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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 5. Oktober 2014

Heute Abend bei Enjoy Jazz 2014: ATOMIC



Atomic

Karlstorbahnhof, Heidelberg
Beginn 21 Uhr / Einlass 20 Uhr
AK 19 €



Fredrik Ljungkvist: sax, cl
Magnus Broo: tp
Håvard Wiik: p
Ingebrigt Håker Flaten: b
Hans Hulbækmo: dr

Seit der Jahrtausendwende ist das schwedisch-norwegische Quintett Atomic Teil einer Bewegung, die den skandinavischen Jazz von der klischeehaften „Sound-Idee des Nordens“ zu befreien sucht. Statt auf den üblichen „Mountain Sound“ setzten Atomic, Fans von Charles Mingus, George Russell und Ornette Coleman, auf eine explosive Mischung aus afro-amerikanischer „Fire Music“ und europäischen Free Jazz-Traditionen.

Hörprobe ATOMIC, Civilón

Kinderkonzert München "Auf dem Jahrmarkt" am 09.11.14

Neues Klassikkonzert für Familien in München

"Auf dem Jahrmarkt"

Marktschreier und Muskelprotz, Zigeunertanz und Zauberspaß, Teufelsgeiger und Schlangen-beschwörer. Am 9. November 2014 verwandelt sich mini.musik in einen quirligen Jahrmarktsplatz (Gasteig, Black Box). In diesem Mitmach-Konzert lernen die Kinder vielseitige Musik aus unterschiedlichen Ländern kennen: tänzerische Klezmermusik, poetische Klassik, feurige Csardasstücke, bayerische Volksmusik. So bunt wie es „Auf dem Jahrmarkt“ zugeht, sind auch die Musik und die Darbietungen. Damit bei so viel Aktivität keiner auf dem Jahrmarkt verloren geht, führt mini.musik Moderatorin Uta Sailer die Kinder sinnlich ansprechend durchs Programm. Die Kinder sind aber – wie in allen mini.musik Konzerten – auch selbst Akteure. Sie tanzen und singen, sie feuern an und staunen, sie basteln ein Lied aus drei Tönen und werden selbst zu echten Marktschreiern!

Herbst ist Jahrmarkt-Zeit in München, so auch am 9. November 2014 bei mini.musik. Zuerst beglückt das Oktoberfest mit seinem turbulenten Treiben Klein und Groß und dann die Auer Dult. Aber was genau fasziniert Kinder an Jahrmärkten? Ist es das Karussell mit seinen bunten Tieren oder Fahrzeugen? Lieben sie Zuckerwatte und gebrannte Mandeln oder gar das Riesenrad? Das wollte mini.musik Anfang des Jahres von seinen Konzertgästen wissen.

Herausgekommen ist ein buntes Jahrmarktprogramm inspiriert von den „Vorlieben“ der mini.musik Fans und konzipiert von den mini.musik Gründerinnen Anastasia Reiber und Uta Sailer in Zusammenarbeit mit der bekannten Regisseurin und Schauspielerin Micaela Czisch, die bereits „Im Zirkus“ von mini.musik aufgetreten ist.

Es herrscht wunderbares Durcheinander auf dem mini.musik Jahrmarkt:
- Ein Klarinettist beschwört eine Schlange mit orientalischen Tönen,
- ein Marktschreier animiert die Kinder zum lautstarken Mitschreien,
- ein Original Mini-Karussell dreht sich fröhlich im Kreis,
- vier Instrumentalisten treten einen spannenden Wettkampf an,
- ein Lied aus drei Tönen wird gebastelt und
- sogar einem echten Zauberkünstler kann man hier begegnen.

Der Jahrmarkt ist ein Tummelplatz für neugierige Ohren. Und die Musik, die hier gespielt wird, kommt manch einem „ungewohnt“ vor. Sie kommt aus fernen Ländern – aus dem Balkan, aus dem Orient, aber auch ganz heimisch aus Bayern. Die Kinder singen und tanzen mit und staunen, was auf der Bühne alles vor sich geht. Das Jahrmarktkonzert ist szenisch gestaltet von der Kindertheaterfrau Micaela Czisch, die auch selbst auf der Bühne steht, mal zaubernd, mal als Budenbesitzerin und sogar als Zigeunertänzerin und Schlange! An ihrer Seite ist Uta Sailer, die als vertraute mini.musik Moderatorin die Kinder durch das bunte Treiben führt. Sie ist bekannt aus dem Bayerischen Rundfunk als Moderatorin für BR Klassik.

Als Künstler stehen Profimusiker aus München und dem Allgäu auf der Bühne. Allen voran der Multiinstrumentalist und Experte in Sachen Weltmusik Achim Rinderle. Seine Klarinette bringt er mühelos zum Lachen, Weinen und Hüpfen und den Saal garantiert in beste Jahrmarktstimmung! Ihn unterstützt der aus anderen mini.musik Programmen bekannte und geschätzte Geiger Ludwig Hahn (Mitglied im Orchester des Gärtnerplatztheaters), mini.musik Gründerin Anastasia Reiber am Klavier und der Schauspieler und Kontrabassist Stephan Lanius. Mit ihm haben die Kinder immer etwas zum Lachen.
Die Werke, die im Konzert zu hören sind, zeigen, dass sich die jüdische Klezmermusik bestens mit Klassik kombinieren lässt, Bayerisches mit Balkansound, Poetisches mit Polterndem.

Termin Familienkonzert: Sonntag, 9.11.2014 „Auf dem Jahrmarkt“
Veranstaltungsort: Black Box, Münchner Kulturzentrum Gasteig
Vorstellungsbeginn: Um 14 Uhr und um 16 Uhr. Dauer: ca. 60 Minuten.
Eintrittspreis: Kinder 9 €, Erwachsene 14 €

Karten sind über München Ticket erhältlich – telefonisch: 089/ 54 81 81 81, über www.muenchenticket.de oder an allen München Ticket-Vorverkaufsstellen.

Alle Termine, weitere Informationen & Bilder zum Programm von mini.musik – Große Musik für kleine Menschen e.V. finden Sie auch auf www.mini-musik.de und auf Facebook (http://www.facebook.com/mini.musik.muenchen?ref=hl).

Good Sounds: SWALLOW, TALMOR, NUSSBAUM: It Did (Jazz)


"Jazz in Essen" präsentiert am 16.11.14 den E-Bass Pionier Steve Swallow (The Swallow Quintet) mit CARLA BLEY an der Orgel


"Jazz in Essen": The Swallow Quintet im Essener Grillo-Theater 

"Nicht ohne meine Carla (Bley)!" - so lautet der Titel des Konzerts, mit dem The Swallow Quintet am Sonntag, dem 16. November ab 20 Uhr die Besucher des Essener Grillo-Theaters begeistern wird. Steve Swallow, der E-Bass-Pionier mit dem unverkennbaren, gitarrenähnlichen Sound, war schon oft zu Gast bei "Jazz in Essen": im Duo mit John Scofield bzw. Carla Bley, im Trio mit Jimmy Giuffre und Paul Bley, im Quartett von Gary Burton. Überdies war Swallow "artist in residence" der Philharmonie Essen, wo er 2010 eine noch unfertige Band vorstellte, die inzwischen längst tournee- und studioerprobt ist. Dem damals schlagzeuglosen Quartett schloss sich der international gefragte katalanische Drummer Jorge Rossy an, und The Swallow Quintet war geboren. Eine Band der Sonderklasse! Schließlich zählen auch Tenorist Chris Cheek und Gitarrist Steve Cardenas zu den profiliertesten Musikern der gegenwärtigen Jazzszene.

Der Clou jedoch ist die Beteiligung Carla Bleys. Schon in den 1960er Jahren, in den Bands von Paul Bley, Jimmy Giuffre, Art Farmer oder Gary Burton, spielte Swallow ihre Kompositionen, seit 1978 ist er ihr musikalischer Partner und Lebensgefährte. Spätestens seit dieser Zeit beeinflussen und inspirieren die beiden sich gegenseitig. "Ich bin ein Spieler, der komponiert, sie ist eine Komponistin, die spielt", sagt er. Seit 1980 spielte er in all ihren Bands, doch nur einmal, 1987, spielte sie in seiner, auf einem Album, das er "mangels originellerer Ideen" (O-Ton Swallow) "Carla" nannte. Hier konnte man Carla Bley auch zum letzten Mal an der Orgel
erleben; seither war sie nur am Klavier zu hören. Jetzt, fast 30 Jahre später, ließ sie sich bewegen, in Swallows aktuellem Quintett mitzumachen und sich zudem noch mal an die Orgel zu setzen. Das sollte man sich nicht entgehen lassen!


Kartenvorverkauf: TicketCenter, Tel.: 0201/81 22-200, oder tickets@theater-essen.de sowie online über www.schauspiel-essen.de                           Eintritt: € 22,00.
Die Reihe "Jazz in Essen" wird realisiert in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Essen.

Good Sounds: SAFT, SWALLOW, PREVITE, Minor Soul


WELT-Literaturpreis 2014 für Haruki Murakami (Japan)


Den WELT-Literaturpreis des Jahres 2014 erhält der japanische Schriftsteller Haruki Murakami für sein literarisches Gesamtwerk. Der Preis wird am Freitag, 7. November 2014, im Rahmen eines Festaktes im Berliner Axel-Springer-Haus übergeben. Die Laudatio wird der österreichische Autor Clemens J. Setz halten. Der Autor erhielt zuvor den Jerusalem-Preis 2009, Franz-Kafka-Literaturpreis
2006, World Fantasy Award für den besten Roman 2006 (Kafka am Strand), den Kiriyama-Preis 2007, Tanizaki-Jun’ichirō-Preis 1985 (Hard-Boiled Wonderland) und für das "Ende der Welt" den Noma-Literaturpreis 1982.

In der Begründung der Jury heißt es: "Haruki Murakami ist der bedeutendste zeitgenössische Schriftsteller Japans. In seinem Werk verbindet er die große Tradition der europäischen und amerikanischen Moderne mit Einflüssen aus der Popkultur und der Genreliteratur wie etwa Kriminalroman und Fantasy. Mit Romanen wie 'Mister Aufziehvogel' oder 'Tanz mit dem Schafsmann' schuf er eine ganz eigene Spielart des Magischen Realismus, der die Seelenzustände japanischer Großstadtbewohner wie selbstverständlich ins Übersinnliche transzendiert. Zugleich hat er in Werken wie 'Untergrundkrieg' oder 'Nach dem Beben' die aktuellen Terror- und Katastrophenerfahrungen unserer Gegenwart eindringlich zum Thema der Literatur gemacht. Murakamis genauer Blick auf die Isolation des Individuums, auf die alltäglichen Verlusterfahrungen in Freundschaften, Familien- und Liebesbeziehungen weitet sich immer wieder zur Betrachtung grundsätzlicher Fragen der Conditio humana."

Haruki Murakami wurde am 12. Januar 1949 in Kyoto geboren. Nach seinem Studium der Theaterwissenschaft gründete er in Tokio eine Jazzbar. Ende der Siebzigerjahre begann er mit dem Schreiben. Er ist Autor zahlreicher weltweit erfolgreicher Romane und Erzählungsbände und wurde in etwa fünfzig Sprachen übersetzt. Sein Durchbruch in Deutschland gelang ihm mit den Romanen "Mister Aufziehvogel", "Gefährliche Geliebte", "Naokos Lächeln" und "Tanz mit dem Schafsmann" sowie mit dem Erzählungsband "Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah". Nach dem Terroranschlag der Aum-Sekte auf die U-Bahn in Tokio 1995 veröffentlichte Murakami den Interviewband "Underground". Zuletzt erschienen auf Deutsch der Roman "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" und, in diesen Tagen, ein neuer Band mit Erzählungen "Von Männern, die keine Frauen haben" (Dumont Verlag). Murakami wird auch immer wieder als aussichtsreicher Kandidat für den Literaturnobelpreis genannt.

Nach Jonathan Franzen (2013), Zeruya Shalev (2012), Albert Ostermaier (2011), Claude Lanzmann (2010), Philip Roth (2009), Hans Keilson (2008), Daniel Kehlmann (2007), Rüdiger Safranski (2006), Yasmina Réza (2005), Amos Oz (2004), Jeffrey Eugenides (2003), Leon de Winter (2002), Pat Barker (2001), Imre Kertész (2000) und Bernhard Schlink (1999) ist Haruki Murakami der sechzehnte WELT-Literaturpreisträger. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis erinnert an Willy Haas, der 1925 "Die literarische WELT" gründete. Ausgezeichnet werden ein einzelnes Buch oder ein Gesamtwerk. Zur Jury gehören der britische Verleger Lord George Weidenfeld, WELT-Feuilletonchef Cornelius Tittel, und Richard Kämmerlings, Leiter der "Literarischen WELT".

Good Sounds: MICHAEL WOLLNY TRIO, Engel (Jazz)


Samstag, 4. Oktober 2014

Fantasien zur Nacht: La Belle Noiseuse


Emmanuelle Beart in "La Belle Noiseuse"

Fantasien zur Nacht (Film): HONEST DECEPTION



Honest Deception

(Ein Paar spricht über die offene Beziehung, und
warum es gesünder ist, weitere Beziehungen in
einer Partnerschaft zuzulassen)

Good Sounds: COLDPLAY, Magic


Novitäten bei ECM: Mark Turner, Anja Lechner, Kim Kashkashian, Galina Ustvolskaj


Mark Turner gehört zu den am am höchsten geschätzten Saxophonisten seiner Generation. Lathe Of Heaven ist sein Debüt als Leader für ECM und folgt auf ECM-Alben im Trio Fly mit Larry Grenadier und Jeff Ballard, und auf Gastspiele bei ECM-Aufnahmen mit Billy Hart, Enrico Rava und – ganz aktuell – Stefano  Bollani. Turner leitet hier ein Quartett verwandter Seelen, die einen ähnlich forscherischen Intellekt wie ihr Leader haben - mit dem Trompeter Avishai Cohen und der geschmeidigen Rhythmusgruppe aus Bassist Joe Martin und SchlagzeugerMarcus Gilmore.

Nach einem Jahrzehnt gemeinsamer Arbeit im Tarkovsky Quartet und im Pergolesi Project mit der Sängerin Maria Pia de Vito stellen die Cellistin Anja Lechner und der französische Pianist François Couturier ihr neues Duo vor. Auf Moderato cantabile präsentieren sie ihre eigenen Arrangements der Werke dreier faszinierender Außenseiter der Musikgeschichte – G.I. Gurdieff, Komitas und Federico Mompou. Im Programm gibt es Verbindungen zu Anja Lechners vielgelobter Auseinandersetzung mit der Musik von Gurdieff auf dem Album Chants, Hymns and Dances (mit Vassilis Tsabropoulos), doch das neue Duo hat eine eigene Identität. François Couturiers Kompositionen fungieren hier sowohl als kontrastierende wie als ergänzende Elemente. Als Interpret hat Couturier sich schon lange mit Mompous Musik beschäftigt. Er ist von seiner Verbindung mit Anouar Brahem her mit den Klangfarben des Mittleren Ostens vertraut.

In der Reihe New Series sind folgende Werke erschienen: Kim Kashkashian, für ihr Solo-Bratsche-Album mit Werken von Kurtág und Ligeti im vergangenen Jahr mit einem Grammy ausgezeichnet, kehrt nun mit einem neuen Trio zurück: Zu ‚Tre Voci‘ gehören die italienisch-amerikanische Flötistin Marina Piccinini und der israelische Harfenist Sivan Magen. Kashkashian, Piccinini und Magen spielten 2010 bei einem Festival erstmals zusammen, seitdem haben sie ein gemeinsames Repertoire entwickelt. Auf diesem ersten gemeinsamen Album gruppiert es sich um Debussys Sonate für Flöte, Viola und Harfe und deren Einfluss, am unmittelbarsten fühlbar in Takemitsus schimmerndem „And then I knew ‘twas Wind.“ Debussy, selbst nachhaltig beeinflusst durch seine Begegnung mit der Musik des Ostens, legte in seinen letzten Werken besonderes Augenmerk auf Klangfarbe, Textur und ein anders geartetes Verständnis für den Fluss der Zeit. In dieser Musik wies die Elastizität von Debussys Gefühl für Zeit (wie Heinz Holliger beobachtet hat) weit in die Zukunft voraus und zu den Werken von Boulez und auch zur Musik von Sofia Gubaidulina, deren „Garten von Freuden und Traurigkeiten“ seinen eigenen Umgang mit Orient und Okzident pflegt. Das Album von Tre Voci erscheint rechtzeitig zu einer Europatournee, deren Programm Musik von Debussy, Takemitsu und Gubaidulina beinhaltet.

Die Komponistin Galina Ustvolskaja (1919-2006) bestand darauf, dass „keine wie auch immer geartete Beziehung“ zwischen ihrer Musik „und der eines anderen lebenden oder toten Komponisten“ bestehe, und positionierte sich außerhalb aller stilistischen „Schulen“. Ihr Werk, sagte Viktor Suslin, habe die „Fokussiertheit eines Laserstrahls, der Metall schneiden kann.“ Sich in diese Klangwelt zu begeben, erfordert eine besondere Form des Engagements und der Intensität. Patricia Kopatchinskaja und Markus Hinterhäuser spielen auf einer neuen Einspielung die Sonate (1952) und das Duett (1964) für Violine und Klavier, und zusammen mit  Reto Bieri, das Trio (1949) für Klarinette, Violine und Klavier.

Vor dreißig Jahren, im September 1984, erschien mit Arvo Pärts „Tabula Rasa“ jenes Album, für das die New Series als zweite große editorische Linie bei ECM aus der Taufe gehoben wurde.

Buchtipp: SOUTINES LETZTE FAHRT, Ralph Dutli

Ralph Dutli
Soutines letzte Fahrt
Roman

272 S., geb., Schutzumschlag, € 19,90 (D)
Wallstein Verlag


Ein Roman über Kindheit, Krankheit und Kunst. Über die Wunden des Exils in Paris, die Ohnmacht des Buchstabens und die überwältigende Macht der Bilder. Ausgezeichnet mit dem Düsseldorfer Literatur Preis 2014, dem Preis der LiteraTour Nord 2014, dem Rheingau Literatur Preis 2013, nominiert für den Deutschen Buchpreis 2013 und für den Schweizer Buchpreis 2013.

Chaim Soutine, der weißrussisch-jüdische Maler und Zeitgenosse von Chagall, Modigliani und Picasso, fährt am 6. August 1943 in einem Leichenwagen versteckt von der Stadt Chinon an der Loire ins besetzte Paris. Die Operation seines Magengeschwürs ist unaufschiebbar, aber die Fahrt dauert aufgrund der Umwege – um die Kontrollposten der Besatzungsmacht zu meiden – viel zu lange, nämlich 24 Stunden.
In einem Strom bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei. Er beschwört die unwahrscheinliche Freundschaft mit Modigliani, den plötzlichen Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre.
Der Maler, der an die Macht der Milch als einziges Heilmittel glaubt, fährt aber auch in ein »weißes Paradies«, eine Mischung von Klinik und Gefängnis, in der es zu merkwürdigen Begegnungen und Ereignissen kommt. Ein mysteriöser »Gott in Weiß« erklärt ihn für geheilt, verbietet ihm aber das Malen. Doch in einem Paradies ohne Malerei ist dem Künstler nicht zu helfen. Er beginnt heimlich wieder zu malen – und ist bereit, dafür den geforderten Preis zu zahlen …

www.ralph-dutli.de

Good Sounds: BON IVER, Michicant


Heute im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern: SKANDAL? Slevogt- Bild zeigt barbusige Frau

Sorgt für Gesprächsstoff: 
Max Slevogts Gemälde „Judith mit Selbstbildnis“
1898/1907


Max Slevogts „Selbstbildnis“ in der Diskussion


Bild des Monats – neue Veranstaltungsreihe im mpk

Am Samstag, 4. Oktober, startet im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, eine neue Veranstaltungsreihe: Das „Bild des Monats“, ein Werk aus der Sammlung, steht einmal monatlich zur Diskussion. Jeweils am ersten Samstag um 15.30 Uhr beginnen die kurzweiligen Führungen. Dieses Mal geht es um Max Slevogts Gemälde „Judith mit Selbstbildnis“, das der Pfälzer Künstler 1898/1907 gefertigt hat. Es zeigt anschaulich Slevogts Wandel von der akademischen zur impressionistischen Malerei. Anschließend heißt es – bei einer wunderschönen Aussicht auf die Stadt – „Treffen mit Freunden“; je nach Saison und Thema reichen die Freunde des mpk Kaffee und Kuchen, Glühwein oder Cocktails.
Diese Auftaktveranstaltung ist eintrittsfrei.

Svenja Kriebel (unter anderem für Marketing zuständig) und Museumspädagogin Andrea Löschnig wollen mit diesem neuen Format das Vereinsleben der Freunde des mpk mit den Menschen in Kaiserslautern verflechten und die beeindruckende Sammlung des Hauses des Bezirksverbands Pfalz tiefer ins Bewusstsein der Bevölkerung verankern.

Good Sounds: BELL X1, Careful What You Wish For


Kinovorschau: MACHO MAN


MACHO MAN
Kinostart: Herbst 2015

Eine Komödie nach dem gleichnamigen Bestseller von
Grimme-Preisträger Moritz Netenjakob

Regie: Christof Wahl 
(Co-Regie „Zweiohrküken“, „Kokowääh“ und Kamera „Halbe Brüder“, „Fack Ju Göhte“)
Drehbuch: Moritz Netenjakob

Darsteller: Christian Ulmen, Aylin Tezel, Axel Stein, Samuel Finzi, Dar Salim, Nora Tschirner,
Inez Bjørg David, Vladimir Burlakov, Mehmet Bozdoğan, Gitta Schweighöfer, Peter Prager, Lilay Huser, Vedat Erincin u.v.m.
Casting: Emrah Ertem

Die Bestsellerverfilmung MACHO MAN nimmt die jahrhundertalte Frage auf: Wann ist ein Mann ein Mann?
Von Alt-68ern zu einem verständnisvollen Frauenversteher erzogen, denkt Daniel (Christian Ulmen) sich in einer türkischen Macho-Welt neu erfinden zu müssen, um seiner Liebe zu Aylin (Aylin Tezel) eine Zukunft zu geben. In den Hauptrollen sind Christian Ulmen („Wer’s glaubt, wird selig“, „Männerherzen“) und Aylin Tezel ("Tatort – Dortmund“, „Coming In“, „Almanya – Willkommen in Deutschland“) zu sehen. Gitta Schweighöfer („Irre sind männlich“) und Peter Prager („Jesus liebt mich“) spielen Daniels Eltern. Aylins Eltern werden von Vedat Erincin („Almanya – Willkommen in Deutschland“) und Lilay Huser („Almanya – Willkommen in Deutschland“) und Aylins Bruder Cem von Dar Salim („Game of Thrones“) gespielt. In weiteren Rollen sind Axel Stein („Nicht mein Tag“), Samuel Finzi („Kokowääh“), Inez Bjørg David („Männerherzen“), Vladimir Burlakov („Ausgerechnet Sibirien“) und Nora Tschirner („Zweiohrküken“) zu sehen. Die Culture-Clash-Komödie inszeniert und filmt Christof Wahl („Keinohrhasen") nach dem Bestseller von Grimme-Preisträger Moritz Netenjakob. Produzenten sind ConradFilm (Marc Conrad), Bavaria Pictures (Jan S. Kaiser) und Erfttal Film (Klaus Dohle). Universum Film wird MACHO MAN im Herbst 2015 in die Kinos bringen.

Über ein Jahr lang auf der Spiegel-Bestsellerliste, setzt sich die Erfolgsgeschichte MACHO MAN von Grimme-Preisträger Moritz Netenjakob im Herbst 2015 im Kino fort. Unter der Regie von Christof Wahl wird der Bestseller mit Christian Ulmen und Aylin Tezel in den Hauptrollen verfilmt. Die Produktion von ConradFilm (Marc Conrad), Bavaria Pictures (Jan S. Kaiser) und Erfttal Film (Klaus Dohle) wird von Universum Film in die deutschen Kinos gebracht. Die Dreharbeiten finden vom 23. September bis zum 14. November in Köln, Düsseldorf und Umgebung sowie in der Türkei statt.

Zum Inhalt:
Von 68ern erzogen, lebt Daniel Hagenberger (Christian Ulmen) dreißig Jahre als toleranter Frauenversteher. Jetzt ist er mit einer Türkin zusammen. Aber wie überlebt ein Frauenversteher in einer Welt voller Machos?
Daniel weiß genau was Frauen wollen: ein selbstbewusstes, männliches Auftreten und gestählte Muskeln. All das, womit er leider nicht dienen kann. Und dennoch gelingt es ihm das Herz der Türkin Aylin Denizoglu (Aylin Tezel) zu gewinnen - und ja, sie ist ein Volltreffer! Bei der ersten Begegnung mit Aylins Großfamilie wird Daniel allerdings schnell von seiner Wolke Sieben wieder zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Gänzlich ungeschickt und wenig erfolgreich sind seine Versuche, Aylins Eltern (Vedat Erincin und Lilay Huser) und ihren Bruder Cem (Dar Salim) zu beeindrucken. Um in einer Welt voller Machos zu überleben, glaubt Daniel den Ausweg zu kennen: Ein Crashkurs in türkischer Männer-Kultur von Cem höchstpersönlich. Mit seiner aufpolierten Männlichkeit punktet Daniel zwar bei Aylins Familie, aber nicht bei seiner Angebeteten. Eine kurze Zeit gelingt ihm der Spagat zwischen selbstbewusstem Macho und respektvollem Partner, bis er den entscheidenden Schritt zu weit geht…

Der Film wird unterstützt von der Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen, der Filmforderungsanstalt FFA sowie des Deutschen Filmförderfonds DFFF. Universum Film fungiert als deutscher Verleih, RTL als Senderpartner. Global Screen verwertet die Weltrechte.



Good Sounds: BEACH HOUSE, Myth


06.11.2014: Eröffnung des 63. Int. Filmfestivals Mannheim-Heidelberg


Das 63. Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg eröffnet mit der Europäischen Premiere "TOUS LES CHATS SONT GRIS“ / "ALLE KATZEN SIND GRAU“ von Savina Dellicour

In Anwesenheit der Regisseurin Savina Dellicour aus Belgienwird mit der Europäischen Premiere von "TOUS LES CHATS SONT GRIS“ / "ALLE KATZEN SIND GRAU“ am Donnerstag, den 6. November 2014 um 20.00 Uhr, die Eröffnung des 63. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg in Heidelberg gefeiert. Der Film über die Suche nach dem leiblichen Vater der pubertierenden Dorothy zusammen mit dem Privatdetektiv Paul läuft im Wettbewerb des Festivals.
"Regisseurin Savina Dellicour ist mit diesem Film eine cineastische Seltenheit gelungen“, sagt Festivaldirektor Dr. Michael Kötz. "Dieser Film erzählt seine Geschichte gleichzeitig aus der Perspektive des jungen Mädchens Dorothy und aus der Perspektive des Mittvierzigers Paul. Diese zwei Blickwinkel des Autorenkinos treffen auf ein beliebtes Format des Genrekinos, dem Kriminalfilm.“


Über den Film

Paul, Mitte 40, ist Privatdetektiv - Dorothy, fast 16, mitten in einer jugendlichen Lebenskrise. Was die beiden verbindet? Paul ist Dorothys Vater. Mit diesem Geheimnis kehrt Paul zurück nach Brüssel, wo er seine Tochter beschattet. Und wahrscheinlich würden die beiden nie aufeinander treffen, wenn nicht Dorothy Paul damit beauftragen würde, sich mit ihr auf die Suche nach ihrem biologischen Vater zu machen.
Das 63.Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg findet statt vom 6. bis 16. November 2014. Fach- und Branchenbesucher können sich noch bis zum 27.Oktober unter www.iffmh.de für das Filmfestival akkreditieren.
Unter dem Motto "Filme feiern“ wird das Festival an elf Tagen in Heidelberg und Mannheim 13 Filme im Internationalen Wettbewerb und zwölf Filme in der Kategorie Internationale Entdeckungen junger Filmemacher der ganzen Welt zeigen. Die ausgewählten Filme konkurrieren um den Preis des "Newcomer of the Year“, dem Hautpreis von Mannheim-Heidelberg, der von der Internationalen Jury am 16. November verliehen wird.

“Tous les chats sont gris” wird am 6. November 2014 um 20.00 Uhr in Heidelberg im Schlossgarten I aufgeführt. Filmemacherin Dellicour, die Hauptdarstellerin Anne Coesens und Schauspielerin Manon Capelle sowie weitere Mitglieder des Filmteams werden anwesend sein.

Good Sounds: RHYE, Open


Freitag, 3. Oktober 2014

Fantasien zur Nacht: UPA's Bringing Sexy Back 2014



UPA's Bringing Sexy Back 2014 

Good Sounds: SEAN NICHOLAS SAVAGE, Heartless


Fantasien zur Nacht (Performance): L'ORIGNE DU MONDE



l'origine du monde from Froment Catherine 

Good Sounds: LISA SIMONE, Take It To The Father


Rückblick: Nina Simone live 1976, 1987 & 1990





Good Sounds: LISA SIMONE, All is well




Good Sounds: LISA SIMONE, The Autumn Leaves





Wie war's bei LISA SIMONE und der Eröffnung des 16. Enjoy-Jazz-Festivals in Heidelberg?

Lisa Simone in concert 

Eine der großen Full-Power-(Jazz-)Sängerinnen, lebendigsten, energiegeladensten und dynamischsten Frauenfiguren auf den (Jazz-)Bühnen der Welt mit starkem Sex-Appeal und herrlichem Entertainercharisma außerhalb der festgefahrenen Pfade ist Lisa Simone (*1962), die Tochter der legendären Nina Simone, die spätestens mit ihrem "I Put A Spell On You" oder "Don't Let Me Be Misunderstood" die große Masse der deutschen Hörer erreichte.

Ihr Vater ist Andrew Stroud, der als Soldat in Deutschland war. Die Eltern trennten sich zehn Jahre nach ihrer Geburt. Auch Lisa war bei der Army, sie arbeitete als Technischer Assistent bei der Air Force. Danach sang sie als Backgroundvocal, bevor sie 1992 in Andrew Lloyd Webbers JESU CHRIST SUPERSTAR ihr Debut als Soul Sister und Doppelbesetzung von Mary gab und ihr grandioses Talent unter Beweis stellte. 1996 ging es zunächst weiter als Swingsängerin und weibliche Doppelbesetzung, danach als Mimi Marquez in der Broadwaymusical-Produktion RENT. Diese Produktion wurde gleichzeitig auch ihre erste nationale Tour vom November 1996 bis April 1998. Im Jahr 2000 wurde sie mit ihrer Band für den Grammy nominiert und 2002/2003 war sie die Aida in der Disney-Broadwayproduktion AIDA. 2006 spielte sie die Rolle der Fantine in Claude-Michel Schönbergs Musical LES MISÉRABLES nach Victor Hugo (auf Französisch) im Muny-Theater St. Louis. 2009 brachte sie ihr erstes großes Album heraus. "SIMONE ON SIMONE" ist ganz klar eine Liebeserklärung an ihre Mutter, mit der sie das erste Lied des Albums "Music for Lovers" gemeinsam in Irland auf der Bühne gesungen hatte.

Das 16. Enjoy-Jazz-Festival Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen wurde gestern, 02. Oktober 2014, mit ihr in der wilhelminischen Stadthalle am Neckarufer von Heidelberg künstlerisch eröffnet. Dort, wo sich dem Besucher ein reizvolles Miteinander von Gründerzeit, Jugendstil und Renaissanceelementen bietet, verliert sich alles im Hintergrund, wenn die Sängerin mit ihren energetischen Urgewalten und zärtlichen Botschaften in der Stimme ins Licht tritt. Mit der geschickten Entscheidung, sie für den Auftaktabend zu engagieren, eröffneten Schirmherr Michael Sieber, Staatssekretät a.D., und Festivalleiter Rainer Kern das Festival im offiziellen Bereich. Statt Wiederholung und Immergleich steht Wagemut im Vordergrund, das Motto heißt für den Festivalleiter dieses Jahr klar: "Listen with your heart!". Das Festival verdankt seinen Status und erreichte Größe dem guten Zusammenspiel der Entscheidergremien in den beiden beteiligten Bundesländern, der Metropolregion Rhein-Neckar, und ganz wichtig den starken Sponsoren und Unternehmen SAS als Hauptförderer und BASF als Premiumförderer sowie weiteren Firmen.

Gleich mit ihrem ersten Lied "When I Was Young" führte uns Lisa zu den Wurzeln ihrer Musikalität zurück, ihre herausragende Mutter und vor ihr die westafrikanischen Vorfahren, die Griots waren, Lehrer, Dichter, Sänger und Geschichtenerzähler. Ein Lied voller Melancholie, Trauer und Sehnsucht: "... I was crying for you ...". Wie Lisa schon in Interviews erzählte, musste ihre Mutter hart arbeiten für ihren Erfolg, nahm sie ihre Tochter mit bei Tourneen, war autoritär, sie hatte das Sagen und verlangte von Lisa schon früh Erwachsenenfähigkeiten und -einsichten. Aber weil Lisa alles von ihr gelernt hatte, sie ihre Mutter sehr schätzte, muss sie auch heute immer wieder sagen, wie sehr sie sie liebte. Nina starb im April 2003. Lisa sang an diesem Abend Lieder von sich und ihrer Mutter.

Lisas Band bestehend aus dem virtuosen Gitarrist Hervé Samb aus Ghana, dem einfallsreich kontrastierenden Reggie Washington am Bass und einem extrem kunst- und kraftvoll African Beat mit Modern Drum und Klang- wie Beat-Zäsuren operierenden Sonny Troupé begleitet sie hervorragend durch alle Höhen und Tiefen ihrer gesungenen Emotionen, den Botschaften aus einer zärtlich-liebevollen, aber auch fauchend-vitalen Kehle und Seele mit funkigem Jazz und etlichen Anleihen, unter anderem Alphonse Mouson.

Ein zu Barrikadenstärke erblühendes "Revolution", gefolgt vom getragenen Klassiker "Autumn Leaves", hin zu einem herrlichen Song ihrer Mutter ("Ain't got no, I got life") zur Stärkung des individuellen und ethnischen Selbstbewusstseins, "I ain't got no water, I ain't got no food, I ain't got no job, I ain't got no country, I ain't got no face, I ain't got nothing ... but I've got my mouth, eyes, ears, fingers, nails ... I've got life!" führte uns mitten hinein in einen wunderbaren zweistündigen Abend voller Stimmung, mit hochaktivem und stark inspiriertem Publikum. Wir bekamen ein Lied von Lisas Tochter ReAnna zu hören, "No More Tears For You", das diese mit zwölf Jahren schrieb. Interpretiert mit leichten Gypsyzitaten in der Gitarre. Im sechsten Lied beschrieb sie die extreme Leistungsfähigkeiten ghanischer Frauen, die nicht nur hart arbeiten, sondern auch wie nebenbei im Stehen Kinder gebären können, danach überspitzt formuliert nur unter die Dusche gehen und dem Alltag wieder zur Verfügung stehen. Lisa erlebte das mit 8 Jahren. In "No World Coming" mit Begleitung von Hervé Samb führt sie uns zur Vision "new world coming in love". Mit einer extrem spritzigen Leonard-Cohen-Interpretation von "Suzanne", einem fulminanten "Big Spender" und wieder extrem beweglicher, körperbeherrschender und reizvoller Bühnenpräsenz, dem Eintauchen im Zuschauersaal und "Take It To The Father" and "Finally Free" verabschiedete sich eine sehr jung gebliebene begehrenswerte Interpretin mit einer ungeheuren Stimme von uns und ging ein lang nachhallender Abend zu Ende, der das 16. Enjoy Jazz-Festival mit 80 Auftritten gebührlich einleitete.



Good Sounds: LISA SIMONE, Revolution (Jazz)




Am Mittwoch , 08.10.14, in Kaiserslautern: Satirisch-musikalischer Abend in der Pfalzbibliothek

Hans Nauerz
Andreas Fillibeck
Andreas Fillibeck,
Karikatur























Satirisch-musikalischer Abend in der Pfalzbibliothek
Lesung mit Andreas Fillibeck und Musik von Hans Nauerz

Einen satirisch-musikalischen Abend in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, gestalten Andreas Fillibeck und Hans Nauerz am Mittwoch, 8. Oktober, um 19 Uhr (Eintritt frei). Der Kaiserslauterer Satireautor Fillibeck, der schon mehrmals in der Pfalzbibliothek beispielsweise mit seinen Büchern „zwischen zeichen“ und „Event, Event, ein Lichtlein brennt“ zu Gast war, liest aus neueren Satiren und Texten, die zum einen so manche gesellschaftliche (Fehl-)Entwicklung zum Thema haben und zum anderen durchaus persönliche Sichten auf die 1970er Jahre mit Bezug zum Heute beinhalten. Hans Nauerz aus Hohenecken ist ein waschechter Beatnik der 1960er Jahre und spielte in verschiedenen Bands dieser Zeit im Raum Kaiserslautern; nun ist er solo mit Gitarre und Gesang unterwegs. Sein Repertoire reicht von deutschen Liedermachern wie Wader oder Degenhardt bis zu Beat, Blues und englischen Volksliedern.


Donnerstag, 2. Oktober 2014

Musikvideo: WHIM GRACE, Lügen (Lies)

Dance Video: QUOTIENT EMPIRIQUE


QUOTIENT EMPIRIQUE
by
RUBBERBANDANCEGROUP

ECM-Neuheit: Louis Sclavis Quintet - Silk And Salt Melodies


ECMPlayer
(http://player.ecmrecords.com/sclavis2402)


Louis Sclavis Quintet: Silk And Salt Melodies


Leading French clarinettist-composer-improviser Louis Sclavis continues his musical adventures with Gilles Coronado and Benjamin Moussay, who contributed creatively to his Atlas Trio album Sources in 2011. The addition of Iranian classical percussionist Keyvan Chemirani, master of the zarb, has brought a new dimension to their world of sound. Adventurous contemporary music, says Sclavis, can be broad enough to embrace different but complementary traditions. “‘Silk and Salt’ indicates my desire for this work to take an imaginary, nomadic, Central Asian route, but also to address the idea of emigration in world history. In this case: journeying away from and back to jazz.” Travelling melodies and rhythms predominate. The changing contexts inspire some of Sclavis’s finest clarinet playing, captured by producer Manfred Eicher in this recording, made in Studio La Buissonne, near Avignon, in March 2014.

Am Sonntag, 05.10.14, in Heidelberg: ATOMIC aus Schweden und Norwegen

So 05.10.2014, Karlstorbahnhof, Heidelberg, Beginn 21 Uhr / Einlass 20 Uhr


Atomic

Schweden, Norwegen
Fredrik Ljungkvist: sax, cl
Magnus Broo: tp
Håvard Wiik: p
Ingebrigt Håker Flaten: b
Hans Hulbækmo: dr
Seit der Jahrtausendwende ist das schwedisch-norwegische Quintett Atomic Teil einer Bewegung, die den skandinavischen Jazz von der klischeehaften „Sound-Idee des Nordens“ zu befreien sucht. Statt auf den üblichen „Mountain Sound“ setzten Atomic, Fans von Charles Mingus, George Russell und Ornette Coleman, auf eine explosive Mischung aus afro-amerikanischer „Fire Music“ und europäischen Free Jazz-Traditionen. Oder, wie die Band selbst sagt: „Part academic lecture, part a fun night out on the town.“ Einige der bislang auf dem Label „Jazzland“ veröffentlichten 12 Alben trugen programmatische Titel wie „Feet Music“, „Happy New Ears“ oder – aktuell – „There‘s a hole in the mountain“. Dabei entwickelt sich die High Energy-Musik von Atomic schnell von der reinen „Anti“-Haltung fort und probiert sich in viele Richtungen aus. Originellerweise werden Atomic von der Kritik gerne mit den Lounge Lizards oder Captain Beefheart & His Magic Band verglichen! Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass sämtliche Mitglieder von Atomic in den diversen Outfits von Ken Vandermark aktiv sind, dass die Musiker schillernde Neben-Projekte wie The Thing, Motif und The Young Mothers pflegen und in der Musik von Atomic neuerdings auch Momente zeitgenössischer E-Musik Einzug halten. Zur Premiere bei Enjoy Jazz bringen Atomic einen neuen Drummer mit. Hans Hulbækmo gilt als ein herausragendes junges Talent, was stimmen muss, denn er ersetzt den unfassbaren Paal Nilssen-Love.
VVK 15 € zzgl. Geb.
AK 19 € 
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Buchbesprechung: ANGELIKA OVERATH, Sie dreht sich um

Angelika Overath
Sie dreht sich um
Roman
Luchterhand-Verlag bei Random House, München 2014. 288 S., 19,99 €

Mitten im ganz normalen Alltag geschieht es: Nach dem Konzertbesuch teilt ein Mann seiner Frau in der Küche mit, dass er nicht alleine in Triest gewesen sei und mit der Freundin ein Kind haben will. Alle Strukturen, Gewohnheiten, Ansichten, Einsichten und Handlungen werden irreal, von jetzt auf nachher. Der Mann, ein Lehrer und Altphilologe, hat sich einer jüngeren Kollegin zugewendet. Die Ehe ist kaputt. Diese Gewissheit versetzt Anna, eine 50-jährige Journalistin in eine Art reflektierende Trance. Sie lässt alles an sich vorüberlaufen, unendliche Gedankenketten, die immer wieder am Beziehungsende neue Nahrung finden. Sie beginnt blindlings zu verreisen und wird von Museen und Gemälden angezogen, die ihr helfen, ihre Lage zu reflektieren, ihr sogar Gesprächspartner werden in diesem Schmerz der Verletzung und Missachtung. Sie dienen ihr auch als Ratgeber zur Neuorientierung im Leben. Vor allem die Rückansichten von Frauen beschäftigen sie, die Abgewendete ...

Der Zufall führt sie von München nach Edinburg in die Schottische Nationalgalerie. Paul Gauguins bretonische Frauen, die in «Jakobs Kampf mit dem Engel oder Vision nach der Predigt» vorwiegend von hinten zu sehen sind, lässt sie eine Weltreise mit Kreditkarte beginnen. Sie sucht nebenbei den Grund der Trennung. Ihr Verhalten? Seines? Eine der Frauen aus Gauguins Gemälde wird ihr zum Gesprächspartner, dreht sich um und erzählt, wie es den jungen Frauen erging, als sie Modell standen. Anna imaginiert einen Dialog und wird auch auf ihrer weiteren Reise mit Frauen sprechen, die sich aus den Bildern, ihrer eingefangenen Vergangenheit an sie wenden und die Möglichkeit zur Reflexion der eigenen Vergangenheit bieten.

Eduard Hoppers Gemälde von seiner Frau Jo beleuchtet die Konflikte an der Seite des Mannes, das eintönige und stille Leben. Die Reise führt über Kopenhagen nach Boston (eine szenische Rekonstruktion der Bostoner Tea Party von 1773, Aufbegehren gegen staatliche Zölle und Steuern, fasziniert sie) und nach St. Moritz, wo Segantinis «Frühmesse» eine Schlüsselrolle einnimmt. Die Vergangenheit verdeckt und übermalt - in der Vorfassung war ein schwangeres Mädchen zu sehen. Auch der Louvre und das Hôtel Turgot in Paris sowie Skagen in Dänemark spielen eine Rolle.

Ein sehr interessanter Roman mit einem ungewöhnlichen Einfall zur Handlungskonstruktion - ohne große Spannungsmomente, aber im Fluss der Gedanken, ein großes Angebot an Verarbeitung für Leser. Dabei verknüpft mit einem Ausflug in die Kunst.

SWR Mediathek

Angelika Overath "Sie dreht sich um"

16.8.2014 | 14.05 Uhr | 11:10 min