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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 19. November 2011

Für Sie besucht: Jahresausstellung Homburger Künstlerinnen und Künstler 2011

Gerade noch am letzten Tag hatte ich es geschafft, die Ausstellung zum Thema "Fremdkörper" im Homburger Saalbau zu sehen. Zum Glück ...

Etliche der 37 ausgestellten Arbeiten waren sehr interessant und zeigten sehr viel Ideenreichtum in der Interpretation des Themas. Einige Künstler drücken für mich einen auffallenden Reifegrad und eine besondere Fertigkeit aus. Diese subjektive Auswahl möchte ich hier exemplarisch vorstellen.

Birgit Oberlingers rostiger Meteorit in einer geschmackvoll tristen Umgebung und Birgitta Hüttermanns faszinierende Collage aus Kozoröllchen (die hinterste Faserschicht der Maulbeerbaumrinde, hauchdünn, getrocknet und gerollt), die sie selbst abgelöst und vearbeitet hat. Die Künstlerin betrachtet sie als Kokons der Seidenraupen. Die Kozoröllchen sind in Reih und Glied mit jeweils gleicher Größe auf einem schwarzen Hintergrund geometrisch exakt angeordnet. Beide Werke sind zwei sehr schöne Beispiele für die Fremdkörperfunktion von natürlichen Materialien. Hinweisen möchte ich hier auch auf Monika Schrickels konnotationsfreie Sprache auf etwa 50 cm breite und 2 cm hohe Transparentpapierbahnen aufgemalt und dicht übereinander zu einem Lamellenrechteck angeordnet. Wie ein Relikt aus der ägyptischen Zeit fordert der Papyrusklon uns zum Forschen auf.

Norbert Webers verfremdete Platzwunden-Fotografie in Augenform lockt mit malerischem Fotorealismus in die Mitte eines schwarzbraunen Nichts. Die Farbe spielt auch eine große Rolle bei Pia Welsch, allerdings in einem kräftigen Ensemble von bunten Neon- und beruhigenden Blautönen. Wie das Auge des Universums, das Auge Gottes oder ein UFO schwebt eine beobachtende Instanz inmitten oder über einer Landschaft, mit einer energetischen Verbindung zum Boden - festgehalten in einem kunstvollen, formen- und ornamentreichen Quilt mit natürlich-textiler Ausstrahlung. Oder ist es ein großes Gesicht?



Die Kalligrafin Katharina Pieper holt eine Schaufensterpuppe als Fremdkörper in die Ausstellung und "brandmarkt" sie mit einem Text aus der "Günderode" von Bettina von Arnim. Als Ware empfunden, erlebt sich Frau als fremd in ihrer aufgezwungenen Nacktheit. Einzig die Literatur, das Künstlerische scheint sie als Körperschmuck oder Schrifttattoo zu schützen oder zu kleiden.

Die Karikaturistin Silvia Konzmann lässt uns ebenfalls ein Frauenbild als fremd empfinden bzw. sie bringt zwei Dinge zusammen, Fußball als Männerdomäne erobert von der Frau und die orientalische verschleierte Frau, beraubt ihrer Freiheit und Selbstbestimmung, die hier als exotische Attraktion wirkt.
Norbert Huwer stellt einen kräftig orangerotfarbenen, mit optischen Raffinessen ausgestatteten "Störenfried" in den Raum, der je nach Perspektive mal nur orangerot, mal mit blauen Linien, mal mit gelben wirkt. Er erzeugt ein plastisches und dynamisches Objektgefühl und trotz seiner technischen Sterilität ein Gefühl von Lebendigkeit. Max G. Grand-Montagnes gekrümmte schwarze Vertikale im Raum angelehnt und seine Körper-Raumstudie mit schwarzem, an einem Ende sich spaltenden Quadrat auf rotem Grund korrespondierte damit sehr schön. Fremd im Raum steht auch Madeleine Mangolds "Schlüssel" aus Keramik. Wie ein kleines Denkmal oder ein Leuchtturm suggeriert er erschließende Qualitäten.

Freitag, 18. November 2011

Ausstellung: Christine Hahn im Klinikum Idar-Oberstein


Seit 24. Oktober 2011 stellt die Künstlerin Christine Hahn ihre jüngsten Werke im ersten Untergeschoß (in der Nähe der Kantine) des Städtischen Klinikums in Idar-Oberstein aus.
Bei der Dauerausstellung handelt es sich hauptsächlich um Werke des abstrakten Expressionismus, bei denen die Künstlerin reine, kräftige Farben bevorzugt, die für sie viel Kraft und Energie beinhalten.
Christine Hahn, Ergo- und Kunsttherapeutin am Klinikum Idar-Oberstein, ist seit 25 Jahren in der Kunst tätig. Sie hat sich im Laufe der Jahre mit vielen Arten der Kunst auseinandergesetzt. Ihre Malerei war anfangs gegenständlich und entwickelte sich weiter zum experimentellen und freien Malen. Ihre abstrakte heutige Malerei ist in dieser Form ausgereift, wird dennoch noch verfeinert. Ihre Inspirationen basieren auf Natur- und persönlichen Erfahrungen. Mit ihrem Gesamtwerk ist sie jetzt im abstrakten Expressionismus angekommen.

Die Werke sind nach der X-Faktor Ausstellung in Weierbach (April bis Mai 2011) entstanden.

Mittwoch, 16. November 2011

Für Sie besucht: Faltsch Wagoni (Kabarett) in Pirmasens

Deutsch ist dada hoch 3 lautete der Titel dieses wirklich entspannend dadaistisch-umstürzlerischen und satirisch-ironischen Programms und Erlebnisabends am 15.11. im Rahmen des Hugo-Ball-Jahres 2011. Location: Festhalle Pirmasens. Die Künstler: Faltsch Wagoni.

Wir haben es dabei mit einem sehr unterhaltsamen, gelungenen und anregenden "wortbeat-sprach-humor-musik-poesie-kabarett" zu tun. Die nächste Darbietung wird am 22.11. auf dem Theaterschiff in Hamburg sein.
Die und Der Prosperi sind ein sprachambitioniertes Paar mit bizarren Entertainerqualitäten. D e r  Prosperi überzeugt nicht nur durch seinen kühnen Ausfallschritt und tänzerische Bühnenbeherrschung entlang des Nonsens oder Tiefsinns, seine Dialoge und sein Spiel mit der Säge faszinieren die Zuschauer! Ein Kandidat, der über Goethe erhaben, nicht "mehr Licht" (andere hatten das schon mit "mer lischt hier so schlecht" interpretiert) kurz vor dem letzten Atemzug sagen würde, sondern "Mehr Dunkles in der höllischen Spelunke" sich wünscht. Seine Dates mit der Prosperi werden leider immer falsch verstanden, was nur zu einer Fortsetzung des immerwährenden Missverständnisses führt. So wie aus einem Radebrech-Streit zwischen Thomas und der Italienerin Sylvana auf dem Bahnsteig eine Doppelbelegung des Schlafabteils in einem falschen Waggon auf der Reise nach Nirgendwo und eine dauerhafte Beziehung wurde ...
Auch D i e  Prosperi lässt sich die Wörter auf der Zunge zergehen und genießt sie wie erlesene Küche. Die beiden lassen keinen Buchstaben über dem anderen, sie demontieren, mischen und gestalten fortwährend neu. So reich kann Sprache sein. Allein der Ausflug in den Konjunktiv ist ein Abenteuer, das am Ende immer schrägere Formen des Konjunktivs generiert, bis der letzte die Absurdität dieser grammatikalischen Form erkennt. Ein echter Handlungs-, Beziehungs- und Ichverhinderer! Sylvana Prosperi hat den Rhythmus gepachtet und gibt uns davon ebenso viel wie stimmliche Vielfalt im Gesang und in der Geräuschproduktion. Sie spannt auch mal ihre Stimme durch den Urwald und versetzt uns für einige Momente nach Amazonien. Sie wäre glatt in der Lage, zwischen Asisis gedruckten Amazonienbahnen im Gasometer von Leipzig ihren Kopf herauszustrecken und den Zuschauern eine erstaunte Habachthaltug abzugewinnen.



Thomas und Sylvana Prosperi erscheinen uns wie zwei Gestalten aus Samuel Becketts grandiosen Endzeitdramen mit Hugo Balls Sprachexperimentierlust gepaart. Sie stehen auf der Bühne, trotzen der Sinnlosigkeit und dem Sprachzerfall. Sie wollen keine Worthülsen und Klischees, sie suchen auf dem Meeresgrund des Unbewussten nach der wahren Sprache. Die Prosperis frozzeln und foppen sich, formen, verbiegen, suchen die richtige sprachliche Form, den passenden Artikel, zerstückeln Informationen und bieten sie in völlig neuer Anordnung wieder an. Ganz gelungen reihen sie Wörter in Stakkato-Geschwindigkeit zu spontanen Raps und Sprechgesängen zusammen. Und tanzen ein bisschen dazu. Hinterfragen das Y wie das Ü, plädieren für eine neue Rechtschreibung, die ihnen seit Jahren frisch präsentiert ebenso absurd erscheint wie uns die real existierende Verunsicherung auch der guten Gymnasiasten. Und legen sich als Bauchredner gegenseitig minutenlang Beleidigungen und Fremdes in den Mund.
Wer sich mit in das falsche Waggon setzen möchte, erlebt eine abenteuerliche und sehr kurzweilige Fahrt.

Zwei Texte aus der neuen CD "wort & wild. Artgerechte Unterhaltung", die nur spärlich an diesem Abend zitiert wurde, da das gesamte Oeuvre zur Disposition stand. Eine Besprechung der "wort & wild" (Antje Kunstmann Verlag) folgt.


Crème de la Crème 

der Mensch ist doch die Crème de la Crème
Faltsch Wagoni in Pirmasens 
sein Vorfahr war ein Klumpen Lehm

Moment, ich muss drauf pochen
mein Vorfahr war ein Knochen

von einem Mann, ich tippe: 
es war des Mannes Rippe

genauso wars:  am Anfang war nichts als ein Ursüppchen 
darinnen schwamm - wie sich's gehört ein Mann mit einem Rüppchen 

das nahm er sich zur Frau geschwind 
so war's und wer's nicht glaubt ist blind

Wir sind Primaten

wir sind Primaten
der Gattung Trockennasenaffen
wir sind missraten
und lassen uns die Fresse straffen
wir bilden Paare
egal ob Männchen oder Frauchen
wir haben Haare
an Stellen, wo wir sie nicht brauchen
wir halten Tiere
und uns für etwas Bessres meist
doch jede Vire
besitzt mehr Überlebensgeist

wir sind Primaten
wir gehn auf Jagd mit Einkaufstüten
wir bilden Staaten
das machen aber auch Termiten
wir haben Ahnen
die ahnten nichts von Haushaltsplanung
doch von Bananen
da hatten sie verdammt viel Ahnung

wisst ihr noch, wie wir auf Bäumen
wie Gott in Wolkenkuckucksheimen
in Früchten schwelgten wie Schlaraffen?
Heute müssen wir, die halb so Wilden
toughen Affen dafür schaffen
in reichlich überheizten Räumen

wir sind Primaten
wir machen uns die Beute streitig
wir sind Soldaten
und massakriern uns gegenseitig
wir sind Piraten
im World Wide Web mit Mann und Maus
wir kapern Daten
und schlachten sie barbarisch aus
wir sind die Letzten Primaten zwar 
doch generell die überschätzten Ganzaffen - 
die mit ohne Fell

Ankes Fundstücke: Die Sehnsucht nach dem Wunderbaren

Die Sehnsucht nach dem Wunderbaren
Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt,
sie ist ein Geisteszustand.
Sie ist Schwung des Willens,
Regsamkeit der Fantasie, Stärke der Gefühle,
Sieg des Mutes über die Feigheit,
Triumph der Abenteuerlust über die Trägheit.

Niemand wird alt,
weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat.
Man wird nur alt,
wenn man seinen Idealen Lebewohl sagt.
Mit den Jahren runzelt die Haut,
mit dem Verzicht auf Begeisterung aber runzelt die Seele.

Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen,
Angst und Hoffnungslosigkeit,
das sind die langen, langen Jahre,
die das Haupt zur Erde ziehen
und den aufrechten Gang in den Staub beugen.
Ob siebzig oder siebzehn,
im Herzen eines jeden Menschen
wohnt die Sehbsucht nach dem Wunderbaren.

Du bist so jung wie deine Zuversicht, so alt wie deine Zweifel.
So jung wie deine Hoffnung, so alt wie deine Verzagtheit.
Solange die Botschaften der Schönheit,
Freude, Kühnheit, Größe, Macht von der Erde,
den Menschen und dem Unendlichen
dein Herz erreichen, solange bist du jung.

Erst wenn die Flügel nach unten hängen
und das Innere deines Herzens
vom Schnee des Pessimismus
und vom Eis des Zynismus bedeckt ist,
dann erst bist du wahrhaft alt geworden.


Albert Schweitzer*
[(* 14. Januar 1875 in Kaysersberg im Oberelsass bei Colmar; † 4. September 1965 in Lambaréné, Gabun) war ein evangelischer Theologe, Organist, Philosoph und Arzt. Albert Schweitzer war ein sehr berühmter Arzt, der in Afrika einen sehr erfolgreichen Kampf gegen die schreckliche Lepra-Krankheit geführt hat. Er gründete ein Krankenhaus in Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun, veröffentlichte theologische und philosophische Schriften, Arbeiten zur Musik, insbesondere zu Johann Sebastian Bach, sowie autobiographische Schriften in zahlreichen und vielbeachteten Werken. 1953 wurde ihm der Friedensnobelpreis für das Jahr 1952 zuerkannt, den er dann 1954 entgegennahm. Bis zu seinem Tod im Jahr 1965 konnte Albert Schweitzer sich seinen größten Wunsch erfüllen: Den Menschen zu helfen und ihre Krankheiten zu lindern.]
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Dienstag, 15. November 2011

125 Jahre Hugo Ball in Pirmasens



+ Mi., 16. November 2011, 19 Uhr, Carolinensaal, Buchsweiler-Tor-Platz, Pirmasens, DAS WORT UND DAS BILD SIND EINS, Maler und Dichter gehören zusammen: Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp und Hugo Ball
Vortrag von Astrid von Asten, Arp Museum, Bahnhof Rolandseck | VHS Pirmasens
Eintritt: 3 / 2,50 Euro (Abendkasse)

Montag, 14. November 2011

125 Jahre Hugo Ball in Pirmasens



+ Di., 15. November 2011, 20 Uhr, Festhalle, FALTSCH WAGONI: DEUTSCH IST DADA HOCH 3, Eintritt: 10/5 Euro, Karten: kartenvorverkauf@pirmasens.de, Tel. 06331 842352

Die Spieletester: Skull & Roses


Ein Bikergang-Spiel von Asmodee ab 10 Jahren, für 3 bis 6 Spieler, mit anderen Spielen kombiniert erweiterbar auf 12, 24 etc. Spieler, das Nerven aus Stahl, Mut und Strategiedenken, genauso wie Blufffähigkeit erfordern soll. Dauer ca. 15 bis 45 Minuten. Preis: ca. 15 EUR. Die beeindruckende Vorgeschichte steht auf dem Anleitungungsheftchen: "Traditionell wählten die Bikergangs ihre Führer in einem erbarmungslosen Wettkampf aus, der "Back on the tarmac" genannt wurde, und der darin bestand, sich so lange wie möglich hinten an eines der großen Bikes zu hängen... ohne dabei einen Tropfen Bier zu verschütten.Der traurige Zustand ihrer Leder-Stiefel nach diesen Mutproben führte jedoch dazu, dass eine kostengünstigere Lösung gesucht wurde. Bei einem der Treffen in ihrer Stammkneipe, dem "Skull & Roses", erfanden die machthungrigsten unter den Bikern ein äußerst riskantes Bluff-Spiel, dass sie von nun an dazu nutzten, um ihren obersten Boss zu bestimmen.
Ihr seid überzeugt, euch gegen eure Gegner durchsetzen zu können? Dann beweist es!"
Na, das klingt aber gut, könnte spannend sein... Auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres 2011. Meine erwachsenen Spieletester Birgit, Adriana und Thomas haben sich mit mir an das Spiel herangewagt. Die Idee zum Spiel ist wirklich außergewöhnlich, das Material allerdings ganz einfach und haut einen nicht gerade vom Hocker. Die Spannung in dem anvisierten Sinn kommt nicht richtig auf, weil das Bluffen effektiv nicht so stark prickelt. Wie geht das Spiel?  Hier fängt es an, die Anleitung erschien uns nicht so klar, wie die Anleitung auf der Website: 
"Jeder Spieler legt seine Spielfläche mit der Skull-Seite nach oben vor sich ab. Dann nimmt sich jeder ein Set mit 4 Karten einer Gang, die er vor den Mitspielern versteckt hält. Jeder Spieler legt dann entweder eine Roses- oder eine Skull-Karte verdeckt vor sich auf seiner Spielfläche ab. Der Startspieler kann sich jetzt entscheiden, eine zweite Karte abzulegen oder die anderen herauszufordern, indem er eine Anzahl an Karten ansagt, die er aufdecken wird. Die Mitspieler können entweder erhöhen oder passen. Der Höchstbietende (der «Herausforderer») deckt dann die genannte Anzahl an Karten auf, wobei er mit seinen eigenen Karten anfängt. Sobald er einen Totenkopf (Skull) aufdeckt, verliert er die Herausforderung und zusätzlich eine seiner Karten, die zufällig ausgewählt wird. Der Herausforderer ist dabei der einzige Spieler, der weiß, welche Karte er abgeben musste. Wenn er nur Rosen aufdeckt, gewinnt er die Herausforderung und darf seine Spielfläche mit der Roses-Seite nach oben vor sich ablegen. Sobald ein Spieler zwei Herausforderungen gewonnen hat, gewinnt er das Spiel.
Spiel deinen Skull zum richtigen Zeitpunkt aus, bringe deine Gegener dazu, sich zu übernehmen und bluffe, wie du es noch nie zuvor getan hast!"

Die Anleitung ließ Fragen offen - die Karten in der Mitte? Verstehen das Kinder? Mit 10 Jahren und älter versteht man nicht, was z.B. mit den in der Mitte von Skull-Aufdeckern und Losern abgelegten Karten im Spielverlauf passieren soll, es steht nirgends. Werden sie beim Aufdecken der Herausforderung auch aufgedeckt oder nicht? Zählen sie mit? Das Hochbieten, Herausfordern hat natürliche Grenzen, bei 4 Spielern und schneller Herausforderung liegen nicht viele Karten zum Aufdecken bereit. Warum als überbieten? Wozu? Das findet keiner spannend oder bluffend. Es wirkt eher ernüchternd einfach. Skull ziehen heißt verlieren, ja gut... Wenn man es schnell spielt, macht es Spaß, aber es hat keinen Langzeit-Fun-Faktor. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ausgeprägter Fantasie und Bikerspielbedürfnis können dem Spiel sicher einige Runden etwas abgewinnen.
Die Hinführung zum Spiel erschien uns insgesamt zu lang, die Bluff-Logik nicht so überzeugend. Wir würden es im Mittelfeld ansiedeln. Kein Siegertyp.


Sonntag, 13. November 2011

Dichterhain: Der Herr der Kugel von Walter Brusius


Collage von Walter Brusius













Der Herr der Kugel


Die Frau saß in der Pizzeria. Der Tisch war lang und aus Holz. Im Raum nur ein Fenster, hoch oben und mit Stäben vergittert. Drinnen war es dunkel, draußen flutete das Licht. Ein Mann ging vorbei. In der Hitze trug er einen leichten cremefarbenen Mantel. Der Mann war ich. Das Messer der Frau knirschte auf dem Teller, sprang am Porzellan ab. In der Manteltasche formte ich die Finger zum Kopf eines Hundes.

Tauben flogen.

Blau auch im Flug.





Der Autor
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er 
parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. 
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher 
erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte
Er verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis 
und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. 
Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. 
Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, 
sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen.
Der Künstler bei Youtube 

Samstag, 12. November 2011

Ausstellung: Susa Kraut - Bewegung. Form. Präsenz.

kunsthaus1 - Luda Liebe
Frohnstr. 40 ¦ 40789 Monheim am Rhein ¦ 02173-4099328 ¦ kontakt@kunsthaus1.de ¦  www.kunsthaus1.de


Susa Kraut
Bewegung. Form. Präsenz.

Vernissage mit der Künstlerin am Sonntag, 13. November 2011, 14-16 h

Susa Kraut denkt nicht darüber nach, was sie malen möchte, sondern sie sieht etwas und will das malen. Immer jedoch ist ihr Ansinnen, mit ihren Bildern dem Betrachtenden einen in ihren Augen schönen Moment zu zeigen. Manchmal in der Bewegung. Manchmal in der Form. Manchmal in der Optik eines Gesichts. Der rote Faden in ihren Bildern ist der Mensch bzw. der menschliche Körper.

Susa Kraut wurde 1974 in Klagenfurt geboren. Sie studierte Bildnerische Gestaltung und Kunst sowie Architektur an der TU Graz und wurde Siegerin in verschiedenen Gestaltungswettbewerben. In ihrem Heimatland Österreich hat sie sich einen Namen geschaffen mit Portraits, Aktmalerei und Wappenbildern. Ab 2006 Studium an der Mastery Academy of Chinese Metaphysics in Kuala Lumpur. Seit 2010 lebt sie in Deutschland.

Vernissage verpasst? Die Bilder sind zu sehen bis 07. Dezember 2011.
MITTWOCHS 12 - 20 Uhr und täglich nach Vereinbarung

Buchbesprechung: Homöopathie - warum und wie sie wirkt



Sven Sommer
HOMÖOPATHIE
WARUM UND WIE SIE WIRKT
Murnau 2011, 335 S., Paperback,
14,95 € (D), Mankau Verlag

„... und ich glaube jetzt eifriger denn je an die Lehre des wundersamen Arztes,
seitdem ich die Wirkung einer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde.“
(Johann Wolfgang von Goethe)


„… plausibel und unglaublich in einem, rätselhaft und wirkungsvoll,
ein Gebilde von gestern und von morgen.“
(Prof. Dr. Peter Sloterdijk)




Immer deutlicher zeichnet sich in den letzten Jahren ab, dass die kleinen „Globuli“ sehr beliebte alternative Heilmethoden im deutschsprachigen Raum sind, auch die Effektivität wird anders gesehen als aus wissenschaftlicher Sicht.
Eine Vielzahl klinischer Studien und über achtzig Prozent der veröffentlichten Experimente zeigen Erfolge der Homöopathie, obwohl der exakte Wirkmechanismus bisher nicht geklärt ist. Die Leute kaufen viel und regelmäßig Homöopathieratgeber und behandeln sich, ihre Kinder und Haustiere damit. Bei Verlagen daher ein beliebtes Thema in regelmäßiger Neuauflage. Was bringt uns das Buch Neues?

Sven Sommer setzt auf das klassische Selbstbehandlungsmuster und führt den Leser unterhaltsam und leicht verständlich in die faszinierende Welt der Homöopathie ein; sein spannender Einblick in erstaunliche geschichtliche Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse macht deutlich, dass die Homöopathie der Schulmedizin seit zweihundert Jahren einen Quantensprung voraus sein dürfte.
Neben der naturwissenschaftlichen Seite führt das Buch auch in die psychologische Homöopathie ein und belegt, dass der ganzheitlichen Heilmethode der Brückenschlag zwischen menschlicher Psyche und Soma gelingt. Die Konstitutionsmittel sind für die Homöopathie elementar in der Heilung des gesamten Organismus. Reine Symptomkurierung sind ihr in der Tradition eigentlich fremd, weswegen viele Therapeuten und Bücher quasi falsche Ansätze haben. Der Autor stellt 10 der Konstitutionsmittel vor und bietet damit den zehn häufigsten Konstitutionstypen in der Homöopathie Hilfe bei körperlichen und psychischen Problemen. Auch er verzichtet nicht auf eine schnelle Symptomkurierung in Form einer Haus- und Reiseapotheke, berichten doch viele Patienten, dass vage Tipps und Mittelangaben schon geholfen hätten.


Zum Autor:
Sven Sommer (geb. 1963) hat in Heidelberg Chemie studiert, bevor er auf die Naturheilkunde
umstieg und Heilpraktiker wurde. Seit 1992 arbeitet der Absolvent der Heilpraktikerschule Josef
Angerer in München in einer eigenen Praxis. Studienreisen an die Universitätsklinik von Chengdu
in China und an Homöopathie-Kliniken in Indien vertieften sein Wissen. Er hat zahlreiche Bücher
über Homöopathie geschrieben, die in 20 Ländern erschienen und über 1,5 Millionen Mal verkauft wurden.




Freitag, 11. November 2011

Buchpräsentation Philipp Lahm



Philipp Lahm präsentiert sein Buch
„Der feine Unterschied – Wie man heute Spitzenfußballer wird“

Mit Willy Astor (Moderation) und Überraschungsgästen

Dienstag, 29. November, 20 Uhr
Münchner Volkstheater
Briennerstr. 50, 80333 München
Eintritt: 14,- € (Kategorie 1) und 10,- € (Kategorie 2) 

(Bereits für den Septembertermin gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit.)


Donnerstag, 10. November 2011

Ein Besuch im Seniorentheater Düsseldorf von Karin Michaeli


Foto: Božica Babić


Das Seniorentheater Düsseldorf – kurz SETA genannt – wurde 1989 gegründet von Ernest Martin, dem ehemaligen Leiter des Jungen Theater in der Altstadt (JuTa) und dem Regisseur Wolfgang Caspar. Das SETA e.V. ist Mitglied des Bundes Deutscher Amateurtheater und firmiert als Gemeinnütziger Verein mit zurzeit 35 Mitgliedern. Jedes Jahr inszenieren sie ein neues Stück, wie z.B. die „Kleinbürgerhochzeit“ von Bert Brecht oder „Bernarda Albas Haus“ von Frederico Garcia Lorca, um nur einige zu nennen.

Bei der diesjährigen Premiere am 26.10.2011 zu den „Bremer Stadtmusikanten“ hatte ich die Ehre, am Premierenabend im JuTa dabei sein zu können und hatte sehr berührende Eindrücke. Es ist mit Sicherheit nicht leicht, das Märchen der Gebrüder Grimm auf der Bühne umzusetzen. Hierbei sei erwähnt, dass die Mitwirkenden des SeTa sich im Alter von Mitte 50 bis Mitte 80 befinden und dass es müßig ist zu erkunden, wer denn letztlich Mitte 50 oder Mitte 80 ist. Sie sehen alle gleichermaßen neugierig, jung und gut aus – das nur am Rande erwähnt.

Voller Spannung fahre ich zum Premierenabend in die Altstadt zum JuTa und genieße vorher im Carsh-Haus in der wunderbaren Delikatessenabteilung noch einen Cappuchino Italiano, da ich
 vor Beginn des „Spektakels“ noch etwas Zeit habe.

Im Wilhelm-Marx-Haus bringt mich der Aufzug in die 2. Etage, wo im Vorraum des JuTa schon leichte
 Theaterluft meine Nase reizt. Herzlich werde ich willkommen geheißen von den jungen Mitarbeitern, die die Karte abreißen und an der Bar stehen schon die ersten Besucher bei Altbier oder Sekt und plaudern angeregt. Es gibt keine Sitznummerierung. Wer zuerst in der Schlange steht, hat den Platz seiner Wahl. Alles sehr gemütlich und ohne Gedränge. Freundliche Besucher aller Altersklassen warten auf das große Ereignis.
Foto: Božica Babić

Endlich ist es so weit: Wir werden eingelassen in den Theaterraum, wo die Sitzreihen übersichtlich und gut aufsteigend angeordnet sind, so dass jeder Besucher seinen eigenen Bühnenüberblick hat. Vor uns eine riesige Bühnenfläche, die bis zur ersten Reihe reicht. Das verspricht ja ein guter Abend zu werden. Hoffentlich muss ich da nicht mitspielen...

Ein erster Stadtmusikant, der Hahn, betritt den Raum und setzt sich auf die Treppe. Sanfte Streichelheinheiten seiner Bekannten ignoriert er professionell – er konzentriert sich auf seine Rolle, ist nur noch Hahn.

Dann öffnet sich ein Vorhang, der kein eigentlicher Vorhang ist, sondern nur in unserer Phantasie existiert und der Esel betritt die Bühne. Klagt, dass er viele Jahre bei DEMAG arbeitete und in einer kleinen Wohnung in Oberbilk lebt, ein lahmes Bein hat, nun arbeitslos ist und irgendwie einfach nur weg will – nach Bremen. Bremen kennt er aus den Erzählungen seines Onkels und Bremen erscheint ihm wie das Licht am Horizont. Es muss einfach nur wunderschön sein.

Der Esel bleibt nicht lange alleine auf der Bühne – alsbald schon gesellt sich zum ihm ein Hund mit schwerem Schicksal, eine Katze, die ebenfalls im Aufbruch ist mit ihrem Fahrrad sowie der bunte Hahn, der endlich weg will von der alten Henne. Nun stehen sie da, die drei taffen Kerle mit dem süßen, aber sehr starken Kätzchen und proben den Aufbruch. Kätzchen nimmt aus dem Rucksack einige Fahradteile und schon sind sie sich einig, gemeinsam nach Bremen zu radeln und flitzen über die Bühne – und raus aus dem Raum und rein in den Raum und wir Zuschauer erleben echtes plastisches Theater.



Plastisches Theater erschafft eine Welt zwischen der Poesie und den Emotionen, der Illusion und der Realität. Die Darsteller erschaffen eine abstrakte zweite Ebene, lassen Metaphern ohne Worte sprechen, formen Symbole und dreidimensionale Erzählungen. Und das geschieht hier in der Aufführung der „Bremer Stadtmusikanten“ nach meiner Meinung. Die sich im Aufbruch befindlichen Tiere gelangen in ein Räuberhaus – und herrlich dargestellt wird hier die Räuberszenerie von einer großen Gruppe gar schrecklich vermummter Gestalten, die letztlich vertrieben werden von einer kleinen Gruppe, die familiär zusammenwuchs – aus dem Nichts heraus – und nun eine Heimat findet. Von mir aus eine Senioren-WG oder was auch immer sich der Zuschauer dabei denken mag. Aber wenn die smarte Katze sagt, hier sei es gut sein und hier könnten ja die Männer für das Grobe sorgen, während sie für das gute Essen zuständig sein könne, spätestens dann wird doch der Wunsch nach „Miteinander Wohnen“ im Alter nur allzu deutlich zum Ausdruck gebracht.

Ein lang andauernder tosender Applaus am Ende des Stückes zeigt jedenfalls auf, dass die Aufführung des SETA Düsseldorf mal wieder die Herzen der Zuschauer berührt hat und wie liebenswert Theater sein kann. Theater, in dem auch mal ein Witzchen gemacht wird wie: Sagt die Holzwurmmama zu ihrem Kind „Ab ins Brettchen“. Na, das hat doch was, Ihr gestandenen Leser, die Ihr schon lange über ganz andere Witze lacht...!
Im Anschluss an die Aufführung bestand Gelegenheit mit den Schauspielern zu plaudern bei Knabbereien und Getränken im Foyer. Die Idee, hierüber zu schreiben, wehrt einer der Darbietenden ab mit der freundlichen Bemerkung: „Ach was, erst gehen wir alle mal einen trinken in die Altstadt und danach wird geschrieben“.Na, das hat doch was sehr Symphatisches und so bleibt mir an dieser Stelle nur noch übrig, dem Seniorentheater von ganzen Herzen zu danken für einen wunderschönen Abend im JuTa.
Karin Michaeli, Düsseldorflesezeiten.blogspot.com

Mittwoch, 9. November 2011

Lesung des Hugo-Ball-Förderpreisträgers 2011

+ Do., 10. November 2011, 20 Uhr, Carolinensaal, ULRICH KOCH, Lesung des Hugo-Ball-Förderpreisträgers 2011, Moderation: Michael Braun, Eintritt frei



Dienstag, 8. November 2011

Für Sie besucht: Blickpunkt Mensch in St. Julian-Eschenau


Von li nach re: Karin Waldmann, Dietmar Hofmann-
Leitmeritz, Ingeborg Nicklas (Laudatio), Vertreterin der Rheinpfalz
Die beiden Künstler, die den Blickpunkt Mensch bei Dietmar Hofmann-Leitmeritz im kleinen Kunstbahnhof zusammengestellt haben, sind schon etwas betagter, aber nicht minder interessant. Karin Waldmann ist 71 und Georg Grimm-Eifert ist 82 Jahre alt.
Frau Waldmann ist schon seit 10 Jahren pensioniert, sie blickt auf viele Jahre Schuldienst im Gymnasium zurück, in den Fächern Mathematik, Physik und Informatik. Sie betrieb freie Studien der Bildhauerei u.a. in der Bosner Mühle/Saarland, Europäischen Akademie, Trier, im wfk Wiesbaden. Sie ist Mitglied im Frauenmuseum Bonn, in den Kunstvereinen Atelierstrasse Idar-Oberstein, Obere Nahe Idar-Oberstein, Eisenturm Mainz, Künstlergruppe Nahe Bad Kreuznach. Seit 1995 hatte sie zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.
Die Künstlerin arbeitete viel mit Holz und Stein, aber auch anderen Materialien. Heute ist der Werkstoff Stein zu unhandlich, sie kann ihre Ausstellungen nur noch schwer mit Stein-Skultpuren aufbauen. Holz ist da leichter. 


Dabei ist sie eine starke Frau, sie schwingt die Kettensäge und zaubert aus Stamm- und Aststücken die tollsten und dynamischsten Figuren herbei, sie bricht dabei das Holz heraus, wobei sie die gegebenen Strukturen übernimmt und integriert. Beim Betrachten eines Stückes erkennt sie die Form und legt sie zielstrebig frei, wobei sich das Bild wandeln kann und eine ganz andere Figur am Ende auftaucht. Die gefundene Form wird mit Farbe unterstrichen und fertig sind die dynamisch-lustigen und frischen Figuren mit dem natürlich-rissigen Charme des Naturstoffes Holz. Als Individuen treten sie in Dialog mit anderen Figuren oder dem Betrachter. Sie unterscheiden sich durch Bewegung, Mimik und Persönlichkeit, Aussehen und Farbe. Alles Unikate, deren Wiederholung nur neue Unikate hervorbrächte... Auch die Holzdrucke haben eine junge und freche, leicht provokante Sprache, ganz oft steht die emanzipierte und unangepasste Frau im Vordergrund (Kontakt: www.karinwaldmann.de)




Zigeunerjazz von Markus Polack
und Benni Reinhard
Georg Grimm-Eifert ist bereits im höheren Seniorenalter, 1929 wurde er als Sohn des Bildhauers Gustav Grimm geboren und arbeitete auch 8 Jahre beim Vater. Als Dreißigjähriger ermunterte ihn Horst Jansen, die Kunsthochschule in Hamburg zu besuchen. 1964 stellte er bereits im Paula Modersohn-Becker Haus in Bremen aus, in der Hamburger Universitätsbibliothek wurde er für eine Einzelausstellung ausgewählt. Es addierten sich private Studien in München, Paris und Berlin hinzu, ein Pädagogikstudium und nebenberufliche Lehrertätigkeit, was für einige Jahre seine Erwerbstätigkeit wurde. Ein weiteres Universitätsstudium in Philosophie und Kunstgeschichte folgte, und zwar  in Hamburg und München. 1978 landete er wegen der Liebe und Heirat in Neuwied und lebt seit 1981 als freier Künstler und Autor im Westerwald, heute in Rüscheid, unweit der A3. 
Ab 1980 stellte er in Neuwied aus, 1983 war wohl ein markanter Punkt für seine Bekanntheit, eine Ausstellung bei dem Künstler und Architekten Otto Buhr in Neuwied. Es folgten Jahre der Enthaltsamkeit, Grimm-Eifert gibt keine Ausstellungen für diese Zeit an. Erst 1999 folgte wieder eine Ausstellung, und zwar im Kunstbahnhof von Dietmar Hofmann-Leitmeritz, wo er nun 21 Jahre später wieder ausstellt. Er war Mitglied des BBK Rheinland-Pfalz und Mitglied der Gruppe 93 Neuwied. 
G. Grimm-Eifert bewundert Picasso, mit dem er die Vorliebe für Masken und Tiere teilt, und für Zeichnungen. Auch Horst Jansen ist ihm ein Vorbild gewesen - heute ist er stolz, dass er Horst Jansen überlebt hat. Das Verändern ein und desselben Werkes, ebenso wie die Entwicklung über die Jahre sind ihm sehr wichtig. Vieles hat mit Metamorphosen zu tun. Die Dinge, Personen, Tiere wechseln ihren Charakter, verändern sich... Etliche seiner Bilder stehen im Stadium der Metamorphose, alles verschwimmt, ist verwischt und lässt viele Wege zu. 
Gemeinsam mit seiner Frau schrieb der Künstler auch eigenwillige Bücher, witzig-humorvolle Betrachtungen, Erzählungen und anderes. (Fotografien seiner Werke liegen leider wegen eines technischen Problems keine vor, bitte schauen Sie auf seiner Homepage.)

Für den Erhalt der deutschen Literaturgeschichte in ihrer Vielfalt


Die Deutsche Literaturkonferenz und die von ihr eingesetzte AG Digitale Bibliotheken haben sich auf ihrer Sitzung am 14. Oktober 2011 in Frankfurt am Main erneut mit der Problematik der verwaisten und vergriffenen Werke befasst. Das sind Bücher, die keine Urheberrechtswahrnehmer mehr haben und nicht mehr gedruckt werden. Da nicht jeder Verlag sich für Nischentitel interessiert, aber auch niemand mit Einnahmeverlusten kalkulieren möchte, sollen die Werke zumindest digitalisiert werden.
Der Deutschen Literaturkonferenz gehören die am literarischen Leben in Deutschland maßgeblich beteiligten Verbände an. In der AG Digitale Bibliotheken arbeiten Vertreter von Autoren, Verlagen, Bibliotheken sowie der VG WORT und VG BILD-KUNST eng zusammen, um Lösungen für die digitale Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken in Bibliotheken zu finden. Die AG Digitale Bibliotheken hat bereits vor einiger Zeit Gesetzgebungsvorschläge für die Nutzung von verwaisten Werken und vergriffenen Werken erarbeitet.
Diese Vorschläge wurden mittlerweile vom Deutschen Kulturrat und von der SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages aufgegriffen (BT-Drucksache 17/3991). Ferner hat insbesondere Staatsminister Neumann in seinem Zwölf-Punkte-Papier zum Schutz des geistigen Eigentums im digitalen Zeitalter vom November 2010 die Lösungsvorschläge unterstützt und sich ebenfalls für begleitende gesetzliche Regelungen ausgesprochen.
Die Deutsche Literaturkonferenz bedauert es sehr, dass trotz der Übereinstimmung der beteiligten Kreise in der Deutschen Literaturkonferenz, trotz der konkreten Unterstützung im politischen Raum und trotz der allgemeinen Erkenntnis, dass für diesen Bereich gesetzliche Regelungen dringend erforderlich sind, ein Gesetzesentwurf der Bundesregierung bisher nicht veröffentlicht wurde.
Der Beginn der Digitalisierung der verwaisten und vergriffenen Werke in den Bibliotheken, die in der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und in der Europäischen Digitalen Bibliothek (Europeana) für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden sollen, rückt damit in immer weitere Ferne.
Das ist kulturpolitisch in hohem Maße zu bedauern und widerspricht der erklärten Zielsetzung der Bundesregierung. Die Deutsche Literaturkonferenz bittet deshalb die Bundesregierung, ein Gesetzgebungsverfahren für verwaiste und vergriffene Werke schnellstmöglich auf den Weg zu bringen. Sollte sich der geplante „Dritte Korb“ für ein Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft weiterhin verzögern, so bittet die Literaturkonferenz, das Gesetzgebungsverfahren für verwaiste und vergriffene Werke hiervon abzukoppeln und vorzuziehen.