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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 20. März 2012

Ankes Fundstücke: Das Winteraustreiben

Kennen Sie noch die Tradition des Winteraustreibens? Am dritten Sonntag vor Ostern wird Laetaere (lat. "Freue dich!") gefeiert. Dieses Kirchenfest ist mit Frühlingsbräuchen verknüpft, in denen sowohl vorchristliche als auch christliche Naturvorstellungen aufeinandertreffen.  An diesem Sonntag legen die Menschen eine festliche Fastenpause ein und zelebrieren die Vertreibung des Winters wie ein Volksfest.


[Ich habe das als Kind in meiner Heimatstadt Landau in der Pfalz als Umzug und Winterverbrennung auf dem Mess- oder Rathausplatz erlebt und es war immer toll. SV]


Die Tradition gibt es vielerorts, nicht nur in der Pfalz, und hat ihre Anfänge schon in vorchristlicher Zeit. Sie wird auch "Sommertagsumzug" oder "Burgfeuer" um diesen Sonntag herum genannt. Die Besucher erhalten mit Buchsbaum oder bunten Bändern verzierte "Sommertagsstecken", an deren Ende eine Laugenbrezel und ein Ei (manchmal auch ein Apfel) befestigt sind. Diese symbolisieren Lebenskraft und Fruchtbarkeit. Auch das Feuer, Symbol der Sonne und der kommenden wärmeren Jahreszeit,  soll die Natur wecken und Furchtbarkeit bewirken. Die Winterverbrennung soll den Winter endgültig vertreiben und einen schönen, langen Sommer garantieren, auf den schließlich eine ertragreiche Erntezeit folgt. 


Einige Ortschaften/Städte verbinden den Winteraustrieb mit einem Umzug. Winter und Frühling werden dabei häufig als Symbolfiguren dargestellt und treffen sich zu einem Wettstreit,  den der Frühling natürlich gewinnt. In anderen Gegenden wird der Winter von gespenstisch verkleideten Menschen mit viel Lärm und Getöse vertrieben und oft als Strohpuppe dargestellt verbrannt. Oft wird ein Schneemann aus Stroh verbrannt. 

Dichterhain: FRÜHLING I von Heidi Huber (Frühlingsanfang)



Frühling I
Im
neuen
roten
Schuh
im
Leicht

© Heidi Huber (*1945)

Montag, 19. März 2012

Gute-Nacht-Senf von Imke Schüring: Motivation

Ich glaube ich habe heute eine wichtige Lektion gelernt und möchte euch auszugsweise daran teilhaben lassen ...

Pack mich in Watte, nenn mich Engelchen und verhätschel mich von vorn bis hinten, und du machst einen willenlosen Zombie aus mir!

Aber wenn du mich wütend machst, dann laufe ich zur Hochform auf.

Gibt's denn da kein Mittelmaß oder bin ich auf ewig verdammt ein Extremist zu bleiben? Und muss ich mir jetzt einen Bombengürtel basteln?

Ich will ganz ehrlich sein, diese Erkenntnis erschreckt denn doch. Ich wollte doch immer nur "das nette Mädchen von nebenan" sein und nun stelle ich fest, ich bin ........ eine Zicke!


P.S.
@ Hase - das ist jetzt aber KEINE Aufforderung mit dem Verhätscheln aufzuhören!
@ da Tell - probiers mal, es ist faszinierend!
@ Geli - ich hoffe, wir bleiben trotzdem Freundinnen!
@ Doris - dito
@ Hanni - leihst du mir bei Gelegenheit mal die Maske, die du in Arnsberg aufhattest?
@ Wolfgang - Lauf Marathonmann!
@ Thorsten - jau, ich weiß, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung - wird aber nicht passieren! *bätsch*
@ Wilfried - mach, dass das Wetter besser wird!
@ Bernhard - stick mir ein Passbild! ;o)


Gute Nacht, lieber Senf :o)

© Imke Schüring, Wesel

Faszination Tibet - dem Himmel so nah

Das märchenhaft fremde Tibet konnten wir am Sonntag, den 11.3.12 bei Andreas Huber von Saar-Pfalz-Lichtblicke in Spießen-Elversberg bei Neunkirchen erleben. In seinen Dia-Multivisionsshows werden Länder erlebbar gemacht, die man schon immer einmal sehen wollte oder eben früher sehr selten bereiste, mittlerweile jedoch leicht erreicht. Im 2012-Programm enthalten sind außerdem Norwegen, Island, Chile, Peru, Südafrika, Masuren und Neuseeland.
Tibet liegt in Zentralasien am nördlichen Rand des Himalaya-Gebirges im Südwesten von China. Nachbarländer sind Myanma, Indien, Bhutan und Nepal. Die Hauptstadt ist Lhasa. In Tibet wohnen rund 10,5 Mio Menschen und es liegt auf einem Hochplateau von etwa 4000 m, das bis zum höchsten Berg der Welt dem Mount Everest mit 8850 m ansteigt.
Fotos: Andreas Huber 
Das erste Königreich in Tibet existierte im 7. Jahrhundert n.Chr. Seit dem 16. Jh. regieren Dalai Lamas das Land. 1750 wurde Tibet erstmals durch China besetzt, existierte jedoch unter eigener Regierung weiter. 1906 war es britisch, 1907 wurde es China zugesprochen, erlangte ein Jahr später wieder Selbstherrschaft durch das Ende des Kaiserreiches in China und 1913 die Unabhängigkeit. Da es sehr zurückgezogen und isoliert vom internationalen Geschehen lebte, war es möglich, dass China 1950 erneut einmarschierte. 1951 kam es zu einem Vertrag mit China, der die Besetzung durch China rechtfertigte und 1959 zu einem Aufstand gegen China, der blutig niedergeschlagen wurde. 1965 wurde Tibet autonome chinesische Region unter Verlust großer Gebiete an China, es wurde halbiert, das alte Tibet abgetreten.
Der Buddhismus dominiert, führte uns Andreas Huber weiter ins Thema ein, die religiöse Anschauung "Jeder kann sein Schicksal selbst bestimmen" weit verbreitet. Tausende von Gottheiten existieren in Tibet, das eine Fusion der eigenen Traditionen mit dem Buddhismus im 8.Jahrhundert vollzog. Die Reise beginnt vor Lhasa und führt direkt in die Hauptstadt. Der Sitz des Dalai Lamas ist der Potala-Palast, imposant und sehr geräumig mit 1000 Räumen auf 13 Stockwerken, der ab 637 gebaut wurde. Die Dachziegeln vergoldet, die Wände in Weiß mit roten Absetzungen. Ein Unesco-Weltkulturerbe. Der Dalai Lama verzichtet übrigens auf Reinkarnation, bis alle erlöst sind. Das Oberhaupt der Tibeter wohnt im indischen Exil, und wie wir wissen hat der Dalai Lama einen ganzen Werbestab, mit dem er in allen Ländern der Erde über Tibet, die Religion und Philosophie gegen Entgelt spricht. Der momentane Dalai Lama führt in Europa von der Schweiz aus ein riesiges "Unternehmen" mit einem beachtlichen Umsatz, der der Sache Tibets zufließt. Unweit der Höhlentempel Dralha Lubuk.
Der Sommersitz der Dalai Lamas (ebenfalls Weltkulturerbe) war der Norbulinka (Juwelengarten), ein wahres Kleinod. Ebenso der im 7. Jh. erbaute Jokhang-Tempel, der bis heute der heiligste Ort der Tibeter ist. Wie Mekka ist es das (Lebens-)Ziel aller Tibeter, einmal oder mehrmals zu ihrem Tempel zu pilgern. Diese Pilgertour kann ein Leben dauern und ist sehr beschwerlich, da der Weg mit Niederwerfungen alle paar Schritte erfolgt, die Knie gepolstert und Hände geschützt mit Holzbrettern. Die Dächer des Tempels sind mit echtem Gold überzogen, auch das Wahrzeichen des Buddhismus, das Dharma-Rad von zwei Gazellen bewacht. Die Wichtigkeit des Tempels wird nur noch durch das Tibetische Staatsorakel des Klosters Nechung erreicht. In der tibetischen Kultur beruht die Orakelbefragung auf der Vorstellung, dass eine Gottheit von einer Person Besitz ergreift und durch diese spricht. Die Person gilt daher als Gefäß der Gottheit. Der Dalai Lama befragt es noch heute in wichtigen Entscheidungen und folgt immer, trotz seiner persönlichen Vorbehalte, den Ratschlägen des Mediums.
Norbulinka (chinareisen.com)
Potala-Palast - Yamdrok-See - Kloster Narthang (chinareisen.com)
Kloster Sera (chinareisen.com)
Eine weitere Station war das Sera-Kloster, das im Jahr 1419 gegründet wurde und zu den bedeutenden Lehrfakultäten gehört. Die dicht nebeneinander stehenden Gebäude des Baukomplexes zeigen eine übersichtliche bauliche Ordnung. Früher war hier der "Shaolin-Tempel" Tibets und bildete Leibwächter für hohe Beamte und vornehme Persönlichkeiten aus. Am 27. Tag des zwölften Monats nach dem tibetischen Kalender findet im Sera-Tempel das eindrucksvolle bunte "Serabengqen"-Fest statt. Heute noch kann man das rege Diskutieren der Mönche in den Höfen verfolgen. Sie stellen ihren Mitmönchen philosophische Fragen, klatschen in die Hände und erwarten schnelle Antworten.
Ebenfalls ein wichtiges Kloster war das Drepung-Kloster aus dem Jahre 1416, in dem 10 000 Mönche lebten. Bei der Besetzung Tibets 1950 wurden sehr viel Mönche umgebracht oder flohen. Der Weg führte uns an den Nam Co, den höchstgelegenen Salzsee der Erde, auf ca. 4700 m NN. Er gehört zu den drei heiligen Seen in Tibet und ist für die Tibeter ein wichtiges Heiligtum. Mit 79 km Länge und 30 km Breite dauert es schon ein paar Tage ihn zu Fuß zu umrunden.
Wir sehen die Lhasa-Eisenbahn in Aktion, die von 0 m NN auf 6000 m NN hochklettert und sicher ein berauschendes Bahnfahrterlebnis darstellt.
Den Yamdrok Yutso im Bezirk Shannan, ein weiterer heiliger See Tibets, passierend kommen wir nach Gyantse. Dort stellt uns Andreas Huber auch mal am Rande die tibetischen Solaröfen vor, die durch Reflektoren die Speisen richtig warm bekommen. In der Stadt Zong das Palkhor-Kloster, das vor 1959 18 Sakral- und Wohnbauten einschloss. Die zwei dominierenden Bauten sind der “Tsuglagkhang” und der “Kumbum-Chörte”. Der 32 m hohe Kumbum, der Stupa der "hunderttausend" Bilder Buddhas (es seien nur 20.000), ist ein “Bilderhaus” des lamaistischen Götterhimmels.
Auf der Busfahrt nach Lhakpa La Pass sehen wir, wozu Busfahrten unterbrochen werden können: Die Busfahrer werfen Gebetszettel in die Luft, was Glück bringen soll. Wir lernen die Drokbars kennen, die Nomaden, die für die Chinesen nur schwer kontrollierbar sind, weswegen sie mit Geldprämien zur Sesshaftigkeit gelockt werden. Die geringe Bildung und Ausbildung dieser Tibeter ist ein Problem für die Zukunft. Ihr Heiligtum die Yaks, die enorme Preise erzielen und vielfältige Ressourcen bieten, Fell, Fleisch, Dungziegeln ...Der Buttertee aus Yakbutter, Salz, Wasser, Kräutern, Tee usw. als Grundnahrungsmittel der Nomaden ist an sich schmackhaft, wenn er gut zubereitet ist. Unvergessliche Blicke auf den Cho Oyu mit rund 8300 m NN, die „Mutter Gottheit des Universums“. Was tun, wenn hier eine Panne passiert? Warten! Die Crew hat es nach vielen Stunden geschafft, den Bus mit Fremdhilfe wieder aus dem Sand zu bekommen. Dafür ein toller Blick auf das Lapchi Lang-Massiv.

Auf dem Weg nach Shigatse, der zweitgrößten Stadt Tibets folgten das Kloster Sha Lu mit der Pucha-Zeremonie, die Mühle von Kapin mit feinsten Mehlen oder Getreideschrot, die Kloster wegen ihrer Reinheit beliefern darf.   
In der Stadt das Tashihunpo-Kloster und die gleichnamige Universität, der Sitz der Panchen Lamas. 1995 verschwand dort spurlos der 6-jährige Auserwählte mit seiner Familie in chinesische Vormundschaft. In diesem Kloster befindet sich die mit 22 m hohe weltgrößte Bronzestatue des Qamba-Buddhas. 20 km außerhalb dann das sehenswerte Kloster Narthang mit einer heute veralteten Druckerei, das 8000 Druckstöcke von tibetischen Büchern beherbergt, alles ungebundene Bücher, typisch die losen Blätter in Leder, Stoff oder Seide eingeschlagen.
In Zetang lernen wir einen Himmelsbestattungsplatz kennen, ein Friedhof mit ganz uneuropäischen grausigen Riten, die Leichen werden aufgebahrt, später zertrümmert und an die Geier verfüttert!
Im sehenswerten Kloster Sakya schließlich eine sehr imposante Bibliothek mit hohen Regalen. Ganz unten in den Regalen existieren Kriechgänge, die ebenfalls als wichtige Wege und Stationen auf dem Weg zur Erleuchtung gelten, hier einmal im Hockgang durchzueilen verbessert das Kharma ungemein. ;-)

Fazit: Ein sehr interessanter Vortrag, der einem Tibet sehr nahe brachte und die Stunden angenehm mit sinnvollem Wissen füllte. So lässt sich neben TV und DVDs Welt auch - und oft interessanter – entdecken. Reisen nach Tibet sind heute preiswert geworden, so dass man sich direkt zu einem Besuch anstecken lassen kann, wenn man die tibetische Hygiene außerhalb der Hotels erträgt.

Sonntag, 18. März 2012

Veranstaltungshinweise: AMBY DEDA MARX und MARX ROOTSCHILT TILLERMANN am 21.3. und 23.3.


AMBY DEDA MARX: LIEDER DER POESIE 3 und alte

Am Mittwoch, 21.3., um 19.30 Uhr im Mia Münster-Haus in St. Wendel.
Karten im Ticket-Regional-Vorverkauf oder unter 06851/8091930.

Am 23.3. MARX ROOTSCHILT TILLERMANN in der Realschule Ottweiler um 19.00 Uhr!
Reservierung unter 06824/9061218.

Dichterhain: SCHIZOPHRENIE und GLÜCK von Heidi Huber

Schizophrenie


Dies Schicksal hat nen Wurm ereilt.

Ein Spaten hat ihn zweigeteilt.

© Heidi Huber (*1945)



                                                                                                                          Glück

                                                                                                                          Gleichlang im Absichtslos

©
 Heidi Huber (*1945)


Buchneuerscheinung: "Heilige Scheiße" als Generalabrechnung mit den Lügen


Im Interview: Stefan Bonner und Anne Weiss


Mit dem Megabestseller „Generation Doof“ haben Stefan Bonner und Anne Weiss 2008 den Nerv der Zeit getroffen. Die Grundfrage „Wie blöd sind wir eigentlich?“ sorgte monatelang für stürmische Diskussionen in den Medien. In ihrem neuen Buch „Heilige Scheiße – Wären wir ohne Religion wirklich besser dran?“ haben die beiden Erfolgsautoren die Themen Kirche, Glaube, Spiritualität etc. genauer unter die Lupe genommen, um herauszufinden wie sehr Religion heute eigentlich noch zum Lifestyle unserer Gesellschaft passt. In vielen Einzelschritten wird die Widersprüchlichkeit und die Unglaubwürdigkeit der Religion und ihrer Vertreter gezeigt, Beispiele für die plumpe Manipulation und schlichtweg "Verschafung" und "Verherdung" der Christen gefunden. Lebensanweisungen, die die Menschen einen und erziehen sollen. Vor allem eben untertänig, kirchengläubig und nutzbar machen. Fragt sich, ob der Islam nicht genauso einfach demontiert werden kann. Macht nur keiner, weil die Dolche schon in der Luft hängen. Im Interview erzählen Bonner und Weiss, was die Zahnfee mit ihrem Glauben zu tun hat und warum Neurowissenschaftler noch nie Gott im Gehirn ausfindig machen konnten.

(Passender Pressetext der Mannheimer "religionsfreien Zone" zur Problematik)

In Ihrem Buch schreiben Sie über das Thema Religion. Glauben Sie an Gott?
Wir sind beide christlich erzogen worden. Irgendwann konnten wir aber nicht mehr an Jungfrauengeburt und Bibelwunder glauben – beides erschien uns in etwa so realistisch wie die Mär von der Zahnfee. Bislang hat noch niemand, der behauptet hat, es gäbe einen Gott, auch einen stichhaltigen Beweis geliefert. Und wenn man sich die verschiedenen Götter im Verlauf der Menschheitsgeschichte ansieht, dann scheint da eine Menge Fantasie im Spiel zu sein. Die braucht man auch, um sich zu erklären, warum ein allmächtiger und gütiger Gott Kindesmissbrauch in der eigenen Kirche oder Katastrophen wie in Japan zulässt.

Wie haben Sie für das Buch recherchiert?
In „Heilige Scheiße“ stellen wir uns die Frage, was aus dem Christentum eigentlich geworden ist. Wer weiß heute noch, woran man da genau glauben soll? Wir haben das Glaubensgebäude unter die Lupe genommen und in ganz Deutschland mit Gläubigen und Ungläubigen gesprochen, mit Kirchenleuten, Religionslehrern, Theologen und Wissenschaftlern. Im Mittelpunkt steht dabei unsere eigene Generation: Lassen sich Leute, die im Hier und Jetzt via iPhone und Facebook mit Gott und der Welt kommunizieren, Lady Gaga gut finden und Vampirgeschichten lesen noch von einem zweitausend Jahre alten Männerclub für ein biblisches Paradies begeistern, auf das man bis nach dem Ableben warten muss?

Welchen Stellenwert hat die Religion in unserer heutigen Gesellschaft?
Viele brauchen die Kirchen nicht mehr für ihre persönliche Erleuchtung – die Moralvorstellungen der Kleriker passen ohnehin nicht mehr zum modernen Lifestyle der meisten Leute. Den Glaubensinstitutionen laufen daher die Schäfchen davon, immer mehr Menschen wenden sich anderen Religionen oder der Esoterik zu. Kritiker meinen ohnehin, dass die Welt ohne Religion friedlicher wäre. Unser Buch stellt die Frage, ob wir tatsächlich darauf verzichten können.

Warum sollte man „Heilige Scheiße“ unbedingt lesen?
Weil Sie dann bei dem Thema mitreden können, das spätestens zum Papstbesuch in Deutschland die Gemüter erhitzt. Denn eine Frage lässt keinen kalt: Ist da überhaupt einer? Und wenn ja, wie viele? Unser Buch wird Sie zum Zweifeln bringen, oder es führt dazu, dass sie wieder wirklich an etwas glauben, weil Sie bewusst alle Zweifel über Bord werfen. Im besten Fall bringt es Sie auch zum Lachen – das beste Gegenmittel gegen Engstirnigkeit.

Ist es respektlos, über Religion zu lachen?
Im Alltag unterhalten wir uns selten offen über Religion. Oder wissen Sie genau, was Ihre Freunde, Nachbarn, Kollegen glauben? Glaube ist Privatsache. Ganz zu schweigen davon, dass die meisten Menschen Witze über den Glauben meiden wie der Teufel das Weihwasser. Sie haben Angst, sie könnten die religiösen Gefühle ihres Gegenübers verletzen. Dennoch ist Lachen ein unvergleichlich gutes Mittel, um bei vielen schwierigen Themen das Eis zu brechen, Menschen zu verbinden und Dinge auch mal von der anderen Seite zu betrachten.

Gibt es die Rückkehr der Religionen – oder sind wir auf dem Weg in eine gottlose Welt?
Während des Weltjugendtages 2005 sah es tatsächlich so aus, als würde sich eine ganze Generation auf den Glauben besinnen. Auch heute ist die Bekenntnis zum Glauben in den Bestsellerlisten, in vielen Talkshows und politischen Diskussionen wieder en vogue. Gefühlt leben wir in einem christlichen Staat – aber wenn man genauer hinsieht, zeigt sich ein anderes Bild: Tatsächlich leeren sich die Kirchenbänke, und die neueste Shell-Jugendstudie ergab, dass Religion bei der jungen Generation in Wahrheit nur eine mäßige Rolle spielt: Lediglich 30 Prozent glauben überhaupt an einen persönlichen Gott.

Ist das Bedürfnis nach Spiritualität im Menschen angelegt?
Zahlreiche Neurowissenschaftler haben bislang vergeblich versucht, Gott im Gehirn ausfindig zu machen. Es gibt aller Wahrscheinlichkeit nach keine natürliche Veranlagung zum Glauben. Wichtiger für die Möglichkeit, religiöse Gefühle zu empfinden sind offenbar die Erziehung und das soziale Umfeld. Es gibt eben keine christlichen Kinder, sondern nur Kinder christlicher Eltern.
Aber was ist mit Menschen, deren Eltern Atheisten waren und die später zu irgendeiner Form des Glaubens finden? Es scheint bei etlichen Menschen ein spirituelles Grundbedürfnis zu geben – ganz allgemein gesprochen die Neugier darauf, woher wir kommen und wohin wir gehen. Wie bei jedem anderen Bedürfnis sind wir aber auch hier Kinder unserer Zeit: Der wachsende Esoterikmarkt und eine Vielzahl an neuen Glaubensgemeinschaften bieten für jeden Geschmack, jeden Geldbeutel und für jedes Bedürfnis die richtige Dosis Spiritualität. Wie viel Abzocke dabei stattfindet und wie sinnvoll ist, das bleibt dahingestellt. Klar ist aber: Die Kirche ist heute nicht mehr der Hauptanbieter für die Sinnfrage – andere mischen längst kräftig mit.

Glauben Sie, wir wären ohne Religion besser dran?
Stellen Sie sich folgende Frage: Was ist das Schlimmste und das Schönste, das Religion bisher angerichtet hat? Natürlich kann man ziemlich üble Dinge damit erleben – in vielen Gemeinschaften schafft sie ein Machtgefälle, das den Gläubigen abhängig und unmündig macht. Keine gute Sache. In der Geschichte war Religion daher oft das perfekte Mittel, um Macht zu erlangen, Menschen zu unterdrücken, Geld einzutreiben und Kriege anzuzetteln. Das macht Religion nicht an sich zu einer schlechten Sache - genauso haben Menschen viel Gutes im Namen ihrer Religion getan. Was man damit anfängt, ist also Sache des Einzelnen. Und so ist es auch eine sehr persönliche Angelegenheit, ob Sie mit Glauben besser fahren oder nicht. Seien Sie sich daher selbst der Nächste und fragen Sie sich: Was gibt mir Religion, und brauche ich sie, um meinem Leben einen Sinn zu geben? Vor allem sollte ich das Manifest meines Glaubens kennen: Kann ich das alles ohne zu zögern unterschreiben? Wer das für sich mit ja beantwortet, sollte weiterhin die Kirche aufsuchen. Dies spricht für das, was viele heute denken: Religion ist Privatsache und sollte auch nur von denjenigen finanziert werden, die in der Kirche bleiben – nicht vom Staat, wie dies immer noch stark der Fall ist.

Was ist das Skurrilste, das Ihnen im Zusammenhang mit diesem Buch passiert ist?
Nachdem Stefan seine Kirchenmitgliedschaft gekündigt hatte, erhielt er einen Brief des örtlichen Pfarrers mit der Einladung zum persönlichen Gespräch. Als er einwilligte, erreichte ihn die freudige Nachricht: „Herzlichen Glückwunsch, Herr Bonner: In zwanzig Jahren Dienstzeit sind Sie der Erste, der tatsächlich zu einem Gespräch bereit ist.“ Lediglich ein anderer Abtrünniger habe sich zuvor per E-Mail auf das Schreiben gemeldet. Der Pfarrer hatte sich nach den genauen Gründen für seine Entscheidung erkundigt. Die Antwort: Der Mann habe die Nase voll von den kruden Ansichten des Papstes. Der Pfarrer informierte ihn daraufhin, dass er gerade aus der evangelischen Kirche ausgetreten sei.

Ist es doof, wenn man an etwas glaubt?
Nein – den persönlichen Glauben kann man niemandem absprechen. Für viele Menschen ist die Gewissheit, dass es einen allmächtigen Schöpfer mit einem großen Plan gibt, ja eine wichtige Stütze im Leben. Allerdings gibt es etliche, die ihren Glauben heute nicht überdenken – sie behaupten, Christ zu sein, handeln im Alltag aber ganz anders. Schlimmer noch: Sie wissen oft gar nicht, woran sie da eigentlich glauben. Statistisch gehören zwar noch Zweidrittel der Deutschen einer der christlichen Kirchen an, aber die wenigsten von ihnen wissen noch, was wir an Christi Himmelfahrt oder Pfingsten feiern; in die Kirche geht kaum einer – und obwohl sich alle auf die zehn Gebote berufen, können die meisten maximal drei davon fehlerfrei aufsagen. Doof ist es also nicht, überhaupt zu glauben, sehr wohl aber, sich zu etwas zu bekennen, von dem man keinen blassen Schimmer hat.

Wann haben Sie zuletzt gebetet?
Stefan betet meistens, wenn wir zu einer Lesung fahren und sich Anne ans Steuer des Mietwagens setzt. Anne hat dann keine Zeit zu beten. Im Ernst: Gebetet haben wir zuletzt als Kinder, als wir uns noch sicher waren, dass man damit auch was ausrichten kann und uns wirklich einer zuhört. Später ist uns aufgefallen, dass es gar nicht sein kann, dass Gott Gebete erhört und gleichzeitig noch so viel Übel auf der Welt passieren lässt. Und überhaupt: in Afrika sterben Babys, Rohöl läuft in den Golf von Mexiko, Tsunamis zerstören Atomanlagen. Warum sollte ein Gott sich da um unsere popeligen Privatprobleme kümmern? Wenn es sicher wäre, dass man nur genug beten müsste, um seine Ziele zu erreichen, dann würde der Bundestag im Kölner Dom sitzen…

Wann waren Sie zuletzt in der Kirche?
Während der Recherchen haben wir einige Messen besucht, zuletzt das Domkapitelsamt in Köln. Zuvor waren wir schon ziemlich lange nicht mehr im Gottesdienst gewesen und hofften auf ein Gefühl von Einkehr, Gemeinschaft und Besinnlichkeit. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße. Durch die pompöse Aufführung, die Weihrauchwolken und die prächtigen Predigergewänder fühlten wir uns sofort ins Mittelalter zurückversetzt. Die Predigt kam uns vor wie ein Strom unverständlicher Floskeln und ließ sich moralisch nicht mit unserer modernen Weltvorstellung in Einklang bringen. Das geht uns nicht alleine so – viele vor allem jüngere Gläubige, mit denen wir gesprochen haben, können mit dem, was sie dort vorfinden, nichts mehr anfangen und suchen sich andere Betgelegenheiten, zum Beispiel in unabhängigen kleineren christlichen Gemeinschaften.

Samstag, 17. März 2012

Die Spieletester: MOW - Schönes Spiel für Kids, die Familie oder Erwachsene unter sich



MOW, ein Spiel für 3 bis 5 Spieler im Alter ab 7 Jahren, stammt vom Autor Bruno Cathala und wurde in Frankreich entwickelt. Eine zweite Lösung (Bigbox) erlaubt das Spiel von bis zu 10 Spielern. Die Preise: ab 8,98 € bzw. 14,26 €.
Asmodee hat die Lizenz für Deutschland erworben und viel Glück damit. So klein es ist, war es zum Spiel des Jahres 2009 nominiert, und wirklich zu Recht. 
Die Spieletester haben es geprüft und für pfundig empfunden. Es ist pfiffig, lässt sich problemlos mit Jung und Alt spielen und bringt Raffinesse durch Sperren in der Ablegereihe nach links und rechts sowie Joker. Den schwarzen Peter hat, wer die meisten Fliegen im Stall hat, Karten auf seinen Stapel legen muss. 
Das ist das Spielprinzip: Sie sind fleißige Bauern und treiben ihre Kühe auf der Weide zusammen, um sie anschließend in den Stall zu führen. Da die Kühe im Gänsemarsch laufen, kann man neue Tiere immer nur am Anfang oder Ende der Herde anschließen. Manche Kühe werden allerdings von so vielen Fliegen umschwirrt, dass kein Bauer sie haben will. Einen trifft’s schließlich: Er kann keine Kuh mehr anschließen und er muss die Herde in seinen Stall nehmen. Der Bauer, der die meisten Fliegen in seinem Kuhstall hat, verliert. Also gilt es geschickt abzulegen, aufzupassen und die Kühe mit den vielen Fliegen in den Stall der Mitspieler zu manövrieren. 

Handsignierte Bücher im Regal? Heb deine Schätze, manchmal so attraktiv wie Gold


Harry Potter and the Prisoner of Azkaban von J.K. Rowling

Harry Potter and
the Prisoner of Azkaban

J.K. Rowling


Erscheinungsdatum: 1999
Verlag: Bloomsbury, London
Preis: 6178 €
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Von der Autorin signiertes Vertreterexemplar. 
Zum Titel


Twilight von Stephenie Meyer

Twilight

Stephenie Meyer


Erscheinungsdatum: 2008
Verlag: Little Brown/Megan Tingley Books, Boston
Preis: 3516 €
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Erstausgabe. Von der Autorin signiert. 
Zum Titel

Anbieter: Revere Books, ABAA

Königliche Hoheit von Thomas Mann

Königliche Hoheit

Thomas Mann


Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: S.Fischer, Berlin
Preis: 2800 €
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Mit handschriftlicher Widmung von Thomas Mann
im Jahr der Erstausgabe.
Zum Titel

Hotel-Hotel von Martin Kippenberger

Hotel-Hotel

Martin Kippenberger


Erscheinungsdatum: 1992
Verlag: Künstlerbuch Walther König, Köln
Preis: 1800 €
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Signiert. In sehr gutem Zustand.
Zum Titel


Die Schere von Ernst Jünger

Die Schere

Ernst Jünger


Erscheinungsdatum: 1990
Verlag: Klett-Cotta, Stuttgart
Preis: 700 €
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Eigenhändig von Ernst Jünger signiert.
Zum Titel

Die Augen des ewigen Bruders von Stefan Zweig

Die Augen des ewigen Bruders

Stefan Zweig


Erscheinungsdatum: 1929
Verlag: Insel Verlag, Leipzig
Preis: 550 €
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Vom Autor mit Widmung signiert.
Zum Titel
Zeige deine Wunde von Joseph Beuys

Zeige deine Wunde

Joseph Beuys


Erscheinungsdatum: 1976
Verlag: Ausstellungskatalog Schellmann und Klüser, München
Preis: 480 €
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Eins von 500 Exemplaren ohne Nummerierung. Signiert. 
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Carol von Patricia Highsmith

Carol

Patricia Highsmith


Erscheinungsdatum: 1990
Verlag: Diogenes, Zürich
Preis: 257 €
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Von der Autorin auf dem Titelblatt signiert.
Zum Titel


Dichterhain: DIE HINRICHTUNG von Walter Brusius und Ausstellungsankündigung


Die Hinrichtung


Die Frau saß im Zugabteil und kramte in ihrer Handtasche. Ganz unten im Krimskrams neben der Puderdose und einer Flasche Kognak fand sie die Leiche eines Mannes. Sie erschrak, doch da war es schon zu spät. Sie wurde verhaftet. Auf dem Marktplatz in Lüttich wurde sie hingerichtet. Der Scharfrichter, Xavier Maximilian Vanderbrugghen, im Hauptberuf Briefmarkengroßhändler, erstach sie mit dem Sekundenzeiger der großen Turmuhr. Ihre Leiche wurde verbrannt. Xavier Vanderbrugghen, ein vielseitig begabter Mann, mischte aus ihrem Fett und der Knochenasche eine Salbe, die bei den Perlentauchern auf Okinawa gegen Augenentzündungen angewandt, ein Riesenerfolg wurde. 





Der Autor
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. 
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher erschienen und seit zwei Jahren seine AtelierhefteEr verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen.
Die letzte Ausstellung
Nächste Ausstellung: 15.4. bis 10.06.2012, Maler-Zang-Haus, Birkenfeld,
am 20.5. ab 11:30 bis 18.00 Uhr Weltmuseumstag mit Bewirtung und ab 14:30 Uhr Lesung - Armin Peter Faust trägt Texte des Autors vor.
Einladung zur Vernissage:

Freitag, 16. März 2012

DER WETTER-FROSCH VON FALTSCH WAGONI 2

Hallo Freunde, 
was muss ich da hören: Deutschland hat in Norwegen nur den 2. Platz bei der Weltmeisterschaft im Schiefliegen geholt! Was ist da schief gegangen bzw. gelaufen?
Besser schiefliegen als wir, wie soll das denn gehen? Unser Schiefliege-Personal ist doch Spitze: Wulff mit seinen tollen Freunden, voll auf die schiefe Ebene geraten - was haben wir uns schief gelacht! Bei den Griechen werden wir eh schief angesehen, die halten uns für so was von schiefel - pardon: schofel - wen wundert's, wir platzen ja vor Pinkepinkedünkel.
Getoppt werden wir hierbei nur noch von einer Firma namens Äppel; die hat sage und schreibe 100 Milliarden Dollar-Kröten angehäuft, aber jetzt kommt's: Der neue Chief weiß damit nichts anzufangen! Dürfte ich aushelfen: Griechenland? Oder endlich mal die Schieflage bei den Hungerlöhnen der ipad-Malocherinnen beheben?
Zum Thema "Schiefliegen" fällt mir aber vor allem die Costa Concordia ein. Schiefer geht's kaum. Aber wer glaubt, der Homo Kreuzfahrtensis ließe in Zukunft die Ozeane links liegen, liegt auch schief. Und wer glaubt, der Februar habe 28 Tage, ist schief gewickelt! Schnief, schönes Frühjahr wünscht euch euer Frosch ... und ab und zu mal ins Schwimmbad gehen! Warum? Darum:


Mister Wonderful 
ist jetzt Bademeister 
mit Begeister-ung 
wacht er am Pool. 
Die dazumal so ver-idolte 
Stimme, die oft Platin holte, 
hört man durch die Halle klingen: 
"Fünfmeterbrett jetzt frei zum Springen!" 
Gleich sieht man Badenixen, 
die sich mit schrillem Kieksen 
in die Fluten stürzen 
um ihn zu bezirzen. 
Es ist ganz evident: 
am Pool ist Mister Wonderful 
in seinem Element. 

Euer Quakefrosch 


FALTSCH WAGONI - TERMINE:

Sa 17.03. CH - Mettmenstetten, Bi eus zMüttmistette - Wort & Wild
Do 22.03. Leverkusen, Kultur am Donnerstag - Wort & Wild
Fr 23.03. Wiesbaden, Thalhaus - Wort & Wild
Sa 24.03. Wiesbaden, Thalhaus - Wort & Wild
Fr 30.03. Berlin, Theater 0-Tonart - Deutsch ist dada hoch 3
Sa 31.03. Berlin, Theater 0-Tonart - Deutsch ist dada hoch 3
So 1.04. Hamburg, Polittbüro - Deutsch ist dada hoch 3
Mi 18.04. Minsk, Belarussische Deutschlehrertagung
Sa 21.04. Garmisch-Partenkirchen, Kulturbeutel, Bühne U1 - Deutsch ist dada hoch 3
Sa 28.04. Steißlingen, Torkel - Wort & Wild

Heute 20:30 Uhr, im Rahmen der Jazz-Reihe „New Sounds“ das Oliver Maas-Trio und Hornstrom in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen/Saar


Die neue Reihe „New Sounds“ befasst sich gezielt mit dem „jungen deutschen Jazz“. Musikern soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre eigenen Projekte und Ideen auf die Bühne zu bringen, mit besonderem Augenmerk auf Individualität und künstlerischen Anspruch.

Heute Beginn der Musical-Revue „BeGeistert" im Bürgerhaus Neunkirchen/Saar



Die Musicalstadt Neunkirchen/Saar zeigt am 16., 17. und 18. März, jeweils um 20 Uhr im Neunkircher Bürgerhaus in einer Neuaufnahme „BeGeistert! Die Neunkircher Mu­sical-Revue".
Das Neunkircher Musical-Projekt besteht seit 10 Jahren erfolgreich und wird in dieser Revue auf der Baustelle der künftigen Eventhalle bei der Gebläsehalle fünf Kinder den Geist des Musical-Projekts treffen lassen, der sie durch die einzelnen Musicals von „The Casting" über „Merlin" und „Hotel: Lobby 20.30" bis zu  „Lysistrate" und „STUMM" führt.
Karten gibt es eventuell noch bei allen bekannt CTS-Vorverkaufsstellen in der Region und unter (0681) 58 22222 zum Preis von 22 und 15 Euro.

DVD: Martin Rütter— Der Hundeprofi Vol. 2



MARTIN RÜTTER — DER HUNDEPROFI VOL. 2
Martin Rütter
13.01.2012, Sony Music / Spassgesellschaft,
Infotainment, 
3er DVD
Gesamtspielzeit: über 500 Minuten

Hund und Mensch dürfen sich freuen! Wenn Mensch und Hund auf dem Holzweg sind, zückt Martin Rütter den Beziehungskompass. Sein Markenzeichen: scharfe Beobachtungsgabe und präzise Lösungsansätze. Seit 2008 verhilft Deutschlands Hundeversteher Nummer eins in der Coaching-Doku „Der Hundeprofi" auf VOX Hund und Herrchen zu einem harmonischeren Miteinander. Auf seiner neuen DVD präsentiert Martin Rütter zehn weitere Folgen mit 18 brisanten Fällen. Über acht Stunden beste Unterhaltung! Für Hundemenschen und die, die es noch werden wollen.

Ein Beispiel: DVD 2, Folge 7, 51:17 min
Aki & Ajax 2
Klein und süß sieht er aus, der Hund von Familie Schrader. Allerdings verbirgt sich hinter dem Kuscheltier-Outfit ein sehr erwachsener und selbständiger Hund, der nur ungerne bis gar nicht Spielzeug und Fressbares wieder abgibt. Aki heißt der Shiba Inu-Rüde, der nun von Martin Rütter wieder auf den rechten Weg gebracht werden soll. Gar nicht so leicht, denn der Rüde hat seinen eigenen Kopf. Wird er sich auf die vom Hundeprofi angebotenen Tauschgeschäfte einlassen? Und wie sieht das alles aus, wenn ihm Sohn Jonas den heiß geliebten Ochsenziemer abnehmen möchte? Der wilde Ajax, um den es schon in der letzten Folge ging, soll körperlich ausgepowert und geistig beansprucht werden. Da kommt auf den Schäferhundmischling und seine Menschen so einiges zu. Vor allem stehen Geduldsproben auf der Tagesordnung — auf Seiten des Paares und des Hundes! Wer hat den längeren Atem? Und kann aus Ajax noch ein zivilisierter Hund werden?

Martin Rütter, geboren 1970 in Duisburg, studierte Tierpsychologie an einer Privatakademie für Tierheilkunde in der Schweiz. Hunde waren seit jeher fester Bestandteil in seinem Leben, er absolvierte Praktika in Wolfsaufzuchtstationen und setzte sich 1992 bei einem Aufenthalt in Australien eingehend mit dem Leben und Verhalten von Dingos auseinander. Seine Tätigkeit beinhaltete anschließend die Ausbildung von Blindenführ- und Rollstuhlbegleithunden. 1995 gründete er sein erstes „Zentrum für Menschen mit Hund". Dort trainiert er Hunde und ihre Halter nach der von ihm entwickelten, gewaltfreien Erziehungsmethode D.O.G.S. (Dog Orientated Guiding System), die sich ganz an der Persönlichkeit des Hundes orientiert und das Training an seine individuellen Bedürfnisse anpasst. 2004 entwickelte Rütter ein fundiertes Handbuch mit rund 1800 Seiten, das seitdem die Basis für das Theorie- und Praxis-Studium für angehende D.O.G.S.-Coaches darstellt. Die Ausbildung erstreckt sich über 24 Monate mit insgesamt 100 Studientagen. Inzwischen existiert ein deutschlandweites Wissensnetzwerk mit über 50 Standorten und über 100 Coaches.
Weiterhin ist Martin Rütter als tierpsychologischer Berater, Buchautor und Verfasser zahlreicher Publikationen sowie als gefragter Referent und beliebter TV-Hundeexperte aktiv. Er wirkte als Protagonist in den WDR-Serien „Eine Couch für alle Felle l und II" und der ARD-Produktion „Ein Team für alle Felle". Seit 2008 ist Rütter bei VOX in der Sendung „Der Hundeprofi" unterwegs, um knifflige Fälle in der Beziehung zwischen Mensch und Hund zu lösen. Im März 2010 startete, ebenfalls auf VOX, das daran angelehnte Format „Der V.I.P.-Hundeprofi", wo Martin Rütter Prominenten bei der Erziehung ihrer Vierbeiner auf die Sprünge hilft. Im Dezember 2011 agierte er auf VOX als Hauptfigur in der neuen zweiteiligen Spenden-Dokumentation „Martin Rütter hilft", in der sich der Tierpsychologe mit prominenter Unterstützung für den Tierschutz einsetzt. Im Januar 2012 wurde auf RTL die tierische Quizsendung „Martin Rütter - Die große Hundeshow" ausgestrahlt, mit dem Hundeprofi in der Doppelrolle als Moderator und Experte.

Donnerstag, 15. März 2012

Buchnovität zur Leipziger Buchmesse: Francis Nenik: XO


Neu in der ed.ition des ed.cetera verlags von Eyk Henze:
Francis Nenik: XO. Roman in losen Blättern
ed. cetera Leipzig (2012)
853 Seiten
Lose Blätter in Kartonage, mit Banderole
ISBN 978-3-00-037594-1
Preis: 33,90 €


Worum es geht, erzähle ich hier nicht, denn es ist zu komplex. Episoden, Geschichten, Lieder, Gedichte, Schund, Auszüge aus dem »Stechbüchlein für Junggesellen« usw. Genaue Inhaltsangabe siehe hier: 
http://www.ed-cetera.de/ed-ition/xo-worum-es-geht/

Eins ist klar, das Buch ist gebunden wie ein tibetisches Buch: lose. Sie können es nehmen und alle 853 Seiten auf den Boden werfen, neu mischen und ihre ganz persönliche Gliederung herstellen, nach dem Zufallsprinzip oder beim 2. Lesedurchgang ihren Kopf durchsetzen. Das können Sie bei einem tibetischen Buch nicht! Sie können es gratis downloaden, aber auch kaufen ...

Aktuelle Termine:
  • Verleihung des Edit Essaypreises u.a. an Francis Nenik am 15. März im Rahmen der Langen Leipziger Lesenacht zur Leipziger Buchmesse ab 23 Uhr in der Moritzbastei
  • 23. April 2012, 20 Uhr in der Moritzbastei (Schwalbennest)
    Francis Neniks Roman XO zu Gast beim "Durstigen Pegasus". Es liest Eyk Henze.

(2) Und wenn sie nicht gestorben sind - Neues aus dem Märchenland! Ein Comedy-Märchen von Siglinde Goertz

Ächzend und stöhnend hievte sich König Erdal aus seinem Stuhl. Diese verdammten Rückenschmerzen! Hätte seine über alles geliebte Gattin ihn damals nicht einfach küssen können, statt ihn an die Wand zu werfen? Gut, das mit dem Erlösen hatte ja ausgezeichnet funktioniert, aber die Bandscheibe war seitdem hinüber. Doch dafür war er wenigstens glücklich verheiratet. Obwohl ... das Leben als Frosch war so übel auch nicht gewesen. Vor allem lukrativ. Sogar eine Schuhcreme hatten sie nach ihm benannt. Als cleverer Frosch hatte er sich natürlich die Rechte an dem Namen sichern lassen. Das brachte immer noch hübsch was ein. So konnte er demnächst beruhigt in den wohlverdienten Ruhestand gehen.

Langsam humpelte er an den Schrank und holte eine Flasche Cognac aus dem Barfach. Er goss sich ein Glas randvoll und stürzte es in einem Zug hinunter. Aaaaaaahhhhhhhhhhh!! Das hatte er gebraucht! Im Märchenland ging es in der letzten Zeit zu wie in Sodom und Gomorrha! Mit seiner Schwester Eulalia musste er auch mal ein ernstes Wort reden. Dieser Fremdgeherei würde er ein Ende bereiten. Nicht, dass es ihn persönlich gestört hätte, aber dass dieser heulende Waschlappen von Schwager ihm die Ohren vollnölte – das war mehr, als er ertragen konnte. Zum Psychologen ging der jetzt – dieses Weichei! Und ausgerechnet zu Dr. Allwissend, diesem Quacksalber. Na ja, wenn’s hilft! Heißt es nicht, dass Glaube Berge versetzt?
Vorsichtig ließ Erdal sich auf seinen Thron sinken. Nee, der Spaß am Königsein war ihm gründlich vergangen. Nie hätte er sich träumen lassen, mit was er sich alles rumschlagen musste. Jetzt rückte ihm auch noch der Tierschutzverein auf den Hals. Nur weil diese dämliche Ziege dem Wolf Wackersteine in den Bauch genäht hatte. Die tickte wohl nicht mehr ganz sauber! Was für ein Land! Nur Hohle und Ferngesteuerte! Die eine lief mit einem Reh an der Leine herum und behauptete, das wäre ihr Brüderchen, der Igel und seine Frau betrogen bei der Märchenolympiade und seine Schwiegermutter, die Frau Holle, hatte eine Anzeige wegen Körperverletzung am Hals.

Ja, okay, diese Tussi, die sie als Dienstmädchen angestellt hatte, war zwar stinkend faul gewesen. Aber musste sie deshalb gleich heißes Pech über sie gießen? Fristlose Kündigung hätte doch auch gereicht. Und wer durfte das alles ausbaden? Na, wer schon! Wenn das so weiter ging, dann konnte er demnächst den Goldesel mit Abführpillen füttern, um die Strafen zu zahlen. Oder seine Jüngste wieder, nur mit einem Hemdchen bekleidet, rausschicken, um Sterntaler zu fangen. Zugegeben, das war vielleicht ein mieser Trick, aber solange er funktionierte!

Er goss sich noch einen Cognac ein, schaute das Glas an – und trank dann gleich aus der Flasche! Langsam konnte er das alles hier nur noch im Suff ertragen! Nicht nur der Ärger mit seinen eigenen Untertanen – als wenn das nicht reichen würde. Nein, jetzt trieben sich auch noch finstere Gestalten aus dem Morgenland hier herum. Dieser Ali Baba mit seinen 40 Spießgesellen zog marodierend durchs Land und ein komischer Kauz, der sich „Kleiner Muck“ nannte, verkaufte verdorbenes Obst, nach dessen Genuss den Leuten lange Nasen und riesige Ohren wuchsen. Natürlich verkaufte er auch das Gegenmittel. Zu einem horrenden Preis, versteht sich. Und niemand konnte ihm das Handwerk legen. Konnte ja keiner beweisen, dass die langen Nasen von den Feigen kamen.

Erdal nahm noch einen kräftigen Schluck. Er hatte es satt, satt und noch einmal satt! Gleich morgen würde er sein Reich dem König Drosselbart übergeben. Der war zwar stockschwul, aber warum soll ein Schwuler kein Land regieren können? Klappte woanders ja auch - mehr oder weniger gut.

Erdal grinste in sich hinein. Wieder sah er die Szene vor sich, als Drosselbart zu der Königstochter, die ihn erst verspottet hatte und nachher doch heiraten wollte, die unvergesslichen Worte sprach: „Dich heiraten? Vergiss es! Ich bin schwul – und wenn ich dich so anschaue, dann ist das auch gut so!“ Na, die hatte aber doof geguckt! Weil sie keinen anderen mehr abkriegte, heiratete sie später den Zwerg Nase. Der war zwar grottenhässlich, aber dafür kochte er wie ein Gott. Und Drosselbart trieb es jetzt mit Dornröschens Mann. Ach, sollten sie doch alle glücklich werden! Aber bitte ohne ihn!

„Goldmariechen“, brüllte er nach der Angetrauten, „Goldmariechen!!!! Pack die Koffer, sammel Schneeweißchen und Rosenrot ein und sag Heinrich, er soll morgen ganz früh anspannen! Wir hauen ab hier!“

Und so geschah es! Am nächsten Morgen stieg die ganze Familie frohen Mutes in die Kutsche und machte sich auf den Weg in ein schöneres Leben. Und wenn sie nicht gestorben sind ...