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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 19. März 2024

TASCHEN: The Gourmand’s Lemon


Fietzfotos

                                                                  


















TASCHEN
TASCHEN
 

Eine gastronomische Reise durch Kunst, Film,

Literatur und Rezepte

Gut gelaunt zwischen Essen und Kunst! Folgen Sie den kulinarischen Experten von The Gourmand und erkunden Sie das literarische, linguistische, historische und gastronomische Vermächtnis der Zitrone. Nach The Gourmand’s Egg zelebriert die zweite Ausgabe unserer Bestsellerserie mit Originalrezepten die vielseitige Königin der Zitrusfrüchte.

 
TASCHEN
 
The Gourmand’s Lemon.
A Collection of Stories and Recipes
€ 40
TASCHEN
 

Zitronen sind Symbole, Chiffren, Zutaten; Bedeutungsträger und Metaphern;

kleine Kathedralen, Früchte zum Träumen.

— Jennifer Higgie

 

Auch erhältlich:

TASCHEN
 
 
The Gourmand. Eier.
Geschichten und Rezepte
 
 
TASCHEN
 
 
Mary McCartney.
Feeding Creativity
 
 
TASCHEN

XXL

 
J. C. Volkamer.
The Book of Citrus Fruits
 

Severin Groebners Neuer Glossenhauer #34: Wladimir, der Putzige

Foto: Dominik Reichenbach / Artwork: Claus Piffl





Wladimir, der Putzige


Die Weltpolitik hat mich aufgehalten. Ich wollte ja schon viel früher schreiben, musste aber die völlig überraschenden Ergebnisse der Wahl in Russland abwarten. Aber die Sensation ist passiert! Haben die Russen doch tatsächlich diesen Putin gewählt. Eins ist sicher: Das ist eine Wahl und ein Wahlsieger, die in die Geschichte eingehen werden. Egal, wer dabei noch eingeht.

Natürlich werden jetzt einige sagen, dass diese großartige Willensbekundung der russischen Bevölkerung, die weltweit ein leuchtendes Beispiel an alkoholischer Enthaltsamkeit, verwaltungstechnischer Korrektheit und fast schon schmerzhaftem Meinungs-Pluralismus ist (man denke an das alte russische Sprichwort „Zwei russische Geheimdienstoffiziere - 300 unterdrückte Meinungen“), dass dieses Ergebnis also nichts anderes wäre, als ein Beweis für die Funktionstüchtigkeit des diktatorischen Regimes, dass dieser umjubelte Staatenlenker die letzten 24 Jahre etabliert hat. Aber da lachen die aufgeklärten Geister natürlich nur. Und zwar so laut, wie wir wollen und es dem russischen Präsidenten gefällt. 

Denn wie kann man diesen Mann nicht verehren?
Putin, dieser hühnchenhafte Kerl, der aber aufgrund seiner Ausbildung im Bolshoi-Theater sich mit feinen, fließenden Bewegungen durch die bescheiden eingerichteten, fast kargen Räume seines Amtssitz tänzelnd bewegt. Putin, der als erstes homosexuelles Staatsoberhaupt seines Landes, sich gern mit nacktem Oberkörper zeigt und seit seiner Jugend Origami betreibt, hat schließlich nicht zufällig sein Land zum größten Lachgasproduzenten der Welt gemacht.

Wo auch immer er auftaucht - und er ist wirklich auf der ganzen Welt beliebt, in Den Haag erwartet man ihn beispielsweise sehnsüchtig - fliegen ihm die Herzen zu. Aber nicht nur die. Gerade in der näheren Nachbarschaft Russlands regnet es - nur aufgrund seines Wirkens - auch ganz andere Körperteile.

Denn der Charme, den er und sein Regime versprühen, lässt sich nicht anders als „umwerfend“ bezeichnen. Und alle, die ihn nicht so nennen, wirft es trotzdem um. Manche fallen dabei aus Fenstern, andere von Schiffen, dritte gehen einfach in ihrem schicken, top-modernen, mit den neuesten Features und Gadgets ausgestatteten Straflager am Polarkreis locker-flockig spazieren und dann wirft es sie doch um. 

Denn dieser Präsident ist einfach so schnuckelig, so zuckersüß, so geil und fresh und sexy, wie Sibirien überschaubar. Vor allem, wenn er sein berühmtes Lächeln auspackt. Wer das einmal gesehen hat, weiß wie ein geglücktes Leben aussieht. Wie da Optimismus und Menschenliebe aus ihm herausstrahlen…, da geht die Sonne auf. Oder die Erde unter. Das weiß man nicht so genau. Sicher ist, das ist ein Gesicht, das einen den nuklearen Winter überleben ließe. 

Auch wenn die Fresse die Jahreszeit erst ausgelöst hat.

Aber wer kann diesem Mann schon böse sein? 

Die Russen jedenfalls nicht. Und die Russinnen auch nicht, schließlich haben die andere Sorgen. Die müssen schon die häusliche Gewalt ihrer Ehemänner dem Gesetz nach einfach nur ertragen. Alles happy-pepi also in dem Land der bestfunktionierendsten Wahlcomputer der Welt. 


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In Russland nimmt man eben den Begriff „Wahl-Urne“ wörtlich und beerdigt darin Dinge. Die eigene Demokratie zum Beispiel.

Schade natürlich, dass das in diesem diktatorischen Europa so wenige verstehen. 

Da werden ausgewiesene Putinversteher wie die AfD (Alle für Despoten) als „Rechtsextremer Verdachtsfall“ eingestuft. Das ist natürlich eine gemeine Beleidigung. Was heißt hier Verdacht?

Und ihre Freunde von der FPÖ (= Freunde Putins in Österreich - © österreichischer Außenminister, der diese Formulierung von einer alten Kolumne von mir geklaut hat) wissen auch nicht, warum alle gegen sie sind, nur weil sie eine „Kooperationsvereinbarung“ mit der Partei des größten Präsidenten seit Erbauung des Minimundus unterschrieben haben. Dabei hat der Parteichef Hassbert Dackl (oder so ähnlich), der gerne von fiktiven „Fahndungslisten“ redet, in Putin endlich jemanden, mit dem er auf Augenhöhe sprechen kann. 

Und auch sonst, sind die sich ähnlich. Der eine marschiert gerne in Nachbarländer ein, der andere in den Verfassungsschutz. Und wer war dorthin gut vernetzt? Der Marsalek, der wiederum für die Russen gearbeitet hat. Man kennt sich also. 

Ach, wenn nur alles so einfach sein könnte. 

Wie aber überhaupt der putzige russische Charmebolzen ein simpel gestrickter Charakter ist. Einfach ein total gerader Typ. Warum sich immer alle fragen, was in seinem Kopf vorgeht? Man muss ihm doch nur zuhören. 

Hat er nicht die letzten Jahre immer gesagt, Russland werde angegriffen und andere Staaten wollen ihm seine Lebensweise wegnehmen? Ja. Und was hat er dagegen getan? 

Genau: Andere Staaten angegriffen und deren Lebensweise weg genommen.

Das gibt Hoffnung. Denn erst vor ein paar Tagen hat er auch gesagt, seine Gegner wären alle drogensüchtig und ihre Zeit wäre bald vorbei. 

Und tatsächlich: So richtig gesund, sieht der sympathischste Staatschef Russlands seit Josef „Peppi“ Stalin nicht aus. Man darf also hoffen, dass ihm bald sein größter Wunsch erfüllt werden wird: 

In die Geschichte eingehen. 



Groebner Live: 

20. 3. Stalburg Theater, Frankfurt - 21.3. Schmidthaus, Nabburg - 22.3. Burgtheater, Nürnberg - 18.4. Posthof, Linz - 19.4. Kabarett Niedermair, Wien - alle Termine hier


Das aktuelle Programm „ÜberHaltung“ in der ARD-Audiothek.




Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 

Hier die jene für Deutschland: 

Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64

Bald im Kino: Union - Die besten aller Tage, Sterne zum Dessert, Golda - Israels Eiserne Lady, Führer und Verführer

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One Life
Regie: James Hawes
Besetzung: Anthony Hopkins, Johnny Flynn, Helena Bonham Carter,
Lena Olin, Romola Garai, Alex Sharp, Marthe Keller, Jonathan Pryce
Kinostart: 28. März 2024
Verleih: SquareOne Entertainment

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The Boogeyman - Origins
Regie: Ángel Gómez Hernández
Besetzung: Javier Botet, Iván Renedo, Claudia Placer
Ab 28. März 2024 auf DVD / BD / VOD
Vertrieb: Busch Media Group

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Ich Capitano
Regie: Matteo Garrone
Besetzung: Seydou Sarr, Moustapha Fall, Issaka Swadogo
Kinostart: 04. April 2024

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Union - Die besten aller Tage
Regie: Annekatrin Hendel
mit Dirk Zingler, Christian Arbeit, Stefanie Vogler,
Katharina Brendel, Susanne Kopplin
Kinostart: 04. April 2024
Verleih: Weltkino Filmverleih

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Sieger Sein
Regie: Soleen Yusef
Besetzung: Dileyla Agirman, Andreas Döhler, Fatima Hamieh,
Sherine Ciara Merai, Manasse Kiefer, Samira Hamieh
Kinostart: 11. April 2024
Verleih: DCM

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Es sind die kleinen Dinge
Regie: Mélanie Auffret
Besetzung: Michel Blanc, Julia Piaton, Lionel Abelanski, Marie Bunel
Neuer Kinostart: 18. April 2024
Verleih: Happy Entertainment / Vertrieb 24 Bilder

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For The Time Being
Regie: Nele Dehnenkamp
mit Michelle Bastien-Archer, Jermaine Archer, Paul & Kaylea Scott
Kinostart: 18. April 2024
Verleih: Across Nations Filmverleih

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Sterne zum Dessert
Regie: Sébastien Tulard
Besetzung: Riadh Belaiche, Loubna Abidar,
Marwan Amesker, Luca Minamoto
Early EST: 19.04.2024
DVD / BD / VOD-Start: 26.04.2024
Vertrieb: 24 Bilder

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Sterben
Regie: Matthias Glasner
Besetzung: Corinna Harfouch, Lars Eidinger,
Lilith Stangenberg, Anna Bederke, Ronald Zehrfeld
Kinostart: 25. April 2024
Verleih: Wild Bunch Germany

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Oscar®-nominiert
Robot Dreams
Regie: Pablo Berger
Animationsfilm
Kinostart: 09. Mai 2024
Verleih: Plaion Pictures

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Golda - Israels Eiserne Lady
Regie: Guy Nattiv
Besetzung: Helen Mirren, Camille Cottin, Liev Schreiber,
Rami Heuberger, Dominic Mafham, Ellie Piercy, Henry Goodman
Kinostart: 30. Mai 2024
Verleih: Weltkino Filmverleih

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Führer und Verführer
Regie: Joachim A. Lang
Besetzung: Robert Stadlober, Fritz Karl,
Franziska Weisz, Sascha Goepel
Kinostart: 11. Juli 2024
Verleih: Wild Bunch Germany

 

weitere Kino und Home Entertainment - Starts:

 

Die Bologna-Entführung

Pandora Film

DVD/BD/VOD: 21.03.2024

If It Were Love

ImmerGuteFilme

Kinostart: 21.03.2024

Schlussklappe

Sodawasser Pictures

Kinostart: 21.03.2024

Oh la la - Wer ahnt denn sowas?

Weltkino Filmverleih

Kinostart: 21.03.2024

Die Unschuld

Wild Bunch / Plaion

Kinostart: 21.03.2024

Radical - Eine Klasse für sich

Ascot Elite / 24 Bilder

Kinostart: 21.03.2024

Dream Scenario

DCM

Kinostart: 21.03.2024

Sowas von super!

MFA

Kinostart: 21.03.2024

Oper Frankfurt a.M.: IN SEINEM GARTEN LIEBT DON PERLIMPLÍN BELISA von Wolfgang Fortner

Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung
Freitag, 22. März 2024, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot

IN SEINEM GARTEN LIEBT DON PERLIMPLÍN BELISA

Vier Bilder eines erotischen Bilderbogens in der Art eines Kammerspiels von Wolfgang Fortner

Belisa (Karolina Bengtsson)
 Bildnachweis: Barbara Aumüller 
  
Text von Federico García Lorca

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
Inszenierung: Dorothea Kirschbaum
Bühnenbild: Christoph Fischer
Kostüme: Henriette Hübschmann
Choreografie: Gal Fefferman
Licht: Jonathan Pickers
Dramaturgie: Konrad Kuhn

Don Perlimplín: Sebastian Geyer
Belisa: Karolina Bengtsson
Marcolfa: Karolina Makuła
Belisas Mutter: Anna Nekhames
Erstes Koboldchen: Idil Kutay
Zweites Koboldchen: Ursula Hensges

Cembalistin: Anne Larlee 
Tänzer*innen: Guillermo de la Chica López, Rouven Pabst,
Evie Poaros, 
Mar Sánchez Cisneros, Luciano Baptiste

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Wolfgang Fortner (1907–1987) vertonte das gleichnamige Kammerspiel von Federico García Lorca 1962 für die Schwetzinger Festspiele. Dem Sujet entsprechend verwendete er suggestive Klänge. Die Musik wird weniger von der zwölftönigen Konstruktion bestimmt als von den duftigen Klangfarben. Das reizvolle, heutzutage nur noch selten gespielte Werk kommt nun als Frankfurter szenische Erstaufführung ins Bockenheimer Depot.

Der vermögende Junggeselle Don Perlimplín wird von seiner Haushälterin Marcolfa gedrängt, auf seine alten Tage zu heiraten. Dafür bietet sich die junge, schöne Belisa an, deren erotischen Bedürfnissen der Don jedoch nicht gerecht werden kann. Da taucht ein geheimnisvoller Liebhaber auf. Was als klassische Komödienkonstellation beginnt, wird zu einem vielschichtigen Seelendrama mit surrealer Färbung.

Takeshi Moriuchi         Bildnachweis: Barbara Aumüller

Die musikalische Leitung übernimmt Takeshi Moriuchi, der der Oper Frankfurt seit 2018/19 als Studienleiter verbunden ist. Mit Puccinis Manon Lescaut gab er hier 2019/20 sein Debüt als Dirigent einer Neuproduktion, 2022/23 gefolgt von Wagners Die Meistersinger von Nürnberg sowie 2023/24 von Rimski-Korsakows Die Nacht vor Weihnachten und Repertoirevorstellungen von Mozarts Die Zauberflöte. Der in Tokio geborene Pianist wechselte nach dem Klavierstudium nach Europa, um an der Universität Mozarteum Salzburg Dirigieren zu studieren. Sein Mentor, Dennis Russell Davis, engagierte ihn 2009/10 an das Landestheater Linz. 2016 feierte er sein Japan-Debüt als Dirigent von Mozarts Le nozze di Figaro an der Nikikai Opera Foundation mit dem Tokyo Philharmonic Orchestra.


Von 2013 bis 2019 wirkte Dorothea Kirschbaum als Regieassistentin und Spielleiterin an der Oper

Dorothea Kirschbaum     Bildnachweis: Barbara Aumüller
 Frankfurt, wo sie zuletzt Tschaikowskis Eugen Onegin und Peter Eötvös’ Tri Sestri (Drei Schwestern) inszenierte. Jüngst wurden ihre Produktionen von Verdis Rigoletto am Theater Krefeld-Mönchengladbach und Humperdincks Hänsel und Gretel am Theater Pforzheim gezeigt. Sebastian Geyer (Rollendebüt als Don Perlimplín), seit 2010 Mitglied des Ensembles der Oper Frankfurt, hat hier in zahlreichen Partien auf der Bühne gestanden. Zu seinem Repertoire gehören Purcells Aeneas, Händels Giulio Cesare, Telemanns Orpheus und Creonte (L’Orontea, CD bei OehmsClassic) ebenso wie Mozarts Don Giovanni, Guglielmo, Graf Almaviva und Papageno. Die schwedische Sopranistin Karolina Bengtsson (Belisa) wurde zur Spielzeit 2023/24 vom Frankfurter Opernstudio ins Ensemble übernommen. Bereits anfangs erschloss sie sich die Partien der Pamina und Papagena (Die Zauberflöte) sowie später u.a. die 1. Magd in Strauss’ Daphne und Silvia in Mozarts Ascanio in Alba. Die polnische Mezzosopranistin Karolina Makuła (Marcolfa) war von 2019 bis 2022 Stipendiatin des Opernstudios der Oper Frankfurt. Als Gast kehrte sie 2022/23 als Tisbe (La Cenerentola) und Eine Spanierin (Der ferne Klang) sowie 2023/24 als Amando in Ligetis Le Grand Macabre zurück. In weiteren Rollen sind aus dem Ensemble Anna Nekhames (Belisas Mutter) sowie aus dem Studio Idil Kutay (Erstes Koboldchen) und als Gast Ursula Hensges (Zweites Koboldchen) zu erleben.

Weitere Vorstellungen: 24., 27., 30. März 2024, 2., 4., 7. (15.30 Uhr) April 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

Dienstag, 12. März 2024

Kaiserslautern: „…überall weht die schwarz roth goldene Freiheitsfahne“ in der Pfalzbibliothek

 Demokratie ist kein Selbstläufer


Spielte Revolutionslieder: Siebenpfeiffer Duo
(von links: Karl Kemmerer und Paul Reinig)
(Fotos: Bezirksverband Pfalz)

Großes Interesse für Pfälzer Revolution in der Pfalzbibliothek

 

„Ich freue mich, dass die Ausstellung so großes Interesse findet“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Eröffnung der Schau „…überall weht die schwarz roth goldene Freiheitsfahne“ zur Pfälzischen Revolution 1848/49 in der voll besetzten Pfalzbibliothek Kaiserslautern. Dies sei „ein ganz zentrales Thema unserer Gesellschaft und vielleicht auch unserer Gegenwart“. Vormärz und Revolution seien Wesenselemente der deutschen Demokratie gewesen. „Wir stehen heute wieder in der Situation, dass wir uns ernsthaft Gedanken über unsere Demokratie machen müssen“, so Wieder. Und er mahnte: „Sie ist kein Selbstläufer, sondern muss immer wieder erneuert werden.“ Daher sei es wichtig, wählen zu gehen. Er wies auch auf die Bedeutung der Farben schwarz-rot-gold der deutschen Flagge hin: Das Schwarz stehe für die dunkle Nacht der Besatzungszeit, das Rot für das Blut, das für die Befreiung vergossen worden sei, und das Gold für die Morgenröte am Horizont.

 

In seiner lebendigen Einführung teilte Dr. Klaus Kremb so manches Wissen. Das Problem der großen Revolutionen sei gewesen, dass Minderheiten sie vorangetrieben hätten und es sei schwierig gewesen, die revolutionären Gedanken weiter zu transportieren, so dass sie zur allgemeinen Bewegung werden. Die Hauptakteure seien Juristen und Journalisten gewesen; politisch sei es auch in den Vereinen, den Gesang-, Turn- und Karnevalvereinen, zugegangen. „Die Ziele waren: Versammlungs-, Rede-, Presse- und Vereinsfreiheit sowie Menschenwürde“. Die schwarz-rot-goldene Fahne, die man beim Hambacher Fest 1832 geschwenkt habe, sei wieder herausgeholt worden. Ein riesiges Kommunikationsproblem seien die 38 deutschen Einzelstaaten gewesen. Daher habe man auch die Nationaleinheit gefordert. Bei allen Revolutionen seien politische, soziale und wirtschaftliche Diskrepanzen zusammengekommen. In der Pfalz habe es Versorgungsengpässe und bittere Armut gegeben, was die Menschen in die Auswanderung getrieben habe.

 

Nach dem allgemeinen Einstieg ging Kremb auf die Revolution im deutschen Südwesten ein. Im März 1848 sei ein frei gewähltes Parlament aus 450 Abgeordneten in der Frankfurter Paulskirche zusammengekommen, um eine Verfassung für Deutschland auszuarbeiten, wobei es auch um eine Trennung von Legislative und Exekutive gegangen sei. Mit den Pfälzer Abgeordneten, darunter die drei Republikaner Friedrich Schüler, Nikolaus Eduard Heinrich Schmitt und Joseph Martin Reichard, habe die Pfalz eine besondere Stellung innegehabt. Neben Einigkeit und Recht und Freiheit sei auch sozialstaatliches Denken wichtig gewesen. Ein Jahr später, im April 1849, hätten sich 28 Staaten mit der Verfassung einverstanden erklärt, zehn hätten sie abgelehnt. Das habe zu Gewalt geführt. Die Freischärler in der Pfalz hätten sich meist aus Abenteurern, Idealisten und bitterarmen Leuten zusammengesetzt. In der Fruchthalle Kaiserslautern habe sich die Pfälzer Regierung etabliert. Einen Monat, nachdem sich am 18. Mai 1849 die Pfalz für unabhängig erklärt habe, seien die Preußen in die Pfalz eingerückt und hätten die Revolution niedergeschlagen.

 

Mit zeitgenössischen Revolutionsliedern begleitete das Siebenpfeiffer Duo die Eröffnung, wobei alte Musikinstrumente zu Gehör kamen: Paul Reinig spielte neben der Gitarre eine Knopfgitarre und Karl Kemmerer die Drehleier. Konzipiert wurde die Schau vom Institut für geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz als Wanderausstellung. Neben den 14 Tafeln, die die Vorgeschichte, den Verlauf und die Folgen der Revolution auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz beleuchten, ergänzen Objekte sowie Material aus dem Bestand der Pfalzbibliothek die Ausstellung. Sie ist bis 27. April in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 16 Uhr, mittwochs von 9 bis 12 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr zu sehen.

 

 



In der Ausstellung (von links): Dr. Klaus Kremb,
Pfalzbibliotheksleiterin Claudia Germann und
Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder