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MATINEE Buch und Kunst von und mit Walter Brusius, 11 Uhr, am 27.11.2012 in der Stadtbibliothek Bad Kreuznach, Kreuzstraße 69 Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt auf der Burg Lichtenbergbei Thallichtenberg/Kusel per Auto (Vorsicht, Parkplatzprobleme vor der Burg), zu Fuß oder mit stündlichem Bus vom Bahnhof Kusel zur Burg, So 10 bis 18 Uhr. 6. Romantischer Weihnachtsmarkt auf Schloss Oberstein mit Kunst und Schmuck, Musikevents, Malschule und Kerzenziehen. Nebenan im Schlosshotel die WEIBERWEIHNACHT, gestaltet von der FH für Design mit Schmuck und Kunst. Um Nutzung des Shuttledienstes ab dem Platz "Auf der Idar" und Schloss Oberstein wird gebeten. Parkplätze der öffentlichen Verwaltungen sind geöffnet. Rettungswege in der Schlossstraße freihalten! So, von 11-18 Uhr.
„Er
war nicht immer so übersättigt und zynisch gewesen. Auch er war
einmal vergnügt und mit Energie in die Seminarräume gestürmt und
zu seinen Vorträgen, war bemüht, die jungen Leute aufzuwecken, sie
aus ihrer Lethargie zu reißen, ihnen Futter zugeben oder doch
anzubieten... Zu unterrichten bereitete ihm Spaß, er genoss es, ein
Lehrer zu sein. Dabei galt er, wie er wusste, als streng und
anspruchsvoll, er sein nie zufriedenzustellen, doch es hieß, er sei
gerecht und höre zu, was offenbar seltene Lehrertugenden waren...“
Rüdiger
Stolzenburg, der Romanheld, ist 59 Jahre alt und hat seit 15 Jahren
eine halbe Stelle als Dozent in einem kulturwissenschaftlichen
Institut in Leipzig.
Als
Dozent für Literatur und Kulturwissenschaften kennt er Schillers
Antrittsvorlesung an der Jenaer Universität über den Gegensatz
zwischen Brotgelehrten und Geisteswissenschaftlern. Stolzenburg ist
noch Geisteswissenschaftler, Aufstiegschancen existieren allerdings
für ihn nicht, mit seinem Gehalt kommt er nur schlecht über die
Runden. Dürftige Honorare für freie Aufträge helfen beim
Überleben.
Der
Romanheld ist ein typisches Beispiel des akademischen Prekariats und
des alternden, enttäuschten DDR-Wissenschaftlers. Ihm fehlt jede
Hoffnung auf eine bessere Zukunft oder wie Christoph Hein in einem
Interview über seine Hauptfigur sagt: „Das
Leben wird für Stolzenburg noch sehr viel härter werden. Aber da
sehen Sie meinen optimistischen Blick auf die Welt, dass ich
rechtzeitig den Vorhang schließe.“
Die
selbst gesetzten Maßstäbe an Lehre und Forschung kann Stolzenburg
unter den bestehenden Verhältnissen nicht aufrecht erhalten. Für
sein Forschungsprojekt über den Schauspieler, Librettisten Mozarts
und Kartografen Friedrich Wilhelm Weiskern lassen sich weder
Drittmittel noch Publikationsmöglichkeiten erschließen. Eine hohe
Nachforderung der Finanzamtes, die ihn an den Rande des Ruins treibt,
verdeutlicht Stolzenburg endgültig, dass in der privaten und
beruflichen Welt, den menschlichen Beziehungen und der Gesellschaft
Unverzichtbares abgewickelt wird. Moralische Werte verblassen.
Ablenkung
findet er bei seinen Freundinnen, die es aber nicht wagen dürfen, zu
tief in sein Leben einzudringen: „Er
liebt Frauen, aber er braucht die Distanz... Allein zu sein, das ist
für ihn lebensnotwendig. Zu viel Nähe verträgt er nicht.“
So hat er „regelmäßigen, brauchbaren, unkomplizierten Sex“ mit
der Friseuse Patricia, die ihn anhimmelt, die er fair behandelt, aber
nicht liebt. Schließlich lässt er sie allein zurück. Eine neue
Beziehung aufzunehmen, scheitert an Vorurteilen und Ängsten. Hein
beschreibt nüchtern die Unfähigkeit zu lieben, nicht, weil man
nicht lieben möchte, sondern weil man es verlernt hat.
„Aber
vielleicht, sagt er sich, ist er mittlerweile zu so etwas wie Liebe
nicht mehr fähig, vielleicht ist er zu alt dafür oder zu müde.
Nach wie vor ist er gern mit Frauen zusammen, er ist lieber in ihrer
Gesellschaft, geht lieber mit ihnen aus als mit seinen Freunden, und
die Gespräche mit Frauen sind ihm angenehmer als die etwas drögeren
Unterhaltungen mit Männern... Er verträgt es nicht, wenn Tag und
Nacht eine Frau um und bei ihm ist, und sei es auch nur im
Nachbarzimmer. Er hat sie gern, es macht ihm Spaß, für sie zu
kochen, er schläft gern mit ihnen, aber das war es dann auch.“
Um
den Wissenschaftler herum zerbrechen menschliche Beziehungen, setzen
Gewalt frei, geben mehr Schein als Sein preis. Schließlich wird er
ahnungsloses Opfer und unfreiwilliger Verfolgter in einem
Betrugsfall.
Hein
zeichnet außerdem ein düsteres Bild der jüngeren Generation. So
wird Stolzenburg von einer Teenager-Mädchenbande verfolgt, erpresst
und niedergeschlagen. Seine Studenten versuchen ihr Diplom gegen
Liebesleistungen oder Geld einzutauschen. Einige von Stolzenburgs
Studenten, wie der wenig Interesse zeigende Sebastian Hollert,
verfügen über ein Monatseinkommen, von dem er nur träumen kann.
Der
Roman beginnt und endet an Bord eines Flugzeuges. Die Maschine
gleitet ruhig dahin. Nur einer der Passagiere ist auf dem Flug nach
Basel ins Grübeln gekommen. Ein Kulturwissenschaftler, also kein
Grund zur Beunruhigung...
Christoph
Hein bewies schon mit dem Buch „Frau
Paula Trousseeau“ seine
Analysefähigkeiten. Dem Autor ist ein aktueller, realistischer,
literarisch gut durchdachter Gesellschaftsroman gelungen. Mich hat
das Buch sehr berührt. Michael Hametner, der mdr-Literaturredakteur
meint: „Hein analysiert
die Verhältnisse, in denen wir leben, so präzise, dass es einem bei
der Lektüre richtig kalt wird."
Christoph Hein wuchs in der Kleinstadt Bad Düben bei Leipzig auf. Er arbeitete als Montagearbeiter, Buchhändler, Kellner, Journalist, Schauspieler und Regieassistent. In Berlin und Leipzig studierte er zwischen 1967 und 1971 Philosophie und Logik. Danach wurde er Dramaturg und Autor an der Volksbühne in Ost-Berlin. Seit 1979 arbeitet er als freier Schriftsteller. Bekannt geworden ist Christoph Hein durch seine Novelle Der fremde Freund. Als Übersetzer bearbeitete er Werke von Jean Racine und Molière. Von 1998 bis 2000 war Christoph Hein erster Präsident des gesamtdeutschen PEN-Clubs und bis Juli 2006 Mitherausgeber der WochenzeitungFreitag. Christoph Hein hat mit seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau, der Filmregisseurin Christiane Hein, zwei Söhne, der jüngere ist der Schriftsteller und Arzt Jakob Hein. Hein ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Lyrische Werke von Christoph Hein wurden 2009 von Hans-Eckardt Wenzel unter dem Titel „Masken“ vertont.
Schlagersänger Guildo Horn (48) sucht den Superstar, aber einen ganz anderen: den geistig behinderten oder besser eine Geistigbehinderten-Band, die tolle Musik machen kann. «Behinderte machen genauso tolle Musik wie andere Menschen auch», sagte Horn. Mit «Guildo sucht die Super-Band» (GSDS) hat er die 10 besten ausgesucht, über die abgestimmt werden kann. Im Internet unter www.gemeindehorn.de stellen sie sich der Wahl. Noch bis zum 28. November 2011 kann online abgestimmt werden.
...bin mal aus der vernebelten Senke auf den Berg geklettert, um mir einen Überblick zu verschaffen. Und was sieht frosch da? 7 Milliarden Menschen! Findet ihr das nicht etwas übertrieben? Zu was soll das gut sein? Eure Frauen sind ja sehr fleißig, sie leisten 2/3 aller Arbeit, bekommen allerdings nur 10 % aller Löhne. Ihr könntet also schon mal auf die Hälfte aller Männer locker verzichten, oder? Halt! Eben erfahre ich, dass Ehrenämter vorwiegend von Männern bekleidet werden. Ja dann! Irgendwer muss ja die schwere Ehre tragen und die vielen Orden. Dafür haben sie ja Zeit und Geld genug (siehe oben). Wenn also Männer unbezahlte Ämter ausüben, sind diese wenig arbeitsintensiv, sondern repräsentativ und eine Ehre! Frauen sind in dieser Hinsicht faul, die haben schließlich Mutterinstinkt, Familiensinn, Sauberkeitsfimmel, Nachbarschaftspflege, Elternpflege, Helfersyndrom, Nachhilfestunden ... da bleibt keine Zeit für Ehre! Und jetzt noch eine kleine Rechenaufgabe für's Schäuble bzw. Schläuble: Wenn 55 wiedergewonnene Milliarden auf 3,5 Milliarden unterbezahlte Frauen verteilt würden, wie viel wäre das für jede? In mancher Erdengegend mehr als eine Familie im Monat braucht!
Sonntagabend 19:20
wir sitzen auf unseren Sofas
und sehen Bilder
hören Kommentare …
zum „Jobwunder Texas“
Lizzie
Fünf Jobs
Sieben Tage Arbeit
hundert Stunden pro Woche
das Herz kaputt
arbeitet sich zu Tode
für ein besseres Leben.
Sehen Anh und Thuyen
Foto: TripAdvisor
aus Vietnam
fast verreckt im Wald bei Schnee und Eis
durchgehalten
weil die Hoffnung sie nach Tschechien trieb
und im Schlepptau ganze Familien in der Heimat trägt
und doch nicht entlohnt
arbeiten sich zu Tode
für ein besseres Leben.
Tauchen ab in eine Lagune Nigerias
mit Sandminers
Foto: TripAdvisor
die den Sand eimerweise vom Grund holen
Tag ein Tag aus
ein Leben lang
unterbrochen von ein bis zwei Wochen im Jahr
Knochenjob
bis die Luft wegbleibt
arbeiten sich zu Tode
für ein besseres Leben.
Sonntagabend 19:20
wir sitzen auf unseren Sofas
und sehen Bilder
hören Kommentare …
Unlängst bei Facebook hab ich den Caisaman (Mike Dürigen) bei Rike der Trommlerin entdeckt, der diesem metallenen Instrument ganz erstaunliche und interessante Klangteppiche entlockt. Er hat mir ausführliche Erklärungen zur Caisa gegeben, die ich hier mal verkürzt wiedergebe:
Die CAISA basiert auf der ursprünglichen Steeldrumform, die konvex war und nicht wie die heutigen Steeldrums konkav. Diese Steel Pan wird mit den Händen gespielt und in Dortmund von Bill Brown produziert.
Der Name Caisa geht zurück auf den Begeisterungsruf „Caiso!“, der zur Karnevalszeit in Trinidad gerufen wird, wenn ein Calypso besonders gut gelungen ist und auch zu einem Synonym für den Calypso geworden ist. "Caiso! Caiso! Caiso! Caisa!"
In das nach oben gewölbte Oberteil der Caisa sind 9 bis 12 Tonfelder von Hand eingehämmert. Caisa Cosma (F-Dur) , D a, bb, c', d', e', f', g', a' (9 Töne). Es besteht aus Stahlblech, hat einen Durchmesser von 58 bis 61 cm, wiegt 4 kg und ist je nach Stimmung zwischen 13 und 20 cm hoch.
Das Unterteil ist eine Metallbodenplatte, die mit dem Oberteil durch Seile elastisch in den neueren Generationen fest verbunden ist. Sie hat einen Durchmesser von 45 cm und wiegt 2 kg. In der Mitte der Bodenplatte befindet sich ein 10-mm-Gewinde, in das ein hölzerner Fuß eingeschraubt werden kann. Drei weitere Löcher in der Bodenplatte dienen dazu, die Caisa auf einem Ständer aufzuststellen. Die Bodenplatte kann auch aus Holz bestehen, was allerdings wohl nur von der ersten-Caisa Generation bekannt ist.
Die Caisa ist ein den Idiophonen zuzuordnendes Musikinstrument, dessen Klang dem von den Steel Pans ähnelt. Das UFO-förmige Instrument besteht aus zwei miteinander verbundenen Schalen aus gehärtetem Stahlblech. Auf der oberen Halbschale sind mehrere Tonfelder eingestimmt
Die Farbe einer Caisa ist natürliches metallblau. Die Caisa wird manchmal mit einem farbigen Streifen um den äußeren Rand dekoriert.
Die Caisa wird ähnlich wie eine Steeldrum gestimmt und mit den Händen gespielt; vorzugsweise mit den Fingerspitzen – in einem ähnlichen Stil wie man eine Tabla spielt. Man kann auch mit speziellen Sticks spielen – ähnlich wie die Sticks einer Steeldrum.
Wie auch bei den Steeldrums kann durch Stürze, zu grobes Spielen oder Spielen mit Schlagzeugstöcken bzw. ungeeigneten Gegenständen die Caisa verstimmt werden, sie muss dann vom Händler nachgestimmt werden.
Dies sind einige der populärsten Standard-Tunings :
C Pentatonic: g Centre; A, C', D', E', G', A', C'', D'', E''.
F Pentatonic: f Centre; A, C', D', F', G', A', C'', D'', F''.
Orient: g Centre; C', Db' (C#'), E', F', G', Ab' (G#'), B' (H'), C", D" ( 10 Töne! )
C-Minor Pentatonic; g Centre; C', D', Eb' (D#'), G', Ab' (G#'), C'', D'', Eb'' (D#''), G''
Balinese: f Centre; A, Bb (A#), C', E', F', A', Bb' (A#'), C", E".
D-Pentatonic d Centre, A, H, d', e', f#', a', h', d". The beautiful deep sound
Das Steeldrumbauen zählt zu den am schwersten zu erlernenden Berufen der Welt. In Deutschland muss man um die 900 EUR für eine Caisa ausgeben.
findet in der Stadtbibliothek Bad Kreuznach, Kreuzstraße 69
eine Matinee von Walter Brusius und anderen Künstlern rund um das Thema Buch und Illustration statt.
Illustration von Lothar Reinhardt zur Geschichte DAS PAZIFIKABENTEUER
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte. Er verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen. Die Bad Kreuznacher Ausstellung zeigt erstmals ein paar Beispiele von Illustratoren, die aus Bad Kreuznach, Trier, Münster (Westfalen), Biebelsheim und aktuell aus Hamburg kommen. Interview mit Walter Brusius
Unsere Theater- und Musikgeschichte birgt doch jede Menge Lustiges, Reizvolles und ganz naheliegendes Alltägliches rund um die Schwächen und Stärken der Geschlechter zum Beispiel. Es gibt viel zu zu entdecken. So die frivolen Stücke von Goldoni oder Boccacios "Dekamerone" auf der Bühne, die "Canterbury Tales" von Geoffrey Chaucer und mal ganz aus der Jetztzeit: viel Unartiges aus den letzten 100 Jahren. Die komplette Auflösung der bürgerlichen Schranken, das Kritische, das Bissige und das Ironisch-Süffisante aus dem Musical- und Liederbereich. Kurt Tucholsky, Rudolf Nelson, Mischa Spoliansky, Friedrich Hollaender, Berthold Goldschmidt, Marcellus Schiffer und Erich Kästner sind nur einige Namen. Die Interpretinnen Ursula Herking, Edith Hancke, Helen Vita, Cissy Kraner und ganz berühmt Ute Lemper sorgten und sorgen heute noch für amüsante Erlebnisse.
Velia Krause, Schauspielerin, Sängerin in Berlin hat sich auch dieser Tradition verschrieben. Und das im 30. Jahr! Auf www.veliakrause.de gibt es Videoausschnitte (z.B. "My Way" oder "Die Wirtin" und z.B. "Linie 1"), weitere Daten, Fakten und Co.
+ Mi., 23. November 2011, 20 Uhr, Walhalla-Kinocenter, PATRICK ROTH, »IN MY LIFE - 12 PLACES I REMEMBER«, Film und Lesung mit dem Hugo-Ball-Preisträger 2002, Moderation: Michaela Kopp-Marx, Eintritt: 7/5 Euro, Karten: kartenvorverkauf@pirmasens.de, Tel. 06331 842352
Der Tag ging, der Abend kam. Die Auster, die eigentlich eine Miesmuschel war, spielte Trompete. Daraufhin wurde sie gezangst. Und das mit Recht, sagte der Katzenaugenmund. Und das mit Recht, sagte der Kammerjäger.
Der Schinderhannes war eine der bekanntesten Räuberfiguren im Hunsrücker, Mainzer und Frankfurter Raum. Er trieb sein Unwesen wohl bevorzugt zwischen Lahn, Main und Neckar im Rechtsrheinischen, Mosel und Pfalz links des Rheins. Im historischen Herrstein bei Idar-Oberstein finden alljährlich Schinderhannes-Tage statt.
Am heutigen Tag im Jahr 1803 vollstreckte die Guilloutine vor den Toren von Mainz unter den Augen von 40 000 Zuschauern die Todesurteile am Schinderhannes und seinen Kumpanen. Man sagt Johannes Bückler, gefürchtet als "Schinderhannes", nach, dass er nicht nur sehr brutal gewesen sei, sondern auch unbewegt dem Tod ins Auge sah. Mit seinen gerade 25 Jahren hatte er eine außergewöhnliche Bekanntheit erlangt. Bemerkenswert ist, dass seine Brutalität selbst seine Richter schockierte. Er war wohl sehr sadistisch veranlagt.
Die Spezialgerichte im linksrheinischen Raum wurden in dieser Zeit durch die Franzosen gegründet. Sie zogen die Strafprozesse an sich, sodass die Geschworenengerichte durch sie faktisch bedeutungs- und arbeitslos wurden. Das Mainzer Spezialgericht war ausschließlich für den Schinderhannesprozess zuständig. Richter und Anwälte verfügten über erstaunliches Vermögen (guter Verdienst, Bestechungsgelder, Schmuggelei, Kontakte zur "Unterwelt"), das sie mal mehr und mal weniger glücklich in Immobilien (versteigerte Nationalgüter) investierten. Oft war nicht klar, wer eigentlich der größere Lump gewesen sei ...
Am 24. Oktober 1803 eröffnete ein Spezialgericht im damals französischen Mainz die Hauptverhandlung gegen 68 Angeklagte. 173 Zeugen lud die Staatsanwaltschaft, 260 Zeugen die neun Verteidiger. 53 Verbrechen wurden Schinderhannes persönlich zur Last gelegt. Gäste aus ganz Europa sollen in Mainz geweilt haben und sich täglich um die 500 Eintrittskarten gestritten, deren Preise ständig stiegen und deren Erlös der Armenkasse zufloss. Ganze zwei Tage dauerte allein die Verlesung der Anklageschrift.
Am Nachmittag des 19. November zog das Gericht seine Mitglieder zur Beratung zurück, am 20. November verkündete das Tribunal das Urteil gegen 42 Angeklagte, überwies einen zuständigkeitshalber den Gerichten zu Saarbrücken und sprach 20 Personen frei. Schinderhannes und 19 Komplizen wurden mit der Todesstrafe bedacht. Kerkerketten und Zuchthaus erwarteten die anderen, Schinderhannes' Vater erhielt eine 22-jährige Kettenstrafe. Seine Frau Julchen Bläsius (die später einen Gendarmen heiratete und als Bürgersfrau starb) musste nur für zwei Jahre ins Zuchthaus.
Johannes Bückler alias Schinderhannes wurde 1778 als Sohn eines "Schinders", d. h. Abdeckers in Miehlen im Taunus geboren.Er begann seine Karriere als Hammeldieb, raubte des öfteren Lager aus und verkaufte die Beute dann an den Eigentümer zurück. Er konnte immer fliehen und suchte die Gebiete um Rhein, Main, Neckar, Lahn heim. Dennoch wurde er auch mal in Simmern (Hunsrück) 1799 eingebuchtet, entkam wieder, heiratete Julia Bläsius, lebte mit ihr ohne kirchlichen Segen zusammen. Er sammelte Kumpanen um sich, errichtete in Kellenfels, Hahnenbach und Birkenfels bewachte Lager zum Leben und Verarbeiten der gestohlenen Waren. Auf Anzeige von Dorfbewohnern überfiel die Bande angebliche (zumeist jüdische) Wucherer, Geldverleiher und Händler und konnte sich so wohl auch teilweise die Beliebtheit der Bevölkerung sichern. Einbruch, Raub, Diebstahl und Erpressung war das Tagesgeschäft, angeblich schonte er Verarmte. Heimgesucht von Schinderhannes gaben hier viele Menschen (meist jüdischen Glaubens) ihre Heimat auf und zogen in die Neue Welt. Er übte eine beachtliche Macht auf die Bevölkerung aus. Julchen, seine Frau, begleitete ihn in Männertracht, wenn sie nicht gerade woanders Kurzwaren oder Beute verkaufte.
Einer der berühmtesten Genossen des Schinderhannes war Johann Leiendecker, Schuhmacher, der viele der Raubüberfälle mitplante.Er konnte jedoch nicht verhaftet werden, weil er geflohen war. Ab 1801 fing die Bevölkerung an, Widerstand zu leisten. Wüste Schießereien und nächtliche Straßenkämpfe sind überliefert. Im Frühling 1802 gab Schinderhannes auf. In Frankfurt wurde er 9 Monate vor seinem Tod verhaftet und an die französischen Behörden in Mainz ausgeliefert. Schinderhannes wollte seinen Kopf aus der Schlinge ziehen und sagte gegen eine große Zahl von Helfern aus. Allein es half nichts...
Heute wird gerne verkannt, dass er keinesfalls ein Robin Hood war, für den viele Menschen ihn halten. So kann man Schinderhannes keine "guten" Taten zuzuschreiben, die einen Vergleich rechtfertigen. Er war nur einer von vielen Verbrechern dieser Zeit, allerdings mit großem "Wirkungsraum" bzw. Tatgebiet. Ebensowenig war er ein Freiheitskämpfer, der sich für die Befreiung der linksrheinischen Gebiete von den Franzosen einsetzte.
Pirmasens, Walhalla-Kinocenter, Landauer Str. 19b
Film, Gespräch und Lesung mit dem Hugo-Ball-Preisträger 2002
Moderation: PD Dr. Michaela Kopp-Marx
Eintritt: 7 / ermäßigt 5 Euro
Karten: kartenvorverkauf@pirmasens.de, Tel. 06331-842352 oder
im Walhalla-Kinocenter
Unter dem Titel »In My Life - 12 Places I Remember« führt Patrick Roth, 1953 in Freiburg i. Br. geboren und in Karlsruhe aufgewachsen, an Orte in Los Angeles, wo er in den letzten dreißig Jahren wohnte und schrieb. Es sind Kristallisationspunkte der Erinnerung an das frühere Leben und Arbeiten, die den Prozess der persönlichen und künstlerischen Entwicklung rückblickend sichtbar werden lassen. Abschließend liest Patrick Roth aus »Real Time an den Feuern«, einer unveröffentlichten Erzählung aus acht Tableaus, acht Tagebucheinträgen aus dem Juli 2002. Jedes Bild steht für sich und ist doch mit allen anderen verbunden im durchgängigen Motiv der »Real Time«: des Dauerns von Zeit, der intensiven Teilhabe am Erzählten. Eine Veranstaltung im Rahmen des Hugo-Ball-Jahres der Stadt Pirmasens aus Anlass des 125. Geburtstages von Hugo Ball (1886-1927) unter der Schirmherrschaft des rheinland-pfälzischen Kulturstaatssekretärs Walter Schumacher, gefördert von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und dem Bezirksverband Pfalz.
Gerade noch am letzten Tag hatte ich es geschafft, die Ausstellung zum Thema "Fremdkörper" im Homburger Saalbau zu sehen. Zum Glück ...
Etliche der 37 ausgestellten Arbeiten waren sehr interessant und zeigten sehr viel Ideenreichtum in der Interpretation des Themas. Einige Künstler drücken für mich einen auffallenden Reifegrad und eine besondere Fertigkeit aus. Diese subjektive Auswahl möchte ich hier exemplarisch vorstellen.
Birgit Oberlingers rostiger Meteorit in einer geschmackvoll tristen Umgebung und Birgitta Hüttermanns faszinierende Collage aus Kozoröllchen (die hinterste Faserschicht der Maulbeerbaumrinde, hauchdünn, getrocknet und gerollt), die sie selbst abgelöst und vearbeitet hat. Die Künstlerin betrachtet sie als Kokons der Seidenraupen. Die Kozoröllchen sind in Reih und Glied mit jeweils gleicher Größe auf einem schwarzen Hintergrund geometrisch exakt angeordnet. Beide Werke sind zwei sehr schöne Beispiele für die Fremdkörperfunktion von natürlichen Materialien. Hinweisen möchte ich hier auch auf Monika Schrickels konnotationsfreie Sprache auf etwa 50 cm breite und 2 cm hohe Transparentpapierbahnen aufgemalt und dicht übereinander zu einem Lamellenrechteck angeordnet. Wie ein Relikt aus der ägyptischen Zeit fordert der Papyrusklon uns zum Forschen auf.
Norbert Webers verfremdete Platzwunden-Fotografie in Augenform lockt mit malerischem Fotorealismus in die Mitte eines schwarzbraunen Nichts. Die Farbe spielt auch eine große Rolle bei Pia Welsch, allerdings in einem kräftigen Ensemble von bunten Neon- und beruhigenden Blautönen. Wie das Auge des Universums, das Auge Gottes oder ein UFO schwebt eine beobachtende Instanz inmitten oder über einer Landschaft, mit einer energetischen Verbindung zum Boden - festgehalten in einem kunstvollen, formen- und ornamentreichen Quilt mit natürlich-textiler Ausstrahlung. Oder ist es ein großes Gesicht?
Die Kalligrafin Katharina Pieper holt eine Schaufensterpuppe als Fremdkörper in die Ausstellung und "brandmarkt" sie mit einem Text aus der "Günderode" von Bettina von Arnim. Als Ware empfunden, erlebt sich Frau als fremd in ihrer aufgezwungenen Nacktheit. Einzig die Literatur, das Künstlerische scheint sie als Körperschmuck oder Schrifttattoo zu schützen oder zu kleiden.
Die Karikaturistin Silvia Konzmann lässt uns ebenfalls ein Frauenbild als fremd empfinden bzw. sie bringt zwei Dinge zusammen, Fußball als Männerdomäne erobert von der Frau und die orientalische verschleierte Frau, beraubt ihrer Freiheit und Selbstbestimmung, die hier als exotische Attraktion wirkt.
Norbert Huwer stellt einen kräftig orangerotfarbenen, mit optischen Raffinessen ausgestatteten "Störenfried" in den Raum, der je nach Perspektive mal nur orangerot, mal mit blauen Linien, mal mit gelben wirkt. Er erzeugt ein plastisches und dynamisches Objektgefühl und trotz seiner technischen Sterilität ein Gefühl von Lebendigkeit. Max G. Grand-Montagnes gekrümmte schwarze Vertikale im Raum angelehnt und seine Körper-Raumstudie mit schwarzem, an einem Ende sich spaltenden Quadrat auf rotem Grund korrespondierte damit sehr schön. Fremd im Raum steht auch Madeleine Mangolds "Schlüssel" aus Keramik. Wie ein kleines Denkmal oder ein Leuchtturm suggeriert er erschließende Qualitäten.
Seit 24. Oktober 2011 stellt die Künstlerin Christine Hahn ihre jüngsten Werke im ersten Untergeschoß (in der Nähe der Kantine) des Städtischen Klinikums in Idar-Oberstein aus.
Bei der Dauerausstellung handelt es sich hauptsächlich um Werke des abstrakten Expressionismus, bei denen die Künstlerin reine, kräftige Farben bevorzugt, die für sie viel Kraft und Energie beinhalten.
Christine Hahn, Ergo- und Kunsttherapeutin am Klinikum Idar-Oberstein, ist seit 25 Jahren in der Kunst tätig. Sie hat sich im Laufe der Jahre mit vielen Arten der Kunst auseinandergesetzt. Ihre Malerei war anfangs gegenständlich und entwickelte sich weiter zum experimentellen und freien Malen. Ihre abstrakte heutige Malerei ist in dieser Form ausgereift, wird dennoch noch verfeinert. Ihre Inspirationen basieren auf Natur- und persönlichen Erfahrungen. Mit ihrem Gesamtwerk ist sie jetzt im abstrakten Expressionismus angekommen.
Deutsch ist dada hoch 3 lautete der Titel dieses wirklich entspannend dadaistisch-umstürzlerischen und satirisch-ironischen Programms und Erlebnisabends am 15.11. im Rahmen des Hugo-Ball-Jahres 2011. Location: Festhalle Pirmasens. Die Künstler: Faltsch Wagoni. Wir haben es dabei mit einem sehr unterhaltsamen, gelungenen und anregenden "wortbeat-sprach-humor-musik-poesie-kabarett" zu tun. Die nächste Darbietung wird am 22.11. auf dem Theaterschiff in Hamburg sein. Die und Der Prosperi sind ein sprachambitioniertes Paar mit bizarren Entertainerqualitäten. D e r Prosperi überzeugt nicht nur durch seinen kühnen Ausfallschritt und tänzerische Bühnenbeherrschung entlang des Nonsens oder Tiefsinns, seine Dialoge und sein Spiel mit der Säge faszinieren die Zuschauer! Ein Kandidat, der über Goethe erhaben, nicht "mehr Licht" (andere hatten das schon mit "mer lischt hier so schlecht" interpretiert) kurz vor dem letzten Atemzug sagen würde, sondern "Mehr Dunkles in der höllischen Spelunke" sich wünscht. Seine Dates mit der Prosperi werden leider immer falsch verstanden, was nur zu einer Fortsetzung des immerwährenden Missverständnisses führt. So wie aus einem Radebrech-Streit zwischen Thomas und der Italienerin Sylvana auf dem Bahnsteig eine Doppelbelegung des Schlafabteils in einem falschen Waggon auf der Reise nach Nirgendwo und eine dauerhafte Beziehung wurde ... Auch D i e Prosperi lässt sich die Wörter auf der Zunge zergehen und genießt sie wie erlesene Küche. Die beiden lassen keinen Buchstaben über dem anderen, sie demontieren, mischen und gestalten fortwährend neu. So reich kann Sprache sein. Allein der Ausflug in den Konjunktiv ist ein Abenteuer, das am Ende immer schrägere Formen des Konjunktivs generiert, bis der letzte die Absurdität dieser grammatikalischen Form erkennt. Ein echter Handlungs-, Beziehungs- und Ichverhinderer! Sylvana Prosperi hat den Rhythmus gepachtet und gibt uns davon ebenso viel wie stimmliche Vielfalt im Gesang und in der Geräuschproduktion. Sie spannt auch mal ihre Stimme durch den Urwald und versetzt uns für einige Momente nach Amazonien. Sie wäre glatt in der Lage, zwischen Asisis gedruckten Amazonienbahnen im Gasometer von Leipzig ihren Kopf herauszustrecken und den Zuschauern eine erstaunte Habachthaltug abzugewinnen.
Thomas und Sylvana Prosperi erscheinen uns wie zwei Gestalten aus Samuel Becketts grandiosen Endzeitdramen mit Hugo Balls Sprachexperimentierlust gepaart. Sie stehen auf der Bühne, trotzen der Sinnlosigkeit und dem Sprachzerfall. Sie wollen keine Worthülsen und Klischees, sie suchen auf dem Meeresgrund des Unbewussten nach der wahren Sprache. Die Prosperis frozzeln und foppen sich, formen, verbiegen, suchen die richtige sprachliche Form, den passenden Artikel, zerstückeln Informationen und bieten sie in völlig neuer Anordnung wieder an. Ganz gelungen reihen sie Wörter in Stakkato-Geschwindigkeit zu spontanen Raps und Sprechgesängen zusammen. Und tanzen ein bisschen dazu. Hinterfragen das Y wie das Ü, plädieren für eine neue Rechtschreibung, die ihnen seit Jahren frisch präsentiert ebenso absurd erscheint wie uns die real existierende Verunsicherung auch der guten Gymnasiasten. Und legen sich als Bauchredner gegenseitig minutenlang Beleidigungen und Fremdes in den Mund. Wer sich mit in das falsche Waggon setzen möchte, erlebt eine abenteuerliche und sehr kurzweilige Fahrt. Zwei Texte aus der neuen CD "wort & wild. Artgerechte Unterhaltung", die nur spärlich an diesem Abend zitiert wurde, da das gesamte Oeuvre zur Disposition stand. Eine Besprechung der "wort & wild" (Antje Kunstmann Verlag) folgt.
Crème de la Crème
der Mensch ist doch die Crème de la Crème
Faltsch Wagoni in Pirmasens
sein Vorfahr war ein Klumpen Lehm
Moment, ich muss drauf pochen
mein Vorfahr war ein Knochen
von einem Mann, ich tippe:
es war des Mannes Rippe
genauso wars: am Anfang war nichts als ein Ursüppchen
darinnen schwamm - wie sich's gehört ein Mann mit einem Rüppchen
das nahm er sich zur Frau geschwind
so war's und wer's nicht glaubt ist blind
Wir sind Primaten wir sind Primaten der Gattung Trockennasenaffen wir sind missraten und lassen uns die Fresse straffen wir bilden Paare egal ob Männchen oder Frauchen wir haben Haare an Stellen, wo wir sie nicht brauchen wir halten Tiere und uns für etwas Bessres meist doch jede Vire besitzt mehr Überlebensgeist wir sind Primaten wir gehn auf Jagd mit Einkaufstüten wir bilden Staaten das machen aber auch Termiten wir haben Ahnen die ahnten nichts von Haushaltsplanung doch von Bananen da hatten sie verdammt viel Ahnung wisst ihr noch, wie wir auf Bäumen wie Gott in Wolkenkuckucksheimen in Früchten schwelgten wie Schlaraffen? Heute müssen wir, die halb so Wilden toughen Affen dafür schaffen in reichlich überheizten Räumen wir sind Primaten wir machen uns die Beute streitig wir sind Soldaten und massakriern uns gegenseitig wir sind Piraten im World Wide Web mit Mann und Maus wir kapern Daten und schlachten sie barbarisch aus wir sind die Letzten Primaten zwar doch generell die überschätzten Ganzaffen - die mit ohne Fell
Die Sehnsucht nach dem Wunderbaren
Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt,
sie ist ein Geisteszustand.
Sie ist Schwung des Willens,
Regsamkeit der Fantasie, Stärke der Gefühle,
Sieg des Mutes über die Feigheit,
Triumph der Abenteuerlust über die Trägheit.
Niemand wird alt,
weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat.
Man wird nur alt,
wenn man seinen Idealen Lebewohl sagt.
Mit den Jahren runzelt die Haut,
mit dem Verzicht auf Begeisterung aber runzelt die Seele.
Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen,
Angst und Hoffnungslosigkeit,
das sind die langen, langen Jahre,
die das Haupt zur Erde ziehen
und den aufrechten Gang in den Staub beugen.
Ob siebzig oder siebzehn,
im Herzen eines jeden Menschen
wohnt die Sehbsucht nach dem Wunderbaren.
Du bist so jung wie deine Zuversicht, so alt wie deine Zweifel.
So jung wie deine Hoffnung, so alt wie deine Verzagtheit.
Solange die Botschaften der Schönheit,
Freude, Kühnheit, Größe, Macht von der Erde,
den Menschen und dem Unendlichen
dein Herz erreichen, solange bist du jung.
Erst wenn die Flügel nach unten hängen
und das Innere deines Herzens
vom Schnee des Pessimismus
und vom Eis des Zynismus bedeckt ist,
dann erst bist du wahrhaft alt geworden.
Albert Schweitzer*
[(* 14. Januar 1875 in Kaysersberg im Oberelsass bei Colmar; † 4. September 1965 in Lambaréné, Gabun) war ein evangelischer Theologe, Organist, Philosoph und Arzt. Albert Schweitzer war ein sehr berühmter Arzt, der in Afrika einen sehr erfolgreichen Kampf gegen die schreckliche Lepra-Krankheit geführt hat. Er gründete ein Krankenhaus in Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun, veröffentlichte theologische und philosophische Schriften, Arbeiten zur Musik, insbesondere zu Johann Sebastian Bach, sowie autobiographische Schriften in zahlreichen und vielbeachteten Werken. 1953 wurde ihm der Friedensnobelpreis für das Jahr 1952 zuerkannt, den er dann 1954 entgegennahm. Bis zu seinem Tod im Jahr 1965 konnte Albert Schweitzer sich seinen größten Wunsch erfüllen: Den Menschen zu helfen und ihre Krankheiten zu lindern.]
+ Mi., 16. November 2011, 19 Uhr, Carolinensaal, Buchsweiler-Tor-Platz, Pirmasens, DAS WORT UND DAS BILD SIND EINS, Maler und Dichter gehören zusammen: Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp und Hugo Ball
Vortrag von Astrid von Asten, Arp Museum, Bahnhof Rolandseck | VHS Pirmasens
Ein Bikergang-Spiel von Asmodee ab 10 Jahren, für 3 bis 6 Spieler, mit anderen Spielen kombiniert erweiterbar auf 12, 24 etc. Spieler, das Nerven aus Stahl, Mut und Strategiedenken, genauso wie Blufffähigkeit erfordern soll. Dauer ca. 15 bis 45 Minuten. Preis: ca. 15 EUR. Die beeindruckende Vorgeschichte steht auf dem Anleitungungsheftchen: "Traditionell wählten die Bikergangs ihre Führer in einem erbarmungslosen Wettkampf aus, der "Back on the tarmac" genannt wurde, und der darin bestand, sich so lange wie möglich hinten an eines der großen Bikes zu hängen... ohne dabei einen Tropfen Bier zu verschütten.Der traurige Zustand ihrer Leder-Stiefel nach diesen Mutproben führte jedoch dazu, dass eine kostengünstigere Lösung gesucht wurde. Bei einem der Treffen in ihrer Stammkneipe, dem "Skull & Roses", erfanden die machthungrigsten unter den Bikern ein äußerst riskantes Bluff-Spiel, dass sie von nun an dazu nutzten, um ihren obersten Boss zu bestimmen. Ihr seid überzeugt, euch gegen eure Gegner durchsetzen zu können? Dann beweist es!"
Na, das klingt aber gut, könnte spannend sein... Auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres 2011. Meine erwachsenen Spieletester Birgit, Adriana und Thomas haben sich mit mir an das Spiel herangewagt. Die Idee zum Spiel ist wirklich außergewöhnlich, das Material allerdings ganz einfach und haut einen nicht gerade vom Hocker. Die Spannung in dem anvisierten Sinn kommt nicht richtig auf, weil das Bluffen effektiv nicht so stark prickelt. Wie geht das Spiel? Hier fängt es an, die Anleitung erschien uns nicht so klar, wie die Anleitung auf der Website:
"Jeder Spieler legt seine Spielfläche mit der Skull-Seite nach oben vor sich ab. Dann nimmt sich jeder ein Set mit 4 Karten einer Gang, die er vor den Mitspielern versteckt hält. Jeder Spieler legt dann entweder eine Roses- oder eine Skull-Karte verdeckt vor sich auf seiner Spielfläche ab. Der Startspieler kann sich jetzt entscheiden, eine zweite Karte abzulegen oder die anderen herauszufordern, indem er eine Anzahl an Karten ansagt, die er aufdecken wird. Die Mitspieler können entweder erhöhen oder passen. Der Höchstbietende (der «Herausforderer») deckt dann die genannte Anzahl an Karten auf, wobei er mit seinen eigenen Karten anfängt. Sobald er einen Totenkopf (Skull) aufdeckt, verliert er die Herausforderung und zusätzlich eine seiner Karten, die zufällig ausgewählt wird. Der Herausforderer ist dabei der einzige Spieler, der weiß, welche Karte er abgeben musste. Wenn er nur Rosen aufdeckt, gewinnt er die Herausforderung und darf seine Spielfläche mit der Roses-Seite nach oben vor sich ablegen. Sobald ein Spieler zwei Herausforderungen gewonnen hat, gewinnt er das Spiel. Spiel deinen Skull zum richtigen Zeitpunkt aus, bringe deine Gegener dazu, sich zu übernehmen und bluffe, wie du es noch nie zuvor getan hast!"
Die Anleitung ließ Fragen offen - die Karten in der Mitte? Verstehen das Kinder? Mit 10 Jahren und älter versteht man nicht, was z.B. mit den in der Mitte von Skull-Aufdeckern und Losern abgelegten Karten im Spielverlauf passieren soll, es steht nirgends. Werden sie beim Aufdecken der Herausforderung auch aufgedeckt oder nicht? Zählen sie mit? Das Hochbieten, Herausfordern hat natürliche Grenzen, bei 4 Spielern und schneller Herausforderung liegen nicht viele Karten zum Aufdecken bereit. Warum als überbieten? Wozu? Das findet keiner spannend oder bluffend. Es wirkt eher ernüchternd einfach. Skull ziehen heißt verlieren, ja gut... Wenn man es schnell spielt, macht es Spaß, aber es hat keinen Langzeit-Fun-Faktor. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ausgeprägter Fantasie und Bikerspielbedürfnis können dem Spiel sicher einige Runden etwas abgewinnen.
Die Hinführung zum Spiel erschien uns insgesamt zu lang, die Bluff-Logik nicht so überzeugend. Wir würden es im Mittelfeld ansiedeln. Kein Siegertyp.
Die Frau saß in der Pizzeria. Der Tisch war lang und aus Holz. Im Raum nur ein Fenster, hoch oben und mit Stäben vergittert. Drinnen war es dunkel, draußen flutete das Licht. Ein Mann ging vorbei. In der Hitze trug er einen leichten cremefarbenen Mantel. Der Mann war ich. Das Messer der Frau knirschte auf dem Teller, sprang am Porzellan ab. In der Manteltasche formte ich die Finger zum Kopf eines Hundes.
Tauben flogen.
Blau auch im Flug.
Der Autor
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach
als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier.
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er
parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben.
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher
erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte.
Er verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis
und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar.
Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen.
Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren,
Vernissage mit der Künstlerin am Sonntag, 13. November 2011, 14-16 h
Susa Kraut denkt nicht darüber nach, was sie malen möchte, sondern sie sieht etwas und will das malen. Immer jedoch ist ihr Ansinnen, mit ihren Bildern dem Betrachtenden einen in ihren Augen schönen Moment zu zeigen. Manchmal in der Bewegung. Manchmal in der Form. Manchmal in der Optik eines Gesichts. Der rote Faden in ihren Bildern ist der Mensch bzw. der menschliche Körper.
Susa Kraut wurde 1974 in Klagenfurt geboren. Sie studierte Bildnerische Gestaltung und Kunst sowie Architektur an der TU Graz und wurde Siegerin in verschiedenen Gestaltungswettbewerben. In ihrem Heimatland Österreich hat sie sich einen Namen geschaffen mit Portraits, Aktmalerei und Wappenbildern. Ab 2006 Studium an der Mastery Academy of Chinese Metaphysics in Kuala Lumpur. Seit 2010 lebt sie in Deutschland.
Vernissage verpasst? Die Bilder sind zu sehen bis 07. Dezember 2011. MITTWOCHS 12 - 20 Uhr und täglich nach Vereinbarung