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TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly
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- (Hobby-)Literarisches Treiben in der Pfalz und Umland - III. Quartal 2023
- Events und Veröffentlichungen bislang unbekannter Autoren
SV Verlag
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Dienstag, 29. Juni 2021
Gedichte: NORDPFALZ von Mik Amos, Rockenhausen
Montag, 28. Juni 2021
World of Drones: Regentag mit Precise Landing
Sonntag, 27. Juni 2021
Kaiserslauterer Jahrbuch erschienen
Opulente Neuerscheinung: Das Jahrbuch berücksichtigt gesamtpfälzische Aspekte |
20 Aufsätze von Fach- und Bürgerwissenschaftlern zu regionalen Themen
Das „Kaiserslauterer Jahrbuch für pfälzische Geschichte und Volkskunde“, Band 17 bis 19, ist im Verlag des Instituts für Geschichte und Volkskunde (IPGV) erschienen. Der 480 Seiten starke Band bietet 20 Aufsätze von Fach- und Bürgerwissenschaftlern, die sich mit Themen aus dem Hochmittelalter bis hin zur Gegenwart auseinandergesetzt haben, sowie einen Rezensionsteil.
Das von der Bezirksgruppe Kaiserslautern des Historischen Vereins der Pfalz über Jahrzehnte hinweg herausgegebene „Jahrbuch zur Geschichte von Stadt und Landkreis Kaiserslautern“ erhielt bereits zur Jahrtausendwende den neuen Namen. Der geänderte Titel sollte nicht nur die inhaltlichen und thematischen Komponenten der Publikation, speziell die noch stärkere Berücksichtigung gesamtpfälzischer Aspekte unterstreichen, sondern auch verdeutlichen, dass hier der pfälzischen Volkskunde ein Forum geboten wird. 2016 mündete die enge inhaltliche Zusammenarbeit zwischen der Bezirksgruppe Kaiserslautern und dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in eine gemeinsame, gleichberechtigte Herausgeberschaft. Das „Kaiserslauterer Jahrbuch“ erscheint seitdem im Verlag des IPGV und vereint Beiträge von Wissenschaftlern und Geschichtsinteressierten, die sich der Erforschung einschlägiger Themen verschrieben haben.
Der Band mit zahlreichen Abbildungen, der von Jürgen Keddigkeit und Barbara Schuttpelz herausgegeben wurde, ist zum Preis von 27,50 Euro beim Institut (Telefon 0631 3647-304, info@institut.bv-pfalz.de), im Onlineshop des Bezirksverbands Pfalz (www.bv-pfalz.de/shop) sowie im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-948913-007, ISSN 0963-7640).
Samstag, 26. Juni 2021
Fantasien zur Nacht (Video): interlúdio percussivo #2
interlúdio percussivo #2
Umwelt: Schlechte Luft in D dort, wo man es nicht annimmt
(Statista/René Bocksch) Die Göttinger:innen können befreit aufatmen – ihre Stadt hat erwiesenermaßen die sauberste Luft aller Großstädte in Deutschland. Die Europäische Umweltbehörde hat die Feinstaubbelastung (PM2.5) in europäischen Städten gemessen; darunter auch 52 Städte in Deutschland. Die Ergebnisse dieser Analyse zeigt die Statista-Grafik. Demnach wurde im niedersächsischen Göttingen mit einem Jahresmittelwert von etwa 7,3 Mikrogramm pro Kubikmeter die geringste Menge der kleinen Partikel nachgewiesen. Ebenfalls gut war die Luftqualität in Freiburg (Breisgau), Darmstadt, Lübeck und Hannover.
Die schmutzigste Luft hingegen fanden die Analyst:innen in der Hauptstadt. Anders als beim Kultlikör, bekommt man von der wirklichen “Berliner Luft” keinen frischen Atem. Rund 13,1 Mikrogramm Feinstaub liegen hier pro Kubikmeter in der Atemluft. Das ist die höchste Luftbelastung in ganz Deutschland noch hinter Städten wie Gelsenkirchen, Passau, Nürnberg und Speyer.
Im europäischen Vergleich stehen die deutschen Städte allerdings vergleichsweise gut da. Die am stärksten mit Feinstaub belastete Stadt ist Nowy Sacz in Polen mit im Jahresschnitt rund 27,3 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die sauberste Atemluft in ganz Europa ist im schwedischen Umeå zu finden – hier wurden nur etwa 3,7 Mikrogramm der Feinstaub-Partikel gemessen.
Freitag, 25. Juni 2021
Fantasien zur Nacht (Video): Isabelle Duthoit et Nadia Vadori-Gauthier
Fantasien zur Nacht (Video): 7_3 Holy water
7_3 Holy water from Lady Celebrity Monaco Sept
Lange Nacht der Kultur 2021 mit reichhaltigem Programm in Kaiserslautern
Bezirksverband Pfalz unterstützt acht Kulturprojekte
Bedeutendster Regent am Pfalz-Zweibrücker Hof: Herzog Christian IV. (1722-1775) |
Kunst- und Kulturausschuss bewilligt 21.000 Euro
Der Ausschuss für Kunst und Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde unter dem Vorsitz von Manfred Geis befasste sich in seiner Online-Sitzung mit Zuschussanträgen und entschied, acht Kulturprojekte mit insgesamt 21.000 Euro zu fördern. So erhält das Stadtmuseum Zweibrücken 4.000 Euro für eine Jubiläumsausstellung und eine geschichtswissenschaftliche Tagung zum Thema „Grenzgänger im Zeitalter der Aufklärung: Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken (1722-1775) und Johann Christian von Mannlich (1741 -1822)“. 2022 jährt sich der Geburtstag von Herzog Christian IV. zum 300. und der Todestag seines Hofmalers Mannlich zum 200. Mal. Das Projekt will beide Persönlichkeiten, die eng miteinander verbunden waren, würdigen und deren Leben und Werk aufzeigen. Christian IV. gilt als bedeutendster Regent des Fürstentums Pfalz-Zweibrücken und Repräsentant eines aufgeklärten Absolutismus, der in seiner 40-jährigen, von Kriegen verschonten Regierungszeit zahlreiche Reformwerke anpackte und seine Residenzstadt Zweibrücken zu einem europäisch, frankophil geprägten Kulturzentrum machte. Das Ensemble der barocken Herzogvorstadt, die Erzeugnisse seiner Porzellanmanufaktur, die Kunstwerke der Pfalz-Zweibrücker Malerschule sowie die Gründung des Landgestüts 1755 gehen auf ihn zurück. Herzog Christian IV. machte Mannlich nicht nur zum Hofmaler, sondern auch zum Inspektor der herzoglichen Gemäldesammlung und zum Gründungsdirektor einer Zweibrücker Zeichenschule. Die Ausstellung soll vom 25. September 2022 bis 5. März 2023 und die Tagung vom 6. bis 8. Oktober 2022 stattfinden.
Mit 3.000 Euro fördert der Bezirksverband Pfalz die protestantische Stiftskirchengemeinde Neustadt für ihr Projekt „Neustadter Herbst – Festival Alte Musik an der Weinstraße 2021“, bei dem vom 5. bis 19. September in beiden Teilen der Stiftskirche und in Veranstaltungsstätten rund herum Werke unter anderem von Desprez, Bach, Haydn, Stamitz, Mozart und Beethoven zu Gehör kommen sollen. Weitere 3.000 Euro kommen Friederike Zeit Narum für ihr Projekt „Intonation 2021 – Deidesheimer Kunsttage“ zugute, das vom 14. bis 25. Oktober geplant ist. Unter Beteiligung internationaler Künstler können Besucherinnen und Besucher das Entstehen ihrer Arbeiten beobachten; darüber hinaus sind auch Vorträge vorgesehen. Dr. Gertrud Schanne-Raab aus Zweibrücken hat sich in ihrem Buch „Für jeden sichtbar und doch vergessen – Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Zweibrücken 1940-1945“ mit einem wichtigen Thema beschäftigt, für das ihr ebenfalls 3.000 Euro zufließen. Eine Arbeitsgruppe aus acht historisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern trug ehrenamtlich Informationen zu mehr als 4.300 Männern und Frauen zusammen, die zur Zwangsarbeit nach Zweibrücken verschleppt worden waren.
Der Verein Donnersberger Literaturtage kann sich über 2.500 Euro freuen, um den Wettbewerb, der sich an Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler aus ganz Rheinland-Pfalz richtet, auszurichten. Im Mittelpunkt steht die Vergabe des Susanne-Faschon-Preises am 9. Juli. Das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz bekommt 2.000 Euro für sein Buch „Kehilla Schpira. Zeugnisse jüdischen Lebens in Speyer“, das als vierter und letzter Band der Reihe „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“ im Herbst erscheinen soll. Mit weiteren 2.000 Euro unterstützt der Bezirksverband Pfalz das Projekt „The Skagen Sound – live“ von Florian Boos. Der Musiker und Dozent, der in Kaiserslautern aufgewachsen ist und in Gladbeck lebt, will mit einem Jazz-Ensemble vier Konzerte an verschiedenen Orten in der Pfalz geben. Diese basieren auf dem im vergangenen Jahr erarbeiteten Musik-Film-Projekt, bei dem es um die Umwandlung von Kunstwerken der dänischen „Skagen Maler“ um 1800 in Eigenkompositionen ging. Coronabedingt fanden die Aufführungen ohne Publikum statt und wurden gefilmt. Der Verein Pfälzische Musikgesellschaft erhält 1.500 Euro für eine Konzertreihe zu Ehren des Komponisten Richard Rudolf Klein, der am 21. Mai 100 Jahre alt geworden wäre und in Nußdorf bei Landau geboren wurde. Geplant sind 26 Lieder-, Kammermusik- und Orgelabende sowie Chorkonzerte.
Donnerstag, 24. Juni 2021
Mouson-Turm Frankfurt: 5 Uraufführungen
Nix da Sommerpause, wir geben Vollgas. Willkommen zur Woche der 5 Uraufführungen!
Seit 22.06., 20 Uhr zeigt der Frankfurter Bühnenbildner, Videokünstler und Fotograf Philip Bußmann seine „theatrale Installation für eine Person im virtuellen Raum“ Innerer Monolog zum ersten Mal. Durch die VR-Brille tauchen die Zuschauer:innen ein in einen Erinnerungsraum einer Gemeinschaft (22.–26.06., zwischen 19 und 21 Uhr).
Am Mittwoch war dann tatsächliches Binge-Watching vorm Computer o.ä. angesagt, denn unsere Transcontinental-Favorites von Forced Entertainment haben eine ganze Staffel How the Time Goes (23.06., 20 Uhr) produziert mit 7 Folgen. Entertainment mit Tratsch, Quiz, Badewannen, Tiraden über Tschechow und der immer gleichen Klaviermusik.
Neben der Premiere von shifting perspectives / dis_dancing ctnd. (24.–26.06., 19.30 Uhr, Frankfurt LAB) feiert die Tanzabteilung der HfMDK in diesem Jahr auch noch 60-jähriges Jubiläum. Gratulation! Wie jedes Jahr zeigen die Studierenden neue Choreografien von verschiedenen Meister:innen ihres Faches, u.a. Katja Cheraneva, Marguerite Donlon oder Toula Limnaios.
Damit beim ganzen Im-Theater-Rumsitzen keine Bequemlichkeit aufkommt, gibt‘s am Sonntag dann auch noch den Premieren-Walk von Die Anziehungskraft der Bäume – einen Audiowalk von Kat Austen und Moritz Frischkorn, der zum WORTMELDUNGEN-Preis-Text „Laubwerk“ von Marion Poschmann entstanden ist. Am 27.06., 15 Uhr, in Anwesenheit der Künstler:innen und danach auch zum Alleine-Laufen jederzeit und überall.
Und dann finden auch noch die Root Proposals: Ein Fungus an Stelle eines Festivals des internationalen Masterstudiengangs Choreographie und Performance am ATW statt – an verschiedenen analogen und digitalen Orten (30.06.–04.07.).
Runter von den Bäumen, ab ins Theater
Euer Hybrid-Turm
PS: MULTIFON – Folge 7 – Internet und Social Media mit Caroline Creutzburg; Aran Kleebaur ist draußen – überall wo es Podcasts gibt.
PPS: Der Blog Jane Blond and that Stevil Kniewel ist mit all seinen spannenden Beiträgen noch online – auch wenn die Residenz der beiden Künstler:innen nun vorbei ist.
Mousonturm Logo KÜNSTLERHAUS MOUSONTURM FRANKFURT a.M.
Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main
T +49 (0)69 40 58 95–0
www.mousonturm.de, info@mousonturm.de
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Gedichte: Mik Amos mit HEIMAT
Heimat von Mik Amos
Mittwoch, 23. Juni 2021
Kammerspiele München gratis: What Is the City but the People? – eine Stadtraum-Performance mit Bürger*innen der Stadt München
Theater-Großereignis
What is the City but the People?
Inszenierung: Richard Gregory / Co-Regie: Verena Regensburger
Wann: Dienstag, den 29.06.2021 um 19.30 Uhr
Wo: am Königsplatz in München
Dauer: ca. 60 Minuten
Karten: Der Eintritt ist frei. Aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen wird das Publikum jedoch gebeten im Vorfeld kostenlose Zählkarten unter folgendem Link zu erwerben: https://www.muenchner-kammerspiele.de/de/programm/4396-what-is-the-city-but-the-people
Informationen zur Stadtraum-Performance:
Auf dem Königsplatz wird ein Theater-Großereignis, ein Open-Air-Konzert, ein lebendiges Selbstportrait Münchens stattfinden! Die Performance, die zu Beginn der Spielzeit geplant war und deren Vorbereitung bereits zahlreiche Begegnungen und Diskussionen über die Zukunft unserer Stadt angestiftet hat, kann nun endlich stattfinden! Auf einem 60 Meter langen Laufsteg auf dem Königsplatz zeigen 150 unterschiedlichste Münchner*innen ihr Gesicht, die für unsere weltoffene, liberale und diverse Stadt stehen.
Die Live-Musik spielt eine eigens gegründete Band, die mit ihren einzelnen Münchner Mitgliedern verschiedenste musikalische Kosmen vereint. Dabei sind Tufan Aydoğan, Mitbegründer von Grup Doğuş der ersten türkisch-deutschen Band im München der 70er Jahre, der Jazzmusiker Simon Popp, der in München und Guinea lebende Multiinstrumentalist Mori Dioubaté am Balaphon, Theresa Loibl an der Tuba und die Expertin für experimentelle Musikprojekte Manuela Rzytki als Musikalische Leiterin und Sängerin.
"What Is the City but the People?“ ist eine Produktion der Münchner Kammerspiele gemeinsam mit den teilnehmenden Münchner Bürger*innen und dem Regisseur Richard Gregory in Co-Regie mit Verena Regensburger nach einer Idee von Jeremy Deller, Bühnenkonzept von Simon Banham. Entwickelt und erstaufgeführt im Zuge des Manchester International Festival 2017, und nach zwei weiteren Ausgaben in Utrecht und Recklinghausen, bringen die Münchner Kammerspiele diese einzigartige performative Stadtraumperspektive in Kooperation mit dem Manchester International Festival und dem Freistaat Bayern im Rahmen der Initiative „Bayern spielt“ 2021 nach München.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.muenchner-kammerspiele.de/de/programm/4396-what-is-the-city-but-the-people
Dienstag, 22. Juni 2021
TASCHEN: Paul McCartney porträtiert von Harry Benson: Maybe I’m Amazed
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Montag, 21. Juni 2021
Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern: "Lange Nacht der Kultur mit WADI"
"Lange Nacht der Kultur mit WADI"
Die KWG und Gäste bespielen und besetzen den Wadgasserhof sowie das Theodor-Zink-Museum Kaiserslautern. |
Steinstraße 55, Wadgasserhof; Eintritt frei Lange Nacht der Kultur: Samstag, 26. Juni 2021 |
20.00–22.00 Uhr Live-Musik mit Helmut Engelhardt und Martin Haberer 20.00–22.00 Uhr Crocket auf der Museumswiese (Wadgasserhof) 20.00–24.00 Uhr „Wadi“ – Die Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern zu Gast in Wadgasserhof und Theodor-Zink-Museum |
Ab 22.00 Uhr Klaus Harth: Projektionen im Außenbereich Wadgasserhof |
Die Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern e.V. Weitere Infos: https://www.wadiwadi.de |
Wir danken allen unseren Unterstützern bei dieser Aktion! |
weiter geht es mit: "Schöne Sonntage mit Wadi" 27. Juni bis18. Juli 2021 |
Spielzeit 2021/2022 am Schauspielhaus Bochum
Das neue Leben ist der programmatische Titel der Eröffnungspremiere am 10. September im
Schauspielhaus. Christopher Rüping inszeniert frei nach Dante Alighieri, Meat Loaf und
Britney Spears einen Abend über verpasste Chancen, die Liebe in Gedanken und die Frage,
wie man eigentlich neu anfängt, wenn das alte Leben nicht mehr möglich ist. Dantes mehr als
700 Jahre alten Werke Vita Nova und Die Göttliche Komödie inspirieren eine emotionale
Erkundungsreise rund um die großen und kleinen Lebensfragen, im Gepäck einige der größten
Lovesongs aller Zeiten.
Zu den prägenden Namen der ersten Hälfte der Spielzeit gehören neben Christopher Rüping
auch Robert Borgmann, der für das Schauspielhaus Michail Bulgakows fantastischen
Weltroman Der Meister und Margarita adaptiert und darin den Teufel höchstselbst die korrupte
und verlogene Gesellschaft aufmischen lässt, Oliver Frljić, der im Rahmen des RuhrbühnenProjektes Zehn X Freiheit J. M. Coetzees Roman Schande (Disgrace) auf die Bühne bringt und
damit postkoloniale Identitätsfragen und die Durchlässigkeit von Täter- und Opferrollen
untersucht, oder auch die finnische Autorin und Regisseurin Saara Turunen, die mit ihrem
surrealen Stück Das Gespenst der Normalität einen so stillen wie scharfsinnigen Szenenreigen zwischen Konformitätswunsch und Selbstentfaltung entwirft und die erstmals in Deutschland
inszeniert.
Johan Simons wird sich mit Knut Hamsuns Roman Mysterien auseinandersetzen – eine
literarische Wiederentdeckung, die Fragen nach der Konstruktion von Wahrheit und Wirklichkeit
stellt. Weitere Inszenierungen des Intendanten sind das Stück Ödipus, Herrscher nach
Sophokles, das Corona-bedingt in der vergangen Saison nicht gezeigt werden konnte und eine
neue Perspektive auf die Rolle der Mutter, Witwe, Geliebten und Königin Jokaste verspricht,
sowie die Neuinterpretation von William Shakespeares blutdurstigem Machtdrama Macbeth mit
Jens Harzer in der Titelrolle.
Darüber hinaus ist der Spielplan bis Ende Januar 2022 geprägt von einem weiten Portfolio
zeitgenössischer Stoffe: Regisseur Franz-Xaver Mayr bringt in den Kammerspielen mit der
Doppel-Inszenierung antigone. ein requiem / Die Politiker die Dramatiker Thomas Köck und
Wolfram Lotz in einen spannenden Dialog über den Fortbestand demokratscher europäischer
Werte und die Rolle des einzelnen Menschen im politischen Gesellschafts-Spiel.
EnsembleMitglied Guy Clemens gibt mit Der Kissenmann von Martin McDonagh sein düster-humoriges
Regie-Debüt.
Der junge polnische Theatermacher Mateusz Staniak adaptiert Édouard Louis’
Erzählung Wer hat meinen Vater umgebracht: eine bewegende Hommage an den eigenen
Vater und dessen gescheiterte Träume, verbunden mit einer flammenden Abrechnung mit der
neoliberalen Sozialpolitik.
Regisseur Malte Jelden verwandelt Bochumer Vereinsheime in
Bühnen für Tonio Schachingers Fußball-Roman Nicht wie ihr; die bewegende
Aufstiegsgeschichte eines serbischen Profisportlers in Westeuropa. Und die Ensemble-Mitglieder
Gina Haller und Risto Kübar verwirklichen mit der Autorin Katja Brunner eine kollektive Arbeit,
die die persönlichen und gesellschaftspolitischen Auswirkungen der Corona-Pandemie
künstlerisch verhandelt: Jeder Tag ein Vollmond.
Ein Wiedersehen gibt es außerdem mit
denTheatermacher*innen der gefeierten Inszenierungen Bilder deiner großen Liebe und Die
Hydra: Als FARN. collective plant das Team rund um die Schauspielerin Sandra Hüller und
Regisseur Tom Schneider nach Motiven von Donna Harraway ein posthumanes Theaterritual,
das eine Vision für eine Welt nach dem Antropozän beschwört: The Shape of Trouble to Come.
Nach der Corona-bedingten Verschiebung im vergangenen Jahr kann die Bochumer Version der
weltweit erfolgreichen Performance All the Sex I’ve Ever Had der kanadischen PerformanceGruppe Mammalian Diving Reflex endlich Premiere feiern: Sechs Menschen über 65 Jahren
aus dem Ruhrgebiet erzählen aus ihrem bewegten (Liebes-)Leben – ein echtes Stück
Zeitgeschichte.
Endlich gespielt werden kann auch Liesbeth Coltofs Die unendliche
Geschichte nach Michael Ende, die im Winter Menschen ab sechs Jahren zu einer
unvergesslichen Reise nach Phántasien einlädt.
Insgesamt stehen in der neuen Spielzeit 26 Premieren auf dem Programm, davon 21
Neuproduktionen und sechs Uraufführungen. Es inszenieren zwölf Regisseure und elf
Regisseurinn aus neun Ländern. In der zweiten Hälfte der Spielzeit, die ausführlich im Januar
2022 vorgestellt wird, sind weitere Premieren und Uraufführungen u. a. der Regisseur*innen Lies
Pauwels, Nora Schlocker, Selen Kara, Bianca van der Schoot sowie von Barbara Bürk und
Clemens Sienknecht geplant. Stückaufträge vergibt das Schauspielhaus an Akın Emanuel
Şipal und Özlem Özgül Dündar.
Das Kinder- und Jugendtheater in Bochum hat im vergangenen Jahr mit der Eröffnung des neuen
Theaterreviers eine herausgehobene Bedeutung erfahren. Dem Credo „Eure Kunst! Eure
Regeln!“ folgend, wurde das Programm des Jungen Schauspielhauses der ersten Spielzeithälfte
auf der Pressekonferenz von der 12-jährigen Ariane Castella vorgestellt, einem Mitglied des 15-
köpfigen Jugendaufsichtsrates Drama Control. Im Gespräch mit der künstlerischen Leiterin
Cathrin Rose berichtete sie von vier Produktionen, die bis Ende Januar 2022 im Theaterrevier
Premiere haben werden: die Uraufführung NERVT! (Regie: Thorsten Bihegue, in Kooperation
mit der Jungen Bühne Bochum), in der sich fünf Superheld*innen auf die Suche nach dem guten
Leben begeben; die Uraufführung Ton (Regie: Barbara Kölling), einem Stück zum Anfassen mit
echtem Lehm und Musik für Menschen ab zwei Jahren; das Objekttheater Wie Rosie den
3 / 41 Käsekopter erfand (Regie: Sara Hasenbrink) nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Andrea
Beaty und David Roberts sowie ein Stück für 10 Schauspieler*innen, das in der Regie von
Robert Lehniger in Kooperation mit dem Studiengang Schauspiel der Folkwang Universität der
Künste entsteht.
Tanz wird in der kommenden Saison eine besondere Rolle im Programm des Schauspielhaus
Bochum spielen. Dafür lädt das Theater die berühmte Kompanie Nederlands Dans Theater
(NDT) aus Den Haag ein, unterschiedliche herausragende Inszenierungen ihres Repertoires in
Bochum zu zeigen. Zudem kann sich das Publikum auf die Uraufführung Vortex freuen, ein
hybrides, mitreißendes Bühnenereignis der Choreografin Maria Chiara de’ Nobili und des Lichtund Videokünstlers Ulf Langheinrich.
Ergänzt wird die stilistische Vielfalt durch das Programm im Medienkunstzentrum Oval Office
(Kurator: Tobias Staab), in dem bis Ende des Jahres 2021 bei freiem Eintritt – powered by BrostStiftung – Film-, Licht- und Video-Installationen von Jon Rafman, Kurt Hentschläger und
Interactive Media Foundation / Filmtank / Artificial Rome geplant sind. Erfolgreiche DiskursVeranstaltungen wie Norbert Lammerts Gesprächsreihe Ein Gast. Eine Stunde oder das
Klimaforum Wie wollen wir hier leben? werden fortgesetzt. Und auch ein Konzertprogramm ist,
hoffentlich, endlich wieder möglich und präsentiert eine musikalische Bandbreite, die von der
Klassik-Reihe Montagsmusik über das intime Konzert- und Talkformat Songs & Lyrics by …
bis hin zu großen Konzertereignissen der Bands SQÜRL (Jim Jarmusch & Carter Logan) und
Tindersticks reicht.
Zusammen mit dem Planetarium Bochum veranstaltet das Schauspielhaus zum zweiten Mal das
Festival DIVE für immersive Künste, zu erleben im November 2021. Die FIDENA, das
Figurentheater der Nationen, wird im Mai 2022 an der Königsallee gastieren, und das
Schauspielhaus Bochum richtet 2022 das Westwind Festival aus, das NRW-Theatertreffen für
Kinder- und Jugendthheater (11.–17.06.2022).
Die Kooperation mit dem Schauspielhaus Zürich Transfer Bochum/Zürich wird fortgesetzt: Aus
Bochum reist Johan Simons’ Inszenierung von Shakespeares King Lear in die Schweiz und geht
dort vorübergehend in den Spielplan ein, während aus Zürich zwei Inszenierungen nach Bochum
kommen: Der Streik – Ein Musical von Nicolas Stemann nach Ayn Rand sowie Einfach das
Ende der Welt, womit Regisseur Christopher Rüping 2021 zum Berliner Theatertreffen
eingeladen war.
Etliche beliebte Produktionen aus dem Repertoire werden weiterhin gezeigt, darunter natürlich
auch die Neuproduktionen, die gerade im Juni und Juli Premiere hatten oder noch haben werden:
Peer Gynt nach Henrik Ibsen (Regie: Dušan David Pařízek), Der gefesselte Prometheus von
Aischylos (Regie: Anna Stiepani), Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich nach
David Foster Wallace (Regie: Tamo Gvenetadze) sowie die Uraufführung Noise. Das
Rauschen der Menge von Manuela Infante, Gewinnerin des Werkauftrags des Stückemarkts
des Berliner Theatertreffens, (Regie: Manuela Infante), Premiere am 2. Juli in den Kammerspielen.
Veränderungen gibt es im Schauspiel-Ensemble: Neu nach Bochum kommen Victor IJdens,
Absolvent der Schauspielschule in Amsterdam, und Alexander Wertmann von der Hochschule
für Schauspiel Ernst Busch.
Um weiterhin flexibel auf die jeweils aktuelle Corona-Schutzverordnung zu reagieren, startet der
Karten-Vorverkauf in der Spielzeit 2021/2022 voraussichtlich 14 Tage vor der jeweiligen
Veranstaltung. Fällt der Vorverkaufstag auf einen Sonn- oder Feiertag, beginnt er am Tag danach.
Weitere Informationen zum Programm – auch über die erste Spielzeithälfte hinaus – gibt es auf der frisch relaunchten Website unter www.schauspielhausbochum.de.
Sonntag, 20. Juni 2021
Fantasien zur Nacht (Fotografie): Ohne Titel von Sabine Kristmann-Gros mit Gabrielle Kaufmann
Model: Gabrielle Kaufmann - Artwork&Photography: Sabine Kristmann-Gros |
Oper Frankfurt Im Bockenheimer Depot: INFERNO von Lucia Ronchetti
Premiere / Uraufführung / Konzertante Vorstellung
INFERNO
Lucia Ronchetti Foto: Jean Radel |
Text von Lucia Ronchetti nach Dante Alighieri,
mit einem Epilog von Tiziano Scarpa
Auftragswerk der Oper und des Schauspiel Frankfurt
In deutscher und italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Tito Ceccherini
Sprachregie: Marcus Lobbes
Licht: Marcel Heyde
Dramaturgie: Konrad Kuhn, Ursula Thinnes,
Katja Herlemann
Dante: Sebastian Kuschmann Dantes innere Stimme: Jan Jakub Monowid, Matthew Swensen, Sebastian Geyer, Eric Ander Francesca: Karolina Makuła Ulisse: Alexander Kravets Lucifero: Alfred Reiter, Sebastian Geyer, Matthew Swensen Charon, Ugolino della Gherardesca: Frank Albrecht Minos, Brunetto Latini: Ralf Drexler Filippo Argenti, Alessio Interminei: Florian Mania Cavalcante de Cavalcanti, Vanni Fucci: Andreas Gießer Pier delle Vigne: Anna Kubin
Vokalensemble; Schumann Quartett; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Koproduktion von Oper und Schauspiel Frankfurt
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins und der Aventis Foundation Kompositionsauftrag finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
Die Uraufführung von Inferno, der neuesten Oper von Lucia Ronchetti (*1963), sollte im Frühjahr letzten Jahres im Bockenheimer Depot stattfinden, jedoch konnte die Produktion der beiden Regisseure Kay Voges und Marcus Lobbes aufgrund der durch die Pandemie erzwungenen Probenunterbrechung szenisch nicht realisiert werden. Daher entschloss sich das Team, die Uraufführung am 27. Juni 2021 in konzertanter Form nachzuholen. Ein Opernfilm von Kay Voges und Marcus Lobbes aus historischem und aktuellem Material, der in die Inszenierung mit Ronchettis suggestiver Musik hätte integriert werden sollen, konnte glücklicherweise fertig gestellt werden und wird nun im Anschluss an die konzertante Serie ab 11. Juli 2021 – ebenfalls im Bockenheimer Depot – gezeigt.
Ronchetti zählt zu den profiliertesten Komponist*innen Italiens. Musiktheateruraufführungen der letzten Jahre u.a. an der Semperoper Dresden (Mise en abyme), der Staatsoper Berlin (Rivale und digital Pinocchios Abenteuer) sowie am Nationaltheater Mannheim (Esame di mezzanotte) belegen ihren Rang. An ein Kompositionsstudium in Rom schlossen sich weitere Studien in Paris bei Gérard Grisey und François Lesure sowie in New York bei Tristan Murail an. Lucia Ronchetti ist Professorin am Konservatorium von Salerno und unterrichtet regelmäßig an Institutionen wie den Darmstädter Ferienkursen. Derzeit nimmt sie eine Stiftungsgastprofessur an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main wahr. 2021 wurde sie für vier Jahre zur Direktorin der Biennale Musica in Venedig, einem der wichtigsten Festivals für zeitgenössische Musik, ernannt. Die Komponistin nennt ihr Werk, das Gesangs- und Sprechrollen vereint, eine Oper. Es fußt auf Inferno, dem ersten Teil der Göttlichen Komödie (ca. 1307-1321) von Dante Alighieri (1265-1321), dessen 700. Todestag in diesem Jahr begangen wird.
In der Oper geht es um einen Mann, der als Künstler, Politiker und Mensch gescheitert ist. Der aus seiner Heimatstadt Florenz verbannte Dichter macht sich in seinem epochalen Werk selbst zum Protagonisten und lässt uns an seinem Weg der Läuterung teilnehmen. In ungeheuer bildkräftiger Sprache entwirft er eine Jenseitsvision und schildert die Qualen der Verdammten – darunter viele seiner Zeitgenossen, denen er teils mit Zorn und Abscheu, teils mit tiefem Mitleid begegnet. Aber auch mythische Figuren wie Francesca da Rimini oder Odysseus kreuzen seinen Weg. Ein faszinierender Höllentrip, in dem das Publikum sich wiedererkennen kann.
Die musikalische Leitung dieser Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt hat der Italiener Tito Ceccherini, der an der Oper Frankfurt zuletzt Bellinis I puritani dirigiert hat. Die beiden Regisseure des Opernfilms, Kay Voges und Marcus Lobbes, sind vor allem für ihren experimentellen Umgang mit virtuellen Medien im Theater bekannt. Vor einem Jahr nahm die von Voges gegründete Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund ihre Tätigkeit auf; ihr künstlerischer Leiter ist Marcus Lobbes. Kay Voges ist nach zehn Jahren an der Spitze des Theaters Dortmund 2020/21 als Intendant an das Volkstheater Wien gewechselt und hat in letzter Zeit u.a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Wiener Burgtheater sowie am Schauspiel Frankfurt gastiert. Die Rolle des Dante übernimmt Sebastian Kuschmann aus dem Frankfurter Schauspielensemble. Er hat an der Staatsoper Berlin bereits Erfahrung mit zeitgenössischem Musiktheater gesammelt. Die übrige Besetzung besteht aus Ensemblemitgliedern von Oper und Schauspiel sowie Gästen, darunter ein Vokalensemble. Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester wird ergänzt durch das Schumann Quartett.
Premiere / Uraufführung / Konzertante Vorstellung: Sonntag, 27. Juni 2021, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
Weitere Vorstellungen: 28. Juni, 1., 2., 4. (15.30 Uhr), 5., 8., 9. Juli 2021
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 55 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen
Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.
Pandemie:
Ein Theaterbesuch ist für alle Zuschauer*innen möglich, die nachweislich vor mindestens 14 Tagen am Tag ihres Vorstellungsdatums ihre zweite Impfung erhalten haben, einen tagesaktuellen Coronatest (vor Ort gibt es keine Möglichkeit dazu!) oder einen Nachweis über eine Covid-19-Genesung vorzeigen können. Zum Schutz aller Besucher*innen ist es verpflichtend, während der gesamten Vorstellung eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, sowie sich zwecks Identifkation ausweisen zu können.