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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 11. November 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Fordi vi også er alt det vi har mistet




TRAILER: Fordi vi også er alt det vi har mistet

Wie war's bei PETER GRIMES von Benjamin Britten in Frankfurt a.M.?

Peter Grimes (Vincent Wolfsteiner)
(c) Monika Rittershaus
Peter Grimes, Peter Grimes, Peter Grimes ..., so schallt es anklagend und mahnend dutzendfach durch die Oper, der aufwändig kostümierte und sehr gut inszenierte Chor (die Dorfbewohner und Fischer) setzt damit große Wegmarker und Zäsuren den ganzen Abend lang. Wer ist dieser Grimes, worin besteht sein Vergehen oder seine Eigenheit?

Die Oper von Benjamin Britten wurde 1945 uraufgeführt und spielt im Jahr 1830. Sie geht zurück auf die Verserzählung „The Borough“ (1810) von George Crabbe. Regisseur Keith Warner hat mit Dr. Crabbe (Michael Benthin) den Ursprungsautor in der Frankfurter Oper in diesem Erfolgstück am Geschehen beteiligt.

Peter Grimes (zerrissen und besessen, sehr beeindruckend gesungen vom Tenor Vincent Wolfsteiner) ist ein Outsider, ein alleinstehender Fischer, der, wie im Verlauf des Gesprächs mit der sozial engagierten und kinderlieben Ellen Orford (kraftvolle Stimme und interessant Sara Jakubiak, USA), einer verwitweten Lehrerin, klar wird, durch das Aufnehmen von regelmäßiger Arbeit aus seinem vorausgegangenen schwierigen Dasein von ihr herausgeholt wurde. Für Peter Grimes ist es eine unerfüllte und ungelebte Liebe. Er begehrt sie, aber sein Zerrissensein, sein Andersein, seine Besessenheit, der größte Fischer am Platz werden zu wollen, bringt alles zum Scheitern. Ellen hat erkannt, dass sie ihn nur durch eine Sinngebung und Zielsetzung aufrichten kann, und dieses Ziel bzw. diesen Sinn wurde sie selbst. Peter träumt von Glück und Ehe mit ihr, gemeinsamem Haus, Kindern und Wohlstand, aber es steht noch etwas anderes im Raum, etwas das den ganzen Abend virulent ist und nicht wirklich deutlich artikuliert. 

Seine Gewinnsucht scheint es zu sein, warum er Lehrjungen für wenig Geld aus dem Waisenhaus "erwirbt" und sie ausbilden will, vielleicht um sie später beim Fischen einsetzen zu können. In seiner Firma, seinem Unternehmen. Als Lieferant fungiert der Apotheker Ned Keene (geschäftstüchtig Bariton Iurii Samoilov, Ukraine), der auch mit Opiat für Mrs Sedley (als exaltiert-empörte Witwe die Mezzosopranistin Hedwig Fassbender) ganz gut verdient, zumal die Gute reichlich abhängig ist. In ihrer Wartezeit auf neues Laudanum trinkt sie Brandy, der wohl eine annähernde Wirkung hat, in der Dorfwirtschaft, wo die beiden Nichten der Wirtin (als kräftige Auntie Mezzosopranistin Jane Henschel) leichte Mädchen mimen, um schnell an Geld zu kommen. Der Kunstgriff des Autors Crabbe besteht auch darin die Süchte der beiden Personen in einem Apotheker zu spiegeln, der ihre "Krankheiten" versorgt. 

Es klingt neben dem Mordlüstigen noch der Beigeschmack des virulenten, aber unterdrückten pädophilen Hintergrunds mit, und eben sogar die Brisanz des Sittlichkeitsverbrechens. Alle Lehrjungen kommen um, scheinbar durch einen Unfall, einmal auf hoher See, beim letzten durch einen Sturz von den Klippen. Die Bevölkerung ist bereits stark beunruhigt, sieht ihn als Kindermörder, aber der Richter erkannte vor dem aktuellen Ereignis noch einmal einen Unfall, als Auflage empfahl man ihm, keine Kinder mehr zu beschäftigen. Captain Balstrode (imposanter Bariton James Rutherford) will ihm auch helfen und betont das ebenfalls. Wie um ihre Mordlust auszuleben jagen die Fischer einen Farbigen, den sie dann lynchen. Der kleine Lehrjunge beobachtet das. Grimes tut es weiter, er kann nicht anders, es scheint Gewalt im Spiel zu sein, der Kleine zeigt blaue Flecken und Würgemale am Hals, Ellen entdeckt das. Und prompt verschwindet der Lehrjunge. 

Der Zuschauer sieht, wie Grimes dem Jungen klarmachen will, dass der schnelle Weg zum Boot eben der den steilen Hang hinunter ist. Das mag ein steilküstenerfahrener Erwachsener noch schaffen, ein schwacher Junge jedoch nicht. Wenn dieser Weg überhaupt gangbar war. Und die Aufforderung zu gehen ist doch deutlich ein Schubsen. Der von Ellen bestickte Pullover wird zerfetzt gefunden, dann der tote Junge am Strand. Die Menge ist aufgebracht, sie fordern das Todesurteil, und sei es selbst vollstreckt: "Wer sich abseits stellt und uns verachtet, den vernichten wir." Und wieder ist es Captain Balstrode, der ihm hilft, indem er ihn zu einer Selbstrichtung ehrenhalber auffordert. Er soll sich auf hoher See versenken. Und Grimes, völlig kopflos und wahnsinnig, warum es wieder und wieder geschehen muss mit den Jungen, folgt dem Rat. Vor einer riesigen Leinwand mit dem Sonnenuntergang endet das Drama. 

Es bleibt alles so offen wie zu Beginn, und es bieten sich verschiedene Deutungen an. Das macht auch den Reiz des Geschehens aus, eine Oper mit einer eigentümlichen Verschobenheit zwischen dem Reiz der Musik, der Poetik der Worte und dem merkwürdig doppeldeutigen Geschehen. Die Räume im Bühnenbild von Ashley Martin-Davis sind groß, aber deutlich getrennt oder begrenzt durch eine sehr hohe Multifunktionswand. Akzente wie das Grimessche Fischerboot oder die Kneipe vom Sturm bedroht (nur Grimes ist mit dem Jungen auf hoher See), der Dorfrand mit Galgen und die riesige Sonne prägen sich ebenso wie das fantastische Chorgeschehen ein.

Stark bejubelte Aufführungen, begeisterte Zuschauer zeigen, dass sich die Benjamin-Britten-Aufnahmen in der Frankfurter Oper großer Beliebtheit erfreuen.

Drohnenperspektive: Luxemburg 1






 DJI Phantom 3

Freitag, 10. November 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Deep are the Woods




Deep are the Woods

Italienisches Urgestein heute bei Enjoy Jazz 2017: Gianluigi Trovesi & Gianni Coscia


Fr 10.11.2017 Friedenskirche Heidelberg

Gianluigi Trovesi & Gianni Coscia

VVK: 28 € zzgl. Geb
AK: 32 €
Beginn: 20:00
Einlass: 19:00

Besetzung:
Gianluigi Trovesi: cl
Gianni Coscia: acc


In dem unbedingt empfehlenswerten Musik-Reise-Filmessay „Sounds and Silence“ von Peter Guyer und Norbert Wiedmer begleitet die Kamera Gianluigi Trovesi und Gianni Coscia auf Tournee. Man sieht sie auf Bahnhöfen und in Frühstücksräumen von Hotels. Ein odd couple, immer scherzend, immer hinter einander gehend, bestens eingespielt auf der Bühne und im Umgang miteinander. Man denkt beim Zusehen an die Paare bei Beckett. Aber Trovesi ist es auch, der davon erzählt, dass der Musik einst eine Magie, ein Moment kollektiver Gegenwart und zugleich des sozialen Eingedenkens zuwuchs, weil es im Alltag auch Momente ohne Musik gab. Undenkbar heute? Gemeinsam arbeitet das Duo seit vielen Jahren so virtuos wie erfolgreich daran, konzertant von dieser Magie zu künden. Dabei weite Bögen spannend zwischen der Oper, der Kunstmusik, der Filmmusik, dem Jazz und der Volkskultur, zwischen Freiheit und Strenge, Ernsthaftigkeit und kindlichem Vergnügen. Kurzum: von Verdi und Puccini über Nino Rota und Kurt Weill bis hin zu King Oliver und Benny Goodman ist hier alles möglich. Umberto Eco, der die Kunst dieses Duos über die Maßen schätzte, hat es einmal auf den Punkt gebracht: „Es gibt nichts Verführerisches als Raffinesse, wenn sie die Demut hat, sich als Naivität zu maskieren.“

In Kooperation mit Kulturhaus Karlstorbahnhof.



Premiere in der Frankfurter Oper: DER MIETER von Arnulf Herrmann

Premiere / Uraufführung
DER MIETER
Oper in drei Akten von Arnulf Herrmann (*1968)
Text von Händl Klaus
frei nach Motiven des Romans Le Locataire chimérique (1964) von Roland Topor

Kazushi Ōno (Musikalische Leitung)
(c) Luca Trascinelli

Auftragswerk der Oper Frankfurt
Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Kazushi Ōno
Regie: Johannes Erath
Bühnenbild: Kaspar Glarner
Kostüme: Katharina Tasch
Licht: Joachim Klein
Video: Bibi Abel
Sounddesign: Josh Jürgen Martin
Chor: Walter Zeh
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy




Georg: Björn Bürger
Johanna: Anja Petersen
Herr Zenk: Alfred Reiter
Frau Bach: Hanna Schwarz
Frau Greiner: Claudia Mahnke
Frau Dorn: Judita Nagyová
Körner: Michael Porter
Krell: Theo Lebow
Ingo / Kellner: Sebastian Geyer u.a.
Philharmonia Chor Wien; Statisterie der Oper Frankfurt; 
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Aventis Foundation
und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Georg (Björn Bürger, Bariton / Titelpartie
(c) Barbara Aumüller
Der 1968 in Heidelberg geborene Komponist Arnulf Herrmann studierte in München, Dresden, Paris und Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit führenden internationalen Ensembles für zeitgenössische Musik und verschiedenen Orchestern. Seine Werke werden im In- und Ausland gespielt und sind auf allen großen Festivals präsent (u.a. Donaueschingen, Witten, München, Wien). Seine Oper Wasser wurde 2012 bei der Münchener Biennale in Kooperation mit der Oper Frankfurt vom Ensemble Modern uraufgeführt, gefolgt von Vorstellungen im Frankfurt LAB.
Herrmanns Oper Der Mieter auf ein Libretto von Händl Klaus ist ein Auftragswerk der Oper Frankfurt und basiert auf Motiven des Romans Le Locataire chimérique (1964) von Roland Topor. Nach dieser Vorlage entstand auch Roman Polanskis Psychothriller Le locataire (Der Mieter) von 1976. Anders als Buch und Film konzentriert sich die Oper jedoch zentral auf die Frage der Anpassung. Wie weit ist man bereit zu gehen? Ein junger Mann bezieht ein Zimmer, dessen Vormieterin sich aus dem Fenster gestürzt hat. Unter dem unheilvollen Einfluss seiner Nachbarn gerät er in eine fatale Identitätskrise, die ihn dasselbe Schicksal wie die junge Frau erleiden lässt.
Die musikalische Leitung liegt im Rahmen seines Hausdebüts bei Kazushi Ōno, der seit 2008 als musikalischer Leiter der Opéra de Lyon wirkt. Daneben dirigiert der Japaner an internationalen Opernhäusern wie der Metropolitan Opera, der Wiener Staatsoper und der Mailänder Scala. Regisseur Johannes Erath ist regelmäßiger Gast an der Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2014/15 Webers Euryanthe inszenierte. Zu seinen jüngsten Aufgaben gehört u.a. Offenbachs Les contes d’Hoffmann an der Dresdner Semperoper. Dort gastierte kürzlich Ensemblemitglied Björn Bürger (Georg) in der Titelpartie von Rossinis Il barbiere di Siviglia, nachdem er in Frankfurt als Debussys Pelléas und beim Glyndebourne Festival als Harlekin in Strauss’ Ariadne auf Naxos erfolgreich war. Die lyrische Koloratursopranistin Anja Petersen (Johanna) ist nach Stationen an den Theatern von Oldenburg und Augsburg freischaffend tätig und gastiert erstmals an der Oper Frankfurt. Im Rahmen ihrer internationalen Karriere kehrt die renommierte Mezzosopranistin Hanna Schwarz (Frau Bach) zurück nach Frankfurt, wo sie in den 70-er Jahren als Page neben Anja Siljas Salome und unter Christoph von Dohnányi eingesprungen war. Die übrige Besetzung stammt mit Alfred Reiter (Herr Zenk), Claudia Mahnke (Frau Greiner), Judita Nagyová (Frau Dorn), Michael Porter (Körner), Theo Lebow (Krell) und Sebastian Geyer (Ingo / Kellner) aus dem Ensemble.

Premiere / Uraufführung: Sonntag, 12. November 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 16., 18., 24., 29. November, 2., 7. Dezember 2017
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Kabarett: Stuttgarter Besen 2017 (Renitenztheater Stuttgart)










Donnerstag, 9. November 2017

Weltkino: The Big Sick

The Big Sick
Regie: Michael Showalter


Darsteller: Kumail Nanjiani, Zoe Kazan, Holly Hunter, Ray Romano, Anupam Kher
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2017
Lauflänge: 119 Minuten
Genre: Tragikomödie
Kinostart: 16. November 2017
FSK: ab 6 Jahren beantragt

Der Film, der auf der wahren Geschichte von Drehbuchautor und Hauptdarsteller Kumail Nanjiani basiert, feierte seine Weltpremiere auf dem diesjährigen Sundance Film Festival und eroberte im Sturm die Herzen der Zuschauer. THE BIG SICK gewann bereits mehrere Publikumspreise, u.a. in Locarno als auch beim SXSW Film Festival. In der warmherzigen Familien- und Liebesgeschichte glänzt neben Hauptdarsteller Kumail Nanjiani (SILICON VALLEY) ein charmantes Ensemble um Zoe Kazan (RUBY SPARKS – MEINE FABELHAFTE FREUNDIN), Holly Hunter (DAS PIANO, BROADCAST NEWS), Ray Romano (ALLE LIEBEN RAYMOND) und dem Bollywood-Star Anupam Kher (KICK IT LIKE BECKHAM).

Kumail verdient sein Geld damit, andere zum Lachen zu bringen. Und in der Tat hat er viel Stoff zum Witze reißen: Zum Beispiel über seine Familie, die in Amerika lebt, als wäre sie noch in Pakistan, oder über die vielen potenziellen Ehefrauen, die ihm seine Mutter sorgfältig ausgewählt präsentiert. Nach einem seiner Auftritte lernt er die quirlige Frohnatur Emily kennen, die den gleichen Humor hat wie er.
Obwohl beide anfangs auf ihrem Single-Dasein beharren, verfallen sie einander schließlich
hoffnungslos. Doch Emily erfüllt nicht das wichtigste Kriterium, das Kumails Familie an seine
Zukünftige stellt: Sie ist keine Pakistanerin. So steht Kumail bald vor der Frage, ob er auf seine Familie oder auf sein Herz hören soll.

Mit viel Herz und noch mehr Humor erzählt THE BIG SICK über Liebe und Verzeihen, Familienzwist und das Überwinden kultureller Grenzen. Der Sundance-Publikumsliebling basiert auf der wahren Geschichte der Drehbuchautoren Emily V. Gordon und Kumail Nanjiani und ist eine dieser berührenden Geschichten, wie sie nur das Leben schreiben kann.

Mittwoch, 8. November 2017

Wie war's bei Arun Gosh im Heidelberger Karlstorbahnhof (Enjoy Jazz 2017)?

(c) Stefan Vieregg
 
Arun Ghosh - mit einer britisch-asiatischen und mittlerweile internationalen Herkunft und Verwachsenheit - war am 3.11.2017 im Karlstorbahnhof in Heidelberg bei Enjoy Jazz 2017 zu Gast. Der quirlige Musiker, der seinen Tanz braucht wie andere das Glas Wasser, überraschte mit seinem ebenfalls vividen Quintett (ja, nur fünf Musiker, viele hatten seine Indo-Jazz-Sextett-Tradition seit 2007 erwartet) und einer sehr abwechslungsreichen Musik, die wilde Stürme im Indi(e)schen Ozean genauso assoziiert wie Galoppreiten mit Elefanten oder heiße Sessions im Underground von Englands Szene, dabei Arun wild hinter den Elefantenohren balancierend und seine Klarinette und die Elefanten zu Höchstleistung antreibend. Mal kommt der westliche Ernst der Klassik mit hinein, dann Sitar- und Tablasounds zu militärischen Märschen, Arun Gosh teilweise wie ein elektrifizierte Marionette dem Rhythmus hingegeben, dann wieder stark die Führung übernehmend mit seiner Klarinette.

Diese Weltmusik-Vielfalt konnte wie er selbst nicht ohne Stolz auf sein Queen's Land nur in England entstehen, das in seiner kolonialen Great Britain- und Commonwealth-Tradition unglaublich viele verschiedene ethnische Gruppierungen unter der Krone leben lässt. Aus diesem Grund war wohl der letzte Ansturm der Völkerwanderer aus der afrikanischen und asiatischen Welt den Engländern auch einfach zu viel, sie schlossen so schnell es ging die Pforten am Ärmelkanal. Die bestehende internationale Szene in vielen Musikgenres ist schon immer schrill bunt, multinational und sehr kreativ. Wie viele Impulse hat englische Musik auf dem Festland gesetzt und Bewegungen ganz unterschiedlicher Art entstehen lassen.

Arun Goshs teilweise berauschende und immer fesselnde Musik zählt zu den seltenen Gewächsen, die sich deutlich von anderen unterscheiden, auch wenn die Kompositionen ihren Ursprung suchen. Wer sind wir und wo kommen wir eigentlich her? Was ist stärker, wo streben wir hin? "...Empfangen in Kalkutta, geboren in Bolton, aufgewachsen und jetzt in London lebend ...", so beschreibt er sich selbst.

(c) Stefan Vieregg
Die Dominanz der Klarinette hat ewas Völkerverbindendes, Beruhigendes und gleichzeit Erzählendes. Als ob sie von allen Ursprüngen und Erlebnissen berichten wollte, mit der Melancholie einer Dichterin und der sensiblen Beobachtungsgabe einer Journalistin. Und das ist für mich auch das Fesselnde an dieser Musik, die verzweigten Wurzeln und Impressionen aus allen Regionen der Erde verbinden sich zu einem Miteinander, in dem trotz allem unglaubliche Unterschiede bestehen und alle paar Akkorde neue Assoziationen aufleben, sofern man sie entstehen lassen kann. Völlig unterschiedliche kulturelle Gepflogenheiten fügen sich zusammen zu einem Neuen, kreieren einen reicheren Hintergrund und lassen ein komplexeres Leben entstehen oder verschieben sich in einer Art Verfremdung zu einem Anderen. Und so lässt elektronische Apparatur Asien aufleben, ohne dass es instrumental klassisch vertreten wäre, oder Punk wird mit Tänzen aus Indien verbunden und kombiniert die Schräglage der modernen Undergrounds mit klarinetten-jubilierender Musik, die wie auf einem kippenden Koloss verwegen tanzt.

2014 war Arun Gosh Jazz-Instrumentalist des Jahres. Wir glauben, dass weitere Auszeichnungen folgen werden, und sind gespannt auf alle neuen Alben und Aktionen. 2014 war auch das Jahr der Begegnung mit dem Reich der Mitte und seiner Punk-Indie-Kultur in Peking. Die hochentwickelte Kultur der Chinesen und ihre Verschmelzungen mit der Internationalität wäre auch einmal einen langen Abend auf der Jazzmusikbühne wert. 

Die Aufnahmen bei Soundclock geben einen ausführlichen Einblick in seine Musik.

SOUNDCLOCK

Modellbau extreme: RC SA-341/342 GAZELLE SCALE MODEL



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Montag, 6. November 2017

Oper Frankfurt im November


Im Spielplan der Oper Frankfurt finden Sie im November 2017 (Änderungen vorbehalten) folgende interessante Inszenierungen:


Sonntag, 12. November 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Premiere / Uraufführung
DER MIETER
Oper von Arnulf Herrmann (*1968)
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Kazushi Ōno / Karsten Januschke; Regie: Johannes Erath

Kazushi Ōno (Musikalische Leitung)
(c) Luca Trascinelli

Mitwirkende: Björn Bürger (Georg), Anja Petersen (Johanna), Alfred Reiter (Herr Zenk),
Hanna Schwarz (Frau Bach), Claudia Mahnke (Frau Greiner), Judita Nagyová (Frau Dorn), Michael Porter (Körner), Theo Lebow (Krell), Sebastian Geyer (Ingo / Kellner) u.a.


Weitere Vorstellungen: 16., 18., 24., 29. November, 2., 7. Dezember 2017


Auftragswerk der Oper Frankfurt


Mit freundlicher Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Aventis Foundation und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Björn Bürger (Georg)        (c) ? 

Der 1968 in Heidelberg geborene Komponist Arnulf Herrmann studierte in München, Dresden, Paris und Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit führenden internationalen Ensembles für zeitgenössische Musik und verschiedenen Orchestern. Seine Werke werden im In- und Ausland gespielt und sind auf allen großen Festivals präsent (u.a. Donaueschingen, Witten, München, Wien). Seine Oper Wasser wurde 2012 bei der Münchener Biennale in Kooperation mit der Oper Frankfurt vom Ensemble Modern uraufgeführt, gefolgt von Vorstellungen im Frankfurt LAB.

 

Freitag, 17. November 2017, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Fünfte Wiederaufnahme
COSÌ FAN TUTTE OSSIA LA SCUOLA DEGLI AMANTI
Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Rory Macdonald / Nikolai Petersen; Inszenierung: Christof Loy

Mitwirkende: Juanita Lascarro / Karen Vuong (Fiordiligi), Cecelia Hall / Nina Tarandek (Dorabella), Daniel Schmutzhard / Iurii Samoilov (Guglielmo), Ben Bliss / Michael Porter (Ferrando), Louise Alder (Despina), Simon Bailey (Don Alfonso)
 

Weitere Vorstellungen: 22. November, 1., 14., 17. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 20., 22. Dezember 2017, 1. (18.00 Uhr) Januar 2018.

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

 

Così fan tutte von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) in der Inszenierung von Christof Loy gehört seit der Saison 2007/08 unbestritten zu den Dauerbrennern im Repertoire der Oper Frankfurt, erfreut sich die Produktion doch stets des ungebrochenen Zuspruchs des Publikums.
Aber nicht nur die Zuschauer zeigen sich angetan von Loys reduzierter Inszenierung, die dasInnenleben ihrer Protagonisten in den Mittelpunkt stellt – auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung jubelte: „Ovationen für ein Frankfurter Mozart-Glück“. Nun wird die Produktion, für die Loy u.a. in der Autorenumfrage des Fachmagazins Opernwelt – neben Hans Neuenfels – zum „Regisseur des Jahres“ 2008 gekürt wurde, zum fünften Mal wiederaufgenommen.




Sonntag, 26. November 2017, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Zweite Wiederaufnahme
LES VÊPRES SICILIENNES (DIE SIZILIANISCHE VESPER)
Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Stefan Soltesz; Regie: Jens-Daniel Herzog


Mitwirkende: Christopher Maltman (Guy de Montfort), Brandon Cedel (Sire de Béthune),
Jonathan Beyer (Graf von Vaudemont), Russell Thomas (Henri, ein junger Sizilianer),
Kihwan Sim (Jean Procida, Arzt aus Sizilien), Barbara Haveman (Herzogin Hélène),
Nina Tarandek (Ninetta, ihr Kindermädchen), Hans-Jürgen Lazar (Danieli),
Michael McCown (Mainfroid), Mitglied des Opernstudios (Thibault), Dietrich Volle (Robert)


Weitere Vorstellungen: 30. November, 3. (18.00 Uhr), 9., 16. Dezember 2017


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

 

Mit der Frankfurter Erstaufführung der Sizilianischen Vesper von Giuseppe Verdi (1813-1901) in der französischen Fassung ging die Saison 2012/13 im Opernhaus zu Ende. In einer der Kritiken war zu lesen: „Regisseur Jens-Daniel Herzog geht vor allem der Frage nach, wo berechtigter Widerstand die Grenze zum Terror überschreitet, und so selbst zum Unrecht wird.“ (www.diedeutsche-buehne.de) Ein weiterer Rezensent schrieb: „Herzog weitet den fatalen Vater-Sohn-Konflikt, den die eigentlich im sizilianischen Mittelalter angesiedelte Geschichte erzählt, zu einem großen Konflikt der Generationen, der in die Zeit um 1968 verlegt wird und immer wieder starke szenische Plausibilität bekommt.“ 
(Wiesbadener Kurier)
Carolyn Sampson (Sopran)
(c) Marco Borggreve


 

Dienstag, 7. November 2017, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Liederabend

 
CAROLYN SAMPSON, Sopran
JOSEPH MIDDLETON, Klavier
Fleurs – Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann, Richard Strauss,
Benjamin Britten, Claude Debussy, Gabriel Fauré, Francis Poulenc u.v.a.


Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach
Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Carolyn Sampson hat sich in den letzten Jahren mit einem vielseitigen Repertoire von Barock bis zu Zeitgenössischem international einen Namen gemacht. Bei den BBC Proms ist sie ein ebenso gern gesehener Gast wie im Amsterdamer Concertgebouw oder dem Leipziger Gewandhaus und konzertiert regelmäßig mit Ensembles wie den Rotterdamer Philharmonikern, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia oder den Wiener Symphonikern. Auf der Opernbühne wird die britische Sopranistin von Glyndebourne über die English National Opera und die Opernhäuser in Montpellier, Straßburg und Paris mit Partien wie Dido (Dido and Aeneas), Dorinda (Orlando), Mozarts Pamina, Anne Trulove (The Rake’s Progress) und Mélisande gefeiert. Als Liedinterpretin glänzte Carolyn Sampson bisher in so renommierten Konzertsälen wie der Londoner Wigmore Hall und der New Yorker Carnegie Hall, aber auch beim Aldeburgh Festival.
 






Dienstag, 28. November 2017, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Liederabend

 
MICHAEL VOLLE, Bariton
HELMUT DEUTSCH, Klavier
Lieder von Franz Schubert und Gustav Mahler


Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach


Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


„Er ist ein Theatertier. Er strotzt vor Spielfreude und vokaler Kraft. Ein ewig Neugieriger“, schrieb die Opernwelt über Michael Volle, der von den Kritikern der Fachzeitschrift 2008 und 2014 zum „Sänger des Jahres“ gewählt wurde. Für seine Gestaltung des Wozzeck an der Bayerischen Staatsoper in München, deren Ensemble er viele Jahre angehörte, wurde ihm der FAUSTTheaterpreis verliehen. Vokaler Ausdruck und körperliche Präsenz dieses Ausnahmebaritons sind atemberaubend. Vor allem als Interpret von Wagner-Partien wie Hans Sachs (erst kürzlich wieder in Bayreuth in der Regie von Barrie Kosky), Wotan, Wanderer, Holländer, Wolfram von Eschenbach und Amfortas ist er international begehrt und wurde vom Publikum bei den Salzburger Festspielen, an der New Yorker Met, der Mailänder Scala, der Wiener und Berliner Staatsoper, am Royal Opera House Covent Garden in London und am Opernhaus Zürich gefeiert. 2014 war Michael Volle schon einmal von der Oper Frankfurt zu einem Liederabend eingeladen, musste jedoch aufgrund einer stimmlichen Indisposition kurzfristig absagen. Umso erfreulicher, dass er an der Seite seines langjährigen Klavierpartners Helmut Deutsch nun erneut den Weg nach Frankfurt
antreten wird.


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

Video: Orientalischer Spaßvogel




Orientalischer Spaßvogel

Freitag, 3. November 2017

Fantasien zur Nacht (Video): dOP - You




dOP - You (Nick Segundus Remix) 

Heute Abend in Heidelberg: ARUN GHOSH (Enjoy Jazz 2017)

Arun Ghosh


Fr 03.11.2017






Karlstorbahnhof Heidelberg

VVK: 16 € zzgl. Geb

AK: 20 €

Beginn: 21:00

Einlass: 20:00



Land: Großbritannien


Arun Ghosh: cl
Chris Williams: as
Shirley Tetteh: g
Liran Donin: b
Tansay Omar: dr


In den letzten Jahren gibt es im politischen Diskurs eine merkwürdige Renaissance homogener Kulturvorstellungen. Als würde noch irgendwer in einem abgeschotteten Dorf leben und vom Trubel der Welt nichts mitbekommen! Die Realität ist zum Glück komplexer, und das Komplexe auch meist beglückender. Nehmen wir Arun Ghosh, Sohn eines Bengalen und einer Pakistanerin. Ghosh wuchs in einem Vorort Manchesters auf, entdeckte mit 12 die Klarinette und durch den Saxofonisten Courtney Pine den Jazz. Alle möglichen Stile von Indie-Rock über Rave bis zu Klassik beeinflussten Ghosh noch dazu, ganz zu schweigen von unterschiedlichsten Traditionslinien südasiatischer Musiken – die etwa in seine „South Asian Suite“ Eingang gefunden haben. Von Anfang an hat Ghosh sich mit dem beschäftigt, was er aufschnappte – und darüber improvisiert. Der Shooting-Star der britischen Szene hat einmal erzählt, dass für ihn Musik immer schon mit Kommunikation zu tun hatte. Er spielte früh vor Verwandten und Freunden. Das sei wichtiger gewesen als jede Unterrichtsstunde. Sein eklektischer, intuitiver, intensiver, mäandernder, repetitiver Indo- Jazz, basierend auf dem klassischen Instrumentarium, zuweilen ergänzt um exotische oder elektronische Zutaten, hat ihm Preise eingebracht und neben seinen eigenen Projekten etliche Aufträge für Film- oder Theaterproduktionen. Ghosh ist gut beschäftigt, und seine Experimentierfreude scheint unerschöpflich – wovon man sich nun neuerdings überzeugen darf.

Am Sonntag in der Frankfurter Oper: PETER GRIMES von Benjamin Britten (Oper)

Vincent Wolfsteiner (Peter Grimes)
(c) Monika Rittershaus

PETER GRIMES
Oper in drei Akten und einem Prolog von Benjamin Britten
Text von Montagu Slater
nach der Verserzählung The Borough (1810) von George Crabbe
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln


Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Regie: Keith Warner
Bühnenbild: Ashley Martin-Davis
Kostüme: Jon Morrell
Licht: Olaf Winter
Chor und Extrachor: Tilman Michael
Dramaturgie: Norbert Abels
 

Peter Grimes: Vincent Wolfsteiner
Ellen Orford: Sara Jakubiak
Captain Balstrode: James Rutherford
Auntie: Jane Henschel
Two Nieces: Sydney Mancasola und Angela Vallone
Bob Boles: AJ Glueckert
Swallow: Clive Bayley
Mrs. Sedley: Hedwig Fassbaender
Reverend Horace Adams: Peter Marsh
Ned Keene: Iurii Samoilov
Hobson: Barnaby Rea
Dr. Crabbe: Michael Benthin
Chor, Extrachor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Während des Zweiten Weltkriegs hielten sich Benjamin Britten (1913-1976) und sein Lebensgefährte, der Tenor Peter Pears, in Amerika auf. Dort wurde der Komponist auf die Verserzählung The Borough (1810) des wie er selbst aus Suffolk stammenden George Crabbe aufmerksam und beauftragte den britischen Schriftsteller Montagu Slater, ein Libretto zu verfassen. Die Uraufführung am 7. Juni 1945 am Londoner Sadlerʼs Wells Theatre (dem „Geburtsort“ der heutigen English National Opera) mit Pears in der Titelpartie
brachte Britten den Ruf als einer der führenden Komponisten der Gegenwart ein. Die Geschichte eines Mannes, der ein gesamtes Dorf gegen sich hat, wird häufig als Ausdruck der Erfahrungen interpretiert, denen auch Britten als Homosexueller ausgesetzt gewesen sein muss. Die letzte Frankfurter Produktion von Peter Grimes (Regie: David Mouchtar-Samorai) kam am 2. Juni 2001 heraus. 


Der Fischer Peter Grimes ist in einem Küstendorf im englischen Suffolk aufgrund seines verschlossenen und auch gewalttätigen Wesens zum Einzelgänger geworden. Nur die verwitwete Lehrerin Ellen Orford und der alte Captain Balstrode halten zu ihm. Kurz nach einer gerichtlichen Untersuchung, die den Tod seines Lehrjungen untersuchen soll, kommt auch dessen Nachfolger bei der Arbeit zu Tode. Als sich die aufgebrachten Dorfbewohner
auf den Weg zu Grimes Hütte machen, rät Balstrode seinem Freund, aufs Meer hinauszufahren und dort sein Boot zum Sinken zu bringen. Vom Land aus beobachten einige Dörfler teilnahmslos das Geschehen…

In die Oper gehen und die Kinder dort betreuen lassen :-)

Nachmittagsvorstellungen der Oper Frankfurt a.M. bieten einen riesigen Vorteil für Eltern, die einmal ungestört eine Oper genießen wollen. Die kostenlose Kinderbetreuung gilt für den Nachwuchs im Alter von drei bis neun Jahren, der dann - während die Eltern die Vorstellung besuchen - von zwei Diplom-Pädagoginnen in den Räumen der Oper Frankfurt betreut wird. Dabei wird gebastelt, gespielt, vorgelesen und vieles mehr. Anmeldungen nimmt der Gästeservice der Oper Frankfurt unter der Nummer 069 - 212 37 348 entgegen.

Die Vorstellungen mit kostenloser Kinderbetreuung in der Spielzeit 2017/18:

Benjamin Britten Peter Grimes - Sonntag, 5. November 2017, 15.30 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutte - Sonntag, 17. Dezember 2017, 15.30 Uhr
Richard Strauss Capriccio - Sonntag, 28. Januar 2018, 15.30 Uhr
Giuseppe Verdi Rigoletto - Sonntag, 11. Februar 2018, 15.00 Uhr
Giuseppe Verdi Rigoletto - Sonntag, 4. März 2018, 15.30 Uhr
Giacomo Meyerbeer L’Africaine - Sonntag, 11. März 2018, 15.30 Uhr
Gioacchino Rossini La Cenerentola - Sonntag, 25. März 2018, 15.30 Uhr
Leoš Janáček Aus einem Totenhaus - Sonntag, 8. April 2018, 15.30 Uhr
Leoš Janáček Aus einem Totenhaus - Sonntag, 29. April 2018, 15.30 Uhr
Benjamin Britten Billy Budd - Pfingstmontag, 21. Mai 2018, 15.30 Uhr

Karten für die Nachmittagsvorstellungen der Spielzeit 2017/18 zum Preis von € 15 bis 135 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind an unseren bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 - 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

Donnerstag, 2. November 2017

HKW Berlin: Parapolitik: Kulturelle Freiheit und Kalter Krieg (Ausstellung)

Rahmenprogramm Kanon-Fragen
2016 – 2019

Ressourcen existieren nicht nur in materieller Form, vielmehr zählen auch Ideen und Begriffe, Rahmenerzählungen und Tradierungen praktischen Wissens zu den (immateriellen) Ressourcen einer Kultur. Was sind die Ressourcen kultureller Kanonisierungsprozesse?
Zu den kommenden Themen der Kanon-Fragen gehören eine kritische Evaluation der Kulturpolitik der Nachkriegszeit, Re-Lektüren von Klassikern der Kanonbildung des frühen 20. Jahrhunderts und Recherchen über die Rolle der Entfremdung im Selbstverständnis der Moderne.
Ausstellungen und Veranstaltungen im Rahmen von Kanon-Fragen werden konzipiert von Anselm Franke, Leiter des Bereichs Bildende Kunst in kuratorischen Kollaborationen mit Irene Albers, Diedrich Diederichsen, Nida Ghouse, Paz Guevara, Tom Holert, Antonia Majaca, David Teh und anderen mehr.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages



Parapolitik: Kulturelle Freiheit und Kalter Krieg
Fr, 03. November 2017 — Mo, 08. Januar 2018




Samuel Beckett, Quadrat I+II, 1981, Still.


Eröffnung Do, 02.11.

19h
Eintritt frei
Ausstellungseröffnung
Mit einer Performance von Boris Ondreička


Täglich (außer Di)
11–19h
24.–26.12. & 31.12. geschlossen
01.01.2018 geöffnet

7€/5€
Montags & U16 freier Eintritt
Tickets an der Kasse

Ausstellungshalle 1 + 2

Konferenz
15. & 16.12.
Tagesticket 10€/7€ inkl. Ausstellung




Der Kampf der Systeme nach dem Zweiten Weltkrieg verwickelte auch Kunst und Kultur in ein symbolisches Wettrüsten. Dafür steht beispielhaft der Kongress für kulturelle Freiheit (Congress for Cultural Freedom, CCF), von einer Gruppe Schriftsteller*innen im Juni 1950 in West-Berlin gegründet zur Stärkung eines „antitotalitären“ Bündnisses Intellektueller. Ausgehend vom Pariser Hauptquartier unterstützte der CCF zahlreiche Kulturprogramme in Lateinamerika, Afrika und Südostasien und spann ein Netzwerk von Zeitschriften, Konferenzen und Ausstellungen, um die „universelle“ Sprache der Moderne in Literatur, Kunst und Musik zu fördern. 1967 stellte sich heraus, dass der CCF im Verborgenen von der CIA finanziert worden war, um den antikommunistischen Konsens und damit die hegemonialen Interessen der USA in einem Kalten Krieg der Kultur zu befördern. Mit der Enthüllung des CIA-Skandals war der Ruf des CCF ruiniert. Zu offensichtlich waren die ideologischen Widersprüche und die moralisch zweifelhafte Verteidigung von Freiheit und Transparenz mit Mitteln, die sich ihrerseits der demokratischen Rechenschaftspflicht entzogen.

Parapolitik widmet sich der globalen Dimension der Kulturpolitik im Kalten Krieg und den sich wandelnden Bedeutungen und Zielen, die mit der Moderne assoziiert wurden. Ausgehend von einer Untersuchung der Interdependenzen der politischen und ästhetischen Auseinandersetzungen der Ära, thematisiert die Ausstellung die ideologischen Grundlagen der Konfliktlinien globaler Gegenwartskunst.

Das Verhältnis von ideologischer Inanspruchnahme und künstlerischem „Autonomieverhalten” ist zentrales Thema der Ausstellung. Die gezeigten Arbeiten und Archivmaterialien setzen sich mit den ideologischen Widersprüchen und dem Widerhall der US-„Freiheitsoffensive“ der Nachkriegsjahre auseinander. Zeitgenössische Beiträge thematisieren das Erbe des Kalten Krieges und erkunden die Beziehung zwischen politischem Engagement und kritischer Distanz. Daneben stehen Werke aus den 1930er Jahren bis heute, die den ideologisch geprägten Kontrast zwischen Abstraktion und Realismus reflektieren und die Frage nach der künstlerischen Freiheit und ihren Formen stellen. Archivmaterialien — darunter bedeutende, vom Kongress für kulturelle Freiheit gegründete oder finanzierte internationale Journale der Nachkriegszeit — illustrieren, wie die Moderne zum Bedeutungsträger für individuelle Freiheit wurde und so die kulturelle Hegemonie des Westens im 20. Jahrhundert beförderte.

Kuratiert von Anselm Franke, Nida Ghouse, Paz Guevara und Antonia Majaca

Mit Arbeiten von Art & Language, Doug Ashford, Michael Baers, Antonina Baever, Alessandro Balteo-Yazbeck (mit Media Farzin & Paolo Gasparini), Romare Bearden, Samuel Beckett, Lene Berg, Broomberg & Chanarin, Fernando Bryce, Daniel Buren, Luis Camnitzer, Alice Creischer, Didactic Exhibition, Liu Ding, Charles & Ray Eames, Miklós Erdély, Peter Friedl, Liam Gillick, Sheela Gowda, Philip Guston, Gruppe Gummi K, Max de Haas, Chia-Wei Hsu, Iman Issa, Voluspa Jarpa, David Lamelas, Norman Lewis, İlhan Mimaroğlu, Moiseyev Dance Company, Museum of American Art in Berlin, Irving Norman, Guillermo Nuñez, Branwen Okpako, Boris Ondreička, Nam June Paik, Décio Pignatari, Howardena Pindell, Sigmar Polke, Rebecca H. Quaytman, Walid Raad, Steve Reich, Ad Reinhardt, Gerhard Richter, Faith Ringgold, Norman Rockwell, Peter Roehr, Martha Rosler, Charles Shaw, Yashas Shetty, Francis Newton Souza, Frank Stella, The Otolith Group, Endre Tót, Suzanne Treister, Twins Seven Seven, Josip Vaništa, Wolf Vostell, Susanne Wenger u. a.

Eine englischsprachige Publikation mit Essays und umfangreichem Bildmaterial erscheint im Frühjahr 2018. Vorbestellungen unter publikationen@hkw.de

Im Rahmen von Kanon-Fragen

Dienstag, 31. Oktober 2017

Halloween: Polaroid



Polaroid - Short Film 2017

Fantasien zur Nacht (Video). Halloween



Extreme Life Nude: Halloween

Vorsicht die stillen Tage im November kommen - nicht dass Sie Ordnungsstrafen zahlen müssen

Der "stille" Monat November hat tatsächlich noch Regelungen, die teilweise kurios wirken.  Zumindest auf dem Papier haben wir noch strenge Bestimmungen, die einer moslemischen Zensur um nichts nachstehen. Warum dürfen in einer Demokratie Filme wie „Heidi“, „Mary Poppins“, „Die Ghostbusters“ und „Das Leben des Brian“ nicht gezeigt werden? Mit Sicherheit gibt es private Treffen, wo das dann doch geschieht, falls jemand das Verbot überhaupt kennt. Die kommenden Feier- und Gedenktage bringen noch einige Auflagen mehr. Es geht also um Allerheiligen (Mittwoch, 1. November), der Volkstrauertag (Sonntag, 19. November), der Buß- und Bettag (Mittwoch, 22. November) und Totensonntag (26. November) - Allerheiligen ist Feiertag in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland, Volkstrauertag und Totensonntag sind überall Feiertag, der Buß- und Bettag nur noch in Sachsen.

Erklärung soll sein, dass die genannten und weitere Filme nicht dem „ernsten Charakter“ dieser Tage entsprechen. Jedes Jahr werden neue Filme geprüft und landen auf der Liste, die mittlerweile 756 Filme umfasst. Verboten sind auch öffentliche Tanzveranstaltungen in Diskotheken, Poetry Slams, Theateraufführungen, Kinderprogramme oder Konzerte. An Halloween muss das Tanzen um 2 Uhr morgens des 1.11. enden. Wer mehr wissen will sollte die Feiertagsgesetze der Bundesländer ergoogeln.  Denn in NRW sind auch das Betreiben von Videotheken, Waschsalons, Autowaschanlagen, Fahrschulen, Wohnungsumzüge, Mitfahrvermittlungen nicht erlaubt. 


Wer ganz sicher sein will sollte auf freizügige TV-Sendungen (bitte sofort abschalten!), Kabarett-DVD/CD, laute Gespräche auf der Straße, Grillparties und hörbaren Sex verzichten ;-) Das ist natürlich nur ein Scherz.

Montag, 30. Oktober 2017

Fantasien zur Nacht (Video): Vice & Vertu


Vice & Vertu

Die mächtigsten Reisepässe der Welt


Die Deutschen haben nicht mehr den mächtigsten Reisepass der Welt. Laut aktuellem Passport Index haben es mittlerweile die Singapurer beim Reisen weltweit am leichtesten. Dank der geänderten Visabestimmungen von Paraguay ermöglicht ihr Reisepass die Einreise ohne Visum in nun 159 von 199 Ländern. Der deutsche Pass gilt unverändert für 158 Länder, wie die Grafik von Statista zeigt.

Die Top Ten der mächtigsten Reisepässe der Welt wird vor allem von europäischen Ländern bestimmt: Schweden sichert sich mit 157 Ländern Platz drei. Dänemark, Finnland, Italien Frankreich, Spanien, Norwegen und Großbritannien folgen mit jeweils 156 Ländern auf Rang vier.

Auf den letzten Plätzen des Rankings liegen Pakistan und Irak mit jeweils 26 und Afghanistan mit 22 Ländern.


Infografik: Die mächtigsten Reisepässe der Welt | Statista