler a.Trifels, ist nach einer längeren Betriebsstörung ab sofort wieder funktionsfähig. Dies wurde durch eine außergewöhnliche Spende möglich. Gäste und Teilnehmer des 5. Pfälzer Poetenfestes, das am vergangenen Samstag in der "Kulturscheune im Bachstelznest" über die Bühne ging, spendeten spontan zweckgebunden für die Wiederinbetriebnahme dieser pfalzweit einmaligen Einrichtung zur Literaturvermittlung. Die 1. Vorsitzende des Literarischen Vereins der Pfalz, Birgit Heid, konnte dem geistigen Schöpfer des Literamaten, Helmut Seebach, die Summe von insgesamt 268,.- Euro überreichen. Dieser war gerührt von der beispielhaft gelebten Solidarität unter den Autoren und Autorinnen und bedankte sich herzlich bei allen Spendern, die den Literamaten damit wieder in Gang brächten. Aus dem zum "Wortautomaten" umgebauten ehemaligen Zigarettenautomaten können für drei Euro "Literetten" gezogen werden. Das sind individuell und künstlerisch gestaltete Zigarettenschachteln, die je nach Schacht Textbeispiele Pfälzer Autoren mit ganz unterschiedlicher Genres von Literatur in sich bergen wie Gedichte, Kurzkrimis, Geschichten, Mundart etc. Eine Frankenthalerin, die nicht genannt werden will,  gestaltet die Zigarettenschachteln mit viel Liebe um und befüllt sie mit den Texten, die aus dem Literarischen Verein der Pfalz und Assoziierten kommen. Gewöhnen Sie sich das Rauchen ab, indem Sie nur noch Literetten statt der handelsüblichen Marken Soforttod, Mentholtod, Grausamertod oder Kindervergifter ziehen. 

Freitag, 22. September 2017

Hörprobe: Trygve Seim / Andreas Utnem




Modestly subtitled “Songs for saxophone and piano”, 
this recording quietly covers a lot of ground, with 
repertoire including new musical settings of parts 
of the Mass, folk songs, theatre music, improvisations, 
and a new version of Trygve Seim’s softly-breathing 
tune “Bhavana” (first heard on “Different Rivers”). 
“Purcor” is the first recorded documentation of a 
duo that already has a 14 year history. In the mid 
1990s pianist-composer Andreas Utnem, working 
with Norway’s Church City Mission foundation, invited 
saxophonist Seim to join him for selected church services, 
improvising around variations on the psalms and playing 
some of his compositions and Trygve’s. In time, this 
developed into an informal regular ‘gig’ and in 2008 
the players decided it was time to record the special 
music they had shaped along the way. “Purcor” was 
recorded at Tøyen Kirke, a church in the older part 
of Oslo. The album is a thoughtful and reflective 
album, of great charm.

Fantasien zur Nacht (Video): E i s



EIS

Wie war's bei Händels Oper RINALDO in Frankfurt a.M.?



Die Furien erobern Rinaldo und Almerina.
(c) Barbara Aumüller

Wer Händel mag, seine barocke Festlichkeit und seinen melodiösen Prunk, wie er bei vielen Komponisten dieser Zeit auftaucht, sollte sich in Frankfurt seine Oper RINALDO anschauen. Jetzt neu seit 16.09.2017 im Bockenheimer Depot eingerichtet entführt diese 1711 im Londoner Queen's Theatre Haymarket uraufgeführte Oper in eine Märchenlandschaft aus Mythologie und mittelalterlicher Geschichte. Händel (1685 in Halle /Saale geboren und 1759 in London gestorben) hat sich wie viele andere Komponisten bei Torquato Tasso bedient und die Figur der Armida (ein Synthese aus verlockenden, toughen und teilweise auch furchteinflößenden Frauenfiguren zwischen Dido und Medea) als Zauberin, Herrscherin der Unterwelt entliehen. Gegen ihren Liebhaber König Argante soll Rinaldo ins Feld ziehen, um sich die Heirat mit Almirena auch richtig zu verdienen. So fordert es General Goffredo, um ihn zu lehren, dass Entsagungen dem Ruhm vorausgehen. Die Entscheidung anzugreifen wird ihm durch die göttliche Hand des Komponisten und Tassos Dichterherz erleichtert, denn die Entführung von Almirena mitten aus dem Naturidyll mit Hirsch in die Finsternis der magischen Göttin aus der Unterwelt ist denn auch Anlass zur Kampfesansage. Rinaldo soll sich den Lorbeer erkämpfen. 

Händels Dramma per musica in drei Akten arbeitete sehr wahrscheinlich auch im Original mit Countertenor- oder Falsett-Stimmen, denn die hohen Stimmen mächtiger Männer – fast Kastratenstimmen - waren ein Muss, um die Könige und Fürsten nicht zu erzürnen ob der kämpferischen Intentionen und Männer auf der Bühne. General Goffredo wurde von Ted Huffman (Inszenierung) zu einem schwerst gehbehinderten, fast schon querschnittsgelähmten Methusalem mit einem 150-cm-Bart und entsprechend langen Haaren zurechtgebastelt, der von Julia Dawson, einer Sopranistin, sehr echt gespielt und hervorragend gesungen wird. Rinaldo wiederum, dargestellt von Jakub Józef Orlínski, einem hochbegabten Countertenor, vermutet man gar nicht auf der Bühne, weil die Stimme so weiblich wirkt. Solchermaßen entwaffnet durften sich eifersüchtige und mimosenhaft um ihre Besitztümer und Reiche bangenden Herrscher sicher wohl gefühlt haben. 

Dafür ist Rinaldo ebenso wie Almirena (zauberhaft die amerikanische Sopranistin Karen Vuong) so anziehend, dass die gegnerische Seite ganz zahm wird. Der zukünftige Ehemann ruft tatsächlich in seiner so mächtigen Frau wie der Zauberin Armida (fantastisch gesungen und gespielt von der ebenfalls amerikanischen Sopranistin Elizabeth Reiter) Liebe wach, und auch der finstere Argante (kraftvoll dunkle Mächte vertretend der amerikanische Bassbariton Brandon Cedel) geht in die Knie vor der widerspenstigen Unschuld Almirenas. 


Rinaldo fällt fast auf Armida rein. 
(c) Barbara Aumüller

Die wundervoll barocke Verspieltheit wird mit Annemarie Woods minimalistischer Bühnenbild-Ästhetik ganz akzentuiert unterstrichen. Eine schräg nach hinten sich erhebende Bühne, spärliche Requisten, Licht und Theaternebel genügen. Die prächtigen, aber nicht überbordenden Kostüme der barfüßigen Protagonisten von Raphaela Rose haben ihre eigene Anziehung. Die Furien, beißende barbusige weißgekalkte halbglatzentragende Hundegeschöpfe der Unterwelt betäuben Krieger und sind auch über die Wasser erhaben. Die Furien bewegen sich unterweltlerisch anarchistisch huschend zwischen allem und jedem. Dazu Streicherpassagen in typischer Concerti-Grossi-Manier, man glaubt Vivaldi dabei. Sie locken als Sirenen mit einer Galeere und winken den verliebten Bräutigam ins Reich der Armida. Sie halten verspielt und heimtückisch die Bäume, unter denen sich die Entführung Almirenas abspielt und führen Rinaldo wehrlos an Stricken ihrer Herrin vor. Armida versucht alles, ihn zu gewinnen, sie verwandelt sich sogar mit einem verblüffenden Kostümtrick aus der schwarzgkleideten Unterweltsdame zur weißgekleideten Unschuldsdame Almirena. Rinaldo fällt einen Moment darauf herein, dann lehnt er die Zauberin ab. Sie wird ihn im finalen Kampf noch küssen, tief erstaunt zahlt er ihr das heim: Er stößt sie in den Orkus zurück. Was alles verkompliziert ist die Eifersucht, wie immer. Argante wird auf frischer Tat ertappt, weil er nämlich der in Almirena verwandelten Armida seine Liebe gesteht. Ein Übel, eine Zauberin zur Geliebten zu haben, es gibt kein Verstecken - Armida tobt und trachtet ihm nach dem Leben, aber vor allem Almirena, weil Rinaldo sie verschmähte. Jetzt kommt Väterchen Goffredo zur Hilfe und befreit mit seinen Soldaten das Liebespaar. Am Ende nehmen alle Parteien wieder ihre ursprüngliche Position ein, es ist Krieg, und nun führen sie ihn. Goffredo und Rinaldo überzeugt ihn zu gewinnen.


Ein ästhetischer Genuss mit der herrlich satten Barockmusik von Georg Friedrich Händel, der Königshäuser mit Feuerwerks- und Wassermusik berauschte und sein Publikum mit 42 Opern neben zwei Dutzend Oratorien begeisterte. Händel ist und bleibt einer der größten Musiker, den die Geschichte hervorgebracht hat.

Aerobatics: Russische Pilotin leistet Extremes




Svetlana Kapanina - extreme aerobatics

Donnerstag, 21. September 2017

Georg Schramm 2017: Alle werden schwimmen, du auch?






Kleinkunst in Rheinland-Pfalz: Flonheimer Bühne

Neben der (welt-)berühmten Bühne "Mainzer Unterhaus" formieren sich in Flonheim Weggefährten von Hanns Dieter Hüsch aus Mainzer Zeit, um an den legendären Kabarettisten mit ganz eigenem Stil zu erinnern. Mit Skulpturen von den oft völlig zu Unrecht missachteten rheinland-pfälzischen Künstlerkoryphäen schmückt sich die Flonheimer Bühne.

Darunter Till Eulenspiegel im neuen Bühnenraum der Eberhard- und Barbara-Linke-Stiftung. Weitere Skulpturen, die in ganz Rheinland-Pfalz in Bronze gegossen wurden, Freytag in Überlebensgröße, von Künstlern, die den öffentlichen, Aus
stellungs- und Museumsraum bereichern, stehen hier im Raum verteilt. Die ehemalige Scheune freut sich mit Holk Freytag, Irmgard Haub, Jürgen Kessler, Nicole Meisenzahl und Markus Schönberg vom Deutschen Kabarettarchiv auf interessiertes Publikum, dem sie ihr neues Programm „Ihr habt es weit gebracht“ in Flonheim vorstellen werden. Entdecken Sie Flonheim neu! Kabarett und Wein ist eine der produktivsten Verbindungen. Nicht nur für die deutsche West-Saufski-Region zwischen Mainz und Kandel. Und dann noch mit Skulpturen!

Mittwoch, 20. September 2017

Kaiserslautern: Nachdenken über einen Dachverein für die freie Künstlerszene der West-/Nordpfalz


Die ZukunftsRegion Westpfalz (ZRW) und das Kulturreferat möchten Sie gerne im September zu einem Netzwerk-Treffen einladen, um mit Ihnen über die mögliche Gründung und Etablierung einer geeigneten "Dachstruktur" für die Freie Szene zu sprechen. Eine finanzielle Unterstützung in der Anfangsphase durch die ZRW ist möglich. Vorstellbar wäre, einen Verein zu gründen, der folgende Aufgaben erfüllen würde, um Sie bei Ihren künstlerischen Projekten und Aktivitäten zu unterstützen:
- Recherche von Fördermöglichkeiten
- Unterstützung bei der Stellung von Förderanträgen bis hin zum Projektabschluss
- Unterstützung bei der Werbung für Veranstaltungen
- Recherche von Räumlichkeiten für Projekte
- Unterstützung bei der Anmeldung von Veranstaltungen
- Verbesserung der Netzwerk-Kommunikation
- Unterstützung bei der Koordinierung von Kooperationsprojekten
- Bündelung der Lobbyarbeit
- konzertierte Kommunikation mit Dritten, zur Vertretung spezifischer Interessen und als Ansprechpartner für Kreativnetzwerke aus anderen Regionen und Ländern, auch zum Austausch und für gemeinsame Aktionen
Treffpunkt am 27. September um 19 Uhr im alten Pfaff-Speisesaal, bis zum 25. September wird um kurze Rückmeldung gebeten, ob Sie kommen können (events@zukunftsregion-westpfalz.de, 0631-205 601 10).

Sänger und Liedermacher Oss Kröher aus Pirmasens ist 90 geworden

Der Pirmasenser mit starker Verbundenheit zu seiner Pfälzischen Heimatstadt, einer ehemaligen Schumacherstadt, schaut auf viel Musik und Gesang, einige Bücher sowie auf Preise und Auszeichnungen zurück. Er nahm am Zweiten Weltkrieg teil, erlebte die Zerstörung, den Hunger und das Leid.

Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Heinrich, der leider 2016 verstorben ist,  trat er auf unzähligen Bühnen auf. Der Tod von Hein war ein schmerzlicher Verlust, die Ära eines großen Duos ging zu Ende. Hein und Oss wurden mit den Liedermachern Hannes Wader, Franz-Josef Degenhardt, Konstantin Wecker, später Biermann in den Nachkriegsjahren der amerikanisch beeinflussten Folklore, der politischen Besinnung der Wurzeln und des demokratischen Denkens bekannt und reihten sich ebenfalls als Liedermacher in die Reihe dieser Musikkünstler ein. 

Er verfasste ein Buch über seine Stadt, "Mein Pirmasens", und hatte Erfolg mit einem Morgenland-Buch, aus dem er noch heute bei öffentlichen Lesungen vorliest, so zuletzt in Frankfurt. Oss war nach dem Abitur zusammen mit seinem Freund Gustav Pfirrmann auf Wanderschaft, „vom Rhein zum Ganges“, bis er schließlich studierte und Lehrer wurde.

Hein und Oss gehörten zusammen wie das „Festival Chanson Folklore International“, das sie mit begründeten, und die Burg Waldeck. Ab 1964 ein Treffpunkt für Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt. Vom Bundespräsidenten wurde dem Duo das Bundesverdienstkreuz für ihr künstlerisches Schaffen verleihen. Vom Land erhielten sie den Verdienstorden und von der Stadt Pirmasens die silberne und goldene Ehrenplakette, viele andere Auszeichnungen kamen dazu.

Alles Gute nachträglich zum Jubiläum!

Dienstag, 19. September 2017

Aktuelles Wahlbarometer zur Bundestagswahl


Wenn es nach den Umfragen geht, wird die CDU die Wahl deutlich gewinnen. Die SPD liegt in der aktuellen Umfrage von Infratest Dimap bei nur mehr 20 Prozent. Die aktuelle Emnid-Erhebung sieht die Sozialdemokraten bei 22 Prozent. Der Kampf der beiden großen Parteien scheint zumindest in den Umfragen also entschieden. 

Der Kampf um die Wähler der kleineren Parteien läuft hingegen noch auf Hochtouren, wie die Grafik von Statista zeigt. Bisher lagen Linke, Grüne, FDP und AfD nahezu gleichauf. In den aktuellsten Umfragen geht nun die rechtspopulistische AfD mit elf (Infratest Dimap) und zwölf Prozent (Emnid) in Führung. 

Die Sonntagsfrage zeigt den aktuellen Trend zur Bundestagswahl 2017 und wird regelmäßig von den Meinungsforschungsinstituten erhoben.



Infografik: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre (KW 38) | Statista

Pilatus Porter P6: Wie man schlechteste Umstände für Piloten mit dem Schweizer Arbeitstier bewältigen kann





Montag, 18. September 2017

Abgeordnetenwatch: Transparenz ist alles - denken Sie beim Wählen dran, denn es ist nicht alles drin, was draufsteht, und manchmal ist gar nichts drin oder steht nichts drauf ... :-)





In dem 20-sekündigen Spot spielen wir mit verschiedenen Bildern, die etwas anderes versprechen als sie letztlich halten. Wir glauben, dass viele Politikerinnen und Politiker kompetent, bürgernah und transparent sind. Doch leider gibt es auch jene, die genau das nicht sind und so den Vertrauensverlust in die Politik befördern. Deswegen ist es vor der Wahl besonders wichtig, sich die Kandidierenden genau anzuschauen. Mit dem Spot möchten wir so viele Menschen wie möglich motivieren sich zu informieren und am 24. September zur Wahl zu gehen. Premiere hat der Spot am Samstag, 9. September, gegen 10:45 Uhr auf Sat1 und wird bis zum 23. September insgesamt 117-mal auf Pro7, Sat1 und Kabel1 zu sehen sein.

Ist das nicht...

Ja, die Sprecherrolle im Spot hat William Cohn übernommen. Für seine Unterstützung einen ganz herzlichen Dank. Wir finden, seine tolle Stimme passt perfekt zum Spot.

Warum denn TV-Werbung?

Nach wie vor ist TV ein Massenmedium. Mit unserem Spot werden wir ca. 14 Millionen Menschen erreichen können. Unsere Vision ist die selbstbestimmte Gesellschaft und die Grundlage dafür ist, dass jede und jeder über möglichst vollständige Information verfügt. Je informierter wir Wählerinnen und Wähler vor der Wahl sind, desto besser können wir unsere Wahlentscheidung treffen. Oft hört man das Argument, es wären ja eh "alle gleich" und Wahlen würden "keinen Unterschied machen". Mit dem Kandidaten-Check möchten wir zeigen, dass es durchaus Unterschiede zwischen den Politikerinnen und Politikern gibt. Und wenn von den bekannten Parteien niemand passendes dabei sein sollte - vielleicht gibt es ja eine Kandidatin oder einen Kandidaten, die man bislang noch nicht wahrgenommen hat.

Aber das Internet ist doch super (und Werbung dort wäre auch viel günstiger)!

Stimmt, das Internet ist super! Seit bald 13 Jahren gibt es abgeordnetenwatch.de nun schon, und per Newsletter und Social Media erreichen wir hunderttausende Menschen direkt. Auch über unsere Medienpartner kommen wir mit sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt. Aber es gibt auch viele Menschen, die sich vor allem über das TV informieren, die wir bislang nicht erreichen konnten.

Wie finanziert abgeordnetenwatch.de den TV-Spot und die Ausstrahlung?

Kurz gesagt: Wir könnten uns TV-Werbung eigentlich gar nicht leisten. Und klar ist auch, dass wir kein Spendengeld dafür ausgeben. Doch wir konnten die Omidyar-Stiftung von der Bedeutung des Kandidaten-Checks überzeugen. Die Stiftung finanziert sämtliche Produktion- und Ausstrahlungskosten für die TV-Werbung. Die Förderung ist gebunden an diesen Werbespot. Für die Produktion des Spots haben wir mit der Berliner Agentur Instant Waves zusammengearbeitet.

Wer ist die Omidyar-Stiftung?

Die Omidyar-Stiftung, genaugenommen das Omidyar-Network, ist die Stiftung von Ebay-Gründer Pierre Omidyar. Die Stiftung unterstützt Transparenz-Projekte wie die Open Knowledge Foundation oder Transparency International. Im Frühjahr kündigte sie eine 100-Millionen-Dollar Initiative für Transparenz, investigativen Journalismus und den Kampf gegen gefälschte Nachrichten im Internet an. Für Produktion und Verbreitung des Werbespots hat abgeordnetenwatch.de 338.000 Euro erhalten, die projektbezogen eingesetzt werden müssen.

Kabarett: FALK bei Auftakt Bundesliga 16/17





Sonntag, 17. September 2017

Contemporary Ballet: Arlequin

Siciliano Contemporary Ballet - Arlequin (extract) 



She makes fun of life, where everything is illusion, bringing chaos, storms and freedom, no longer afraid of living and taking chances. Iconoclast and sophisticated she freed herself from the past, like an old woman masked as an infant. There are pictures without sound that become strong and positively deafening through body astraction. A vertical line that clarifies a thousand questions with no answer about the immaterial side of life. Together they briefly talk, ganz kurz.


Samstag, 16. September 2017

Neunkirchen / Saar: 2. Kultur-Halbzeit mit Riesenprogramm

Die Neunkircher Kulturgesellschaft präsentiert das zweite Halbjahr 2017, auch auf der Homepage unter www.nk-kultur.de/halbzeit.
Das Programm in der Kulturmetropole Nummer 2 des Saarlandes startete vom 11. bis 20. August mit dem Musical Projekt Neunkirchen und dem Broadway-Musical „The Producers“ von Mel Brooks in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen. The Producers gehört zu den erfolgreichsten Musicals überhaupt und gewann im Jahr 2001 zwölf Tony Awards. Zur provokanten Geschichte nur so viel: In Brooks' Show plant ein Produzentenduo den größten Broadway-Flop aller Zeiten, um sich danach mit dem Rest der Investorengelder abzusetzen. Wider alle Kunst- und Geschmacksregeln wird das unterirdische Skript aber ein Riesenhit.

Weiter geht es diese Wochende vom 14. bis 17. September mit den Neunkircher Nächten 2017: Die Neunkircher Kulturgesellschaft präsentiert dabei in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Neunkirchen vier unterschiedliche musikalische Highlights in der Neuen Gebläsehalle. Von den bayrischen Kult-Rock ’n’ Rollern Spider Murphy Gang, die gerade ihr 40-jähriges Jubiläum feiern, über Popstar Laith Al-Deen und den Rock Musical Circus von Frank Nimsgern bis zu Mittelaltermusik mit Faun bieten die Neunkircher Nächte auch in diesem Jahr wieder jede Menge Abwechslung.

Am 27. September machen die Prinzen im Rahmen ihrer „Akustisch – Live 2017“-Tour Station in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen. Die Prinzen können auf eine über 25-jährige erfolgreiche Musikerkarriere zurückblicken. Mit über sechs Millionen verkauften Alben, 16 Gold- und Platinplatten, zwei Echo-Music-Awards und zahlreichen anderen Preisen sind sie eine der erfolgreichsten deutschen Popbands.

Top-Comedian Ingo Appelt ist am 29. September mit seinem neuen Programm „Besser… ist besser!” zu Gast in Neunkirchen. Der selbsternannte „Konkursverwalter der Männlichkeit“ brennt darauf, seine neuesten Erkenntnisse zu präsentieren. Geht es doch darum, die Männer immer wieder neu auf das Leben einzustellen. So ist „Besser… ist besser!“ auch eine Art „Männer-Verbesserungs-Comedy“, was wiederum die Frauen freuen dürfte.
A-Cappella-Freunde sollten sich den 13. Oktober vormerken: Maybebop kommen mit ihrem neuen Programm „Sistemfeler“ zurück nach Neunkirchen. Mit ihren Stimmen zaubern die vier A-Cappella-Artisten den Sound eines ganzen Orchesters auf die Bühne, allerdings ist bei ihnen alles mundgemacht.

Nach dem großen Erfolg von Jesus Chris Superstar kehrt IntensivTheater am 14. und 15. Oktober mit „Der kleine Horrorladen“ zurück. Das Grusical ist ein skurriles Meisterwerk, das mit fetzig-grooviger, rockiger, aber auch zum Teil wunderbar balladesker Musik zahlreiche Ohrwürmer bereithält.

Am 21. Oktober findet zum ersten Mal das Gloomaar Festival in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen statt. Das Gloomaar ist ein neues Post-Rock-Festival, welches Platz für sämtliche Nebenspielwiesen des Genres (Prog-Rock, Indie, Ambient, Shoegaze, etc.) bietet. Headliner ist die irische Post-Rock-Band God Is An Astronaut, die sich auf Jubiläumstour anlässlich ihres 15-jährigen Bandbestehens befindet. Co-Headliner sind Long Distance Calling, die wohl bekanntesten und erfolgreichsten Post-/Prog-Rocker des Landes.

Im November kommen gleich drei Künstler, die normalerweise in viel größeren Hallen auftreten, erstmals in die Neue Gebläsehalle: Am 7. November kommt Popstar Tim Bendzko nach Neunkirchen, am 16. November ist Atze Schröder, der legendäre Sprücheklopfer mit dem Lockenhelm, mit seinem neuen Programm „Turbo“ zu Gast und am 18. November machen Fury In The Slaughterhouse im Rahmen ihrer „Little Big World Tour – live & acoustic” Station in Neunkirchen.

Das zweite Halbjahr endet mit einem echten Musical-Highlight: Am 21. Dezember feiert das Historiendrama „Die Päpstin“ rund um eine bemerkenswerte Frau, die um Selbstbestimmung, Liebe und für eine bessere Welt kämpft, in der Musicalstadt Neunkirchen Premiere. 76.000 Besucher begeisterte das auf dem Bestsellerroman von Donna W. Cross basierende Musical, als es in Fulda uraufgeführt und dann 110 Mal gezeigt wurde. Mit Anna Hofbauer, die einem Millionenpublikum als Bachelorette aus der gleichnamigen TV-Serie bekannt ist, und Matthias Stockinger in den Hauptrollen steht eine echte Starbesetzung auf der Bühne. Weitere Aufführungen sind am 22., 27., 28., 30. und 31. Dezember.

Doch das ist natürlich längst nicht alles. Im Rahmen der Musik- und Theaterreihe stehen die Komödie „Paulette“ am 28. September, der Auftritt des Pasadena Roof Orchestras mit seinen Swing-Klassikern am 17. November und „Krabat“, ein Familienschauspiel mit Livemusik nach dem Roman von Otfried Preußler am 9. Dezember auf dem Programm. 

Außerdem sind im zweiten Halbjahr die Comedians/Kabarettisten Django Asül, Jürgen B. Hausmann, Marek Fis und Florian Schroeder, die A-Cappella Formation Les Brünettes mit ihrem Beatles-Programm, der Liedermacher Klaus Hoffmann, Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten und die Sandmalerei-Show „Fantasy World“ zu Gast in der Neuen Gebläsehalle. Nino Deda & CantAnima feiern am 12. November ihr 10-jähriges Jubiläum und am 8. Dezember findet die 1. Neunkircher Christmas Gala mit dem Silent Explosion Orchester und den Stargästen Cindy Berger, Frank Nimsgern und Oliver Strauch statt.

Doch nicht nur in der Neuen Gebläsehalle wird einiges geboten, auch in der Stummschen Reithalle wurde wieder ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Blues-Fans sollten sich Magman’s Night of Blues am 6. Oktober und die Blues-Rock-Night mit Honey Creek und Stompin‘ Heat am 9. Dezember vormerken. Jazz-Freunde dürfen sich auf das Jazzmeeting mit den Saarland-meets-Rhein-Neckar-Allstars am 22. Oktober, den mehrfachen Echo Jazz Gewinner Dieter Ilg mit seinem Trio am 5. November sowie Nicole Jo am 17. November freuen. Auch für die Comedy/Kabarett-Fans gibt es einige kleine, aber feine Highlights in der Stummschen Reithalle: Am 14. Oktober kehrt der Paradiesvogel der Comedy, Kay Ray, mit seinem neuen Programm „YOLO!“ zurück nach Neunkirchen. Hardcore-Comedian Bembers ist am 27. Oktober zu Gast, der unbestrittene Meister der Mundart-Comedy Christian Chako Habekost kommt am 11. November und am 10. Dezember stattet Kabarett-Altmeister Arnulf Rating der Stummschen Reithalle einen Besuch ab. Folk-Fans kommen bei den Iren The Rapparees am 29. Oktober, den Schotten Old Blind Dogs am 12. November oder den aus der Region stammenden An Erminig am 8. Dezember voll auf ihre Kosten. Beeindruckende Multivisionshows über „Sizilien“ von Ralf Adler und „Im Tauschrausch um die Welt“ von Michael Wigge runden das Programm in der Stummschen Reithalle ebenso ab wie die Lesung von Feridun Zaimoglu, das akustische Gitarrenkonzert von Autschbach & Illenberger oder die Chanson-Konzerte von Moi Et Les Autres und Marcel Adam.

Und auch für das jüngere Publikum wurde wieder ein äußerst abwechslungsreiches Programm zusammengestellt: von Rapper B-Tight (30. September), über die norddeutsche Indie-Punkrock-Band Matula (1. Oktober), die Heavy Metal-/Alternative-Rockbands Red Raven und Surrender The Crown (7. Oktober), die Hardrock-Durchstarter The New Roses (21. Oktober), die Singer/Songwriter Tim Vantol aus Amsterdam (15. Oktober) und Sarah Lesch aus Leipzig (15. Dezember) bis hin zu den saarländischen Punkrock-Helden Steakknife (16. Dezember).

Weitere Informationen finden Interessierte im Programmheft „halbzeit“, im Internet unter www.nk-kultur.de/halbzeit und www.facebook.com/nkkultur.veranstaltungen oder in der Halbzeit-App. Die Karten für die Veranstaltungen sind bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional (u. a. die Pressezentren der Saarbrücker Zeitung und des Wochenspiegels), online unter www.nk-kultur.de/halbzeit und unter der Ticket-Hotline 0651-97 90 777 erhältlich.

Fantasien zur Nacht (Video): Lelojka II



Lelojka II

Trikont: HUBA LUBA mit GAMBE (Songwriter aus Bayern)

GAMPE
HUBA LUBA

US-486
VÖ:  02.09.2017

RELEASEKONZERT IN MÜNCHEN AM 19.09. IM HEPPEL & ETTLICH

„In meinen Lieder und Texten bin ich frei. Es gibt niemanden der mich hindert, das zu sagen, was mir wichtig ist.Und ich muss und darf aber auch dafür gerade stehen. Dass ich das jetzt auch mit einem größeren Publikum teilen kann, macht mich sehr zufrieden. Der Weg hat sich gelohnt.“ - Gampe 2017

Von Ganghofer zu Goethe. Das waren die wichtigsten Eckpunkte im Leben des Reinhard Gampe, so Trikont. Aus der Ganghofersiedlung, da wo in Regensburg die Arbeiter wohnten, stammt er. Hier hat er gekickt und schließlich den Eltern erklärt, aufs Goethe zu wollen, aufs Gymnasium. Das war so nicht vorgesehen. Hier die Kleinhäusler, dort eher die behüteten Bürgerkinder. „Darauf bin ich heute noch stolz, mir diesen Weg selbst erkämpft zu haben, obwohl ich alles andere als ein selbstbewusstes Kind war“. Durch die Schule gefördert, entdeckte er schon früh seine Liebe zur Musik und lernte Geige.

Das Geld des ersten Ferienjobs in einer Verzinkerei investierte der 15jährige Gampe wie so viele damals, in seine erste Gitarre.
„Ich war nach dem Abi mehr on the road als Truckdriver als in der Uni um Germanistik zu studieren“, sagt er. Wie sich das als fahrender Student damals anfühlte ist nachzuhören im Song „Auf der Drehscheibn“. Die Geburt seiner Kinder ließ Gampe dann doch an einen klassischen Brotjob denken. Zwanzig Jahre verdiente er gutes Geld als Grafiker bei Gruner & Jahr. Als sein Arbeitgeber beschloss nur noch in Hamburg zu produzieren, war für Gampe klar, dass er in München bleiben würde.

Hier feilte er schon seit 2008 gemeinsam mit seinem Freund Evert van der Wal an eigenen Songs. „Es gibt ja noch einiges im Hier und jetzt zu tun, die Themen fallen einem buchstäblich auf die Füße. Auch die eigene Biografie hat mir so manchen Song zugespielt. Wenn dir das Leben echte Niederlagen und Verluste beschert und du erst gar nicht versuchst, den coolen Loser zu geben, dann lernst du dabei, auch im Zorn gnädig zu bleiben beim Bewerten von Dingen."

Und die Musik? Natürlich stehen die US-Songwriter-Helden musikalisch Pate. Politisch drückt Gampe da auch mal ein Auge zu. „Songs for common people, dafür schlägt mein Herz. Auch, wenn sich auf der linken Seite mal einer durchdribbelt…“
Er finde sich zwar auch hierzulande in vielen Songs wieder, trotzdem hat er zusammen mit Evert van der Wal einen Stil entwickelt, den man nicht so leicht in Schubladen packen kann: „Vielleicht ist das die Folge meiner relativ unsteten Arbeitsweise, was die Musik betrifft. Ich habe gar nicht erst versucht, meine Favoriten zu kopieren."

Musik machen, das ist Gampes Plan für die nächsten Jahre. Denn das Leben an Bord eines Trucks ist nicht mehr wie früher. Gampe hat wieder damit angefangen, fährt immer noch gerne. „Aber die Arbeitswelt ist eine andere. Die gute Laune fehlt den meisten, auch weil die Bezahlung so mittelmäßig wie damals ist, das Leben aber viel teurer. Die Leichtigkeit ist weg - wahrscheinlich überall anders auch - Klassenkampf-Romantik funktioniert irgendwie nicht mehr."

 In seinen Songs geht es daher meistens um die Einsicht in eigene Schwächen, aber auch um einen kritischen Blick auf die Arbeitswelt heute.

„Arbeit hat mit Stolz zu tun, nicht mit Selbstausbeutung und Knechtschaft, die wir uns teilweise selbst auferlegt haben.“

 Eine eindeutige Übersetzung des Titels „Huba Luba“ ist von Gampe nicht zu bekommen, nur das:
„Huba Luba ist  – wenn man plötzlich den Mut hat, einen unwürdig bezahlten  Job hinzuschmeißen.
Huba Luba  ist - wenn man sich mag, auch unperfekt.
Huba Luba  ist - Wichtigtuer zu ignorieren.
Huba Luba  ist - einfach gesagt, Lebenslust.“ Reinhard Vinzenz Gampe

So endet das Album auch mit dem Titel „No nie so schee“.
„Damit schafft man es vielleicht noch nicht ins Feuilleton, aber man gewinnt die Tankstellen“, sagt er mit einem Lächeln.

Freitag, 15. September 2017

Hörprobe: TRIO MEDIAEVAL



Oslo’s Trio Mediaeval presents a reconstruction of a 
13th century votive Mass to the Virgin Mary, based 
on surviving manuscripts from a Benedectine Abbey 
in the English Midlands. Inserted amid the medieval 
music are a Credo and Benedicamus Domino specially 
composed for this programme by Gavin Bryars: the 
old and the new intermingle in the work of this vocal 
ensemble. Anna Maria Friman: “The members of Trio 
Mediaeval feel that performing medieval music today 
gives us the freedom to let our imagination and ideas 
flow, as though we are creating contemporary music.”

Fantasien zur Nacht für Sie (Video): Expulsion - raketenartig


Catherine Froment - Expulsion

Frankfurt a.M.: THEATERFEST DER STÄDTISCHEN BÜHNEN AM 17. SEPTEMBER 2017

Theaterfest in der Frankfurter Oper

Los geht es mit einem gemeinsamen Frühstück ab 11.00 Uhr. Dann sind alle Theaterbegeisterte und Sonntagsbruncher eingeladen, ihre Lieblingsbrötchen, den Lieblingsaufstrich oder den Lieblingskäse mitzubringen, ihr Frühstück miteinander zu teilen und gemeinsam mit Schauspielern, Sängern, der Theaterleitung und zahlreichen weiteren Mitarbeitern am Willy-Brandt-Platz zu genießen. Für Kaffee und Tee ist gesorgt.

Mit Beginn des offiziellen Programms ab 12.00 Uhr laden Sänger, Schauspieler, (Orchester-) Musiker und Mitarbeiter aller Abteilungen der Städtischen Bühnen das Publikum zu einer besonderen Entdeckungsreise in die Welt der Bühnenkunst ein. Auf und hinter den „Brettern, die die Welt bedeuten“, in den Foyers und Werkstätten gibt es wieder ein volles Programm zu erleben – für die ganze Familie.

Beim Blick hinter die Kulissen besteht die Möglichkeit, die Arbeit einzelner Abteilungen kennen zu lernen und ausgewählte Werkstatträume zu besichtigen. Die Kostümabteilung der Städtischen Bühnen bietet eine Ausstellung mit besonders aufwendigen Arbeiten sowie einen Kostümverkauf an. Eine Kostümversteigerung findet in den Kammerspielen statt. Die Maskenbildner haben u.a. ein Kinderschminken vorbereitet, und weitere Werkstätten präsentieren eine Auswahl ihrer Fertigungstechniken sowie aktuelle Bühnenbildmodelle.

Die Oper Frankfurt präsentiert Opernkaraoke, ein Arienquiz mit Mitgliedern des Opernstudios und Streifzüge durch den Spielplan der neuen Saison in Form eines Komponistenquiz mit der Dramaturgie; bei den beiden zuletzt genannten Veranstaltungen gibt es Eintrittskarten für ausgesuchte Vorstellungen zu gewinnen. Zudem werden Führungen über die Opernbühne angeboten.

Das Schauspiel Frankfurt stellt Auszüge seines neuen Spielplans vor. Mitglieder des Schauspielensembles und Gäste stehen in der 1-Minute Show in alphabetischer Reihenfolge jeweils eine Minute auf der Bühne und sind ungeprobt, hautnah und waschecht zu erleben. In Workshops lernen die Teilnehmer „Wunderübungen“, „MiniDramen“ oder „Flirttipps“ der Schauspieler kennen. Die technischen Gewerke präsentieren sich u.a. mit einer Technikshow – ob Schneegestöber, Blitzgewitter oder alles einmal umgedreht. Was kann eine der größten Theaterbühnen der Welt eigentlich alles? Die jüngsten oder künftigen Zuschauer tauchen in der Märchenstunde in eine andere Welt ein und haben die Möglichkeit, ihrer Phantasie in Kinderworkshops freien Lauf zu lassen.

Oper und Schauspiel bieten gemeinsam ein Speed-Dating an, bei dem man im persönlichen Gespräch diejenigen Menschen kennenlernt, die vor und hinter den Kulissen der Städtischen Bühnen arbeiten.

Im WorldCafé erfährt man alles über die unterschiedlichen Theaterberufe. Und schließlich gibt es eine Sitzkissenlesung mit Musik aus dem diesjährigen Familienstück Tintenherz für Kinder und ein Singalong mit dem Kinderchor der Oper Frankfurt, hoffentlich zahlreich unterstützt von allen sangesfreudigen Besuchern des Theaterfestes. Hier sollen sich vor allem auch Laienchöre angesprochen fühlen. Im Opernhaus wird in diesem Rahmen ein Ausschnitt aus dem Schlusschor von Beethovens Neunter Sinfonie – auch als „Europahymne“ bekannt – einstudiert und am Ende des Theaterfestes gemeinsam auf dem Willy-Brandt-Platz dargeboten.

Der Eintritt zum Theaterfest ist frei. Bei den teilnehmerbegrenzten Veranstaltungen ist eine Anmeldung vor Ort erforderlich.

Das komplette Programm sowie die Noten für den Singalong stehen ab Mitte September
online unter www.schauspielfrankfurt.de bzw. www.oper-frankfurt.de zur Verfügung.

Frankfurter Oper: VANESSA - Oper in drei Akten von Samuel Barber (USA, Wiederaufnahme)

(c) Barbara Aumüller
Erste und letzte Wiederaufnahme
VANESSA
Oper in drei Akten von Samuel Barber
Text von Gian Carlo Menotti
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Rasmus Baumann
Inszenierung: Katharina Thoma
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Orest Tichonov
Bühnenbild und Kostüme: Julia Müer
Licht: Olaf Winter
Chor: Tilman Michael


Vanessa: Jessica Strong
Erika: Jenny Carlstedt
Alte Baronin: Barbara Zechmeister
Anatol: Toby Spence
Der alte Doktor: Dietrich Volle
Nicholas, Haushofmeister: Mikołaj Trąbka
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Übernahme einer Produktion der Malmö Opera (Premiere 14. März 2009)

„Der starke Beifall nach zweieinhalb Stunden spiegelte Ergriffenheit und Begeisterung wider; das Publikum war angetan von Musiktheater im Wortsinn, denn dank Figurenzeichnung, einprägsamer Bühne sowie hochpräsente Umsetzung der Partitur wird diese Vanessa im Gedächtnis bleiben. Als Beispiel gelungenen Zusammenwirkens von Optik, Schauspiel und Klang“, so urteilte die Kritikerin der Gießener Allgemeinen Zeitung nach der Frankfurter Erstaufführung der Oper von Samuel Barber (1901-1981) am 2. September 2012. Regie bei dieser Übernahme einer Produktion der Malmö Opera führte Katharina Thoma. Ehemals als Regieassistentin in Frankfurt tätig, kehrte sie 2016/17 nach Inszenierungen am Theater Dortmund, beim Glyndebourne Festival und am Royal Opera House Covent Garden in London für Flotows Martha zurück an den Main.

Zum Inhalt: 
Vanessa lebt zusammen mit ihrer Nichte Erika und ihrer Mutter, der alten Baronin, in großer Abgeschiedenheit. Seit Jahren wartet sie vergeblich auf die Rückkehr ihres einstigen Geliebten Anatol. Ihr zunehmendes Alter will sie nicht wahrhaben, daher hat sie alle Spiegel und Bilder im Haus verhüllt. Als Anatol endlich seinen Besuch ankündigt, muss Vanessa erkennen, dass es sich um den Sohn ihrer großen Liebe handelt. Anfangs richtet der junge Mann sein Interesse auf die etwa gleichaltrige Erika, die jedoch nach einer gemeinsamen Liebesnacht erkennen muss, dass Anatol schon bald ihrer Tante den Hof macht.
Als bei einem Ball die Verlobung Vanessas mit Anatol bekannt gegeben wird, begeht die schwangere Erika einen Selbstmordversuch und verliert ihr Baby. Nachdem die ahnungslose Vanessa zusammen mit Anatol in ihr neues Leben aufgebrochen ist, bleibt Erika mit ihrer Großmutter zurück. Wie seinerzeit Vanessa verhängt sie die Spiegel im Haus und beschließt, auf die wahre Liebe zu warten.

Im Rahmen der ersten und letzten Wiederaufnahme dieser Produktion aus der Saison 2012/13 stehen einige neue Namen auf der Besetzungsliste: Die musikalische Leitung liegt nun erstmals bei Rasmus Baumann, der seit 2014/15 den Posten des Generalmusikdirektors der Neuen Philharmonie Westfalen am Musiktheater im Revier in
Gelsenkirchen bekleidet. 2015/16 dirigierte er eine Aufführungsserie von Humperdincks Hänsel und Gretel im Haus am Willy-Brandt-Platz. Bis 2015/16 war die kanadische Sopranistin Jessica Strong (Vanessa) Mitglied des Opernstudios der Oper Frankfurt. Hier sang sie u.a. 2014/15 Amelia Grimaldi in Verdis Simon Boccanegra, danach debütierte sie als Rosa in Fioravantis Le cantatrici villane im Bockenheimer Depot. Zu ihren weiteren Frankfurter Aufgaben gehörten zudem Lina in Verdis Stiffelio und Donna Anna in Mozarts Don Giovanni. Der britische Tenor Toby Spence (Anatol) gibt nach Auftritten an den Staatsopern von Wien (Mozarts Titus) und München (Henry Morosus in Straussʼ Die schweigsame Frau) sowie an der New Yorker Metropolitan Opera (Eisenstein in Straußʼ Die
Fledermaus) sein Hausdebüt in Frankfurt. Aus Ensemble und Opernstudio der Oper Frankfurt sind Ks. Barbara Zechmeister (Alte Baronin) und Mikołaj Trąbka (Nicholas) erstmals in dieser Produktion besetzt.

Premierenbewährt sind – nach ihrem Ausscheiden aus dem Ensemble 2016/17 nunmehr als Gast – Jenny Carlstedt als Erika, der „heimlichen Hauptrolle“ des Stücks, sowie Ensemblemitglied Dietrich Volle als Alter Doktor.

Wiederaufnahme: Freitag, 15. September 2017, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 22., 24. September, 1. (18.00 Uhr), 5. Oktober 2017

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.